mit Zubehör amts- und pfandweise übergeben hatte, als Ersatz für das von Dietherich, Herrn von Manderscheid, eingelöste Teil des hierzu ge- hörigen Waldes Hoenscheid und "der eisenschmeltz" 28 Malter Korn jährlich aus dem Zehnten von Wittlich.
Auch in Steiermark wurden die ersten Hohöfen (Blauöfen) mit Wasserbetrieb gegen Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Man nannte diese Hütten Radwerke und die Besitzer Radgewerken. Der Name Rad- meister kommt 1439 zum erstenmale urkundlich vor und in den Ord- nungen Kaiser Friedrichs III. 1448 bis 1449 werden Eisenhütten als Pleehäuser, Plahäuser und deren Erzeugnis als "Rauheisen" (Roheisen) erwähnt. Das diesseits des Erzberges erzeugte kam als Rauheisen von Leoben oder als Trofayacher Eisen in den Handel.
Die wissenschaftliche Kenntnis des Eisen- prozesses bei den Alten.
Die Spekulationen der ältesten Philosophen waren meist auf die moralischen Eigenschaften und Bedürfnisse der menschlichen Natur gerichtet; nur selten zogen sie auch das Reale in den Kreis ihrer Be- trachtungen und wenn sie dies thaten, so geschah es in der allge- meinsten Form. Naturbeobachtung und Naturwissenschaft im modernen Sinne kannten sie nicht. Ihr Vorrat beobachteter Thatsachen war beschränkt. Wie aber zu einer Wissenschaft der Natur die gesammelten Erfahrungen von Tausenden gehören, so setzt auch die Naturbeob- achtung neben grosser Unbefangenheit des Urteils einen Schatz erwor- bener oder überlieferter, verwandter Erfahrungen voraus. Da diese noch fehlten, so gingen die Spekulationen der ältesten griechischen Philosophen kaum über mythologische Kosmogenieen hinaus. Thales leitete alles Bestehende aus dem Wasser ab, während mit demselben Recht und derselben philosophischen Überhebung Anaximenes die Ent- stehung aller Dinge aus der Luft und Heraklit sie aus dem Urfeuer herleitete.
Erst Sokrates regte ein realistisches Streben an, das in seinem grössten Schüler Aristoteles die bestimmte Richtung auf die Beob- achtung der Natur im einzelnen, auf die Naturbeschreibung nahm.
Die Ansichten des Aristoteles übten fast 1800 Jahre lang eine solche Herrschaft über die Geister aus, dass selbst die christliche Theologie nicht wagen durfte, ihr gegenüber zu treten, sondern sich gezwungen
Wissenschaftliche Kenntnis.
mit Zubehör amts- und pfandweise übergeben hatte, als Ersatz für das von Dietherich, Herrn von Manderscheid, eingelöste Teil des hierzu ge- hörigen Waldes Hoenscheid und „der eisenschmeltz“ 28 Malter Korn jährlich aus dem Zehnten von Wittlich.
Auch in Steiermark wurden die ersten Hohöfen (Blauöfen) mit Wasserbetrieb gegen Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Man nannte diese Hütten Radwerke und die Besitzer Radgewerken. Der Name Rad- meister kommt 1439 zum erstenmale urkundlich vor und in den Ord- nungen Kaiser Friedrichs III. 1448 bis 1449 werden Eisenhütten als Pleehäuser, Plahäuser und deren Erzeugnis als „Rauheisen“ (Roheisen) erwähnt. Das diesſeits des Erzberges erzeugte kam als Rauheisen von Leoben oder als Trofayacher Eisen in den Handel.
Die wissenschaftliche Kenntnis des Eisen- prozesses bei den Alten.
Die Spekulationen der ältesten Philosophen waren meist auf die moralischen Eigenschaften und Bedürfnisse der menschlichen Natur gerichtet; nur selten zogen sie auch das Reale in den Kreis ihrer Be- trachtungen und wenn sie dies thaten, so geschah es in der allge- meinsten Form. Naturbeobachtung und Naturwissenschaft im modernen Sinne kannten sie nicht. Ihr Vorrat beobachteter Thatsachen war beschränkt. Wie aber zu einer Wissenschaft der Natur die gesammelten Erfahrungen von Tausenden gehören, so setzt auch die Naturbeob- achtung neben groſser Unbefangenheit des Urteils einen Schatz erwor- bener oder überlieferter, verwandter Erfahrungen voraus. Da diese noch fehlten, so gingen die Spekulationen der ältesten griechischen Philosophen kaum über mythologische Kosmogenieen hinaus. Thales leitete alles Bestehende aus dem Wasser ab, während mit demselben Recht und derselben philosophischen Überhebung Anaximenes die Ent- stehung aller Dinge aus der Luft und Heraklit sie aus dem Urfeuer herleitete.
Erst Sokrates regte ein realistisches Streben an, das in seinem gröſsten Schüler Aristoteles die bestimmte Richtung auf die Beob- achtung der Natur im einzelnen, auf die Naturbeschreibung nahm.
Die Ansichten des Aristoteles übten fast 1800 Jahre lang eine solche Herrschaft über die Geister aus, daſs selbst die christliche Theologie nicht wagen durfte, ihr gegenüber zu treten, sondern sich gezwungen
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Wissenschaftliche Kenntnis.
mit Zubehör amts- und pfandweise übergeben hatte, als Ersatz für das
von Dietherich, Herrn von Manderscheid, eingelöste Teil des hierzu ge-
hörigen Waldes Hoenscheid und „der eisenschmeltz“ 28 Malter
Korn jährlich aus dem Zehnten von Wittlich.
Auch in Steiermark wurden die ersten Hohöfen (Blauöfen) mit
Wasserbetrieb gegen Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Man nannte
diese Hütten Radwerke und die Besitzer Radgewerken. Der Name Rad-
meister kommt 1439 zum erstenmale urkundlich vor und in den Ord-
nungen Kaiser Friedrichs III. 1448 bis 1449 werden Eisenhütten als
Pleehäuser, Plahäuser und deren Erzeugnis als „Rauheisen“ (Roheisen)
erwähnt. Das diesſeits des Erzberges erzeugte kam als Rauheisen von
Leoben oder als Trofayacher Eisen in den Handel.
Die wissenschaftliche Kenntnis des Eisen-
prozesses bei den Alten.
Die Spekulationen der ältesten Philosophen waren meist auf die
moralischen Eigenschaften und Bedürfnisse der menschlichen Natur
gerichtet; nur selten zogen sie auch das Reale in den Kreis ihrer Be-
trachtungen und wenn sie dies thaten, so geschah es in der allge-
meinsten Form. Naturbeobachtung und Naturwissenschaft im modernen
Sinne kannten sie nicht. Ihr Vorrat beobachteter Thatsachen war
beschränkt. Wie aber zu einer Wissenschaft der Natur die gesammelten
Erfahrungen von Tausenden gehören, so setzt auch die Naturbeob-
achtung neben groſser Unbefangenheit des Urteils einen Schatz erwor-
bener oder überlieferter, verwandter Erfahrungen voraus. Da diese
noch fehlten, so gingen die Spekulationen der ältesten griechischen
Philosophen kaum über mythologische Kosmogenieen hinaus. Thales
leitete alles Bestehende aus dem Wasser ab, während mit demselben
Recht und derselben philosophischen Überhebung Anaximenes die Ent-
stehung aller Dinge aus der Luft und Heraklit sie aus dem Urfeuer
herleitete.
Erst Sokrates regte ein realistisches Streben an, das in seinem
gröſsten Schüler Aristoteles die bestimmte Richtung auf die Beob-
achtung der Natur im einzelnen, auf die Naturbeschreibung nahm.
Die Ansichten des Aristoteles übten fast 1800 Jahre lang eine solche
Herrschaft über die Geister aus, daſs selbst die christliche Theologie
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 967. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/989>, abgerufen am 17.11.2024.
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