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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Theophilus Presbyter.
Kapitel XIX.
Dasselbe, wovon oben die Rede war.

Mache auch kleinere auf ähnliche Weise, die viereckigen, halb-
runden, dreieckigen, dünnen, nämlich aus weichem Eisen, welche du
auf diese Weise härtest. Wenn sie mit dem Hammer mit Einschnitten
versehen sind, oder mit dem Schneideeisen oder Messer, so bestreiche
sie mit altem Schweinefett und umgieb sie mit geschnittenen Riemchen
von Bockleder und binde diese mit einem flächsernen Faden an.
Darauf bedeckst du sie einzeln mit gemahlenem Thon, lässt ihre
Enden aber frei. Sobald sie trocken sind, setze sie über das Feuer,
blase heftig, das Leder wird verbrennen, du ziehst sie rasch aus dem
Thone, löschest sie gleichmässig im Wasser und trocknest die heraus-
gezogenen am Feuer.

Kapitel XX.
Vom Härten des Eisens.

Auch die Grabeisen werden auf diese Weise gehärtet. Sobald
sie gefeilt und ihren Handhaben angepasst sind, wird ihr Ende ins
Feuer gegeben und schnell, wenn es zu glühen anfängt, herausgezogen
und im Wasser gelöscht.

Kapitel XXI.
Von demselben.

Es ist noch eine andere Härtung von Eisenwerkzeugen im Ge-
brauch, mit denen man das Glas und weichere Steine schneidet, näm-
lich folgenderweise. Nimm einen drei Jahre alten Bock, binde ihn
drei Tage an, ohne ihm Nahrung zu geben, am vierten reiche ihm
Farnkraut zu fressen und nichts anderes. Wenn er dieses seit zwei
Tagen gefressen, stecke ihn die folgende Nacht unter ein am Boden
durchlöchertes Fass, unter dessen Löcher du ein unversehrtes Gefäss
gestellt hast, um darin seinen Harn zu sammeln. Nachdem du zwei,
drei Nächte ihn auf diese Art zur Genüge gesammelt hast, lasse den
Bock frei, in dem Harne aber härte deine Eisen. Auch im Harne

Theophilus Presbyter.
Kapitel XIX.
Dasſelbe, wovon oben die Rede war.

Mache auch kleinere auf ähnliche Weise, die viereckigen, halb-
runden, dreieckigen, dünnen, nämlich aus weichem Eisen, welche du
auf diese Weise härtest. Wenn sie mit dem Hammer mit Einschnitten
versehen sind, oder mit dem Schneideeisen oder Messer, so bestreiche
sie mit altem Schweinefett und umgieb sie mit geschnittenen Riemchen
von Bockleder und binde diese mit einem flächsernen Faden an.
Darauf bedeckst du sie einzeln mit gemahlenem Thon, läſst ihre
Enden aber frei. Sobald sie trocken sind, setze sie über das Feuer,
blase heftig, das Leder wird verbrennen, du ziehst sie rasch aus dem
Thone, löschest sie gleichmäſsig im Wasser und trocknest die heraus-
gezogenen am Feuer.

Kapitel XX.
Vom Härten des Eisens.

Auch die Grabeisen werden auf diese Weise gehärtet. Sobald
sie gefeilt und ihren Handhaben angepaſst sind, wird ihr Ende ins
Feuer gegeben und schnell, wenn es zu glühen anfängt, herausgezogen
und im Wasser gelöscht.

Kapitel XXI.
Von demselben.

Es ist noch eine andere Härtung von Eisenwerkzeugen im Ge-
brauch, mit denen man das Glas und weichere Steine schneidet, näm-
lich folgenderweise. Nimm einen drei Jahre alten Bock, binde ihn
drei Tage an, ohne ihm Nahrung zu geben, am vierten reiche ihm
Farnkraut zu fressen und nichts anderes. Wenn er dieses seit zwei
Tagen gefressen, stecke ihn die folgende Nacht unter ein am Boden
durchlöchertes Faſs, unter dessen Löcher du ein unversehrtes Gefäſs
gestellt hast, um darin seinen Harn zu sammeln. Nachdem du zwei,
drei Nächte ihn auf diese Art zur Genüge gesammelt hast, lasse den
Bock frei, in dem Harne aber härte deine Eisen. Auch im Harne

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[985/1007] Theophilus Presbyter. Kapitel XIX. Dasſelbe, wovon oben die Rede war. Mache auch kleinere auf ähnliche Weise, die viereckigen, halb- runden, dreieckigen, dünnen, nämlich aus weichem Eisen, welche du auf diese Weise härtest. Wenn sie mit dem Hammer mit Einschnitten versehen sind, oder mit dem Schneideeisen oder Messer, so bestreiche sie mit altem Schweinefett und umgieb sie mit geschnittenen Riemchen von Bockleder und binde diese mit einem flächsernen Faden an. Darauf bedeckst du sie einzeln mit gemahlenem Thon, läſst ihre Enden aber frei. Sobald sie trocken sind, setze sie über das Feuer, blase heftig, das Leder wird verbrennen, du ziehst sie rasch aus dem Thone, löschest sie gleichmäſsig im Wasser und trocknest die heraus- gezogenen am Feuer. Kapitel XX. Vom Härten des Eisens. Auch die Grabeisen werden auf diese Weise gehärtet. Sobald sie gefeilt und ihren Handhaben angepaſst sind, wird ihr Ende ins Feuer gegeben und schnell, wenn es zu glühen anfängt, herausgezogen und im Wasser gelöscht. Kapitel XXI. Von demselben. Es ist noch eine andere Härtung von Eisenwerkzeugen im Ge- brauch, mit denen man das Glas und weichere Steine schneidet, näm- lich folgenderweise. Nimm einen drei Jahre alten Bock, binde ihn drei Tage an, ohne ihm Nahrung zu geben, am vierten reiche ihm Farnkraut zu fressen und nichts anderes. Wenn er dieses seit zwei Tagen gefressen, stecke ihn die folgende Nacht unter ein am Boden durchlöchertes Faſs, unter dessen Löcher du ein unversehrtes Gefäſs gestellt hast, um darin seinen Harn zu sammeln. Nachdem du zwei, drei Nächte ihn auf diese Art zur Genüge gesammelt hast, lasse den Bock frei, in dem Harne aber härte deine Eisen. Auch im Harne

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 985. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/1007>, abgerufen am 18.12.2024.