Schemel festgemacht sind; auf welchen ein anderes Holz eingefügt sei, das herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann; in dessen Mitte sei unten ein Loch, worin die Keule der Mühle sich bewege. Wenn dieses so hergerichtet ist, möge das sorgfältig gereinigte Gold in die Mühle gebracht, etwas Wasser dazu gegeben, und nachdem die Keule eingesetzt und das obere Holz eingepasst ist, die Schnur gezogen und wieder zurückgelassen werden; abermals gezogen und wieder rück- bewegt, und so durch zwei oder drei Stunden.
Bei der Glasfabrikation beschreibt Theophilus eiserne Guss- formen 1) folgendermassen:
Mache dir zwei Eisen, welche die Breite von zwei Fingern und die Dicke eines Fingers haben, die Länge aber einer Elle. Verbinde dieselben an einer Seite in der Weise wie Thürangeln, so dass sie an- einanderhängen, mit einem Nagel geschlossen und so also auf- und zugethan werden können. Am andern Ende mache sie etwas breiter und dünner, so dass, wenn sie geschlossen werden, innen wie der Anfang einer Öffnung sei, die äusseren Seiten gleichmässig vorstehen. Und passe sie so mit Hobel und Feile zusammen, dass kein Lichtstrahl da- zwischen einfallen könne. Nach diesem trenne sie voneinander, nimm das Lineal und mache auf einem Stück in der Mitte zwei Linien und auf dem andern in der Mitte zwei gegenüber, von oben bis unten schmal und grabe darauf mit dem Grabeisen, womit Leuchter und anderes Gusswerk gegraben wird, so tief du willst, und schabe innerhalb jener beiden Linien etwas auf jedem der Eisen, dass es, wenn du das Blei eingegossen, wie ein Stück ist. Die Öffnung aber, durch welche gegossen wird, ordne so an, dass das eine Eisenstück mit dem andern, ohne beim Giessen verrückt zu werden, vereinigt sei.
Von besonderm Interesse sind die Beschreibungen der Werkzeuge, die für die Werkstatt eines Gold- und Silberarbeiters nötig sind. Wir lassen dieselben in der Reihenfolge des Originals folgen:
Kapitel IV. Von den Bälgen.
Dann mache dir aus Widderfellen Bälge auf diese Weise: Beim Schlachten der Widder soll das Fell nicht unten am Bauche aufge-
1) Siehe a. a. O. lib. II, cap. XXIV.
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Theophilus Presbyter.
Schemel festgemacht sind; auf welchen ein anderes Holz eingefügt sei, das herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann; in dessen Mitte sei unten ein Loch, worin die Keule der Mühle sich bewege. Wenn dieses so hergerichtet ist, möge das sorgfältig gereinigte Gold in die Mühle gebracht, etwas Wasser dazu gegeben, und nachdem die Keule eingesetzt und das obere Holz eingepaſst ist, die Schnur gezogen und wieder zurückgelassen werden; abermals gezogen und wieder rück- bewegt, und so durch zwei oder drei Stunden.
Bei der Glasfabrikation beschreibt Theophilus eiserne Guſs- formen 1) folgendermaſsen:
Mache dir zwei Eisen, welche die Breite von zwei Fingern und die Dicke eines Fingers haben, die Länge aber einer Elle. Verbinde dieselben an einer Seite in der Weise wie Thürangeln, so daſs sie an- einanderhängen, mit einem Nagel geschlossen und so also auf- und zugethan werden können. Am andern Ende mache sie etwas breiter und dünner, so daſs, wenn sie geschlossen werden, innen wie der Anfang einer Öffnung sei, die äuſseren Seiten gleichmäſsig vorstehen. Und passe sie so mit Hobel und Feile zusammen, daſs kein Lichtstrahl da- zwischen einfallen könne. Nach diesem trenne sie voneinander, nimm das Lineal und mache auf einem Stück in der Mitte zwei Linien und auf dem andern in der Mitte zwei gegenüber, von oben bis unten schmal und grabe darauf mit dem Grabeisen, womit Leuchter und anderes Guſswerk gegraben wird, so tief du willst, und schabe innerhalb jener beiden Linien etwas auf jedem der Eisen, daſs es, wenn du das Blei eingegossen, wie ein Stück ist. Die Öffnung aber, durch welche gegossen wird, ordne so an, daſs das eine Eisenstück mit dem andern, ohne beim Gieſsen verrückt zu werden, vereinigt sei.
Von besonderm Interesse sind die Beschreibungen der Werkzeuge, die für die Werkstatt eines Gold- und Silberarbeiters nötig sind. Wir lassen dieselben in der Reihenfolge des Originals folgen:
Kapitel IV. Von den Bälgen.
Dann mache dir aus Widderfellen Bälge auf diese Weise: Beim Schlachten der Widder soll das Fell nicht unten am Bauche aufge-
1) Siehe a. a. O. lib. II, cap. XXIV.
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Theophilus Presbyter.
Schemel festgemacht sind; auf welchen ein anderes Holz eingefügt sei,
das herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann; in dessen
Mitte sei unten ein Loch, worin die Keule der Mühle sich bewege.
Wenn dieses so hergerichtet ist, möge das sorgfältig gereinigte Gold
in die Mühle gebracht, etwas Wasser dazu gegeben, und nachdem die
Keule eingesetzt und das obere Holz eingepaſst ist, die Schnur gezogen
und wieder zurückgelassen werden; abermals gezogen und wieder rück-
bewegt, und so durch zwei oder drei Stunden.
Bei der Glasfabrikation beschreibt Theophilus eiserne Guſs-
formen 1) folgendermaſsen:
Mache dir zwei Eisen, welche die Breite von zwei Fingern und
die Dicke eines Fingers haben, die Länge aber einer Elle. Verbinde
dieselben an einer Seite in der Weise wie Thürangeln, so daſs sie an-
einanderhängen, mit einem Nagel geschlossen und so also auf- und
zugethan werden können. Am andern Ende mache sie etwas breiter
und dünner, so daſs, wenn sie geschlossen werden, innen wie der Anfang
einer Öffnung sei, die äuſseren Seiten gleichmäſsig vorstehen. Und
passe sie so mit Hobel und Feile zusammen, daſs kein Lichtstrahl da-
zwischen einfallen könne. Nach diesem trenne sie voneinander, nimm
das Lineal und mache auf einem Stück in der Mitte zwei Linien und
auf dem andern in der Mitte zwei gegenüber, von oben bis unten schmal
und grabe darauf mit dem Grabeisen, womit Leuchter und anderes
Guſswerk gegraben wird, so tief du willst, und schabe innerhalb jener
beiden Linien etwas auf jedem der Eisen, daſs es, wenn du das Blei
eingegossen, wie ein Stück ist. Die Öffnung aber, durch welche gegossen
wird, ordne so an, daſs das eine Eisenstück mit dem andern, ohne beim
Gieſsen verrückt zu werden, vereinigt sei.
Von besonderm Interesse sind die Beschreibungen der Werkzeuge,
die für die Werkstatt eines Gold- und Silberarbeiters nötig sind. Wir
lassen dieselben in der Reihenfolge des Originals folgen:
Kapitel IV.
Von den Bälgen.
Dann mache dir aus Widderfellen Bälge auf diese Weise: Beim
Schlachten der Widder soll das Fell nicht unten am Bauche aufge-
1) Siehe a. a. O. lib. II, cap. XXIV.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 979. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/1001>, abgerufen am 17.11.2024.
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