Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.das Glaß zuzurichten als wanns Metall 30. Färberey. Man ist heutiges Tages sehr hoch in wie-
das Glaß zuzurichten als wanns Metall 30. Faͤrberey. Man iſt heutiges Tages ſehr hoch in wie-
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das Glaß zuzurichten als wanns Metall
Gold oder Silber waͤre/ den natuͤrlichen ſo
aͤhnlich daß boͤſe Leuth Gelegenheit genom-
men falſches Geld daraus zu machen. Es
iſt wunderlich daß mein Bein-Glaß an-
fangs gantz klar iſt wie ein Cryſtall/ wann
mans aber ins Feuer haͤlt/ ſo wirds erſt
truͤbe wie Porcellan, und alſo habe ich auch
ein weiſſes Glaß ins Feuer halten ſehen/
welches darinne roth worden/ wie denn die
Kunſt roth Glaß zu machen heutiges Ta-
ges auch wieder erfunden worden/ und erin-
nere ich mich am Chur-Pfaͤltziſchen Hofe/
ein Stuͤck Glaß geſehen zu haben/ welches
man hat haͤmmern und kalt ausdaͤhnen
koͤnnen. Doch iſt der Alten rothes Glaß
etwas anders geweſen/ dann es nur auff ei-
ner Seithen deß Glaſes iſt/ welches wann
es davon geſchliffen/ weiß und klar iſt. Es
hat aber D. Casſius ein rothes Glaß erfun-
den/ welches durchaus roth iſt.
30. Faͤrberey.
Man iſt heutiges Tages ſehr hoch in
der Faͤrberey kommen. Kuͤffler hat die
Scharlach-Farbe erfundenn aus Cotſche-
niglie: mir iſt eine Art Cothſcheniglie ge-
wie-
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