zahlte; der Adel (150,000 Köpfe) 286 Millionen Liv., und nach Abzug der Steuern u. dgl. 225 Millionen; endlich aber der dritte Stand (24,000,000 Köpfe) 960 Mill. Liv., wovon er aber an Abgaben verschiedener Art 936,100,000 Liv. bezahlen mußte. (Nach Moreau de Jonnes im: Ausland v. J. 1833. Nr. 161.)
3) Die Lebhaftigkeit des Umlaufes richtet sich nach der Menge und Häufigkeit von Verhandlungen über Güterüberträge, Nutzungsverträge und Dienstverträge in einer Periode. Mit Zunahme der Production, der Lebhaftigkeit des Handels und Verkehrs, und mit der Vergrößerung der Bevölkerung steht sie in geradem Ver- hältnisse. S. Rau polit. Oeconom. I. §. 252. simonde di sismondi Nouveaux Princip. II. 7. Richesse commerciale. I. 225. Galiani Della Moneta. II. 135. Genovesi Lezione di Economia civile. III. 28. = Economisti P. mod. Tomo IX. Beccaria Elementi di Econom. publ. II. 68. = Economisti. P. mod. Tomo XII. Verri meditazioni. pag. 154. solera sur les Valcurs = Economisti. P. mod. Tomo 46. pag. 322.
§. 413. B.Umlaufsmittel. 1) Das Geld. a)Metallgeld.
Die Mittel, welche den Umlauf befördern, sind das Geld und der Kredit. Denn jenes ist dasjenige sachliche Gut, welches man allenthalben anbringt und als Gegengabe für alle Güter, Nutzungen und Leistungen gebrauchen kann, während dieser die Verkehrsge- schäfte erleichtert. Die nationalöconomischen Untersuchungen über das Geld beziehen sich überhaupt auf dessen Geschichte, Werth und Umlauf1). Die Entstehung des Geldes überhaupt gehört in die Urgeschichte der Völker (§. 60.), als man schon so weit mit der Theilung der Beschäftigungen vorgeschritten war, daß sich ein etwas lebhafterer allgemeiner Tausch erhob. Doch beginnt der be- deutendere Abschnitt der Geschichte des Geldes erst mit der Ent- stehung des Metallgeldes. 1) Geschichtliches über das Me- tallgeld. Obschon man nicht bestimmen kann, wann überhaupt in der Geschichte der Menschheit das Metallgeld entstanden sei, so zeigt doch die Geschichte späterer Völker und die geographisch statistische Forschung späterer Zeit nicht blos, daß überhaupt nach den Fortschritten der Menschen in der Civilisation das Metall erst zu Geld gebraucht wird, nachdem vorher schon andere weniger brauchbare Stoffe dazu gedient haben, sondern auch, daß die Völker mit der steigenden Lebhaftigkeit des Güterumlaufes unter den Metallen nach einander stets dasjenige herauswählen, welches der Schnelligkeit des Umlaufes am meisten entspricht2). 2) Werth des Metallgeldes. Auch hier ist die Unterscheidung der zwei Hauptbeziehungen des Werthes äußerst wichtig. Das Metallgeld dient als Umlaufsmittel und als Preismaaß, und nach dem Grade seiner Tauglichkeit hierzu bemißt man die Höhe seines Gebrauchswerthes. Dieser doppelte Gebrauch des Geldes ist es, warum das Metall die meisten Eigenschaften hat (§. 327.),
zahlte; der Adel (150,000 Köpfe) 286 Millionen Liv., und nach Abzug der Steuern u. dgl. 225 Millionen; endlich aber der dritte Stand (24,000,000 Köpfe) 960 Mill. Liv., wovon er aber an Abgaben verſchiedener Art 936,100,000 Liv. bezahlen mußte. (Nach Moreau de Jonnés im: Ausland v. J. 1833. Nr. 161.)
3) Die Lebhaftigkeit des Umlaufes richtet ſich nach der Menge und Häufigkeit von Verhandlungen über Güterüberträge, Nutzungsverträge und Dienſtverträge in einer Periode. Mit Zunahme der Production, der Lebhaftigkeit des Handels und Verkehrs, und mit der Vergrößerung der Bevölkerung ſteht ſie in geradem Ver- hältniſſe. S. Rau polit. Oeconom. I. §. 252. simonde di sismondi Nouveaux Princip. II. 7. Richesse commerciale. I. 225. Galiani Della Moneta. II. 135. Genovesi Lezione di Economia civile. III. 28. = Economisti P. mod. Tomo IX. Beccaria Elementi di Econom. publ. II. 68. = Economisti. P. mod. Tomo XII. Verri meditazioni. pag. 154. solera sur les Valcurs = Economisti. P. mod. Tomo 46. pag. 322.
§. 413. B.Umlaufsmittel. 1) Das Geld. a)Metallgeld.
Die Mittel, welche den Umlauf befördern, ſind das Geld und der Kredit. Denn jenes iſt dasjenige ſachliche Gut, welches man allenthalben anbringt und als Gegengabe für alle Güter, Nutzungen und Leiſtungen gebrauchen kann, während dieſer die Verkehrsge- ſchäfte erleichtert. Die nationalöconomiſchen Unterſuchungen über das Geld beziehen ſich überhaupt auf deſſen Geſchichte, Werth und Umlauf1). Die Entſtehung des Geldes überhaupt gehört in die Urgeſchichte der Völker (§. 60.), als man ſchon ſo weit mit der Theilung der Beſchäftigungen vorgeſchritten war, daß ſich ein etwas lebhafterer allgemeiner Tauſch erhob. Doch beginnt der be- deutendere Abſchnitt der Geſchichte des Geldes erſt mit der Ent- ſtehung des Metallgeldes. 1) Geſchichtliches über das Me- tallgeld. Obſchon man nicht beſtimmen kann, wann überhaupt in der Geſchichte der Menſchheit das Metallgeld entſtanden ſei, ſo zeigt doch die Geſchichte ſpäterer Völker und die geographiſch ſtatiſtiſche Forſchung ſpäterer Zeit nicht blos, daß überhaupt nach den Fortſchritten der Menſchen in der Civiliſation das Metall erſt zu Geld gebraucht wird, nachdem vorher ſchon andere weniger brauchbare Stoffe dazu gedient haben, ſondern auch, daß die Völker mit der ſteigenden Lebhaftigkeit des Güterumlaufes unter den Metallen nach einander ſtets dasjenige herauswählen, welches der Schnelligkeit des Umlaufes am meiſten entſpricht2). 2) Werth des Metallgeldes. Auch hier iſt die Unterſcheidung der zwei Hauptbeziehungen des Werthes äußerſt wichtig. Das Metallgeld dient als Umlaufsmittel und als Preismaaß, und nach dem Grade ſeiner Tauglichkeit hierzu bemißt man die Höhe ſeines Gebrauchswerthes. Dieſer doppelte Gebrauch des Geldes iſt es, warum das Metall die meiſten Eigenſchaften hat (§. 327.),
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[569/0591]
²⁾ zahlte; der Adel (150,000 Köpfe) 286 Millionen Liv., und nach Abzug der Steuern
u. dgl. 225 Millionen; endlich aber der dritte Stand (24,000,000 Köpfe) 960 Mill.
Liv., wovon er aber an Abgaben verſchiedener Art 936,100,000 Liv. bezahlen
mußte. (Nach Moreau de Jonnés im: Ausland v. J. 1833. Nr. 161.)
³⁾ Die Lebhaftigkeit des Umlaufes richtet ſich nach der Menge und Häufigkeit
von Verhandlungen über Güterüberträge, Nutzungsverträge und Dienſtverträge in
einer Periode. Mit Zunahme der Production, der Lebhaftigkeit des Handels und
Verkehrs, und mit der Vergrößerung der Bevölkerung ſteht ſie in geradem Ver-
hältniſſe. S. Rau polit. Oeconom. I. §. 252. simonde di sismondi Nouveaux
Princip. II. 7. Richesse commerciale. I. 225. Galiani Della Moneta. II. 135.
Genovesi Lezione di Economia civile. III. 28. = Economisti P. mod. Tomo IX.
Beccaria Elementi di Econom. publ. II. 68. = Economisti. P. mod. Tomo XII.
Verri meditazioni. pag. 154. solera sur les Valcurs = Economisti. P. mod.
Tomo 46. pag. 322.
§. 413.
B. Umlaufsmittel. 1) Das Geld. a) Metallgeld.
Die Mittel, welche den Umlauf befördern, ſind das Geld und
der Kredit. Denn jenes iſt dasjenige ſachliche Gut, welches man
allenthalben anbringt und als Gegengabe für alle Güter, Nutzungen
und Leiſtungen gebrauchen kann, während dieſer die Verkehrsge-
ſchäfte erleichtert. Die nationalöconomiſchen Unterſuchungen über
das Geld beziehen ſich überhaupt auf deſſen Geſchichte, Werth
und Umlauf1). Die Entſtehung des Geldes überhaupt gehört in
die Urgeſchichte der Völker (§. 60.), als man ſchon ſo weit mit
der Theilung der Beſchäftigungen vorgeſchritten war, daß ſich ein
etwas lebhafterer allgemeiner Tauſch erhob. Doch beginnt der be-
deutendere Abſchnitt der Geſchichte des Geldes erſt mit der Ent-
ſtehung des Metallgeldes. 1) Geſchichtliches über das Me-
tallgeld. Obſchon man nicht beſtimmen kann, wann überhaupt
in der Geſchichte der Menſchheit das Metallgeld entſtanden ſei, ſo
zeigt doch die Geſchichte ſpäterer Völker und die geographiſch
ſtatiſtiſche Forſchung ſpäterer Zeit nicht blos, daß überhaupt nach
den Fortſchritten der Menſchen in der Civiliſation das Metall erſt
zu Geld gebraucht wird, nachdem vorher ſchon andere weniger
brauchbare Stoffe dazu gedient haben, ſondern auch, daß die
Völker mit der ſteigenden Lebhaftigkeit des Güterumlaufes unter
den Metallen nach einander ſtets dasjenige herauswählen, welches
der Schnelligkeit des Umlaufes am meiſten entſpricht2). 2) Werth
des Metallgeldes. Auch hier iſt die Unterſcheidung der zwei
Hauptbeziehungen des Werthes äußerſt wichtig. Das Metallgeld
dient als Umlaufsmittel und als Preismaaß, und nach dem
Grade ſeiner Tauglichkeit hierzu bemißt man die Höhe ſeines
Gebrauchswerthes. Dieſer doppelte Gebrauch des Geldes iſt
es, warum das Metall die meiſten Eigenſchaften hat (§. 327.),
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/591>, abgerufen am 21.11.2024.
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