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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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eine Holzsorte zu einer bestimmten Ausbildung brauche, wie groß
die Krone derselben in bestimmten Altern sei, welche Fläche sie
also beschirmen werden (Schirmfläche), wie groß die Schirmfläche
sämmtlicher Stämme einer Klasse sein werde, wie viel auf der
Fläche des Schlages Schirm sein darf, und wie viel man also
auf dieselben Bäume jeder Klasse setzen darf. So entstehen nun
die Bewirthschaftungspläne für den Mittelwald unter Annahme
einer bestimmten Periode und Fläche.

1) Ueber Mittelwaldwirthschaft s. m. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 169.
Pfeil Handbuch. II. S. 303. Hartig Lehrbuch. II Bd. I. Thl. 2. Abschn.
1. Abtheil. 5. Kapit. Pfeil, Behandlung des Mittelwaldes. Züllichau und
Desselben Krit. Blätter. I. 1. Heft. Krünitz Encyclopädie. XIV. 572. XXIV.
634. Laurop Jahrbücher. I. 3. Heft. Desselben Hiebs- und Kulturlehre.
S. 182.
2) Hundeshagen (Encyclopädie. I. §. 172.) gibt folgenden allgemeinen
Maaßstab an: a) daß, je besser der Boden und die Wachsthumskraft der Holzarten
sei, das Unterholz um so weniger von der Beschirmung leide; b) daß im entgegen
gesetzten Falle eine starke Beschirmung nachtheilig, aber eine mäßige gleiche Be-
schattung die Bodenfeuchtigkeit erhalte und die Blätterausdünstung hemme, also für
den Ausschlag förderlich sey; c) daß folglich unter ersteren Verhältnissen bei hohem
(30-40 jähr.) Betriebe der Oberholzschirm über 3/4 der Grundfläche betragen und
zum Theile aus 160-170 jährigen Stämmen bestehen dürfe, ohne schädlich zu
werden, dagegen aber unter den anderen Umständen die Beschirmung nur 1/2-
der Bodenfläche treffen und höchstens 60-90 jähr. Bäume enthalten dürfe.
§. 230.
Fortsetzung. d) Kopfholzwirthschaft1).

Dieselbe besteht darin, daß man durch periodisches Abhauen
der Aeste gegen dem Kopfe des Baumes das Wiederausschlagen am
Stamme bewirken will. Man wird diese Methode auch dort also
anwenden können, wo man die Bodenfläche zu Viehweide verwen-
den will und das Holz nicht gegen Wildschaden bewahren könnte,
wenn es niederstehende Aeste hätte. Dieselbe ist durchaus künstlich,
indem man die Bäume auf die Fläche in solche Entfernungen setzt
daß zwischen ihren Kronen einige Fuße Zwischenraum bleibt. Die
Umtriebszeit ist 5, 10, 15, 20-30 Jahre, welche beide Lezteren
schon zu den Seltenheiten gehören. Der Hieb findet, wann sonst
(§. 228.), auch Statt. Man haut entweder blos die Seitenäste
der Krone ab (Schneideln), oder man nimmt die ganze Krone
bis auf 6-10 Fuße über der Erde2).

1) S. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 176. Pfeil Handb. II S. 321.
Hartig Lehrbuch. II. Bd. a. a. O. (s. §. 229.) 7s Kap. Hobbe Anweisung zur
besseren Holzkultur. Münster 1791. Laurop Hiebs- und Kulturlehre. S. 179.
Finger Abhandlung vom Köpfen der Bäume. Kassel 1794. Weise Anweisung
zur Behandlung der Kopfweide. Rudolfstadt 1804. Pfeil Krit. Blätter. V. 1.
Hartig Archiv. I. Heft 3.

eine Holzſorte zu einer beſtimmten Ausbildung brauche, wie groß
die Krone derſelben in beſtimmten Altern ſei, welche Fläche ſie
alſo beſchirmen werden (Schirmfläche), wie groß die Schirmfläche
ſämmtlicher Stämme einer Klaſſe ſein werde, wie viel auf der
Fläche des Schlages Schirm ſein darf, und wie viel man alſo
auf dieſelben Bäume jeder Klaſſe ſetzen darf. So entſtehen nun
die Bewirthſchaftungspläne für den Mittelwald unter Annahme
einer beſtimmten Periode und Fläche.

1) Ueber Mittelwaldwirthſchaft ſ. m. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 169.
Pfeil Handbuch. II. S. 303. Hartig Lehrbuch. II Bd. I. Thl. 2. Abſchn.
1. Abtheil. 5. Kapit. Pfeil, Behandlung des Mittelwaldes. Züllichau und
Deſſelben Krit. Blätter. I. 1. Heft. Krünitz Encyclopädie. XIV. 572. XXIV.
634. Laurop Jahrbücher. I. 3. Heft. Deſſelben Hiebs- und Kulturlehre.
S. 182.
2) Hundeshagen (Encyclopädie. I. §. 172.) gibt folgenden allgemeinen
Maaßſtab an: a) daß, je beſſer der Boden und die Wachsthumskraft der Holzarten
ſei, das Unterholz um ſo weniger von der Beſchirmung leide; b) daß im entgegen
geſetzten Falle eine ſtarke Beſchirmung nachtheilig, aber eine mäßige gleiche Be-
ſchattung die Bodenfeuchtigkeit erhalte und die Blätterausdünſtung hemme, alſo für
den Ausſchlag förderlich ſey; c) daß folglich unter erſteren Verhältniſſen bei hohem
(30–40 jähr.) Betriebe der Oberholzſchirm über ¾ der Grundfläche betragen und
zum Theile aus 160–170 jährigen Stämmen beſtehen dürfe, ohne ſchädlich zu
werden, dagegen aber unter den anderen Umſtänden die Beſchirmung nur ½-
der Bodenfläche treffen und höchſtens 60–90 jähr. Bäume enthalten dürfe.
§. 230.
Fortſetzung. δ) Kopfholzwirthſchaft1).

Dieſelbe beſteht darin, daß man durch periodiſches Abhauen
der Aeſte gegen dem Kopfe des Baumes das Wiederausſchlagen am
Stamme bewirken will. Man wird dieſe Methode auch dort alſo
anwenden können, wo man die Bodenfläche zu Viehweide verwen-
den will und das Holz nicht gegen Wildſchaden bewahren könnte,
wenn es niederſtehende Aeſte hätte. Dieſelbe iſt durchaus künſtlich,
indem man die Bäume auf die Fläche in ſolche Entfernungen ſetzt
daß zwiſchen ihren Kronen einige Fuße Zwiſchenraum bleibt. Die
Umtriebszeit iſt 5, 10, 15, 20–30 Jahre, welche beide Lezteren
ſchon zu den Seltenheiten gehören. Der Hieb findet, wann ſonſt
(§. 228.), auch Statt. Man haut entweder blos die Seitenäſte
der Krone ab (Schneideln), oder man nimmt die ganze Krone
bis auf 6–10 Fuße über der Erde2).

1) S. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 176. Pfeil Handb. II S. 321.
Hartig Lehrbuch. II. Bd. a. a. O. (ſ. §. 229.) 7s Kap. Hobbe Anweiſung zur
beſſeren Holzkultur. Münſter 1791. Laurop Hiebs- und Kulturlehre. S. 179.
Finger Abhandlung vom Köpfen der Bäume. Kaſſel 1794. Weiſe Anweiſung
zur Behandlung der Kopfweide. Rudolfſtadt 1804. Pfeil Krit. Blätter. V. 1.
Hartig Archiv. I. Heft 3.

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[280/0302] eine Holzſorte zu einer beſtimmten Ausbildung brauche, wie groß die Krone derſelben in beſtimmten Altern ſei, welche Fläche ſie alſo beſchirmen werden (Schirmfläche), wie groß die Schirmfläche ſämmtlicher Stämme einer Klaſſe ſein werde, wie viel auf der Fläche des Schlages Schirm ſein darf, und wie viel man alſo auf dieſelben Bäume jeder Klaſſe ſetzen darf. So entſtehen nun die Bewirthſchaftungspläne für den Mittelwald unter Annahme einer beſtimmten Periode und Fläche. ¹⁾ Ueber Mittelwaldwirthſchaft ſ. m. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 169. Pfeil Handbuch. II. S. 303. Hartig Lehrbuch. II Bd. I. Thl. 2. Abſchn. 1. Abtheil. 5. Kapit. Pfeil, Behandlung des Mittelwaldes. Züllichau und Deſſelben Krit. Blätter. I. 1. Heft. Krünitz Encyclopädie. XIV. 572. XXIV. 634. Laurop Jahrbücher. I. 3. Heft. Deſſelben Hiebs- und Kulturlehre. S. 182. ²⁾ Hundeshagen (Encyclopädie. I. §. 172.) gibt folgenden allgemeinen Maaßſtab an: a) daß, je beſſer der Boden und die Wachsthumskraft der Holzarten ſei, das Unterholz um ſo weniger von der Beſchirmung leide; b) daß im entgegen geſetzten Falle eine ſtarke Beſchirmung nachtheilig, aber eine mäßige gleiche Be- ſchattung die Bodenfeuchtigkeit erhalte und die Blätterausdünſtung hemme, alſo für den Ausſchlag förderlich ſey; c) daß folglich unter erſteren Verhältniſſen bei hohem (30–40 jähr.) Betriebe der Oberholzſchirm über ¾ der Grundfläche betragen und zum Theile aus 160–170 jährigen Stämmen beſtehen dürfe, ohne ſchädlich zu werden, dagegen aber unter den anderen Umſtänden die Beſchirmung nur ½-[FORMEL] der Bodenfläche treffen und höchſtens 60–90 jähr. Bäume enthalten dürfe. §. 230. Fortſetzung. δ) Kopfholzwirthſchaft1). Dieſelbe beſteht darin, daß man durch periodiſches Abhauen der Aeſte gegen dem Kopfe des Baumes das Wiederausſchlagen am Stamme bewirken will. Man wird dieſe Methode auch dort alſo anwenden können, wo man die Bodenfläche zu Viehweide verwen- den will und das Holz nicht gegen Wildſchaden bewahren könnte, wenn es niederſtehende Aeſte hätte. Dieſelbe iſt durchaus künſtlich, indem man die Bäume auf die Fläche in ſolche Entfernungen ſetzt daß zwiſchen ihren Kronen einige Fuße Zwiſchenraum bleibt. Die Umtriebszeit iſt 5, 10, 15, 20–30 Jahre, welche beide Lezteren ſchon zu den Seltenheiten gehören. Der Hieb findet, wann ſonſt (§. 228.), auch Statt. Man haut entweder blos die Seitenäſte der Krone ab (Schneideln), oder man nimmt die ganze Krone bis auf 6–10 Fuße über der Erde2). ¹⁾ S. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 176. Pfeil Handb. II S. 321. Hartig Lehrbuch. II. Bd. a. a. O. (ſ. §. 229.) 7s Kap. Hobbe Anweiſung zur beſſeren Holzkultur. Münſter 1791. Laurop Hiebs- und Kulturlehre. S. 179. Finger Abhandlung vom Köpfen der Bäume. Kaſſel 1794. Weiſe Anweiſung zur Behandlung der Kopfweide. Rudolfſtadt 1804. Pfeil Krit. Blätter. V. 1. Hartig Archiv. I. Heft 3.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/302>, abgerufen am 21.11.2024.