Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.von der Lugen. Jm Namen Jesu! Die XCVI. Laster-Predigt/d. 15. Iulii, 1661. Jn der III. Abtheilung/ von den Lastern wider den Nächsten. Das XIX. Laster: Lugen. Text: Syr c. 7. v. 14. 15. Stiffte nicht Lugen wider deinen Bruder/ noch wider deinen Freund. Gewöhne dich nicht an die Lugen/ denn das ist eine schändliche Gewonheit. Eingang. Geliebte in Christo dem HErren! DJe Warheit hat zwar ein Herrliches Lob/ und ist wol derDie War- Er- A a a a a a 3
von der Lugen. Jm Namen Jeſu! Die XCVI. Laſter-Predigt/d. 15. Iulii, 1661. Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider den Naͤchſten. Das XIX. Laſter: Lugen. Text: Syr c. 7. v. 14. 15. Stiffte nicht Lugen wider deinen Bruder/ noch wider deinen Freund. Gewoͤhne dich nicht an die Lugen/ denn das iſt eine ſchaͤndliche Gewonheit. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! DJe Warheit hat zwar ein Herꝛliches Lob/ und iſt wol derDie War- Er- A a a a a a 3
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von der Lugen.
Jm Namen Jeſu!
Die XCVI. Laſter-Predigt/
Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider
den Naͤchſten.
Das XIX. Laſter: Lugen.
Text:
Syr c. 7. v. 14. 15.
Stiffte nicht Lugen wider deinen Bruder/ noch wider
deinen Freund. Gewoͤhne dich nicht an die Lugen/
denn das iſt eine ſchaͤndliche Gewonheit.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
DJe Warheit hat zwar ein Herꝛliches Lob/ und iſt wol der
ſchoͤnſtẽ Tugenden eine/ ſo ſchoͤn/ daß der weiſe Heyd Cicero ſagt/
wann man ſie mit leiblichen Augen ſehen koͤnte/ wuͤrde ſie in aller
Menſchen Hertzen eine innbruͤnſtige Liebe gegen ſie erwecken:
Dannoch aber iſt ſie in der Welt ſehr veracht/ wie Pilatus gar
veraͤchtlich von ihr redet und ſaget: Was iſt Warheit/ Joh. 18. Man hoͤ-
ret in der Welt die Warheit nicht gern/ man ſagt ſie auch nicht gern: Oder/
ſollen wir gedencken/ die Leute halten ſie nur gar zu hoch/ zu edel und zu koͤſt-
lich/ daß ſie ſie nur auf die Hohe-Feſte ſparen/ und nicht alle Tage darmit um-
gehen moͤgen? Einmal/ die Leute gewoͤhnen ſich an die Lugen/ und reden kein
wahr Wort/ ſie dichten und befleiſſigen ſich darauf/ wie einer den andern be-
triegen/ beliegen/ und durch Lugen Schaden zufuͤgen moͤge. Darwider aber
Syrach treulich warnet/ wann er in den verleſenen Worten ſaget: Stiffte
nicht Lugen wider deinen Bruder/ ꝛc. Dieſe Worte wollen wir bey
Abhandlung unſerer vorhabenden Laſter-Predigten jetzo vor uns nehmen/ erſt-
lich etwas außfuͤhrlichers erklaͤren/ darnach auch anzeigen/ was wir
von der Lugen/
werden zu unſerer Lehr und Nutzen zu mercken und zu behalten haben. E. L.
wolle darauf gute Achtung geben/ GOtt aber ſeine Gnade und Segen darzu
verleihen und mittheilen/ Amen.
Die War-
heit wird
veracht/
dargegen iſt
die Lugen
gemein.
Vortrag.
Wunſch.
Er-
A a a a a a 3
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