Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.vom Neid und Mißgunst. Jm Namen JEsu! Die LXXXIIX. Laster-Predigt/ Jn der III. Abtheilung/ von den Lastern widerd. 28. Ianu[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen] 1661. den Nächsten/ Das XI. Laster: Neid und Mißgunst. Text. Matth. c. 20. v. 8. 15. Da es nun Abend ward/ sprach der HErr deß Wein- bergs zu seinem Schaffner: Ruffe den Arbeitern/ und gib ihnen den Lohn/ und hebe an/ an den letzten biß zu den ersten. Da kamen/ die um die eylffte Stund gedinget waren/ und empfieng ein jeglicher seinen Groschen. Da aber die ersten kamen/ meine- ten sie/ sie würden mehr empfangen/ und sie empfien- gen auch ein jeglicher seinen Groschen. Und da sie den empfiengen/ murreten sie wider den Haußvatter. Mit folgenden Worten. Eingang. Geliebte in Christo dem HErren! DAs ist ein böser Mensch/ der nicht sehen mag/ daß man denDer Spruch halten O o o o o 2
vom Neid und Mißgunſt. Jm Namen JEſu! Die LXXXIIX. Laſter-Predigt/ Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern widerd. 28. Ianu[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen] 1661. den Naͤchſten/ Das XI. Laſter: Neid und Mißgunſt. Text. Matth. c. 20. v. 8. 15. Da es nun Abend ward/ ſprach der HErꝛ deß Wein- bergs zu ſeinem Schaffner: Ruffe den Arbeitern/ und gib ihnen den Lohn/ und hebe an/ an den letzten biß zu den erſten. Da kamen/ die um die eylffte Stund gedinget waren/ und empfieng ein jeglicher ſeinen Groſchen. Da aber die erſten kamen/ meine- ten ſie/ ſie wuͤrden mehr empfangen/ und ſie empfien- gen auch ein jeglicher ſeinen Groſchen. Und da ſie den empfiengen/ murreten ſie wider den Haußvatter. Mit folgenden Worten. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! DAs iſt ein boͤſer Menſch/ der nicht ſehen mag/ daß man denDer Spruch halten O o o o o 2
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0913" n="843"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vom Neid und Mißgunſt.</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#fr">Jm Namen JEſu!</hi><lb/><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">LXXXIIX.</hi> Laſter-Predigt/</hi><lb/> Jn der <hi rendition="#aq">III.</hi> Abtheilung/ von den Laſtern wider<note place="right"><hi rendition="#aq">d. 28. Ianu<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/></hi><lb/> 1661.</note><lb/> den Naͤchſten/<lb/><hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">XI.</hi> <hi rendition="#fr">Laſter: Neid und Mißgunſt.</hi></head><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Text.</hi><lb/> Matth. c. 20. v. 8. 15.</head><lb/> <list> <item> <hi rendition="#fr">Da es nun Abend ward/ ſprach der HErꝛ deß Wein-<lb/> bergs zu ſeinem Schaffner: Ruffe den Arbeitern/<lb/> und gib ihnen den Lohn/ und hebe an/ an den letzten<lb/> biß zu den erſten. Da kamen/ die um die eylffte<lb/> Stund gedinget waren/ und empfieng ein jeglicher<lb/> ſeinen Groſchen. Da aber die erſten kamen/ meine-<lb/> ten ſie/ ſie wuͤrden mehr empfangen/ und ſie empfien-<lb/> gen auch ein jeglicher ſeinen Groſchen. Und da ſie<lb/> den empfiengen/ murreten ſie wider den Haußvatter.<lb/> Mit folgenden Worten.</hi> </item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Eingang.<lb/> Geliebte in Chriſto dem HErren!</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">As iſt ein boͤſer Menſch/ der nicht ſehen mag/ daß man den</hi><note place="right">Der Spruch<lb/> Syr. 14.</note><lb/> Leuten gutes thut/ ſagt Syrach c. 14. Dann ſo der ſich ſchwer-<lb/> lich verſuͤndiget/ der ſeinem Naͤchſten/ den er als ſich ſelbſten lieben<lb/> ſolte/ ſelbſt von dem ſeinigen nichts guts thut/ was wird dann von<lb/> dem zu halten ſeyn/ der nicht ſehen und leiden kan/ wann andere<lb/> dem Naͤchſten gutes erzeigen. Eben diß ſtellet uns der HErꝛ Chriſtus fuͤr in<note place="right">Wird <hi rendition="#aq">ap-<lb/> plici</hi>rt.</note><lb/> der verleßnen Parabel an den neidiſchen Arbeitern/ die wider deß Haußvatters<lb/> Gutthaͤtigkeit und Freygebigkeit gemurꝛet/ ſchaͤl drein geſehen/ und nicht leiden<lb/> koͤnnen/ daß die letztere ihnen als den erſten in der Bezahlung ſolten gleich ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O o o o o 2</fw><fw place="bottom" type="catch">halten</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [843/0913]
vom Neid und Mißgunſt.
Jm Namen JEſu!
Die LXXXIIX. Laſter-Predigt/
Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider
den Naͤchſten/
Das XI. Laſter: Neid und Mißgunſt.
Text.
Matth. c. 20. v. 8. 15.
Da es nun Abend ward/ ſprach der HErꝛ deß Wein-
bergs zu ſeinem Schaffner: Ruffe den Arbeitern/
und gib ihnen den Lohn/ und hebe an/ an den letzten
biß zu den erſten. Da kamen/ die um die eylffte
Stund gedinget waren/ und empfieng ein jeglicher
ſeinen Groſchen. Da aber die erſten kamen/ meine-
ten ſie/ ſie wuͤrden mehr empfangen/ und ſie empfien-
gen auch ein jeglicher ſeinen Groſchen. Und da ſie
den empfiengen/ murreten ſie wider den Haußvatter.
Mit folgenden Worten.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
DAs iſt ein boͤſer Menſch/ der nicht ſehen mag/ daß man den
Leuten gutes thut/ ſagt Syrach c. 14. Dann ſo der ſich ſchwer-
lich verſuͤndiget/ der ſeinem Naͤchſten/ den er als ſich ſelbſten lieben
ſolte/ ſelbſt von dem ſeinigen nichts guts thut/ was wird dann von
dem zu halten ſeyn/ der nicht ſehen und leiden kan/ wann andere
dem Naͤchſten gutes erzeigen. Eben diß ſtellet uns der HErꝛ Chriſtus fuͤr in
der verleßnen Parabel an den neidiſchen Arbeitern/ die wider deß Haußvatters
Gutthaͤtigkeit und Freygebigkeit gemurꝛet/ ſchaͤl drein geſehen/ und nicht leiden
koͤnnen/ daß die letztere ihnen als den erſten in der Bezahlung ſolten gleich ge-
halten
Der Spruch
Syr. 14.
Wird ap-
plicirt.
O o o o o 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |