Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Die XXXI. Laster-Predigt/ ten und Phariseern/ und sprach: Jst es auch rechtauf den Sabbath heilen? Sie aber schwiegen stille. Eingang. Von GOt-Geliebte in Christo dem HErren! tes schöner Ordnung in der Welt/ ES hat GOtt der HErr/ nach seiner Allmacht und Weiß- Weil wir denn bißher von unterschiedlichen Lastern geredet/ die wider Erklä-
Die XXXI. Laſter-Predigt/ ten und Phariſeern/ und ſprach: Jſt es auch rechtauf den Sabbath heilen? Sie aber ſchwiegen ſtille. Eingang. Von GOt-Geliebte in Chriſto dem HErren! tes ſchoͤner Ordnung in der Welt/ ES hat GOtt der HErꝛ/ nach ſeiner Allmacht und Weiß- Weil wir denn bißher von unterſchiedlichen Laſtern geredet/ die wider Erklaͤ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item> <pb facs="#f0346" n="276"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">XXXI.</hi> Laſter-Predigt/</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">ten und Phariſeern/ und ſprach: Jſt es auch recht<lb/> auf den Sabbath heilen? Sie aber ſchwiegen ſtille.</hi> </item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Eingang.<lb/> Geliebte in Chriſto dem HErren!</hi> </head><lb/> <note place="left">Von GOt-<lb/> tes ſchoͤner<lb/> Ordnung<lb/> in der<lb/> Welt/</note> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">S hat GOtt der HErꝛ/ nach ſeiner Allmacht und Weiß-</hi><lb/> heit alles in der Welt wol geordnet/ mit Maß/ Zahl und Ge-<lb/> wicht/ Weißh. 11. Wie daſſelbe an dem Lauff der Sonnen/<lb/> deß Mondes und der andern Planeten und Sternen/ an dem<lb/> Menſchen und deſſen Bildung/ Geburt/ Gaben/ Stand/<lb/> Thun und Leiden/ an den wilden und zahmen Thieren/ an den Gewaͤchſen und<lb/> Fruͤchten der Erden/ an den Laͤndern und Koͤnigreichen und deren Außthei-<lb/> lung und Regierung zu erſehen: Sonderlich aber findet ſich ſolches/ wann<lb/> wir die Zeit und deren ordentlichen Unterſcheid betrachten/ da die vier Jahrs-<lb/> Zeiten/ Fruͤhling/ Sommer/ Herbſt und Winter zierlich auf einander folgen/<lb/> man zehlet Jahr/ Monat/ Wochen/ Tage und Stunden nach einander/ ein<lb/> jegliches hat ſeine Zeit und alles Fuͤrnehmen unter dem Himmel hat ſeine<lb/> Stunde/ Pred. Sal. 3. Auch wo man die Zeit recht in Acht nimmt/ gibt<lb/> GOtt der HErꝛ ſeinen Seegen und Gedeyen darzu/ wie Salomo auch ſagt/<lb/><note place="left">Beſonders<lb/> wegen der<lb/> Feyer- und<lb/> Werck-Ta-<lb/> gen.</note>es lige alles an der Zeit und am Gluͤck/ Pred. 9. Vornemlich aber hat<lb/> GOtt der HErꝛ einen ſchoͤnen und nuͤtzlichen Unterſcheid gemacht in der Zeit/<lb/> wegen der Werck-Tagen/ an denen ein Menſch ſeine Hand-Arbeit verrichten<lb/> ſoll/ zur zeitlichen Nahrung und Unterhaltung ſeines Leibes/ und wegen der<lb/> Sonn- und Feyer-Tagen/ an denen ein Chriſt ſeinem Gottesdienſt ſolle ab-<lb/> warten zur Unterweiſung und Troſt ſeiner Seelen. Da darff kein Spoͤtter<lb/> fragen: Warum muß ein Tag heiliger ſeyn/ denn der andere/ ſo doch die<lb/> Sonne zugleich alle Tage im Jahr machet? Dann die Weißheit deß HErꝛn<lb/> hat ſie ſo unterſchieden/ und er hat die Jahr-Zeit und Feyer-Tage alſo geord-<lb/> net/ Syr. 33. Wer darwider thut/ und den Feyer-Tag/ den der HErꝛ zu hei-<lb/> ligen befohlen/ entheiliget/ der thut wider GOtt den HErꝛn ſelbſt.</p><lb/> <note place="left">Vortrag.</note> <p>Weil wir denn bißher von unterſchiedlichen Laſtern geredet/ die wider<lb/> die erſte Tafel ſeiner Heiligen Zehen Gebotten lauffen/ ſo wollen wir fuͤr gegen-<lb/> waͤrtige Predigt/ auf gleiche Weiſe/<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">von der Entheiligung deß Sabbaths/</hi></hi><lb/><note place="left">Wunſch.</note>etwas weiters reden und handlen/ darzu uns GOtt der HErꝛ/ Geiſt/ Gnade/<lb/> und Seegen verleihen wolle/ Amen.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Erklaͤ-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [276/0346]
Die XXXI. Laſter-Predigt/
ten und Phariſeern/ und ſprach: Jſt es auch recht
auf den Sabbath heilen? Sie aber ſchwiegen ſtille.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
ES hat GOtt der HErꝛ/ nach ſeiner Allmacht und Weiß-
heit alles in der Welt wol geordnet/ mit Maß/ Zahl und Ge-
wicht/ Weißh. 11. Wie daſſelbe an dem Lauff der Sonnen/
deß Mondes und der andern Planeten und Sternen/ an dem
Menſchen und deſſen Bildung/ Geburt/ Gaben/ Stand/
Thun und Leiden/ an den wilden und zahmen Thieren/ an den Gewaͤchſen und
Fruͤchten der Erden/ an den Laͤndern und Koͤnigreichen und deren Außthei-
lung und Regierung zu erſehen: Sonderlich aber findet ſich ſolches/ wann
wir die Zeit und deren ordentlichen Unterſcheid betrachten/ da die vier Jahrs-
Zeiten/ Fruͤhling/ Sommer/ Herbſt und Winter zierlich auf einander folgen/
man zehlet Jahr/ Monat/ Wochen/ Tage und Stunden nach einander/ ein
jegliches hat ſeine Zeit und alles Fuͤrnehmen unter dem Himmel hat ſeine
Stunde/ Pred. Sal. 3. Auch wo man die Zeit recht in Acht nimmt/ gibt
GOtt der HErꝛ ſeinen Seegen und Gedeyen darzu/ wie Salomo auch ſagt/
es lige alles an der Zeit und am Gluͤck/ Pred. 9. Vornemlich aber hat
GOtt der HErꝛ einen ſchoͤnen und nuͤtzlichen Unterſcheid gemacht in der Zeit/
wegen der Werck-Tagen/ an denen ein Menſch ſeine Hand-Arbeit verrichten
ſoll/ zur zeitlichen Nahrung und Unterhaltung ſeines Leibes/ und wegen der
Sonn- und Feyer-Tagen/ an denen ein Chriſt ſeinem Gottesdienſt ſolle ab-
warten zur Unterweiſung und Troſt ſeiner Seelen. Da darff kein Spoͤtter
fragen: Warum muß ein Tag heiliger ſeyn/ denn der andere/ ſo doch die
Sonne zugleich alle Tage im Jahr machet? Dann die Weißheit deß HErꝛn
hat ſie ſo unterſchieden/ und er hat die Jahr-Zeit und Feyer-Tage alſo geord-
net/ Syr. 33. Wer darwider thut/ und den Feyer-Tag/ den der HErꝛ zu hei-
ligen befohlen/ entheiliget/ der thut wider GOtt den HErꝛn ſelbſt.
Beſonders
wegen der
Feyer- und
Werck-Ta-
gen.
Weil wir denn bißher von unterſchiedlichen Laſtern geredet/ die wider
die erſte Tafel ſeiner Heiligen Zehen Gebotten lauffen/ ſo wollen wir fuͤr gegen-
waͤrtige Predigt/ auf gleiche Weiſe/
von der Entheiligung deß Sabbaths/
etwas weiters reden und handlen/ darzu uns GOtt der HErꝛ/ Geiſt/ Gnade/
und Seegen verleihen wolle/ Amen.
Wunſch.
Erklaͤ-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |