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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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Eignes Nachdenken
jede Reihe von Dingen, die nach einander ihren
Anfang nahmen, hat irgend einmal ihren Anfang
gehabt. Es war einmal ein erster Anfang
aller derer Dinge, die nicht von Ewigkeit
waren.

Vor dem ersten Anfange war Etwas
von Ewigkeit.
Denn der erste Anfang geschah
nicht ohne Ursache.

Alle vergangene, gegenwärtige und künftige
Dinge, welche nicht von Ewigkeit waren, heis-
sen die Welt.

Die Welt hatte also einen Anfang, und
das Ewige war ihre Ursache.

§. 7.

Jn de[r] Welt, so weit wir sie kennen, ist ein
Uebergewicht der Glückseligkeit, oder eine
grössere Summe von angenehmen als unangeneh-
men Empfindungen und Zuständen der lebendigen
Wesen.

Das Böse in der Welt ist mit dem Guten
so verbunden,
daß das Böse mehr Gutes wirkt,
oder aus solchen Ursachen kömmt, welche mehr
Gutes wirken. Dieses lernen wir täglich mehr
einsehn, je mehr wir auf die Ursachen und Wir-
kungen der Dinge Achtung geben.

Die Welt ist also für die lebendigen We-
sen vorzüglich gut.
Das Uebel ist zwar kein

Theil

Eignes Nachdenken
jede Reihe von Dingen, die nach einander ihren
Anfang nahmen, hat irgend einmal ihren Anfang
gehabt. Es war einmal ein erſter Anfang
aller derer Dinge, die nicht von Ewigkeit
waren.

Vor dem erſten Anfange war Etwas
von Ewigkeit.
Denn der erſte Anfang geſchah
nicht ohne Urſache.

Alle vergangene, gegenwaͤrtige und kuͤnftige
Dinge, welche nicht von Ewigkeit waren, heiſ-
ſen die Welt.

Die Welt hatte alſo einen Anfang, und
das Ewige war ihre Urſache.

§. 7.

Jn de[r] Welt, ſo weit wir ſie kennen, iſt ein
Uebergewicht der Glückſeligkeit, oder eine
groͤſſere Summe von angenehmen als unangeneh-
men Empfindungen und Zuſtaͤnden der lebendigen
Weſen.

Das Böſe in der Welt iſt mit dem Guten
ſo verbunden,
daß das Boͤſe mehr Gutes wirkt,
oder aus ſolchen Urſachen koͤmmt, welche mehr
Gutes wirken. Dieſes lernen wir taͤglich mehr
einſehn, je mehr wir auf die Urſachen und Wir-
kungen der Dinge Achtung geben.

Die Welt iſt alſo für die lebendigen We-
ſen vorzüglich gut.
Das Uebel iſt zwar kein

Theil
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[8/0032] Eignes Nachdenken jede Reihe von Dingen, die nach einander ihren Anfang nahmen, hat irgend einmal ihren Anfang gehabt. Es war einmal ein erſter Anfang aller derer Dinge, die nicht von Ewigkeit waren. Vor dem erſten Anfange war Etwas von Ewigkeit. Denn der erſte Anfang geſchah nicht ohne Urſache. Alle vergangene, gegenwaͤrtige und kuͤnftige Dinge, welche nicht von Ewigkeit waren, heiſ- ſen die Welt. Die Welt hatte alſo einen Anfang, und das Ewige war ihre Urſache. §. 7. Jn der Welt, ſo weit wir ſie kennen, iſt ein Uebergewicht der Glückſeligkeit, oder eine groͤſſere Summe von angenehmen als unangeneh- men Empfindungen und Zuſtaͤnden der lebendigen Weſen. Das Böſe in der Welt iſt mit dem Guten ſo verbunden, daß das Boͤſe mehr Gutes wirkt, oder aus ſolchen Urſachen koͤmmt, welche mehr Gutes wirken. Dieſes lernen wir taͤglich mehr einſehn, je mehr wir auf die Urſachen und Wir- kungen der Dinge Achtung geben. Die Welt iſt alſo für die lebendigen We- ſen vorzüglich gut. Das Uebel iſt zwar kein Theil

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/32>, abgerufen am 20.11.2024.