Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].besonders in moralischen etc. Strafe und Belohnung hat allemahl den Zweck, Alle guten Wirkungen der Tugenden in dem Die ganz unvermuthlichen Landplagen, Un- §. 57. Der Mensch handelt in manchen Dingen nach mit J 4
beſonders in moraliſchen ꝛc. Strafe und Belohnung hat allemahl den Zweck, Alle guten Wirkungen der Tugenden in dem Die ganz unvermuthlichen Landplagen, Un- §. 57. Der Menſch handelt in manchen Dingen nach mit J 4
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beſonders in moraliſchen ꝛc.
Strafe und Belohnung hat allemahl den Zweck,
den fernern Gehorſam zu beſtaͤrken und zu befoͤr-
dern, den fernern Ungehorſam zu ſchwaͤchen und
zu verhindern.
Alle guten Wirkungen der Tugenden in dem
Schickſale der Tugendhaften ſind Belohnungen;
alle uͤblen Wirkungen der Laſter in dem Schickſale
der Laſterhaften ſind Strafen. Denn wir haben
ein goͤttlich Geſetz fuͤr die Tugend, und wider das
Laſter. Jene gute Folgen der Tugenden verſpricht
uns Gott, und jene uͤbeln Folgen der Laſter drohet
er uns durch den bekannten Lauf der Natur, welcher
unter ſeiner Vorſehung ſtehet.
Die ganz unvermuthlichen Landplagen, Un-
gluͤcksfaͤlle und Gluͤcksfaͤlle erinnern uns ſehr lebhaft
an unſere Abhaͤnglichkeit von der Vorſehung, und
an die Macht Gottes, uns gluͤcklich oder ungluͤck-
lich zu machen. Dieſer Gedanke iſt eben ſowohl
ein Bewegungsgrund, uns zu beſſern, als Strafe
und Belohnung. Alſo vertreten Gluͤcksfaͤlle die
Stelle der Belohnung; Ungluͤcksfaͤlle aber die
Stelle der Strafe.
§. 57.
Der Menſch handelt in manchen Dingen nach
dem veraͤnderlichen Zuſtande ſeines Willens, das
iſt, er handelt willkührlich. Dieſe Willkuͤhr iſt
mit
J 4
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