Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Vierdte Buch. befehlen jhnen auß dem Gesichte zugehen. Ich wilweichen die ich bey allen verhast bin/ vnd die zornige Princessin fürchten muß. Ich kan doch weder heim- lich noch offentlich sicher seyn. Ich wil alle Augen- blick der schmählichen Straffe erwarten/ vnd/ auß meinem Verbrechen aller Leute Gedancken von mir ermessen. Du verdienest noch eine grössere Schmach/ Selenisse/ wann du dieser mit dem To- de nicht zuvor kömpst. Der Selenissen schreiben für jhrer Ent- Das III Capitel. SElenisse entschloß sich auff diese Worte/ cket ist/ Rr iij
Das Vierdte Buch. befehlen jhnen auß dem Geſichte zugehen. Ich wilweichen die ich bey allen verhaſt bin/ vnd die zornige Princeſſin fuͤrchtẽ muß. Ich kan doch weder heim- lich noch offentlich ſicher ſeyn. Ich wil alle Augen- blick der ſchmaͤhlichen Straffe erwarten/ vnd/ auß meinem Verbrechen aller Leute Gedancken von mir ermeſſen. Du verdieneſt noch eine groͤſſere Schmach/ Seleniſſe/ wann du dieſer mit dem To- de nicht zuvor koͤmpſt. Der Seleniſſen ſchreiben fuͤr jhrer Ent- Das III Capitel. SEleniſſe entſchloß ſich auff dieſe Worte/ cket iſt/ Rr iij
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Das Vierdte Buch.
befehlen jhnen auß dem Geſichte zugehen. Ich wil
weichen die ich bey allen verhaſt bin/ vnd die zornige
Princeſſin fuͤrchtẽ muß. Ich kan doch weder heim-
lich noch offentlich ſicher ſeyn. Ich wil alle Augen-
blick der ſchmaͤhlichen Straffe erwarten/ vnd/ auß
meinem Verbrechen aller Leute Gedancken von
mir ermeſſen. Du verdieneſt noch eine groͤſſere
Schmach/ Seleniſſe/ wann du dieſer mit dem To-
de nicht zuvor koͤmpſt.
Der Seleniſſen ſchreiben fuͤr jhrer Ent-
leibung: Ihr Todt; warumb Argenis
froͤlich iſt: Ihre Grabſchrifft: Raht-
ſchlag deß Koͤniges wegen deß Radi-
robanes vnd ſeines Heroldes: Zuruͤck-
kunfft deß Sardiniſchen Koͤniges in
ſein Landt.
Das III Capitel.
SEleniſſe entſchloß ſich auff dieſe Worte/
am Papier/ vñ ſchrieb mit zitternder Hād
vnd boͤſen Buchſtaben nachfolgenden In-
halte: An Meleandern den guͤtigen Koͤnig/ vñ Ar-
genis die guͤtige Princeſſin: Wann etwas nach
dem Tode vbrig were/ ſo hette ich mir daſſelbe zur
Straffe gewuͤndſchet. An jetzo nemet mein Blut/
welches mit ſeinem Laſter noch nicht ſo ſehr befle-
cket iſt/
Rr iij
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