Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh Barclayens Argenis/ wenigsten stellen/ nicht als er jhm verziehe/ sondernals er der Anklagung keinen Glauben gebe. Vber diß wurden sie auch rahts/ daß der Gefangene im Gefängnüß getödtet wurde/ gleichsamb als ob er durch einen Fall gestorben were. Doch wußte Lyco- genes wol was er verdienet/ vnd Meleander was er verbrochen hette. Darumb hüteten sie sich beyder- seits in deß andern Gewalt zukommen; vnd hegten solchen Haß mit jhrem Argwohn/ der fast ärger war als der Krieg so darauff erfolgte. Der König stellet Opfferung an zu Eh- Das XIX. Capitel. AVff dieses wolte Meleander dem Schloß/ in kommen/
Joh Barclayens Argenis/ wenigſten ſtellen/ nicht als er jhm verziehe/ ſondernals er der Anklagung keinen Glauben gebe. Vber diß wurden ſie auch rahts/ daß der Gefangene im Gefaͤngnuͤß getoͤdtet wurde/ gleichſamb als ob er durch einen Fall geſtorben were. Doch wußte Lyco- genes wol was er verdienet/ vnd Meleander was er verbrochen hette. Darumb huͤteten ſie ſich beyder- ſeits in deß andern Gewalt zukommen; vnd hegten ſolchen Haß mit jhrem Argwohn/ der faſt aͤrger war als der Krieg ſo darauff erfolgte. Der Koͤnig ſtellet Opfferung an zu Eh- Das XIX. Capitel. AVff dieſes wolte Meleander dem Schloß/ in kommen/
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Joh Barclayens Argenis/
wenigſten ſtellen/ nicht als er jhm verziehe/ ſondern
als er der Anklagung keinen Glauben gebe. Vber
diß wurden ſie auch rahts/ daß der Gefangene im
Gefaͤngnuͤß getoͤdtet wurde/ gleichſamb als ob er
durch einen Fall geſtorben were. Doch wußte Lyco-
genes wol was er verdienet/ vnd Meleander was er
verbrochen hette. Darumb huͤteten ſie ſich beyder-
ſeits in deß andern Gewalt zukommen; vnd hegten
ſolchen Haß mit jhrem Argwohn/ der faſt aͤrger war
als der Krieg ſo darauff erfolgte.
Der Koͤnig ſtellet Opfferung an zu Eh-
ren der Pallas; heiliget jhr ſeine Toch-
ter. Poliarchus kompt nach Hofe in
Geſtalt eines Ritters. Argenis vnd
er ſagen einander Heyrath zu.
Das XIX. Capitel.
AVff dieſes wolte Meleander dem Schloß/ in
welches die Moͤrder kommen koͤnnen/ nicht
mehr trawen/ vnd begleitete durch einen newen
Anſchlag ſeine Tochter nach Syracuſe; nicht ſo
ſehr auß Haß gegen dem Lycogenes/ als auß Danck-
barkeit gegen der Pallas. Es naheten ſich herzu
fuͤnff Tage deß Feſtes/ auff dem man dieſer Goͤttin
Geburtstag zu begehen pfleget. Als ſie nun herzu
kommen/
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