Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ einhellige stimmung deß Volcks also beschaffen sey/daß sie sich ohn Widerrede diesem zum Gehorsamb vntergeben der also zum Scepter kommen ist; vnd die vollkommene Güte deß newen Königs hinzu se- tzet/ welche bey der reitzung deß anfangenden Glücks dermassen vnschuldig bleibt/ daß sie nichts vngebür- liches fürnimbt: so wil ich hertzlich gern auff ewere Meinung tretten/ vnd darfür halten/ daß die Völ- cker von den Göttern sonderlich müssen geliebet wer- den/ welchen solche Glückseligkeit widerfährt. Aber es ist auch nur nicht zu hoffen. Die Boßheit der Menschen/ vnd die Erfahrung im Gegentheil er- weiset gantz das Widerspiel/ so daß man derselben Völcker Fürsichtigkeit zu vnrechte tadelt/ die sich einem gewissen Stamm vntergeben haben/ durch dessen Vermittelung die Regiment gerühiger vnd rühmlicher gemacht werden. Poliarchus kriegt Schreiben von der Ar- Das XIX Capitel. LYcogenes war hefftig ergrimmet/ daß Dunal- würden/
Joh. Barclayens Argenis/ einhellige ſtimmung deß Volcks alſo beſchaffen ſey/daß ſie ſich ohn Widerꝛede dieſem zum Gehorſamb vntergeben der alſo zum Scepter kommen iſt; vnd die vollkommene Guͤte deß newen Koͤnigs hinzu ſe- tzet/ welche bey der reitzung deß anfangenden Gluͤcks dermaſſen vnſchuldig bleibt/ daß ſie nichts vngebuͤr- liches fuͤrnimbt: ſo wil ich hertzlich gern auff ewere Meinung tretten/ vnd darfuͤr halten/ daß die Voͤl- cker von den Goͤttern ſonderlich muͤſſen geliebet wer- den/ welchen ſolche Gluͤckſeligkeit widerfaͤhrt. Aber es iſt auch nur nicht zu hoffen. Die Boßheit der Menſchen/ vnd die Erfahrung im Gegentheil er- weiſet gantz das Widerſpiel/ ſo daß man derſelben Voͤlcker Fuͤrſichtigkeit zu vnrechte tadelt/ die ſich einem gewiſſen Stamm vntergeben haben/ durch deſſen Vermittelung die Regiment geruͤhiger vnd ruͤhmlicher gemacht werden. Poliarchus kriegt Schreiben von der Ar- Das XIX Capitel. LYcogenes war hefftig ergrim̃et/ daß Dunal- wuͤrden/
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Joh. Barclayens Argenis/
einhellige ſtimmung deß Volcks alſo beſchaffen ſey/
daß ſie ſich ohn Widerꝛede dieſem zum Gehorſamb
vntergeben der alſo zum Scepter kommen iſt; vnd
die vollkommene Guͤte deß newen Koͤnigs hinzu ſe-
tzet/ welche bey der reitzung deß anfangenden Gluͤcks
dermaſſen vnſchuldig bleibt/ daß ſie nichts vngebuͤr-
liches fuͤrnimbt: ſo wil ich hertzlich gern auff ewere
Meinung tretten/ vnd darfuͤr halten/ daß die Voͤl-
cker von den Goͤttern ſonderlich muͤſſen geliebet wer-
den/ welchen ſolche Gluͤckſeligkeit widerfaͤhrt. Aber
es iſt auch nur nicht zu hoffen. Die Boßheit der
Menſchen/ vnd die Erfahrung im Gegentheil er-
weiſet gantz das Widerſpiel/ ſo daß man derſelben
Voͤlcker Fuͤrſichtigkeit zu vnrechte tadelt/ die ſich
einem gewiſſen Stamm vntergeben haben/ durch
deſſen Vermittelung die Regiment geruͤhiger vnd
ruͤhmlicher gemacht werden.
Poliarchus kriegt Schreiben von der Ar-
genis. Er gehet auß der Hoͤle/ vnd
kompt in vnbekandter Geſtalt die Ar-
genis zu ſchawen.
Das XIX Capitel.
LYcogenes war hefftig ergrim̃et/ daß Dunal-
bius ſeine Hoffnung zunichte gemacht; da-
mit aber die andern Gaͤſte deſſen nicht jnnen
wuͤrden/
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Zitationshilfe: | Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/198>, abgerufen am 03.03.2025. |