Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

Neuntes Capitel. Zweyter Abschnitt
[Abbildung]

Zweyter Abschnitt.
§. 1.

Wenn zweymahl hinter einander in folgendem Exempel @ vor-
kommt, so trift bey der zweyten Grundnote die @ um ein
Achttheil zu zeitig ein, wie wir bey (a) sehen. Dieser Fall kann
auch vorkommen, wenn eine reine Quarte vor der übermäßigen
vorhergehet (b):

[Abbildung]

§. 2.

Wenn einige Bezifferer in folgenden Exempeln die
Signatur der übermäßigen Quarte allein über die Grundnote
setzen, so ist es unrecht. Der Secundenaccord, welcher durch
diese [4][], oder 4, angedeutet wird, findet bey dem ersten Exem-
pel, wobey gis kurz vorhergegangen ist, nicht statt, und bey dem
zweyten kann er wegen der Auflösung der Dissonanzen auch nicht
gegriffen werden. Der Sextquartenaccord ist es, welchen man
in beyden Fällen nehmen muß:

Z. E.

Neuntes Capitel. Zweyter Abſchnitt
[Abbildung]

Zweyter Abſchnitt.
§. 1.

Wenn zweymahl hinter einander in folgendem Exempel  vor-
kommt, ſo trift bey der zweyten Grundnote die  um ein
Achttheil zu zeitig ein, wie wir bey (a) ſehen. Dieſer Fall kann
auch vorkommen, wenn eine reine Quarte vor der übermäßigen
vorhergehet (b):

[Abbildung]

§. 2.

Wenn einige Bezifferer in folgenden Exempeln die
Signatur der übermäßigen Quarte allein über die Grundnote
ſetzen, ſo iſt es unrecht. Der Secundenaccord, welcher durch
dieſe [4][♯], oder 4♮, angedeutet wird, findet bey dem erſten Exem-
pel, wobey gis kurz vorhergegangen iſt, nicht ſtatt, und bey dem
zweyten kann er wegen der Auflöſung der Diſſonanzen auch nicht
gegriffen werden. Der Sextquartenaccord iſt es, welchen man
in beyden Fällen nehmen muß:

Z. E.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0116" n="106"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Neuntes Capitel. Zweyter Ab&#x017F;chnitt</hi> </fw><lb/>
              <figure/>
            </p>
          </div>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zweyter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>enn zweymahl hinter einander in folgendem Exempel &#xFFFC; vor-<lb/>
kommt, &#x017F;o trift bey der zweyten Grundnote die &#xFFFC; um ein<lb/>
Achttheil zu zeitig ein, wie wir bey (<hi rendition="#aq">a</hi>) &#x017F;ehen. Die&#x017F;er Fall kann<lb/>
auch vorkommen, wenn eine reine Quarte vor der übermäßigen<lb/>
vorhergehet (<hi rendition="#aq">b</hi>):<lb/><figure/></p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head>
            <p>Wenn einige Bezifferer in folgenden Exempeln die<lb/>
Signatur der übermäßigen Quarte allein über die Grundnote<lb/>
&#x017F;etzen, &#x017F;o i&#x017F;t es unrecht. Der Secundenaccord, welcher durch<lb/>
die&#x017F;e <supplied>4</supplied><supplied>&#x266F;</supplied>, oder 4&#x266E;, angedeutet wird, findet bey dem er&#x017F;ten Exem-<lb/>
pel, wobey gis kurz vorhergegangen i&#x017F;t, nicht &#x017F;tatt, und bey dem<lb/>
zweyten kann er wegen der Auflö&#x017F;ung der Di&#x017F;&#x017F;onanzen auch nicht<lb/>
gegriffen werden. Der Sextquartenaccord i&#x017F;t es, welchen man<lb/>
in beyden Fällen nehmen muß:<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Z. E.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0116] Neuntes Capitel. Zweyter Abſchnitt [Abbildung] Zweyter Abſchnitt. §. 1. Wenn zweymahl hinter einander in folgendem Exempel  vor- kommt, ſo trift bey der zweyten Grundnote die  um ein Achttheil zu zeitig ein, wie wir bey (a) ſehen. Dieſer Fall kann auch vorkommen, wenn eine reine Quarte vor der übermäßigen vorhergehet (b): [Abbildung] §. 2. Wenn einige Bezifferer in folgenden Exempeln die Signatur der übermäßigen Quarte allein über die Grundnote ſetzen, ſo iſt es unrecht. Der Secundenaccord, welcher durch dieſe 4♯, oder 4♮, angedeutet wird, findet bey dem erſten Exem- pel, wobey gis kurz vorhergegangen iſt, nicht ſtatt, und bey dem zweyten kann er wegen der Auflöſung der Diſſonanzen auch nicht gegriffen werden. Der Sextquartenaccord iſt es, welchen man in beyden Fällen nehmen muß: Z. E.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/116
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/116>, abgerufen am 30.12.2024.