Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.Das zweyte Hauptstück, zweyte Abtheilung. Tab. IV.der Vorschlag auch nicht länger seyn, sonst klingt die Septimezu hart. §. 17. Man muß also ebenfalls bey Anbringung der Vor- §. 18. Alle diese Vorschläge, nebst ihren Abzügen, wenn §. 19. Deswegen trägt man die folgende Note gerne sim- §. 20. Diese Ausschmückung der Vorschläge, indem sie §. 21. Dem ohngeacht pflegt man die Vorschläge oft des- §. 22.
Das zweyte Hauptſtuͤck, zweyte Abtheilung. Tab. IV.der Vorſchlag auch nicht laͤnger ſeyn, ſonſt klingt die Septimezu hart. §. 17. Man muß alſo ebenfalls bey Anbringung der Vor- §. 18. Alle dieſe Vorſchlaͤge, nebſt ihren Abzuͤgen, wenn §. 19. Deswegen traͤgt man die folgende Note gerne ſim- §. 20. Dieſe Ausſchmuͤckung der Vorſchlaͤge, indem ſie §. 21. Dem ohngeacht pflegt man die Vorſchlaͤge oft des- §. 22.
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Das zweyte Hauptſtuͤck, zweyte Abtheilung.
der Vorſchlag auch nicht laͤnger ſeyn, ſonſt klingt die Septime
zu hart.
Tab. IV.
§. 17. Man muß alſo ebenfalls bey Anbringung der Vor-
ſchlaͤge, wie uͤberhaupt bey allen Manieren, der Reinigkeit des
Satzes keinen Tort thun, deswegen ſind die Exempel bey Fig.
XIII. nicht wohl nachzuahmen. Folglich iſt es am beſten, man
deutet alle Vorſchlaͤge ſamt ihrer wahren Geltung an.
§. 18. Alle dieſe Vorſchlaͤge, nebſt ihren Abzuͤgen, wenn
ſie zumahl haͤufig vorkommen, thun beſonders bey ſehr affectuoͤſen
Stellen gut, indem der letztere oft mit einem Pianißimo gleich-
ſam verloͤſcht, Fig. XIV. Bey andern Gelegenheiten aber wuͤrden
ſie den Geſang zu matt machen, wenn ſie nicht alsdenn entwe-
der die Vorlaͤufer von lebhaftern Manieren waͤren, welche die
folgende Note bekommet, oder ſelbſt noch einen Zuſatz von an-
dern Zierrathen annaͤhmen.
§. 19. Deswegen traͤgt man die folgende Note gerne ſim-
pel vor, wenn ſie einen ausgezierten Vorſchlag gehabt hat. Dieſe
Einfalt wird durch das gewoͤhnliche dieſen Noten zukommende
Piano gluͤcklich erhalten. Ein ſimpel vorgetragener Vorſchlag hin-
gegen leidet gerne eine ausgezierte Folge. Wegen des letztern Fal-
les beſiehe Fig. XV. (a) und wegen des erſtern (b).
§. 20. Dieſe Ausſchmuͤckung der Vorſchlaͤge, indem ſie
oft neue kleine Noͤtgen erfordert, iſt Urſache zu andern in der
Folge erklaͤrten Manieren, und man pflegt alſo in dieſem Falle
dieſe Vorſchlaͤge gerne als ordentliche Noten in den Tackt mit
einzutheilen (c). Bey langſamen Stuͤcken kan zuweilen der Vor-
ſchlag ſo wohl als die folgende Note ausgeſchmuͤckt ſeyn (d).
§. 21. Dem ohngeacht pflegt man die Vorſchlaͤge oft des-
wegen in den Tact mit einzutheilen, damit weder ſie noch die
folgende Note ausgezieret werden (e).
§. 22.
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