Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.Das dritte Hauptstück. Tab. VI.§. 26. Die gewöhnlichen Zeichen der gebrochenen Harmo- §. 27. Seit dem häufigen Gebrauche der Triolen bey dem §. 28. Fig. XIII. zeigt uns unterschiedene Exempel, wo §. 29.
Das dritte Hauptſtuͤck. Tab. VI.§. 26. Die gewoͤhnlichen Zeichen der gebrochenen Harmo- §. 27. Seit dem haͤufigen Gebrauche der Triolen bey dem §. 28. Fig. XIII. zeigt uns unterſchiedene Exempel, wo §. 29.
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Das dritte Hauptſtuͤck.
§. 26. Die gewoͤhnlichen Zeichen der gebrochenen Harmo-
nie ſehen wir ſamt ihrer Wuͤrckung Fig. XI. Unter (*) be-
mercken wir die Brechungen mit Acciaccaturen. Wenn bey
langen Noten das Wort arpeggio ſtehet, ſo wird die Harmo-
nie einige mahl hinauf und herunter gebrochen.
§. 27. Seit dem haͤufigen Gebrauche der Triolen bey dem
ſo genannten ſchlechten oder Vier Viertheil-Tacte, ingleichen bey
dem Zwey- oder Dreyviertheil-Tacte findet man viele Stuͤcke, die
ſtatt dieſer Tact-Arten oft bequemer mit dem Zwoͤlf, Neun oder
Sechs Achttheil-Tacte vorgezeichnet wuͤrden. Man theilt als-
dann die bey Fig. XII. befindlichen Noten wegen der andern
Stimme ſo ein, wie wir allda ſehen. Hierdurch wird der
Nachſchlag, welcher oft unangenehm, allezeit aber ſchwer faͤllt,
vermieden.
§. 28. Fig. XIII. zeigt uns unterſchiedene Exempel, wo
man aus Affect bisweilen ſo wohl die Noten als Pauſen laͤnger
gelten laͤßt, als die Schreib-Art erfordert. Dieſes Anhalten
habe ich theils deutlich ausgeſchrieben, theils durch kleine Kreutze
angedeutet. Das letzte Exempel zeigt, daß ein Gedancke mit
zwey verſchiedenen Begleitungen Gelegenheit zum Anhalten giebt.
Ueberhaupt geht dieſer Ausdruck eher in langſamer oder gemaͤßig-
ter als ſehr geſchwinder Zeit-Maaſſe an. Jm erſten Allegro
und drauf folgenden Adagio der ſechſten Sonate in H moll mei-
nes zweyten gedruckten Theils ſind auch Exempel hiervon. Be-
ſonders im Adagio kommt ein Gedancke durch eine dreymahlige
Transpoſition, in der rechten Hand mit Octaven und in der lin-
cken mit geſchwinden Noten vor; dieſer wird geſchickt durch ein
allmaͤhliges gelindes Eilen bey jeder Ueberſetzung ausgefuͤhret,
welches kurtz drauf ſehr wohl mit einem ſchlaͤfrigen Anhalten im
Tacte abwechſelt.
§. 29.
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