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Allgemeine Zeitung. Nr. 9. Augsburg, 9. Januar 1840.

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ihn gestern die Staatscourant enthielt, wird sich nicht leicht Jemand vorgestellt haben. Die Regierung hat sich selbst in der Mittheilung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten vom 20 Jan. 1831 zu viel mehr verbindlich gemacht. Die Generalstaaten haben das Versprechen in ihrer Antwort ausdrücklich angenommen, und jetzt, nach all dem, was über das Grundgesetz gesagt und geschrieben worden, nach dem kürzlich zwischen den Generalstaaten und der Regierung Vorgefallenen, glaubt sie, die vorgelegten Modificationen enthielten, was der Zustand des Landes dringend erheischt? Um zu erlangen, was die fünf Gesetzesentwürfe enthalten, sollte man so allgemein um die Revision des Grundgesetzes als die erste Bürgschaft zur Sicherung unseres ferneren Bestehens bitten? Wer das glauben wollte, würde Spott treiben mit dem niederländischen Verstande. Das kann der Regierung Meinung nicht seyn. Sie will, wie aus der begleitenden Botschaft hervorgeht, nicht selbst die Initiative einer wesentlichen Revision ergreifen, aber ergreifen lassen. Wir bedauern, daß die Regierung ihre schönste Aufgabe aus den Händen gibt, die nun durch die Generalstaaten wird erfüllt werden müssen. Die erste Stimme, das Licht, die irdische Fürsehung der höchsten Interessen Niederlands zu seyn, was schickt sich, dachten wir, für die königliche Regierung mehr, wenn nicht dieß vorall?"

Italien.

schreiben französische Blätter: "Die Abreise des Herzogs von Bordeaux nach Neapel ist auf den 30 oder 31 Dec. festgesetzt. (S. unten.) Unter den neuangekommenen Legitimisten bemerkte man mit Vergnügen den Grafen de la Ferronnays, einen Mann von sehr achtungswerthem Charakter, der sein Land liebt und unfähig ist, Rathschläge zu geben, welche Frankreichs Ruhe bedrohen könnten. Hr. Walsh, Redacteur des Journals la Mode, welcher sich in legitimistische Umtriebe einließ, hat von der Polizei Befehl erhalten, die römischen Staaten zu verlassen, und nie mehr seinen Fuß auf römisches Gebiet zu setzen. Er ist nach Neapel abgereist."

Der (auch in der Allg. Zeitung mitgetheilte) Artikel des Journal des Debats vom 15 Dec. über den Aufenthalt des Herzogs von Bordeaux in Rom ward hier gewürdigt, wie er es verdient - man lächelte darüber. Wahrscheinlich schickte man diesen donnernden Artikel voraus, um nachher, bei der Ankündigung von der Abreise des Prinzen, zu verstehen geben zu können, der Einfluß Frankreichs sey es gewesen, der dieß bewirkt habe, während es in Paris längst bekannt ist, daß die Abreise des Herzogs auf den 7 Jan. festgesetzt ist. Uebrigens hat man sich hier nichts vorzuwerfen, denn es ist weltbekannt, mit welcher Rücksicht gegen Frankreich man hier anfangs den jungen Fürsten behandelte, dem es nicht eingefallen ist, als Prätendent aufzutreten. Nur gewissen Ursachen ist es zuzuschreiben, daß er endlich vom Papst empfangen wurde. Was wird man nun erst zu seiner Reise nach Neapel sagen? Wird er dort weniger Prätendent, oder wird sein Verweilen an dem ihm befreundeten Hof weniger gefährlich seyn für die große Nation? Zur Beruhigung kann man versichern, daß sein Aufenthalt dort im voraus bestimmt ist, und daß er auf seiner Rückreise sich hier nur wenige Tage aufhalten wird. Durch die Schritte, welche gegen diesen jungen Fürsten geschahen, hat er sich die Sympathie vieler ihm ganz fremder Menschen erst erworben, weil sie in ihm einen Verfolgten sahen. Wenn früher bloß Fremde ihm zu Ehren Feste anstellten, so beeilen sich nun auch die römischen Großen, ihn auf alle Weise auszuzeichnen. Es ist sogar Mode geworden, sich zu erkundigen, in welche Kirche er den folgenden Tag geht, um mit ihm die Messe zu hören. - Ueber die russischen kirchlichen Differenzen reden einige Blätter mit so vieler Bestimmtheit, als wenn sie oder ihre Correspondenten in die Unterhandlungen eingeweiht wären; gut unterrichtete Personen versichern, daß nichts geschehen sey, was zu den dort ausgesprochenen Voraussetzungen berechtigte. Daß der Papst Schritte gethan, und daß ihm noch andere zu Gebote stehen, bezweifelt Niemand; es ist in der letzten Allocution schon angedeutet. Am 2 Febr., als am Jahrestag der Erwählung des gegenwärtigen Papstes, wird, wie gewöhnlich, ein Consistorium zusammen berufen, und darin kann vielleicht Einiges gesagt werden, was mehr Licht auf die Vorgänge in Polen werfen wird, als bisher zur Kunde des Publicums gelangt ist. - Durch ein Schreiben des Cardinals-Staatssecretär ist, wie bereits lange in andern Ländern gebräuchlich, das diplomatische Corps in der bisher genossenen Zollfreiheit dahin beschränkt worden, daß sie jährlich nur bis zu einem gewissen Werth Gegenstände zu ihrem eigenen Gebrauch vom Auslande zollfrei beziehen können. Nur im ersten Jahr, in welchem ein fremder Gesandter seine Creditive abgegeben, kann er zu seiner Einrichtung Alles frei ohne Zollabgaben einbringen.

Vorgestern starb hier in seinem 50sten Lebensjahr, nach kurzer Krankheit, der durch seine archäologischen Arbeiten bekannte Advocat Antonio Nibby, Professor der Alterthumskunde bei der Sapienza, Hellenist der vaticanschen Bibliothek und Mitglied vieler gelehrten Institute. Rom verliert in ihm seinen ersten Archäologen. Sein neues Werk, auf 1840 angezeigt, Beschreibung der Stadt Rom, wird nun wohl unvollendet liegen bleiben, wenn nicht alle Materialien vorhanden sind, welche die Fortsetzung in seinem Sinn erleichtern. Seine Beschreibung der römischen Campagna hat solchen Beifall gefunden, daß sie in kurzer Zeit eine zweite Auflage erlebt. Leider soll er seine zahlreiche Familie in der größten Dürftigkeit hinterlassen. - Die neue Vermehrung des Postenlaufs nach dem Norden wird mit dem neuen Jahr ins Leben treten, so daß wir fünfmal jede Woche Briefe aus Deutschland über Bologna erhalten und dahin abschicken können. Toscana hat sich noch nicht entschließen können, dieser Uebereinkunft beizutreten, wohl aber hat Neapel sich deßhalb an die hiesige Regierung gewendet, und man hofft, daß die Unterhandlungen ein glückliches Resultat herbeiführen werden. - Vor einigen Tagen wurden für die Villa des Herzogs von Torlonia zwei Obelisken vom Simplon auf dem Anio, der vielleicht seit Jahrhunderten kein aus dem adriatischen Meere kommendes Schiff auf seinen Fluthen getragen, mit sammt dem Schiff ans Land gezogen. Um diese beiden Spitzsäulen, jede 49 Palmen hoch, mit einem Gewicht von 2000 Centnern, in der nicht fern vom Fluß gelegenen Villa aufzustellen, hat man wegen der minderen Kosten zu diesem Mittel seine Zuflucht genommen, und nun sieht man, sonderbarer Weise, ein Meeresschiff mit Masten und Flagge über Felder und Landstraßen daher ziehen.

Gestern waren wir Zeuge von einem Feste, welches gewiß auch in Deutschland Interesse erregt, zumal es zu Ehren eines unsrer ausgezeichnetsten Männer und Künstler, des rühmlich bekannten Landschaftsmalers Reinhart, aus Bayern gebürtig, veranstaltet ward. Reinhart, der Welt durch seine zahlreichen Schöpfungen bekannt, lebt nun eine Reihe von 50 Jahren ununterbrochen in Rom, wo er die wichtigsten Begebenheiten der Zeit mit philosophischer Ruhe an sich vorübergehen sah. Wissenschaftlich gebildet, ist er mit den ersten Geistern der Gegenwart in Berührung getreten, und kein Fremder von Bedeutung ist nach Rom gekommen, der nicht die Bekanntschaft des biedern Mannes gesucht hätte. Von allen


ihn gestern die Staatscourant enthielt, wird sich nicht leicht Jemand vorgestellt haben. Die Regierung hat sich selbst in der Mittheilung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten vom 20 Jan. 1831 zu viel mehr verbindlich gemacht. Die Generalstaaten haben das Versprechen in ihrer Antwort ausdrücklich angenommen, und jetzt, nach all dem, was über das Grundgesetz gesagt und geschrieben worden, nach dem kürzlich zwischen den Generalstaaten und der Regierung Vorgefallenen, glaubt sie, die vorgelegten Modificationen enthielten, was der Zustand des Landes dringend erheischt? Um zu erlangen, was die fünf Gesetzesentwürfe enthalten, sollte man so allgemein um die Revision des Grundgesetzes als die erste Bürgschaft zur Sicherung unseres ferneren Bestehens bitten? Wer das glauben wollte, würde Spott treiben mit dem niederländischen Verstande. Das kann der Regierung Meinung nicht seyn. Sie will, wie aus der begleitenden Botschaft hervorgeht, nicht selbst die Initiative einer wesentlichen Revision ergreifen, aber ergreifen lassen. Wir bedauern, daß die Regierung ihre schönste Aufgabe aus den Händen gibt, die nun durch die Generalstaaten wird erfüllt werden müssen. Die erste Stimme, das Licht, die irdische Fürsehung der höchsten Interessen Niederlands zu seyn, was schickt sich, dachten wir, für die königliche Regierung mehr, wenn nicht dieß vorall?“

Italien.

schreiben französische Blätter: „Die Abreise des Herzogs von Bordeaux nach Neapel ist auf den 30 oder 31 Dec. festgesetzt. (S. unten.) Unter den neuangekommenen Legitimisten bemerkte man mit Vergnügen den Grafen de la Ferronnays, einen Mann von sehr achtungswerthem Charakter, der sein Land liebt und unfähig ist, Rathschläge zu geben, welche Frankreichs Ruhe bedrohen könnten. Hr. Walsh, Redacteur des Journals la Mode, welcher sich in legitimistische Umtriebe einließ, hat von der Polizei Befehl erhalten, die römischen Staaten zu verlassen, und nie mehr seinen Fuß auf römisches Gebiet zu setzen. Er ist nach Neapel abgereist.“

Der (auch in der Allg. Zeitung mitgetheilte) Artikel des Journal des Débats vom 15 Dec. über den Aufenthalt des Herzogs von Bordeaux in Rom ward hier gewürdigt, wie er es verdient – man lächelte darüber. Wahrscheinlich schickte man diesen donnernden Artikel voraus, um nachher, bei der Ankündigung von der Abreise des Prinzen, zu verstehen geben zu können, der Einfluß Frankreichs sey es gewesen, der dieß bewirkt habe, während es in Paris längst bekannt ist, daß die Abreise des Herzogs auf den 7 Jan. festgesetzt ist. Uebrigens hat man sich hier nichts vorzuwerfen, denn es ist weltbekannt, mit welcher Rücksicht gegen Frankreich man hier anfangs den jungen Fürsten behandelte, dem es nicht eingefallen ist, als Prätendent aufzutreten. Nur gewissen Ursachen ist es zuzuschreiben, daß er endlich vom Papst empfangen wurde. Was wird man nun erst zu seiner Reise nach Neapel sagen? Wird er dort weniger Prätendent, oder wird sein Verweilen an dem ihm befreundeten Hof weniger gefährlich seyn für die große Nation? Zur Beruhigung kann man versichern, daß sein Aufenthalt dort im voraus bestimmt ist, und daß er auf seiner Rückreise sich hier nur wenige Tage aufhalten wird. Durch die Schritte, welche gegen diesen jungen Fürsten geschahen, hat er sich die Sympathie vieler ihm ganz fremder Menschen erst erworben, weil sie in ihm einen Verfolgten sahen. Wenn früher bloß Fremde ihm zu Ehren Feste anstellten, so beeilen sich nun auch die römischen Großen, ihn auf alle Weise auszuzeichnen. Es ist sogar Mode geworden, sich zu erkundigen, in welche Kirche er den folgenden Tag geht, um mit ihm die Messe zu hören. – Ueber die russischen kirchlichen Differenzen reden einige Blätter mit so vieler Bestimmtheit, als wenn sie oder ihre Correspondenten in die Unterhandlungen eingeweiht wären; gut unterrichtete Personen versichern, daß nichts geschehen sey, was zu den dort ausgesprochenen Voraussetzungen berechtigte. Daß der Papst Schritte gethan, und daß ihm noch andere zu Gebote stehen, bezweifelt Niemand; es ist in der letzten Allocution schon angedeutet. Am 2 Febr., als am Jahrestag der Erwählung des gegenwärtigen Papstes, wird, wie gewöhnlich, ein Consistorium zusammen berufen, und darin kann vielleicht Einiges gesagt werden, was mehr Licht auf die Vorgänge in Polen werfen wird, als bisher zur Kunde des Publicums gelangt ist. – Durch ein Schreiben des Cardinals-Staatssecretär ist, wie bereits lange in andern Ländern gebräuchlich, das diplomatische Corps in der bisher genossenen Zollfreiheit dahin beschränkt worden, daß sie jährlich nur bis zu einem gewissen Werth Gegenstände zu ihrem eigenen Gebrauch vom Auslande zollfrei beziehen können. Nur im ersten Jahr, in welchem ein fremder Gesandter seine Creditive abgegeben, kann er zu seiner Einrichtung Alles frei ohne Zollabgaben einbringen.

Vorgestern starb hier in seinem 50sten Lebensjahr, nach kurzer Krankheit, der durch seine archäologischen Arbeiten bekannte Advocat Antonio Nibby, Professor der Alterthumskunde bei der Sapienza, Hellenist der vaticanschen Bibliothek und Mitglied vieler gelehrten Institute. Rom verliert in ihm seinen ersten Archäologen. Sein neues Werk, auf 1840 angezeigt, Beschreibung der Stadt Rom, wird nun wohl unvollendet liegen bleiben, wenn nicht alle Materialien vorhanden sind, welche die Fortsetzung in seinem Sinn erleichtern. Seine Beschreibung der römischen Campagna hat solchen Beifall gefunden, daß sie in kurzer Zeit eine zweite Auflage erlebt. Leider soll er seine zahlreiche Familie in der größten Dürftigkeit hinterlassen. – Die neue Vermehrung des Postenlaufs nach dem Norden wird mit dem neuen Jahr ins Leben treten, so daß wir fünfmal jede Woche Briefe aus Deutschland über Bologna erhalten und dahin abschicken können. Toscana hat sich noch nicht entschließen können, dieser Uebereinkunft beizutreten, wohl aber hat Neapel sich deßhalb an die hiesige Regierung gewendet, und man hofft, daß die Unterhandlungen ein glückliches Resultat herbeiführen werden. – Vor einigen Tagen wurden für die Villa des Herzogs von Torlonia zwei Obelisken vom Simplon auf dem Anio, der vielleicht seit Jahrhunderten kein aus dem adriatischen Meere kommendes Schiff auf seinen Fluthen getragen, mit sammt dem Schiff ans Land gezogen. Um diese beiden Spitzsäulen, jede 49 Palmen hoch, mit einem Gewicht von 2000 Centnern, in der nicht fern vom Fluß gelegenen Villa aufzustellen, hat man wegen der minderen Kosten zu diesem Mittel seine Zuflucht genommen, und nun sieht man, sonderbarer Weise, ein Meeresschiff mit Masten und Flagge über Felder und Landstraßen daher ziehen.

Gestern waren wir Zeuge von einem Feste, welches gewiß auch in Deutschland Interesse erregt, zumal es zu Ehren eines unsrer ausgezeichnetsten Männer und Künstler, des rühmlich bekannten Landschaftsmalers Reinhart, aus Bayern gebürtig, veranstaltet ward. Reinhart, der Welt durch seine zahlreichen Schöpfungen bekannt, lebt nun eine Reihe von 50 Jahren ununterbrochen in Rom, wo er die wichtigsten Begebenheiten der Zeit mit philosophischer Ruhe an sich vorübergehen sah. Wissenschaftlich gebildet, ist er mit den ersten Geistern der Gegenwart in Berührung getreten, und kein Fremder von Bedeutung ist nach Rom gekommen, der nicht die Bekanntschaft des biedern Mannes gesucht hätte. Von allen

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ihn gestern die Staatscourant enthielt, wird sich nicht leicht Jemand vorgestellt haben. Die Regierung hat sich selbst in der Mittheilung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten vom 20 Jan. 1831 zu viel mehr verbindlich gemacht. Die Generalstaaten haben das Versprechen in ihrer Antwort ausdrücklich angenommen, und jetzt, nach all dem, was über das Grundgesetz gesagt und geschrieben worden, nach dem kürzlich zwischen den Generalstaaten und der Regierung Vorgefallenen, glaubt sie, die vorgelegten Modificationen enthielten, was der Zustand des Landes dringend erheischt? Um zu erlangen, was die fünf Gesetzesentwürfe enthalten, sollte man so allgemein um die Revision des Grundgesetzes als die erste Bürgschaft zur Sicherung unseres ferneren Bestehens bitten? Wer das glauben wollte, würde Spott treiben mit dem niederländischen Verstande. Das kann der Regierung Meinung nicht seyn. Sie will, wie aus der begleitenden Botschaft hervorgeht, nicht selbst die Initiative einer <hi rendition="#g">wesentlichen</hi> Revision ergreifen, aber ergreifen lassen. Wir bedauern, daß die Regierung ihre schönste Aufgabe aus den Händen gibt, die nun durch die Generalstaaten wird erfüllt werden müssen. Die erste Stimme, das Licht, die irdische Fürsehung der höchsten Interessen Niederlands zu seyn, was schickt sich, dachten wir, für die königliche Regierung mehr, wenn nicht dieß vorall?&#x201C;</p>
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[0068/0004] ihn gestern die Staatscourant enthielt, wird sich nicht leicht Jemand vorgestellt haben. Die Regierung hat sich selbst in der Mittheilung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten vom 20 Jan. 1831 zu viel mehr verbindlich gemacht. Die Generalstaaten haben das Versprechen in ihrer Antwort ausdrücklich angenommen, und jetzt, nach all dem, was über das Grundgesetz gesagt und geschrieben worden, nach dem kürzlich zwischen den Generalstaaten und der Regierung Vorgefallenen, glaubt sie, die vorgelegten Modificationen enthielten, was der Zustand des Landes dringend erheischt? Um zu erlangen, was die fünf Gesetzesentwürfe enthalten, sollte man so allgemein um die Revision des Grundgesetzes als die erste Bürgschaft zur Sicherung unseres ferneren Bestehens bitten? Wer das glauben wollte, würde Spott treiben mit dem niederländischen Verstande. Das kann der Regierung Meinung nicht seyn. Sie will, wie aus der begleitenden Botschaft hervorgeht, nicht selbst die Initiative einer wesentlichen Revision ergreifen, aber ergreifen lassen. Wir bedauern, daß die Regierung ihre schönste Aufgabe aus den Händen gibt, die nun durch die Generalstaaten wird erfüllt werden müssen. Die erste Stimme, das Licht, die irdische Fürsehung der höchsten Interessen Niederlands zu seyn, was schickt sich, dachten wir, für die königliche Regierung mehr, wenn nicht dieß vorall?“ Italien. Aus Rom vom 25 Dec. schreiben französische Blätter: „Die Abreise des Herzogs von Bordeaux nach Neapel ist auf den 30 oder 31 Dec. festgesetzt. (S. unten.) Unter den neuangekommenen Legitimisten bemerkte man mit Vergnügen den Grafen de la Ferronnays, einen Mann von sehr achtungswerthem Charakter, der sein Land liebt und unfähig ist, Rathschläge zu geben, welche Frankreichs Ruhe bedrohen könnten. Hr. Walsh, Redacteur des Journals la Mode, welcher sich in legitimistische Umtriebe einließ, hat von der Polizei Befehl erhalten, die römischen Staaten zu verlassen, und nie mehr seinen Fuß auf römisches Gebiet zu setzen. Er ist nach Neapel abgereist.“ * Rom, 30 Dec. Der (auch in der Allg. Zeitung mitgetheilte) Artikel des Journal des Débats vom 15 Dec. über den Aufenthalt des Herzogs von Bordeaux in Rom ward hier gewürdigt, wie er es verdient – man lächelte darüber. Wahrscheinlich schickte man diesen donnernden Artikel voraus, um nachher, bei der Ankündigung von der Abreise des Prinzen, zu verstehen geben zu können, der Einfluß Frankreichs sey es gewesen, der dieß bewirkt habe, während es in Paris längst bekannt ist, daß die Abreise des Herzogs auf den 7 Jan. festgesetzt ist. Uebrigens hat man sich hier nichts vorzuwerfen, denn es ist weltbekannt, mit welcher Rücksicht gegen Frankreich man hier anfangs den jungen Fürsten behandelte, dem es nicht eingefallen ist, als Prätendent aufzutreten. Nur gewissen Ursachen ist es zuzuschreiben, daß er endlich vom Papst empfangen wurde. Was wird man nun erst zu seiner Reise nach Neapel sagen? Wird er dort weniger Prätendent, oder wird sein Verweilen an dem ihm befreundeten Hof weniger gefährlich seyn für die große Nation? Zur Beruhigung kann man versichern, daß sein Aufenthalt dort im voraus bestimmt ist, und daß er auf seiner Rückreise sich hier nur wenige Tage aufhalten wird. Durch die Schritte, welche gegen diesen jungen Fürsten geschahen, hat er sich die Sympathie vieler ihm ganz fremder Menschen erst erworben, weil sie in ihm einen Verfolgten sahen. Wenn früher bloß Fremde ihm zu Ehren Feste anstellten, so beeilen sich nun auch die römischen Großen, ihn auf alle Weise auszuzeichnen. Es ist sogar Mode geworden, sich zu erkundigen, in welche Kirche er den folgenden Tag geht, um mit ihm die Messe zu hören. – Ueber die russischen kirchlichen Differenzen reden einige Blätter mit so vieler Bestimmtheit, als wenn sie oder ihre Correspondenten in die Unterhandlungen eingeweiht wären; gut unterrichtete Personen versichern, daß nichts geschehen sey, was zu den dort ausgesprochenen Voraussetzungen berechtigte. Daß der Papst Schritte gethan, und daß ihm noch andere zu Gebote stehen, bezweifelt Niemand; es ist in der letzten Allocution schon angedeutet. Am 2 Febr., als am Jahrestag der Erwählung des gegenwärtigen Papstes, wird, wie gewöhnlich, ein Consistorium zusammen berufen, und darin kann vielleicht Einiges gesagt werden, was mehr Licht auf die Vorgänge in Polen werfen wird, als bisher zur Kunde des Publicums gelangt ist. – Durch ein Schreiben des Cardinals-Staatssecretär ist, wie bereits lange in andern Ländern gebräuchlich, das diplomatische Corps in der bisher genossenen Zollfreiheit dahin beschränkt worden, daß sie jährlich nur bis zu einem gewissen Werth Gegenstände zu ihrem eigenen Gebrauch vom Auslande zollfrei beziehen können. Nur im ersten Jahr, in welchem ein fremder Gesandter seine Creditive abgegeben, kann er zu seiner Einrichtung Alles frei ohne Zollabgaben einbringen. * Rom, 31 Dec. Vorgestern starb hier in seinem 50sten Lebensjahr, nach kurzer Krankheit, der durch seine archäologischen Arbeiten bekannte Advocat Antonio Nibby, Professor der Alterthumskunde bei der Sapienza, Hellenist der vaticanschen Bibliothek und Mitglied vieler gelehrten Institute. Rom verliert in ihm seinen ersten Archäologen. Sein neues Werk, auf 1840 angezeigt, Beschreibung der Stadt Rom, wird nun wohl unvollendet liegen bleiben, wenn nicht alle Materialien vorhanden sind, welche die Fortsetzung in seinem Sinn erleichtern. Seine Beschreibung der römischen Campagna hat solchen Beifall gefunden, daß sie in kurzer Zeit eine zweite Auflage erlebt. Leider soll er seine zahlreiche Familie in der größten Dürftigkeit hinterlassen. – Die neue Vermehrung des Postenlaufs nach dem Norden wird mit dem neuen Jahr ins Leben treten, so daß wir fünfmal jede Woche Briefe aus Deutschland über Bologna erhalten und dahin abschicken können. Toscana hat sich noch nicht entschließen können, dieser Uebereinkunft beizutreten, wohl aber hat Neapel sich deßhalb an die hiesige Regierung gewendet, und man hofft, daß die Unterhandlungen ein glückliches Resultat herbeiführen werden. – Vor einigen Tagen wurden für die Villa des Herzogs von Torlonia zwei Obelisken vom Simplon auf dem Anio, der vielleicht seit Jahrhunderten kein aus dem adriatischen Meere kommendes Schiff auf seinen Fluthen getragen, mit sammt dem Schiff ans Land gezogen. Um diese beiden Spitzsäulen, jede 49 Palmen hoch, mit einem Gewicht von 2000 Centnern, in der nicht fern vom Fluß gelegenen Villa aufzustellen, hat man wegen der minderen Kosten zu diesem Mittel seine Zuflucht genommen, und nun sieht man, sonderbarer Weise, ein Meeresschiff mit Masten und Flagge über Felder und Landstraßen daher ziehen. * Rom, 30 Dec. Gestern waren wir Zeuge von einem Feste, welches gewiß auch in Deutschland Interesse erregt, zumal es zu Ehren eines unsrer ausgezeichnetsten Männer und Künstler, des rühmlich bekannten Landschaftsmalers Reinhart, aus Bayern gebürtig, veranstaltet ward. Reinhart, der Welt durch seine zahlreichen Schöpfungen bekannt, lebt nun eine Reihe von 50 Jahren ununterbrochen in Rom, wo er die wichtigsten Begebenheiten der Zeit mit philosophischer Ruhe an sich vorübergehen sah. Wissenschaftlich gebildet, ist er mit den ersten Geistern der Gegenwart in Berührung getreten, und kein Fremder von Bedeutung ist nach Rom gekommen, der nicht die Bekanntschaft des biedern Mannes gesucht hätte. Von allen

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 9. Augsburg, 9. Januar 1840, S. 0068. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_009_18400109/4>, abgerufen am 26.04.2024.