Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] so seine hand an pflug geleget/ und sich wieder
umgesehen oder sie abgezogen/ Christi nicht
werth gewesen/ da Christus figürlich beym
menschen erschienen/ wornach noch eine verklä-
rung zu gewarten war; Was wirds nun seyn/
da GOtt selbst mit seinem wesentlichen Gei-
ste aus dem himmel erscheinet. Wornach kei-
ne verklärung mehr zu erwarten ist; sondern
das Urh eil über die welt. Höllische feuer/ der
neid des verhärteten und verbitterten und rach-
gierige fleisches in aller boßheit. Solche erhitzte
neidische boßheiten sind in den irrdischen hertzen
kaum befunden worden/ als| nun durchs wesent-
liche licht Christi befunden wird/ darum das
leben GOttes in der menschen hertzen gantz
todt liegt. Erklärung Ezechielis 37. von tod-
tenbeinen. Item Jesaiä 59. v. 9. Das Recht
ferne von uns/ &c. Nichts dann boßheit aus
dem irrdischen menschen zu erwarten.| Aus dem
mitleiden/ so man entweder über die verdruck-
te wahrheit oder über das Gottlose wesen hat/
beweist jeder von was art und wesen er sey.
Jeder wird sein urtheil über sich aus seinem
eigenen wesen geben. Jeder mercke/ was für ei-
nen lust sein leben habe.

Cap. 39.

Daß man im irrdischen hertzen tieff nach
dem grunde suchen müsse/ darauf man die
wahre Kirche bauen möge. Wie offt die Heili-
gen ihre kirche verändert und noch verändern/
ehe sie das wesentliche fundament finden kön-
nen. Vor der verklärung des wesentlichen
Geists wurden alle fundament auf bilde und
figuren gesetzt/ daher sie keine klarheit des Gött-
lichen wesens hatten/ auch im wesentlichen
grunde nicht verst stunden. Die menschheit em-
pfinge nichts dann bildliche lehre/ und muste
wieder die sünde und die gerechtigkeit ihrer
ceremonien/ denen sie nicht gnug thun kunte/
und sich öffters von ihnen verdammen lassen
muste/ in einem unruhigen streite stehen: Auch
noch die unter den ceremonien stehende seelen.
Die ihre seele in den wesentlichen Göttlichen
grund übergeben/ sind vom streite der sünden
und verdammnis der ceremonischen gerech-
tigkeit erlöst und frey. Weil sie nicht in des
fleisches lüsten leben; sondern ihre lust mit
GOTTes lust im himmlischen wesen haben.
Die wesentliche Kirche/ darinn der wesent-
liche Geist des lebens lehret/ lehret die ver-
wundete hertzen/ die in ihrer eigenschafft zerbro-
chen und gefangen/ daß sie sollen erlöst wer-
den. Trost aller betrübten/ und um ihrer sünde
willen traurigen seelen. Was die gerechte ver-
pflantzung des HErrn? Esa. 61. v. 3. Wann
alle bildliche und figürliche gründe ümfallen
werden? Alle Propheten und Christus mit sei-
nen Aposteln haben stück-wercks-weise nach
dem vollkommenen wesen gearbeitet/ und sind
dem verfallenen menschlichen wesen mit figür-
lichen diensten und ceremonien/ menschlicher
weise/ zu hülffe kommen; Diesen wesentli-
chen grund im letzten theil der zeit ihnen be-
kannt zu machen im einwesigen leben.

Cap. 40.

Daß so lange der mensch auf den ewig-
wesentlichen grund nicht bauet/ er der Gott-
heit keinen angenehmen dienst thun könne.
Alle figürliche dienste/ nur den bildlichen men-
schen zu züchtigen/ daß er einst zum gehorsam
[Spaltenumbruch] der Gottheit möge gebracht werden. Ohne
bauung aufs wesentliche fundament/ keine ver-
einigung mit der Gottheit zu haben im leben.
Das leben in der eigenschafft muß allezeit
im streite stehen: 1. wieder die eigenschafft des
fleisches/ die unersättlich in ihren begierden;
2. wieder das Gesetz GOTTes/ welches sie
in der begierde des fleisches beschuldigt/ und
verdammt/ deme sie auch nicht gnug thun
konte. Mensch kennet in seiner irrdischen ei-
genschafft den Göttlichen wesentlichen grund
nicht/ hat auch keinen lust darnach; will doch
gerne GOTTes verborgenheit in seiner eigen-
schafft wissen/ aber in der seele nicht wesentlich
beleben. Alles wissen/ das die menschheit im
irrdischen wesen/ auffer dem leben GOTTes
suchet/ ein greuel vor GOTT. Ausser dem
Göttlichen himmlischen wesen kein wahres
wissen noch erkennen der Gottheit; Gottheit
wird den irrdischen menschen wohl in ihrer
gerechtigkeit offenbart/ ihr himmlisch-wesent-
lich leben aber verklärt sie ihm nicht/ weil er
hitzig und böß ist. Erklärung 4. Esdr. 3. 19. 20.
Allein der tod kan das böse hertz wegnehmen.
Boßheit dem menschen süß im annehmen/
bitter im verlassen. Erklärung der zwey stücke
Zach. 11. v. 7. 10. Der Hebreer/ die übergesetz-
te menschheit/ die der übergang aus dem bild-
lichen ins wesentliche wesen gethan.

Cap. 41.

Daß die bildliche und figürliche dienste
für den irrdischen bildlichen menschen; der Js-
rael nach dem fleische nun vom himmlischen
wesentlichen GOTT über den geistlichen
menschen/ der GOTT in seinem einwesigen
leben begehrt zu dienen/ verändert werden aus
der figur ins wesen. Auf den wesentlichen
dienst/ die inwendige einsprache GOTTes in
der seelen/ zu achten/ so man zur vereinigung
mit GOTT kommen will. Erklärung Hebr.
6. v. 1. 2. Last uns den anfang verlassen/ und
zur vollkommenheit fortfahren. Abfall wider
das gesetzliche Gebot geschicht in der kindheit.
Darum stehet die kindheit unter der gnade.
Die mannheit aber stehet unter der gerechtig-
keit des Gesetzes. Für ein kind ist die ruthe/
für die mannheit das schwerdt. Wohl zuzuse-
hen/ daß man sich mit den lüsten/ die in etwas
anders/ als im heiligen vollkommenen wesen
Christi zu leben begehren/ wieder das vollkom-
mene wesen/ so die himmlische Gerechtigkeit
ist/ nicht versündige/ weil die verdammnis
darauf stehet.

Cap. 42.

Daß man des diensts unterm Priester Mel-
chisedech/ zur vollkommenen verklärung im
himmlischen wesen/ wahrnehmen solle. Selig-
keit stehet in krafft der barmhertzigkeit/ die
verdammnis in krafft der Gerechtigkeit Got-
tes/ nicht in ceremonischen diensten. Melchi-
sedech nach der krafft des unzerstörlichen we-
sens zum Priester gemacht/ Hebr. 7. v. 16. Zu
was ende das Priesterthum Levi ausgericht
worden/ &c. und zu was ende das Priester-
thum Melchisedechs?

Cap. 43.

Daß der wesentliche Hohepriester Melchise-
dech nach GOttes verheissung aus dem himm-
lischen wesen zu uns gekommen/ und wir sein

im himm

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] ſo ſeine hand an pflug geleget/ und ſich wieder
umgeſehen oder ſie abgezogen/ Chriſti nicht
werth geweſen/ da Chriſtus figuͤrlich beym
menſchen erſchienen/ wornach noch eine verklaͤ-
rung zu gewarten war; Was wirds nun ſeyn/
da GOtt ſelbſt mit ſeinem weſentlichen Gei-
ſte aus dem himmel erſcheinet. Wornach kei-
ne verklaͤrung mehr zu erwarten iſt; ſondern
das Urh eil uͤber die welt. Hoͤlliſche feuer/ der
neid des verhaͤrteten und verbitterten und rach-
gierigē fleiſches in aller boßheit. Solche erhitzte
neidiſche boßheiten ſind in den irrdiſchen hertzen
kaum befunden worden/ als| nun durchs weſent-
liche licht Chriſti befunden wird/ darum das
leben GOttes in der menſchen hertzen gantz
todt liegt. Erklaͤrung Ezechielis 37. von tod-
tenbeinen. Item Jeſaiaͤ 59. v. 9. Das Recht
ferne von uns/ &c. Nichts dann boßheit aus
dem irrdiſchen menſchen zu erwarten.| Aus dem
mitleiden/ ſo man entweder uͤber die verdruck-
te wahrheit oder uͤber das Gottloſe weſen hat/
beweiſt jeder von was art und weſen er ſey.
Jeder wird ſein urtheil uͤber ſich aus ſeinem
eigenen weſen geben. Jeder mercke/ was fuͤr ei-
nen luſt ſein leben habe.

Cap. 39.

Daß man im irrdiſchen hertzen tieff nach
dem grunde ſuchen muͤſſe/ darauf man die
wahre Kirche bauen moͤge. Wie offt die Heili-
gen ihre kirche veraͤndert und noch veraͤndern/
ehe ſie das weſentliche fundament finden koͤn-
nen. Vor der verklaͤrung des weſentlichen
Geiſts wurden alle fundament auf bilde und
figuren geſetzt/ daher ſie keine klarheit des Goͤtt-
lichen weſens hatten/ auch im weſentlichen
grunde nicht verſt ſtunden. Die menſchheit em-
pfinge nichts dann bildliche lehre/ und muſte
wieder die ſuͤnde und die gerechtigkeit ihrer
ceremonien/ denen ſie nicht gnug thun kunte/
und ſich oͤffters von ihnen verdammen laſſen
muſte/ in einem unruhigen ſtreite ſtehen: Auch
noch die unter den ceremonien ſtehende ſeelen.
Die ihre ſeele in den weſentlichen Goͤttlichen
grund uͤbergeben/ ſind vom ſtreite der ſuͤnden
und verdammnis der ceremoniſchen gerech-
tigkeit erloͤſt und frey. Weil ſie nicht in des
fleiſches luͤſten leben; ſondern ihre luſt mit
GOTTes luſt im himmliſchen weſen haben.
Die weſentliche Kirche/ darinn der weſent-
liche Geiſt des lebens lehret/ lehret die ver-
wundete hertzen/ die in ihrer eigenſchafft zerbro-
chen und gefangen/ daß ſie ſollen erloͤſt wer-
den. Troſt aller betruͤbten/ und um ihrer ſuͤnde
willen traurigen ſeelen. Was die gerechte ver-
pflantzung des HErrn? Eſa. 61. v. 3. Wann
alle bildliche und figuͤrliche gruͤnde uͤmfallen
werden? Alle Propheten und Chriſtus mit ſei-
nen Apoſteln haben ſtuͤck-wercks-weiſe nach
dem vollkommenen weſen gearbeitet/ und ſind
dem verfallenen menſchlichen weſen mit figuͤr-
lichen dienſten und ceremonien/ menſchlicher
weiſe/ zu huͤlffe kommen; Dieſen weſentli-
chen grund im letzten theil der zeit ihnen be-
kannt zu machen im einweſigen leben.

Cap. 40.

Daß ſo lange der menſch auf den ewig-
weſentlichen grund nicht bauet/ er der Gott-
heit keinen angenehmen dienſt thun koͤnne.
Alle figuͤrliche dienſte/ nur den bildlichen men-
ſchen zu zuͤchtigen/ daß er einſt zum gehorſam
[Spaltenumbruch] der Gottheit moͤge gebracht werden. Ohne
bauung aufs weſentliche fundament/ keine ver-
einigung mit der Gottheit zu haben im leben.
Das leben in der eigenſchafft muß allezeit
im ſtreite ſtehen: 1. wieder die eigenſchafft des
fleiſches/ die unerſaͤttlich in ihren begierden;
2. wieder das Geſetz GOTTes/ welches ſie
in der begierde des fleiſches beſchuldigt/ und
verdammt/ deme ſie auch nicht gnug thun
konte. Menſch kennet in ſeiner irrdiſchen ei-
genſchafft den Goͤttlichen weſentlichen grund
nicht/ hat auch keinen luſt darnach; will doch
gerne GOTTes verborgenheit in ſeiner eigen-
ſchafft wiſſen/ aber in der ſeele nicht weſentlich
beleben. Alles wiſſen/ das die menſchheit im
irrdiſchen weſen/ auffer dem leben GOTTes
ſuchet/ ein greuel vor GOTT. Auſſer dem
Goͤttlichen himmliſchen weſen kein wahres
wiſſen noch erkennen der Gottheit; Gottheit
wird den irrdiſchen menſchen wohl in ihrer
gerechtigkeit offenbart/ ihr himmliſch-weſent-
lich leben aber verklaͤrt ſie ihm nicht/ weil er
hitzig und boͤß iſt. Erklaͤrung 4. Esdr. 3. 19. 20.
Allein der tod kan das boͤſe hertz wegnehmen.
Boßheit dem menſchen ſuͤß im annehmen/
bitter im verlaſſen. Erklaͤrung der zwey ſtuͤcke
Zach. 11. v. 7. 10. Der Hebreer/ die uͤbergeſetz-
te menſchheit/ die der uͤbergang aus dem bild-
lichen ins weſentliche weſen gethan.

Cap. 41.

Daß die bildliche und figuͤrliche dienſte
fuͤr den irrdiſchen bildlichen menſchen; der Jſ-
rael nach dem fleiſche nun vom himmliſchen
weſentlichen GOTT uͤber den geiſtlichen
menſchen/ der GOTT in ſeinem einweſigen
leben begehrt zu dienen/ veraͤndert werden aus
der figur ins weſen. Auf den weſentlichen
dienſt/ die inwendige einſprache GOTTes in
der ſeelen/ zu achten/ ſo man zur vereinigung
mit GOTT kommen will. Erklaͤrung Hebr.
6. v. 1. 2. Laſt uns den anfang verlaſſen/ und
zur vollkommenheit fortfahren. Abfall wider
das geſetzliche Gebot geſchicht in der kindheit.
Darum ſtehet die kindheit unter der gnade.
Die mannheit aber ſtehet unter der gerechtig-
keit des Geſetzes. Fuͤr ein kind iſt die ruthe/
fuͤr die mannheit das ſchwerdt. Wohl zuzuſe-
hen/ daß man ſich mit den luͤſten/ die in etwas
anders/ als im heiligen vollkommenen weſen
Chriſti zu leben begehren/ wieder das vollkom-
mene weſen/ ſo die himmliſche Gerechtigkeit
iſt/ nicht verſuͤndige/ weil die verdammnis
darauf ſtehet.

Cap. 42.

Daß man des dienſts unterm Prieſter Mel-
chiſedech/ zur vollkommenen verklaͤrung im
himmliſchen weſen/ wahrnehmen ſolle. Selig-
keit ſtehet in krafft der barmhertzigkeit/ die
verdammnis in krafft der Gerechtigkeit Got-
tes/ nicht in ceremoniſchen dienſten. Melchi-
ſedech nach der krafft des unzerſtoͤrlichen we-
ſens zum Prieſter gemacht/ Hebr. 7. v. 16. Zu
was ende das Prieſterthum Levi auſgericht
worden/ &c. und zu was ende das Prieſter-
thum Melchiſedechs?

Cap. 43.

Daß der weſentliche Hoheprieſter Melchiſe-
dech nach GOttes verheiſſung aus dem himm-
liſchen weſen zu uns gekommen/ und wir ſein

im himm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0816" n="508"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. IX.</hi> Jnhalt der &#x017F;chrifften Hiels.</fw><lb/><cb/>
&#x017F;o &#x017F;eine hand an pflug geleget/ und &#x017F;ich wieder<lb/>
umge&#x017F;ehen oder &#x017F;ie abgezogen/ Chri&#x017F;ti nicht<lb/>
werth gewe&#x017F;en/ da Chri&#x017F;tus figu&#x0364;rlich beym<lb/>
men&#x017F;chen er&#x017F;chienen/ wornach noch eine verkla&#x0364;-<lb/>
rung zu gewarten war; Was wirds nun &#x017F;eyn/<lb/>
da GOtt &#x017F;elb&#x017F;t mit &#x017F;einem we&#x017F;entlichen Gei-<lb/>
&#x017F;te aus dem himmel er&#x017F;cheinet. Wornach kei-<lb/>
ne verkla&#x0364;rung mehr zu erwarten i&#x017F;t; &#x017F;ondern<lb/>
das Urh eil u&#x0364;ber die welt. Ho&#x0364;lli&#x017F;che feuer/ der<lb/>
neid des verha&#x0364;rteten und verbitterten und rach-<lb/>
gierig&#x0113; flei&#x017F;ches in aller boßheit. Solche erhitzte<lb/>
neidi&#x017F;che boßheiten &#x017F;ind in den irrdi&#x017F;chen hertzen<lb/>
kaum befunden worden/ als| nun durchs we&#x017F;ent-<lb/>
liche licht Chri&#x017F;ti befunden wird/ darum das<lb/>
leben GOttes in der men&#x017F;chen hertzen gantz<lb/>
todt liegt. Erkla&#x0364;rung Ezechielis 37. von tod-<lb/>
tenbeinen. <hi rendition="#aq">Item</hi> Je&#x017F;aia&#x0364; 59. v. 9. Das Recht<lb/>
ferne von uns/ <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> Nichts dann boßheit aus<lb/>
dem irrdi&#x017F;chen men&#x017F;chen zu erwarten.| Aus dem<lb/>
mitleiden/ &#x017F;o man entweder u&#x0364;ber die verdruck-<lb/>
te wahrheit oder u&#x0364;ber das Gottlo&#x017F;e we&#x017F;en hat/<lb/>
bewei&#x017F;t jeder von was art und we&#x017F;en er &#x017F;ey.<lb/>
Jeder wird &#x017F;ein urtheil u&#x0364;ber &#x017F;ich aus &#x017F;einem<lb/>
eigenen we&#x017F;en geben. Jeder mercke/ was fu&#x0364;r ei-<lb/>
nen lu&#x017F;t &#x017F;ein leben habe.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 39.</head><lb/>
                <p>Daß man im irrdi&#x017F;chen hertzen tieff nach<lb/>
dem grunde &#x017F;uchen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ darauf man die<lb/>
wahre Kirche bauen mo&#x0364;ge. Wie offt die Heili-<lb/>
gen ihre kirche vera&#x0364;ndert und noch vera&#x0364;ndern/<lb/>
ehe &#x017F;ie das we&#x017F;entliche <hi rendition="#aq">fundamen</hi>t finden ko&#x0364;n-<lb/>
nen. Vor der verkla&#x0364;rung des we&#x017F;entlichen<lb/>
Gei&#x017F;ts wurden alle <hi rendition="#aq">fundamen</hi>t auf bilde und<lb/>
figuren ge&#x017F;etzt/ daher &#x017F;ie keine klarheit des Go&#x0364;tt-<lb/>
lichen we&#x017F;ens hatten/ auch im we&#x017F;entlichen<lb/>
grunde nicht ver&#x017F;t &#x017F;tunden. Die men&#x017F;chheit em-<lb/>
pfinge nichts dann bildliche lehre/ und mu&#x017F;te<lb/>
wieder die &#x017F;u&#x0364;nde und die gerechtigkeit ihrer<lb/><hi rendition="#aq">ceremoni</hi>en/ denen &#x017F;ie nicht gnug thun kunte/<lb/>
und &#x017F;ich o&#x0364;ffters von ihnen verdammen la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
mu&#x017F;te/ in einem unruhigen &#x017F;treite &#x017F;tehen: Auch<lb/>
noch die unter den <hi rendition="#aq">ceremoni</hi>en &#x017F;tehende &#x017F;eelen.<lb/>
Die ihre &#x017F;eele in den we&#x017F;entlichen Go&#x0364;ttlichen<lb/>
grund u&#x0364;bergeben/ &#x017F;ind vom &#x017F;treite der &#x017F;u&#x0364;nden<lb/>
und verdammnis der <hi rendition="#aq">ceremoni</hi>&#x017F;chen gerech-<lb/>
tigkeit erlo&#x0364;&#x017F;t und frey. Weil &#x017F;ie nicht in des<lb/>
flei&#x017F;ches lu&#x0364;&#x017F;ten leben; &#x017F;ondern ihre lu&#x017F;t mit<lb/>
GOTTes lu&#x017F;t im himmli&#x017F;chen we&#x017F;en haben.<lb/>
Die we&#x017F;entliche Kirche/ darinn der we&#x017F;ent-<lb/>
liche Gei&#x017F;t des lebens lehret/ lehret die ver-<lb/>
wundete hertzen/ die in ihrer eigen&#x017F;chafft zerbro-<lb/>
chen und gefangen/ daß &#x017F;ie &#x017F;ollen erlo&#x0364;&#x017F;t wer-<lb/>
den. Tro&#x017F;t aller betru&#x0364;bten/ und um ihrer &#x017F;u&#x0364;nde<lb/>
willen traurigen &#x017F;eelen. Was die gerechte ver-<lb/>
pflantzung des HErrn? E&#x017F;a. 61. v. 3. Wann<lb/>
alle bildliche und figu&#x0364;rliche gru&#x0364;nde u&#x0364;mfallen<lb/>
werden? Alle Propheten und Chri&#x017F;tus mit &#x017F;ei-<lb/>
nen Apo&#x017F;teln haben &#x017F;tu&#x0364;ck-wercks-wei&#x017F;e nach<lb/>
dem vollkommenen we&#x017F;en gearbeitet/ und &#x017F;ind<lb/>
dem verfallenen men&#x017F;chlichen we&#x017F;en mit figu&#x0364;r-<lb/>
lichen dien&#x017F;ten und <hi rendition="#aq">ceremoni</hi>en/ men&#x017F;chlicher<lb/>
wei&#x017F;e/ zu hu&#x0364;lffe kommen; Die&#x017F;en we&#x017F;entli-<lb/>
chen grund im letzten theil der zeit ihnen be-<lb/>
kannt zu machen im einwe&#x017F;igen leben.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 40.</head><lb/>
                <p>Daß &#x017F;o lange der men&#x017F;ch auf den ewig-<lb/>
we&#x017F;entlichen grund nicht bauet/ er der Gott-<lb/>
heit keinen angenehmen dien&#x017F;t thun ko&#x0364;nne.<lb/>
Alle figu&#x0364;rliche dien&#x017F;te/ nur den bildlichen men-<lb/>
&#x017F;chen zu zu&#x0364;chtigen/ daß er ein&#x017F;t zum gehor&#x017F;am<lb/><cb/>
der Gottheit mo&#x0364;ge gebracht werden. Ohne<lb/>
bauung aufs we&#x017F;entliche <hi rendition="#aq">fundamen</hi>t/ keine ver-<lb/>
einigung mit der Gottheit zu haben im leben.<lb/>
Das leben in der eigen&#x017F;chafft muß allezeit<lb/>
im &#x017F;treite &#x017F;tehen: 1. wieder die eigen&#x017F;chafft des<lb/>
flei&#x017F;ches/ die uner&#x017F;a&#x0364;ttlich in ihren begierden;<lb/>
2. wieder das Ge&#x017F;etz GOTTes/ welches &#x017F;ie<lb/>
in der begierde des flei&#x017F;ches be&#x017F;chuldigt/ und<lb/>
verdammt/ deme &#x017F;ie auch nicht gnug thun<lb/>
konte. Men&#x017F;ch kennet in &#x017F;einer irrdi&#x017F;chen ei-<lb/>
gen&#x017F;chafft den Go&#x0364;ttlichen we&#x017F;entlichen grund<lb/>
nicht/ hat auch keinen lu&#x017F;t darnach; will doch<lb/>
gerne GOTTes verborgenheit in &#x017F;einer eigen-<lb/>
&#x017F;chafft wi&#x017F;&#x017F;en/ aber in der &#x017F;eele nicht we&#x017F;entlich<lb/>
beleben. Alles wi&#x017F;&#x017F;en/ das die men&#x017F;chheit im<lb/>
irrdi&#x017F;chen we&#x017F;en/ auffer dem leben GOTTes<lb/>
&#x017F;uchet/ ein greuel vor <hi rendition="#g">GOTT</hi>. Au&#x017F;&#x017F;er dem<lb/>
Go&#x0364;ttlichen himmli&#x017F;chen we&#x017F;en kein wahres<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en noch erkennen der Gottheit; Gottheit<lb/>
wird den irrdi&#x017F;chen men&#x017F;chen wohl in ihrer<lb/>
gerechtigkeit offenbart/ ihr himmli&#x017F;ch-we&#x017F;ent-<lb/>
lich leben aber verkla&#x0364;rt &#x017F;ie ihm nicht/ weil er<lb/>
hitzig und bo&#x0364;ß i&#x017F;t. Erkla&#x0364;rung 4. <hi rendition="#aq">Esdr.</hi> 3. 19. 20.<lb/>
Allein der tod kan das bo&#x0364;&#x017F;e hertz wegnehmen.<lb/>
Boßheit dem men&#x017F;chen &#x017F;u&#x0364;ß im annehmen/<lb/>
bitter im verla&#x017F;&#x017F;en. Erkla&#x0364;rung der zwey &#x017F;tu&#x0364;cke<lb/>
Zach. 11. v. 7. 10. Der Hebreer/ die u&#x0364;berge&#x017F;etz-<lb/>
te men&#x017F;chheit/ die der u&#x0364;bergang aus dem bild-<lb/>
lichen ins we&#x017F;entliche we&#x017F;en gethan.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 41.</head><lb/>
                <p>Daß die bildliche und figu&#x0364;rliche dien&#x017F;te<lb/>
fu&#x0364;r den irrdi&#x017F;chen bildlichen men&#x017F;chen; der J&#x017F;-<lb/>
rael nach dem flei&#x017F;che nun vom himmli&#x017F;chen<lb/>
we&#x017F;entlichen <hi rendition="#g">GOTT</hi> u&#x0364;ber den gei&#x017F;tlichen<lb/>
men&#x017F;chen/ der <hi rendition="#g">GOTT</hi> in &#x017F;einem einwe&#x017F;igen<lb/>
leben begehrt zu dienen/ vera&#x0364;ndert werden aus<lb/>
der figur ins we&#x017F;en. Auf den we&#x017F;entlichen<lb/>
dien&#x017F;t/ die inwendige ein&#x017F;prache GOTTes in<lb/>
der &#x017F;eelen/ zu achten/ &#x017F;o man zur vereinigung<lb/>
mit GOTT kommen will. Erkla&#x0364;rung Hebr.<lb/>
6. v. 1. 2. La&#x017F;t uns den anfang verla&#x017F;&#x017F;en/ und<lb/>
zur vollkommenheit fortfahren. Abfall wider<lb/>
das ge&#x017F;etzliche Gebot ge&#x017F;chicht in der kindheit.<lb/>
Darum &#x017F;tehet die kindheit unter der gnade.<lb/>
Die mannheit aber &#x017F;tehet unter der gerechtig-<lb/>
keit des Ge&#x017F;etzes. Fu&#x0364;r ein kind i&#x017F;t die ruthe/<lb/>
fu&#x0364;r die mannheit das &#x017F;chwerdt. Wohl zuzu&#x017F;e-<lb/>
hen/ daß man &#x017F;ich mit den lu&#x0364;&#x017F;ten/ die in etwas<lb/>
anders/ als im heiligen vollkommenen we&#x017F;en<lb/>
Chri&#x017F;ti zu leben begehren/ wieder das vollkom-<lb/>
mene we&#x017F;en/ &#x017F;o die himmli&#x017F;che Gerechtigkeit<lb/>
i&#x017F;t/ nicht ver&#x017F;u&#x0364;ndige/ weil die verdammnis<lb/>
darauf &#x017F;tehet.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 42.</head><lb/>
                <p>Daß man des dien&#x017F;ts unterm Prie&#x017F;ter Mel-<lb/>
chi&#x017F;edech/ zur vollkommenen verkla&#x0364;rung im<lb/>
himmli&#x017F;chen we&#x017F;en/ wahrnehmen &#x017F;olle. Selig-<lb/>
keit &#x017F;tehet in krafft der barmhertzigkeit/ die<lb/>
verdammnis in krafft der Gerechtigkeit Got-<lb/>
tes/ nicht in <hi rendition="#aq">ceremoni</hi>&#x017F;chen dien&#x017F;ten. Melchi-<lb/>
&#x017F;edech nach der krafft des unzer&#x017F;to&#x0364;rlichen we-<lb/>
&#x017F;ens zum Prie&#x017F;ter gemacht/ Hebr. 7. v. 16. Zu<lb/>
was ende das Prie&#x017F;terthum Levi au&#x017F;gericht<lb/>
worden/ <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> und zu was ende das Prie&#x017F;ter-<lb/>
thum Melchi&#x017F;edechs?</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Cap.</hi> 43.</head><lb/>
                <p>Daß der we&#x017F;entliche Hoheprie&#x017F;ter Melchi&#x017F;e-<lb/>
dech nach GOttes verhei&#x017F;&#x017F;ung aus dem himm-<lb/>
li&#x017F;chen we&#x017F;en zu uns gekommen/ und wir &#x017F;ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">im himm</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[508/0816] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. ſo ſeine hand an pflug geleget/ und ſich wieder umgeſehen oder ſie abgezogen/ Chriſti nicht werth geweſen/ da Chriſtus figuͤrlich beym menſchen erſchienen/ wornach noch eine verklaͤ- rung zu gewarten war; Was wirds nun ſeyn/ da GOtt ſelbſt mit ſeinem weſentlichen Gei- ſte aus dem himmel erſcheinet. Wornach kei- ne verklaͤrung mehr zu erwarten iſt; ſondern das Urh eil uͤber die welt. Hoͤlliſche feuer/ der neid des verhaͤrteten und verbitterten und rach- gierigē fleiſches in aller boßheit. Solche erhitzte neidiſche boßheiten ſind in den irrdiſchen hertzen kaum befunden worden/ als| nun durchs weſent- liche licht Chriſti befunden wird/ darum das leben GOttes in der menſchen hertzen gantz todt liegt. Erklaͤrung Ezechielis 37. von tod- tenbeinen. Item Jeſaiaͤ 59. v. 9. Das Recht ferne von uns/ &c. Nichts dann boßheit aus dem irrdiſchen menſchen zu erwarten.| Aus dem mitleiden/ ſo man entweder uͤber die verdruck- te wahrheit oder uͤber das Gottloſe weſen hat/ beweiſt jeder von was art und weſen er ſey. Jeder wird ſein urtheil uͤber ſich aus ſeinem eigenen weſen geben. Jeder mercke/ was fuͤr ei- nen luſt ſein leben habe. Cap. 39. Daß man im irrdiſchen hertzen tieff nach dem grunde ſuchen muͤſſe/ darauf man die wahre Kirche bauen moͤge. Wie offt die Heili- gen ihre kirche veraͤndert und noch veraͤndern/ ehe ſie das weſentliche fundament finden koͤn- nen. Vor der verklaͤrung des weſentlichen Geiſts wurden alle fundament auf bilde und figuren geſetzt/ daher ſie keine klarheit des Goͤtt- lichen weſens hatten/ auch im weſentlichen grunde nicht verſt ſtunden. Die menſchheit em- pfinge nichts dann bildliche lehre/ und muſte wieder die ſuͤnde und die gerechtigkeit ihrer ceremonien/ denen ſie nicht gnug thun kunte/ und ſich oͤffters von ihnen verdammen laſſen muſte/ in einem unruhigen ſtreite ſtehen: Auch noch die unter den ceremonien ſtehende ſeelen. Die ihre ſeele in den weſentlichen Goͤttlichen grund uͤbergeben/ ſind vom ſtreite der ſuͤnden und verdammnis der ceremoniſchen gerech- tigkeit erloͤſt und frey. Weil ſie nicht in des fleiſches luͤſten leben; ſondern ihre luſt mit GOTTes luſt im himmliſchen weſen haben. Die weſentliche Kirche/ darinn der weſent- liche Geiſt des lebens lehret/ lehret die ver- wundete hertzen/ die in ihrer eigenſchafft zerbro- chen und gefangen/ daß ſie ſollen erloͤſt wer- den. Troſt aller betruͤbten/ und um ihrer ſuͤnde willen traurigen ſeelen. Was die gerechte ver- pflantzung des HErrn? Eſa. 61. v. 3. Wann alle bildliche und figuͤrliche gruͤnde uͤmfallen werden? Alle Propheten und Chriſtus mit ſei- nen Apoſteln haben ſtuͤck-wercks-weiſe nach dem vollkommenen weſen gearbeitet/ und ſind dem verfallenen menſchlichen weſen mit figuͤr- lichen dienſten und ceremonien/ menſchlicher weiſe/ zu huͤlffe kommen; Dieſen weſentli- chen grund im letzten theil der zeit ihnen be- kannt zu machen im einweſigen leben. Cap. 40. Daß ſo lange der menſch auf den ewig- weſentlichen grund nicht bauet/ er der Gott- heit keinen angenehmen dienſt thun koͤnne. Alle figuͤrliche dienſte/ nur den bildlichen men- ſchen zu zuͤchtigen/ daß er einſt zum gehorſam der Gottheit moͤge gebracht werden. Ohne bauung aufs weſentliche fundament/ keine ver- einigung mit der Gottheit zu haben im leben. Das leben in der eigenſchafft muß allezeit im ſtreite ſtehen: 1. wieder die eigenſchafft des fleiſches/ die unerſaͤttlich in ihren begierden; 2. wieder das Geſetz GOTTes/ welches ſie in der begierde des fleiſches beſchuldigt/ und verdammt/ deme ſie auch nicht gnug thun konte. Menſch kennet in ſeiner irrdiſchen ei- genſchafft den Goͤttlichen weſentlichen grund nicht/ hat auch keinen luſt darnach; will doch gerne GOTTes verborgenheit in ſeiner eigen- ſchafft wiſſen/ aber in der ſeele nicht weſentlich beleben. Alles wiſſen/ das die menſchheit im irrdiſchen weſen/ auffer dem leben GOTTes ſuchet/ ein greuel vor GOTT. Auſſer dem Goͤttlichen himmliſchen weſen kein wahres wiſſen noch erkennen der Gottheit; Gottheit wird den irrdiſchen menſchen wohl in ihrer gerechtigkeit offenbart/ ihr himmliſch-weſent- lich leben aber verklaͤrt ſie ihm nicht/ weil er hitzig und boͤß iſt. Erklaͤrung 4. Esdr. 3. 19. 20. Allein der tod kan das boͤſe hertz wegnehmen. Boßheit dem menſchen ſuͤß im annehmen/ bitter im verlaſſen. Erklaͤrung der zwey ſtuͤcke Zach. 11. v. 7. 10. Der Hebreer/ die uͤbergeſetz- te menſchheit/ die der uͤbergang aus dem bild- lichen ins weſentliche weſen gethan. Cap. 41. Daß die bildliche und figuͤrliche dienſte fuͤr den irrdiſchen bildlichen menſchen; der Jſ- rael nach dem fleiſche nun vom himmliſchen weſentlichen GOTT uͤber den geiſtlichen menſchen/ der GOTT in ſeinem einweſigen leben begehrt zu dienen/ veraͤndert werden aus der figur ins weſen. Auf den weſentlichen dienſt/ die inwendige einſprache GOTTes in der ſeelen/ zu achten/ ſo man zur vereinigung mit GOTT kommen will. Erklaͤrung Hebr. 6. v. 1. 2. Laſt uns den anfang verlaſſen/ und zur vollkommenheit fortfahren. Abfall wider das geſetzliche Gebot geſchicht in der kindheit. Darum ſtehet die kindheit unter der gnade. Die mannheit aber ſtehet unter der gerechtig- keit des Geſetzes. Fuͤr ein kind iſt die ruthe/ fuͤr die mannheit das ſchwerdt. Wohl zuzuſe- hen/ daß man ſich mit den luͤſten/ die in etwas anders/ als im heiligen vollkommenen weſen Chriſti zu leben begehren/ wieder das vollkom- mene weſen/ ſo die himmliſche Gerechtigkeit iſt/ nicht verſuͤndige/ weil die verdammnis darauf ſtehet. Cap. 42. Daß man des dienſts unterm Prieſter Mel- chiſedech/ zur vollkommenen verklaͤrung im himmliſchen weſen/ wahrnehmen ſolle. Selig- keit ſtehet in krafft der barmhertzigkeit/ die verdammnis in krafft der Gerechtigkeit Got- tes/ nicht in ceremoniſchen dienſten. Melchi- ſedech nach der krafft des unzerſtoͤrlichen we- ſens zum Prieſter gemacht/ Hebr. 7. v. 16. Zu was ende das Prieſterthum Levi auſgericht worden/ &c. und zu was ende das Prieſter- thum Melchiſedechs? Cap. 43. Daß der weſentliche Hoheprieſter Melchiſe- dech nach GOttes verheiſſung aus dem himm- liſchen weſen zu uns gekommen/ und wir ſein im himm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/816
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/816>, abgerufen am 21.12.2024.