Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortung.
[Spaltenumbruch] reinen ist alles rein. Wer mag darwider etwas sa-
gen? Abgötterey aber muß ferne von uns seyn
zusambt dem geitz; denn wir glauben an den ei-
nigen/ heiligen/ Majestätischen GOTT/ der
himmel und erde/ sichtbare und unsichtbare
dinge geschaffen und gemacht hat.

21.

Daß man die kinder taufft/ ist mit den Hey-
den Abendmahl halten. Sehet/ diese Lehre
läugne ich auch gäntzlich/ ist auch mir nie in den
sinn gekommen.

22.

Daß die Lehre Pauli ein unvollkommen werck
ist gegen Davids Lehre/ habe ich nicht gesagt/
sondern Paulus bekennet selber/ daß sein wissen
stückwerck seye/ und daß es auffhören müsse/
wenn das vollkommene kömmt. Welches ich
dann auch wohl sagen kan. Das wort stück-
werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un-
vollkommen werck ist ein hart wort. Wolte
GOTT/ daß sie es recht verstünden/ und ihr
läster-maul stille hielten/ darmit sie niemand
darmit tödteten. Sonsten daß ich das wort
der grossen erkäntniß/ welches mir geoffenbah-
ret und kund gethan ist/ hoch lobe/ und kein
stückwerck zu seyn gesagt habe/ wie Paulus
von ihme selber gestehet/ darmit will ich vor dem
angesicht des firmaments wohl bestehen gegen
alle Gelehrte und Weise dieser welt/ nur bloß die
ewige weißheit und warheit herrlich zu machen.
Man gebe mir sanfftmüthig gehör/ und unter-
suche/ ob meine Lehre die ihrige übertreffe oder
nicht/ ob diese zeit nicht die vorige übertreffen
werde. Man lege meine worte bey die ihrige/
wie Moses gegen Jannes und Jambres gethan/
was gilts/ ihre Reden werden von den Meini-
gen übertroffen werden.

23.

Daß lügen und die warheit verläugnen kei-
ne sünde sey/ man auch die Articul drs Glau-
bens/ die zu hoch seyen/ frey niederlegen möge.
Das erste läugne ich daß ichs geschrieben habe;
Das andere habe ich auch nicht berühret; denn
ich halte mich an das wort Christi; sorget nicht/
was ihr reden sollet; Jch will auch nach seinem
rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ so
mir der vatter geben wird. Das ist meine Lehre/
und nichts anderst.

24.

Daß die welt Geistlich vergehen solle/ das be-
kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber
nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts
von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder
liecht noch finsterniß/ Geist noch fleisch in der
warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und
stoltz &c. vergehen solle/ anderst/ als mantäglich
siehet; denn solches ist nicht in der welt/ dann die-
se ist in dem Menschen/ und der Mensch in der
welt; dieselben machen zusammen eine welt
voller boßheit/ darum wird sie je länger je schlim-
mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade
wird vergehen lassen/ welcher er doch anfangs so
grosse liebe zugesaget/ nicht sage ich den steinen
und dem holtze/ sondern den Menschen; und daß
die auch alle nicht entschlaffen sollen/ zeuget Pau-
lus 1. Cor.
15. Doch wenn die welt holtz und stei-
ne ist/ so solle sie darinn auch vergehen; aber
die worte bedeuten/ wie ihr höret/ was anderes/
denn das hat jedermann nicht gewust.

[Spaltenumbruch]
25.

Daß die seligkeit der Heiligen auff erden/ und
nicht im himmel seyn werde; das habe ich auch
also nicht geredet/ doch hat diese rede ein doppel-
tes ansehen; denn einige sagen möchten/ daß es
geredet wäre von denen/ die ihre seligkeit in allen
irrdischen dingen und lust des fleisches setzen;
welche ihren bauch zum Gott haben; das sind die
feinde des creutzes CHristi/ die nach irrdischen
dingen gesinnet sind. Andere möchten sagen/ es
wäre geredet von deren seligkeit/ die ihren wan-
del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten
haben. Worauf ich kürtzlich antworte und sage:
wenn das Reich Gottes in uns ist/ so sind wir al-
lenthalben in dem himmel/ wie solches an unserm
Heylande vor seiner verklärung und nach dersel-
bigen geschehen ist/ wie er gegessen und getrun-
cken hat. Was ist das gesagt: die seligkeit soll
in GOtt und in seinem Sohne in ewigkeit seyn?
Wenn dieser uns unselige selig zu machen/ wie er
verheissen hat/ nicht kommen wird/ und unter
uns wohnen und wandeln/ die erde nach seiner
zusage zu besitzen/ so werde ich mit denen/ die sol-
ches glauben/ zu schanden werden. Aber alles
fleisch ist heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das
wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/
der sich darin in der warheit befindet.

Sehet/ das ist kürtzlich die Summa meiner
antwort und defension an Ew. Gn. wegen ob-
gedachter mir zugeschriebener Glaubens-Arti-
cu
len/ die ich bißhero mit gedult angehöret/ und
solches auch noch weiterhin thun will; denn ich
gedencke an das alte sprichwort: Veritas premi-
tur, sed non opprimitur.
Ob sich nun wol mei-
ne sache GOtt und Ew. Gn. befehle/ so begehre
ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. so viel an ihr ist/
diese defension lese/ und der warheit gehör gebe/
die sonsten durch böse mittel den elenden gemü-
thern entzogen wird; woran daun auch viele
schrifften schuld sind/ die unter meinem namen
mit meinem stylo hin und wieder zu finden sind;
worüber aber die gantze welt soll zum Lügner
werden/ wie sich bißhero noch allezeit befunden/
wie leyd es auch unsern wiedersachern ist/ als
welche begierig sind unschuldig blut zu vergies-
sen/ darmit Gottes zorn über das gantze Land
gezogen wird. Und also muß Ew. Gn. wissen/
und alle/ die diese Schrifft lesen/ daß ich solchem
verkehrten sinne niemals zugethan gewesen sey/
vielmehr das schwerdt zum blutver giessen nie-
derzulegen/ und ein ander schwerdt des Geistes
in die hände zu nehmen/ darmit also so viel blut-
vergiessung/ mordt u. brandt verhindert werde.

Du solt den unschuldigen nicht tödten/
spricht der Herr/ Deuteron.

Beschirmet mit euerm munde/ das billig und
recht ist/ der armen und elenden sache/ Pro-
verb.
31.

E[r] rettet die/ so in todtes-nöthen sind/ Pro-
verb. 24. &c.

Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und
ihr ehrsame Herren nicht sagen: wir wustens
nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge-
macht/ solches nicht wisse/ Proverb. 24.

Anno 1540.

Ein kurtzer begriff des Christlichen
glaubens.

Unser Glaube und Lehre ist von/ an und in
dem einigen/ ewigen/ allmächtigen GOTT/

Vatter/
A. K. H. Vierter Theil. K k 2

Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortūng.
[Spaltenumbruch] reinen iſt alles rein. Wer mag darwider etwas ſa-
gen? Abgoͤtterey aber muß ferne von uns ſeyn
zuſambt dem geitz; denn wir glauben an den ei-
nigen/ heiligen/ Majeſtaͤtiſchen GOTT/ der
himmel und erde/ ſichtbare und unſichtbare
dinge geſchaffen und gemacht hat.

21.

Daß man die kinder taufft/ iſt mit den Hey-
den Abendmahl halten. Sehet/ dieſe Lehre
laͤugne ich auch gaͤntzlich/ iſt auch mir nie in den
ſinn gekommen.

22.

Daß die Lehre Pauli ein unvollkommen werck
iſt gegen Davids Lehre/ habe ich nicht geſagt/
ſondern Paulus bekennet ſelber/ daß ſein wiſſen
ſtuͤckwerck ſeye/ und daß es auffhoͤren muͤſſe/
wenn das vollkommene koͤmmt. Welches ich
dann auch wohl ſagen kan. Das wort ſtuͤck-
werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un-
vollkommen werck iſt ein hart wort. Wolte
GOTT/ daß ſie es recht verſtuͤnden/ und ihr
laͤſter-maul ſtille hielten/ darmit ſie niemand
darmit toͤdteten. Sonſten daß ich das wort
der groſſen erkaͤntniß/ welches mir geoffenbah-
ret und kund gethan iſt/ hoch lobe/ und kein
ſtuͤckwerck zu ſeyn geſagt habe/ wie Paulus
von ihme ſelber geſtehet/ darmit will ich vor dem
angeſicht des firmaments wohl beſtehen gegen
alle Gelehrte und Weiſe dieſer welt/ nur bloß die
ewige weißheit und warheit herrlich zu machen.
Man gebe mir ſanfftmuͤthig gehoͤr/ und unter-
ſuche/ ob meine Lehre die ihrige uͤbertreffe oder
nicht/ ob dieſe zeit nicht die vorige uͤbertreffen
werde. Man lege meine worte bey die ihrige/
wie Moſes gegen Jannes und Jambres gethan/
was gilts/ ihre Reden werden von den Meini-
gen uͤbertroffen werden.

23.

Daß luͤgen und die warheit verlaͤugnen kei-
ne ſuͤnde ſey/ man auch die Articul dꝛs Glau-
bens/ die zu hoch ſeyen/ frey niederlegen moͤge.
Das erſte laͤugne ich daß ichs geſchrieben habe;
Das andere habe ich auch nicht beruͤhret; denn
ich halte mich an das wort Chriſti; ſorget nicht/
was ihr reden ſollet; Jch will auch nach ſeinem
rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ ſo
mir der vatter geben wird. Das iſt meine Lehre/
und nichts anderſt.

24.

Daß die welt Geiſtlich vergehen ſolle/ das be-
kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber
nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts
von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder
liecht noch finſterniß/ Geiſt noch fleiſch in der
warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und
ſtoltz &c. vergehen ſolle/ anderſt/ als mantaͤglich
ſiehet; denn ſolches iſt nicht in der welt/ dann die-
ſe iſt in dem Menſchen/ und der Menſch in der
welt; dieſelben machen zuſammen eine welt
voller boßheit/ darum wird ſie je laͤnger je ſchlim-
mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade
wird vergehen laſſen/ welcher er doch anfangs ſo
groſſe liebe zugeſaget/ nicht ſage ich den ſteinen
und dem holtze/ ſondern den Menſchen; und daß
die auch alle nicht entſchlaffen ſollen/ zeuget Pau-
lus 1. Cor.
15. Doch wenn die welt holtz und ſtei-
ne iſt/ ſo ſolle ſie darinn auch vergehen; aber
die worte bedeuten/ wie ihr hoͤret/ was anderes/
denn das hat jedermann nicht gewuſt.

[Spaltenumbruch]
25.

Daß die ſeligkeit der Heiligen auff erden/ und
nicht im himmel ſeyn werde; das habe ich auch
alſo nicht geredet/ doch hat dieſe rede ein doppel-
tes anſehen; denn einige ſagen moͤchten/ daß es
geredet waͤre von denen/ die ihre ſeligkeit in allen
irrdiſchen dingen und luſt des fleiſches ſetzen;
welche ihren bauch zum Gott haben; das ſind die
feinde des creutzes CHriſti/ die nach irrdiſchen
dingen geſinnet ſind. Andere moͤchten ſagen/ es
waͤre geredet von deren ſeligkeit/ die ihren wan-
del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten
haben. Worauf ich kuͤrtzlich antworte und ſage:
wenn das Reich Gottes in uns iſt/ ſo ſind wir al-
lenthalben in dem him̃el/ wie ſolches an unſerm
Heylande vor ſeiner verklaͤrung und nach derſel-
bigen geſchehen iſt/ wie er gegeſſen und getrun-
cken hat. Was iſt das geſagt: die ſeligkeit ſoll
in GOtt und in ſeinem Sohne in ewigkeit ſeyn?
Wenn dieſer uns unſelige ſelig zu machen/ wie er
verheiſſen hat/ nicht kommen wird/ und unter
uns wohnen und wandeln/ die erde nach ſeiner
zuſage zu beſitzen/ ſo werde ich mit denen/ die ſol-
ches glauben/ zu ſchanden werden. Aber alles
fleiſch iſt heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das
wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/
der ſich darin in der warheit befindet.

Sehet/ das iſt kuͤrtzlich die Summa meiner
antwort und defenſion an Ew. Gn. wegen ob-
gedachter mir zugeſchriebener Glaubens-Arti-
cu
len/ die ich bißhero mit gedult angehoͤret/ und
ſolches auch noch weiterhin thun will; denn ich
gedencke an das alte ſprichwort: Veritas premi-
tur, ſed non opprimitur.
Ob ſich nun wol mei-
ne ſache GOtt und Ew. Gn. befehle/ ſo begehre
ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. ſo viel an ihr iſt/
dieſe defenſion leſe/ und der warheit gehoͤr gebe/
die ſonſten durch boͤſe mittel den elenden gemuͤ-
thern entzogen wird; woran daun auch viele
ſchrifften ſchuld ſind/ die unter meinem namen
mit meinem ſtylo hin und wiedeꝛ zu finden ſind;
woruͤber aber die gantze welt ſoll zum Luͤgner
werden/ wie ſich bißhero noch allezeit befunden/
wie leyd es auch unſern wiederſachern iſt/ als
welche begierig ſind unſchuldig blut zu vergieſ-
ſen/ darmit Gottes zorn uͤber das gantze Land
gezogen wird. Und alſo muß Ew. Gn. wiſſen/
und alle/ die dieſe Schrifft leſen/ daß ich ſolchem
verkehrten ſinne niemals zugethan geweſen ſey/
vielmehr das ſchwerdt zum blutver gieſſen nie-
derzulegen/ und ein ander ſchwerdt des Geiſtes
in die haͤnde zu nehmen/ darmit alſo ſo viel blut-
vergieſſung/ mordt u. brandt verhindert werde.

Du ſolt den unſchuldigen nicht toͤdten/
ſpricht der Herr/ Deuteron.

Beſchirmet mit euerm munde/ das billig und
recht iſt/ der armen und elenden ſache/ Pro-
verb.
31.

E[r] rettet die/ ſo in todtes-noͤthen ſind/ Pro-
verb. 24. &c.

Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und
ihr ehrſame Herren nicht ſagen: wir wuſtens
nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge-
macht/ ſolches nicht wiſſe/ Proverb. 24.

Anno 1540.

Ein kurtzer begriff des Chriſtlichen
glaubens.

Unſer Glaube und Lehre iſt von/ an und in
dem einigen/ ewigen/ allmaͤchtigen GOTT/

Vatter/
A. K. H. Vierter Theil. K k 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0555" n="259"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. II. Num. XXXVI.</hi> David <hi rendition="#aq">Joris</hi> eigene Verantwort&#x016B;ng.</fw><lb/><cb/>
reinen i&#x017F;t alles rein. Wer mag darwider etwas &#x017F;a-<lb/>
gen? Abgo&#x0364;tterey aber muß ferne von uns &#x017F;eyn<lb/>
zu&#x017F;ambt dem geitz; denn wir glauben an den ei-<lb/>
nigen/ heiligen/ Maje&#x017F;ta&#x0364;ti&#x017F;chen GOTT/ der<lb/>
himmel und erde/ &#x017F;ichtbare und un&#x017F;ichtbare<lb/>
dinge ge&#x017F;chaffen und gemacht hat.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>21.</head><lb/>
                <p>Daß man die kinder taufft/ i&#x017F;t mit den Hey-<lb/>
den Abendmahl halten. Sehet/ die&#x017F;e Lehre<lb/>
la&#x0364;ugne ich auch ga&#x0364;ntzlich/ i&#x017F;t auch mir nie in den<lb/>
&#x017F;inn gekommen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>22.</head><lb/>
                <p>Daß die Lehre <hi rendition="#aq">Pauli</hi> ein unvollkommen werck<lb/>
i&#x017F;t gegen Davids Lehre/ habe ich nicht ge&#x017F;agt/<lb/>
&#x017F;ondern <hi rendition="#aq">Paulus</hi> bekennet &#x017F;elber/ daß &#x017F;ein wi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ckwerck &#x017F;eye/ und daß es auffho&#x0364;ren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
wenn das vollkommene ko&#x0364;mmt. Welches ich<lb/>
dann auch wohl &#x017F;agen kan. Das wort &#x017F;tu&#x0364;ck-<lb/>
werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un-<lb/>
vollkommen werck i&#x017F;t ein hart wort. Wolte<lb/>
GOTT/ daß &#x017F;ie es recht ver&#x017F;tu&#x0364;nden/ und ihr<lb/>
la&#x0364;&#x017F;ter-maul &#x017F;tille hielten/ darmit &#x017F;ie niemand<lb/>
darmit to&#x0364;dteten. Son&#x017F;ten daß ich das wort<lb/>
der gro&#x017F;&#x017F;en erka&#x0364;ntniß/ welches mir geoffenbah-<lb/>
ret und kund gethan i&#x017F;t/ hoch lobe/ und kein<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ckwerck zu &#x017F;eyn ge&#x017F;agt habe/ wie <hi rendition="#aq">Paulus</hi><lb/>
von ihme &#x017F;elber ge&#x017F;tehet/ darmit will ich vor dem<lb/>
ange&#x017F;icht des <hi rendition="#aq">firmamen</hi>ts wohl be&#x017F;tehen gegen<lb/>
alle Gelehrte und Wei&#x017F;e die&#x017F;er welt/ nur bloß die<lb/>
ewige weißheit und warheit herrlich zu machen.<lb/>
Man gebe mir &#x017F;anfftmu&#x0364;thig geho&#x0364;r/ und unter-<lb/>
&#x017F;uche/ ob meine Lehre die ihrige u&#x0364;bertreffe oder<lb/>
nicht/ ob die&#x017F;e zeit nicht die vorige u&#x0364;bertreffen<lb/>
werde. Man lege meine worte bey die ihrige/<lb/>
wie Mo&#x017F;es gegen <hi rendition="#aq">Jannes</hi> und <hi rendition="#aq">Jambres</hi> gethan/<lb/>
was gilts/ ihre Reden werden von den Meini-<lb/>
gen u&#x0364;bertroffen werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>23.</head><lb/>
                <p>Daß lu&#x0364;gen und die warheit verla&#x0364;ugnen kei-<lb/>
ne &#x017F;u&#x0364;nde &#x017F;ey/ man auch die <hi rendition="#aq">Articul</hi> d&#xA75B;s Glau-<lb/>
bens/ die zu hoch &#x017F;eyen/ frey niederlegen mo&#x0364;ge.<lb/>
Das er&#x017F;te la&#x0364;ugne ich daß ichs ge&#x017F;chrieben habe;<lb/>
Das andere habe ich auch nicht beru&#x0364;hret; denn<lb/>
ich halte mich an das wort Chri&#x017F;ti; &#x017F;orget nicht/<lb/>
was ihr reden &#x017F;ollet; Jch will auch nach &#x017F;einem<lb/>
rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ &#x017F;o<lb/>
mir der vatter geben wird. Das i&#x017F;t meine Lehre/<lb/>
und nichts ander&#x017F;t.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>24.</head><lb/>
                <p>Daß die welt Gei&#x017F;tlich vergehen &#x017F;olle/ das be-<lb/>
kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber<lb/>
nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts<lb/>
von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder<lb/>
liecht noch fin&#x017F;terniß/ Gei&#x017F;t noch flei&#x017F;ch in der<lb/>
warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und<lb/>
&#x017F;toltz <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> vergehen &#x017F;olle/ ander&#x017F;t/ als manta&#x0364;glich<lb/>
&#x017F;iehet; denn &#x017F;olches i&#x017F;t nicht in der welt/ dann die-<lb/>
&#x017F;e i&#x017F;t in dem Men&#x017F;chen/ und der Men&#x017F;ch in der<lb/>
welt; die&#x017F;elben machen zu&#x017F;ammen eine welt<lb/>
voller boßheit/ darum wird &#x017F;ie je la&#x0364;nger je &#x017F;chlim-<lb/>
mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade<lb/>
wird vergehen la&#x017F;&#x017F;en/ welcher er doch anfangs &#x017F;o<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e liebe zuge&#x017F;aget/ nicht &#x017F;age ich den &#x017F;teinen<lb/>
und dem holtze/ &#x017F;ondern den Men&#x017F;chen; und daß<lb/>
die auch alle nicht ent&#x017F;chlaffen &#x017F;ollen/ zeuget <hi rendition="#aq">Pau-<lb/>
lus 1. Cor.</hi> 15. Doch wenn die welt holtz und &#x017F;tei-<lb/>
ne i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;olle &#x017F;ie darinn auch vergehen; aber<lb/>
die worte bedeuten/ wie ihr ho&#x0364;ret/ was anderes/<lb/>
denn das hat jedermann nicht gewu&#x017F;t.</p><lb/>
                <cb/>
              </div>
              <div n="5">
                <head>25.</head><lb/>
                <p>Daß die &#x017F;eligkeit der Heiligen auff erden/ und<lb/>
nicht im himmel &#x017F;eyn werde; das habe ich auch<lb/>
al&#x017F;o nicht geredet/ doch hat die&#x017F;e rede ein doppel-<lb/>
tes an&#x017F;ehen; denn einige &#x017F;agen mo&#x0364;chten/ daß es<lb/>
geredet wa&#x0364;re von denen/ die ihre &#x017F;eligkeit in allen<lb/>
irrdi&#x017F;chen dingen und lu&#x017F;t des flei&#x017F;ches &#x017F;etzen;<lb/>
welche ihren bauch zum Gott haben; das &#x017F;ind die<lb/>
feinde des creutzes CHri&#x017F;ti/ die nach irrdi&#x017F;chen<lb/>
dingen ge&#x017F;innet &#x017F;ind. Andere mo&#x0364;chten &#x017F;agen/ es<lb/>
wa&#x0364;re geredet von deren &#x017F;eligkeit/ die ihren wan-<lb/>
del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten<lb/>
haben. Worauf ich ku&#x0364;rtzlich antworte und &#x017F;age:<lb/>
wenn das Reich Gottes in uns i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;ind wir al-<lb/>
lenthalben in dem him&#x0303;el/ wie &#x017F;olches an un&#x017F;erm<lb/>
Heylande vor &#x017F;einer verkla&#x0364;rung und nach der&#x017F;el-<lb/>
bigen ge&#x017F;chehen i&#x017F;t/ wie er gege&#x017F;&#x017F;en und getrun-<lb/>
cken hat. Was i&#x017F;t das ge&#x017F;agt: die &#x017F;eligkeit &#x017F;oll<lb/>
in GOtt und in &#x017F;einem Sohne in ewigkeit &#x017F;eyn?<lb/>
Wenn die&#x017F;er uns un&#x017F;elige &#x017F;elig zu machen/ wie er<lb/>
verhei&#x017F;&#x017F;en hat/ nicht kommen wird/ und unter<lb/>
uns wohnen und wandeln/ die erde nach &#x017F;einer<lb/>
zu&#x017F;age zu be&#x017F;itzen/ &#x017F;o werde ich mit denen/ die &#x017F;ol-<lb/>
ches glauben/ zu &#x017F;chanden werden. Aber alles<lb/>
flei&#x017F;ch i&#x017F;t heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das<lb/>
wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/<lb/>
der &#x017F;ich darin in der warheit befindet.</p><lb/>
                <p>Sehet/ das i&#x017F;t ku&#x0364;rtzlich die <hi rendition="#aq">Summa</hi> meiner<lb/>
antwort und <hi rendition="#aq">defen&#x017F;ion</hi> an Ew. Gn. wegen ob-<lb/>
gedachter mir zuge&#x017F;chriebener Glaubens-<hi rendition="#aq">Arti-<lb/>
cu</hi>len/ die ich bißhero mit gedult angeho&#x0364;ret/ und<lb/>
&#x017F;olches auch noch weiterhin thun will; denn ich<lb/>
gedencke an das alte &#x017F;prichwort: <hi rendition="#aq">Veritas premi-<lb/>
tur, &#x017F;ed non opprimitur.</hi> Ob &#x017F;ich nun wol mei-<lb/>
ne &#x017F;ache GOtt und Ew. Gn. befehle/ &#x017F;o begehre<lb/>
ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. &#x017F;o viel an ihr i&#x017F;t/<lb/>
die&#x017F;e <hi rendition="#aq">defen&#x017F;ion</hi> le&#x017F;e/ und der warheit geho&#x0364;r gebe/<lb/>
die &#x017F;on&#x017F;ten durch bo&#x0364;&#x017F;e mittel den elenden gemu&#x0364;-<lb/>
thern entzogen wird; woran daun auch viele<lb/>
&#x017F;chrifften &#x017F;chuld &#x017F;ind/ die unter meinem namen<lb/>
mit meinem <hi rendition="#aq">&#x017F;tylo</hi> hin und wiede&#xA75B; zu finden &#x017F;ind;<lb/>
woru&#x0364;ber aber die gantze welt &#x017F;oll zum Lu&#x0364;gner<lb/>
werden/ wie &#x017F;ich bißhero noch allezeit befunden/<lb/>
wie leyd es auch un&#x017F;ern wieder&#x017F;achern i&#x017F;t/ als<lb/>
welche begierig &#x017F;ind un&#x017F;chuldig blut zu vergie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ darmit Gottes zorn u&#x0364;ber das gantze Land<lb/>
gezogen wird. Und al&#x017F;o muß Ew. Gn. wi&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
und alle/ die die&#x017F;e Schrifft le&#x017F;en/ daß ich &#x017F;olchem<lb/>
verkehrten &#x017F;inne niemals zugethan gewe&#x017F;en &#x017F;ey/<lb/>
vielmehr das &#x017F;chwerdt zum blutver gie&#x017F;&#x017F;en nie-<lb/>
derzulegen/ und ein ander &#x017F;chwerdt des Gei&#x017F;tes<lb/>
in die ha&#x0364;nde zu nehmen/ darmit al&#x017F;o &#x017F;o viel blut-<lb/>
vergie&#x017F;&#x017F;ung/ mordt u. brandt verhindert werde.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#fr">Du &#x017F;olt den un&#x017F;chuldigen nicht to&#x0364;dten/</hi><lb/>
&#x017F;pricht der Herr/ <hi rendition="#aq">Deuteron.</hi></p><lb/>
                <p>Be&#x017F;chirmet mit euerm munde/ das billig und<lb/>
recht i&#x017F;t/ der armen und elenden &#x017F;ache/ <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
verb.</hi> 31.</p><lb/>
                <p>E<supplied>r</supplied> rettet die/ &#x017F;o in todtes-no&#x0364;then &#x017F;ind/ <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
verb. 24. &amp;c.</hi></p><lb/>
                <p>Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und<lb/>
ihr ehr&#x017F;ame Herren nicht &#x017F;agen: wir wu&#x017F;tens<lb/>
nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge-<lb/>
macht/ &#x017F;olches nicht wi&#x017F;&#x017F;e/ <hi rendition="#aq">Proverb.</hi> 24.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1540.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Ein kurtzer begriff des Chri&#x017F;tlichen<lb/>
glaubens.</hi> </head><lb/>
              <p>Un&#x017F;er Glaube und Lehre i&#x017F;t von/ an und in<lb/>
dem einigen/ ewigen/ allma&#x0364;chtigen GOTT/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">A. K. H. Vierter Theil.</hi> K k 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Vatter/</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[259/0555] Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortūng. reinen iſt alles rein. Wer mag darwider etwas ſa- gen? Abgoͤtterey aber muß ferne von uns ſeyn zuſambt dem geitz; denn wir glauben an den ei- nigen/ heiligen/ Majeſtaͤtiſchen GOTT/ der himmel und erde/ ſichtbare und unſichtbare dinge geſchaffen und gemacht hat. 21. Daß man die kinder taufft/ iſt mit den Hey- den Abendmahl halten. Sehet/ dieſe Lehre laͤugne ich auch gaͤntzlich/ iſt auch mir nie in den ſinn gekommen. 22. Daß die Lehre Pauli ein unvollkommen werck iſt gegen Davids Lehre/ habe ich nicht geſagt/ ſondern Paulus bekennet ſelber/ daß ſein wiſſen ſtuͤckwerck ſeye/ und daß es auffhoͤren muͤſſe/ wenn das vollkommene koͤmmt. Welches ich dann auch wohl ſagen kan. Das wort ſtuͤck- werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un- vollkommen werck iſt ein hart wort. Wolte GOTT/ daß ſie es recht verſtuͤnden/ und ihr laͤſter-maul ſtille hielten/ darmit ſie niemand darmit toͤdteten. Sonſten daß ich das wort der groſſen erkaͤntniß/ welches mir geoffenbah- ret und kund gethan iſt/ hoch lobe/ und kein ſtuͤckwerck zu ſeyn geſagt habe/ wie Paulus von ihme ſelber geſtehet/ darmit will ich vor dem angeſicht des firmaments wohl beſtehen gegen alle Gelehrte und Weiſe dieſer welt/ nur bloß die ewige weißheit und warheit herrlich zu machen. Man gebe mir ſanfftmuͤthig gehoͤr/ und unter- ſuche/ ob meine Lehre die ihrige uͤbertreffe oder nicht/ ob dieſe zeit nicht die vorige uͤbertreffen werde. Man lege meine worte bey die ihrige/ wie Moſes gegen Jannes und Jambres gethan/ was gilts/ ihre Reden werden von den Meini- gen uͤbertroffen werden. 23. Daß luͤgen und die warheit verlaͤugnen kei- ne ſuͤnde ſey/ man auch die Articul dꝛs Glau- bens/ die zu hoch ſeyen/ frey niederlegen moͤge. Das erſte laͤugne ich daß ichs geſchrieben habe; Das andere habe ich auch nicht beruͤhret; denn ich halte mich an das wort Chriſti; ſorget nicht/ was ihr reden ſollet; Jch will auch nach ſeinem rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ ſo mir der vatter geben wird. Das iſt meine Lehre/ und nichts anderſt. 24. Daß die welt Geiſtlich vergehen ſolle/ das be- kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder liecht noch finſterniß/ Geiſt noch fleiſch in der warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und ſtoltz &c. vergehen ſolle/ anderſt/ als mantaͤglich ſiehet; denn ſolches iſt nicht in der welt/ dann die- ſe iſt in dem Menſchen/ und der Menſch in der welt; dieſelben machen zuſammen eine welt voller boßheit/ darum wird ſie je laͤnger je ſchlim- mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade wird vergehen laſſen/ welcher er doch anfangs ſo groſſe liebe zugeſaget/ nicht ſage ich den ſteinen und dem holtze/ ſondern den Menſchen; und daß die auch alle nicht entſchlaffen ſollen/ zeuget Pau- lus 1. Cor. 15. Doch wenn die welt holtz und ſtei- ne iſt/ ſo ſolle ſie darinn auch vergehen; aber die worte bedeuten/ wie ihr hoͤret/ was anderes/ denn das hat jedermann nicht gewuſt. 25. Daß die ſeligkeit der Heiligen auff erden/ und nicht im himmel ſeyn werde; das habe ich auch alſo nicht geredet/ doch hat dieſe rede ein doppel- tes anſehen; denn einige ſagen moͤchten/ daß es geredet waͤre von denen/ die ihre ſeligkeit in allen irrdiſchen dingen und luſt des fleiſches ſetzen; welche ihren bauch zum Gott haben; das ſind die feinde des creutzes CHriſti/ die nach irrdiſchen dingen geſinnet ſind. Andere moͤchten ſagen/ es waͤre geredet von deren ſeligkeit/ die ihren wan- del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten haben. Worauf ich kuͤrtzlich antworte und ſage: wenn das Reich Gottes in uns iſt/ ſo ſind wir al- lenthalben in dem him̃el/ wie ſolches an unſerm Heylande vor ſeiner verklaͤrung und nach derſel- bigen geſchehen iſt/ wie er gegeſſen und getrun- cken hat. Was iſt das geſagt: die ſeligkeit ſoll in GOtt und in ſeinem Sohne in ewigkeit ſeyn? Wenn dieſer uns unſelige ſelig zu machen/ wie er verheiſſen hat/ nicht kommen wird/ und unter uns wohnen und wandeln/ die erde nach ſeiner zuſage zu beſitzen/ ſo werde ich mit denen/ die ſol- ches glauben/ zu ſchanden werden. Aber alles fleiſch iſt heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/ der ſich darin in der warheit befindet. Sehet/ das iſt kuͤrtzlich die Summa meiner antwort und defenſion an Ew. Gn. wegen ob- gedachter mir zugeſchriebener Glaubens-Arti- culen/ die ich bißhero mit gedult angehoͤret/ und ſolches auch noch weiterhin thun will; denn ich gedencke an das alte ſprichwort: Veritas premi- tur, ſed non opprimitur. Ob ſich nun wol mei- ne ſache GOtt und Ew. Gn. befehle/ ſo begehre ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. ſo viel an ihr iſt/ dieſe defenſion leſe/ und der warheit gehoͤr gebe/ die ſonſten durch boͤſe mittel den elenden gemuͤ- thern entzogen wird; woran daun auch viele ſchrifften ſchuld ſind/ die unter meinem namen mit meinem ſtylo hin und wiedeꝛ zu finden ſind; woruͤber aber die gantze welt ſoll zum Luͤgner werden/ wie ſich bißhero noch allezeit befunden/ wie leyd es auch unſern wiederſachern iſt/ als welche begierig ſind unſchuldig blut zu vergieſ- ſen/ darmit Gottes zorn uͤber das gantze Land gezogen wird. Und alſo muß Ew. Gn. wiſſen/ und alle/ die dieſe Schrifft leſen/ daß ich ſolchem verkehrten ſinne niemals zugethan geweſen ſey/ vielmehr das ſchwerdt zum blutver gieſſen nie- derzulegen/ und ein ander ſchwerdt des Geiſtes in die haͤnde zu nehmen/ darmit alſo ſo viel blut- vergieſſung/ mordt u. brandt verhindert werde. Du ſolt den unſchuldigen nicht toͤdten/ ſpricht der Herr/ Deuteron. Beſchirmet mit euerm munde/ das billig und recht iſt/ der armen und elenden ſache/ Pro- verb. 31. Er rettet die/ ſo in todtes-noͤthen ſind/ Pro- verb. 24. &c. Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und ihr ehrſame Herren nicht ſagen: wir wuſtens nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge- macht/ ſolches nicht wiſſe/ Proverb. 24. Anno 1540. Ein kurtzer begriff des Chriſtlichen glaubens. Unſer Glaube und Lehre iſt von/ an und in dem einigen/ ewigen/ allmaͤchtigen GOTT/ Vatter/ A. K. H. Vierter Theil. K k 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/555
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/555>, abgerufen am 21.12.2024.