Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. II. Num. XIIX. Noch einige exempel
[Spaltenumbruch] freund hat zugebracht. Denn hiemit hastu dei-
ne grosse liebe gegen mich bewiesen! wo ich schon
irgend daran gezweiffelt hätte/ mögtestu fürwar
dasselbe haben abgelegt.

Daß du mich aber bittest/ ich soll dir ausle-
gen das gesichte eines sonderlichen Einsiedels/
welcher nachdem er hat in der wüsten 22. jahr ein
gar heiliges leben geführet/ in den erleuchteten
himmel gefahren sey/ verheiß ich dir nicht/ daß
ichs thun möge/ also/ daß ich dir den besten und
wahrhafftigsten sinn eröffne und herfür
bringe.

Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh-
ne allein derselbe gröste geist verleihe das zuvor
mit solcher grossen gabe. Doch will ich dir kürtz-
lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafür
halte/ man muß das bild also deuten/ welches der
selige mann in ungeheurer nacht in der wüsten/
da er betete/ gesehen hat/ also/ daß durch das
menschliche haupt/ mit dreyfachigter oder Päbst-
licher crone gecrönet/ etwa ein höchster geistli-
cher Fürst bedeutet werde.

Daß aber dieses haupts angesicht nicht al-
lein roth war/ sondern auch dräuung und grim-
migen zorn bedeutet hat/ ist gnugsam damit an-
gezeiget die künfftige grausamkeit desselben.

Was fragstu mehr? Wiltu/ daß ich auch
das andere erkläre? Höre/ das schwerdt/ welches
breiter theil an der stirn stunde/ und seine spitze
auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß
derselbe geistliche Fürst würde ein Wiederchrist
seyn. Das schwerdt aber/ das nicht alleine rüh-
ret das eine auge/ sondern auch verblendet/ be-
deutet die finsterniß des geitzes/ damit er solt ver-
blendet werden.

Das andere schwerdt/ welches das andere
auge stach/ und alsdenn auch mit seiner spitze ver-
blendet/ zeigt an seine grosse unkeuschheit und
geiligkeit.

Ferner/ die zweyer schwerdter spitze/ welcher
breiter theil stecken in den naßlöchern/ und ver-
stopffen dieselbigen/ beweisen/ daß derselbe ein
solcher mensch wird seyn/ der keine lust an himm-
lischen wolriechenden sachen wird empfahen
und haben mögen. Denn ihm wird seine un-
menschliche grausamkeit/ so durch die schwerd-
ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß.

Das letzte schwerdt/ welches die | lippen an ein
ander stieß/ und gleich zusammen nehete mit sei-
ner spitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermeist/
und bedeutet/ daß er so ein fauler schelm werden
solt/ der seinem volck das wort GOttes selbst
nicht predigen würde.

Das haben aber bedeut die hefft der schwerd-
ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei-
cher weise/ wenn einer wahrhafftig solch und
so viel schwerdter/ die keine heffte hätten/ wolt
aus seines bruders angesicht rücken/ müste sich
darin verschneiden/ also thät auch den Juncker
niemand straffen. Wer sich des unterstehet/
muß von solchem schrecklichem und greulichem
wüterich gepeinigt werden.

Es war auch sein bart dreyfachig/ lang und
hart/ daraus mag man ein solch vermuthen
nehmen/ daß er eine künfftige ursach wird
seyn alles übels/ darin sich etwa alles volck
besudeln würde.

Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/
daß er jedermann straffen solte; hat ers doch zu-
[Spaltenumbruch] gelassen/ daß man offt GOttes gesetz übertret-
ten hat.

Diß ist meine meinung/ die du zu wissen be-
gehret hast/ welches ich auch dir zuschicken wol-
te/ aus liebe und freundschafft/ so ich gegen dir
trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems
in der stadt den 28. Augusti anno 1508.

DOCT. MART. LUTHER.

Dieses gesicht bedeutet/ wie das Papstthum
für aller welt solle offenbaret werden/ was es
für ein ding sey/ denn bey dem angesicht kennet
man alles.

Erstlich ist es roth und zorniger gestalt/ denn
es ist ein tyrannisch und mörderisch/ blutiges
regiment/ beyde über leib und seele/ das mit al-
lem dräuen und zwang regieret.

Zum andern gehen drey schwerdtspitzen her-
aus/ eine von der stirn über sich/ und zwey zu
beyden seiten der nasen aus und untersich: wie-
derum 3. schwerdtspitzen gehen hinein/ eine von
unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au-
gen ein/ 3. gegen 3. etc.

Die erste schwerdtspitze ist die menschen-lehre/
so aus menschen-kopff und gehirn kommt/ und
erdicht ist/ als die lehre vom geistlichen leben
und guten wercken/ welche gehet über sich/ und
ficht wider CHristus lehre und den glauben in
der Christenheit/ und verstöret das wort des
kreutzes.

Die andere spitze zur rechten seiten der nasen
ist das geistliche recht/ damit er die geistlichen
sachen richtet und regiert/ und ist ein zornig
strenge gesetz. Denn die nase bedeutet zorn
in der Schrifft/ Psalm. 74.

Die dritte zur lincken seiten ist ein weltlich re-
giment. Da er auch zeitlich in regieret. Jst
auch zornig und alle beyde aus seiner nase kom-
mend/ das ist/ daß sie selbst mit dräuen und zorn
in die welt getrieben sind/ ohne GOttes befehl/
gleich wie das erste aus der stirn kommt/ das
ist/ aus menschlicher weißheit.

Die andern 3. spitzen/ haben keinen anfang
noch ursprung/ fahren gleich als aus der lufft in
sein angesicht; das ist der geist/ der ihm das
Evangelium öffentlich in das angesicht stöst/
also/ daß er es sich nicht kan erwehren/ ob er wol
darum zürnet und sauer siehet.

Die erste spitze von unten auff in sein maul ist
das wort GOttes/ das ihn lügen strafft in seiner
menschen-lehr und richtet wieder auff den glau-
ben wieder seine heucheley.

Die spitze zum rechten auge ein/ ist das wort/
so alle seine klugen und weisen blind und zu
schanden machet in ihrem geistlichem recht.
Denn das Evangelium verdammt solches regi-
ment und geistliche pracht aller dinge.

Die dritte spitze ins lincke auge ist das-
selbige wort/ so da verdammt/ und strafft seine
weltweisen/ und weltlich regiment: Denn nach
dem Evangelio ist solches nicht recht/ und denen
Aposteln von CHristo verbothen.

Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die
Christen und die kirche mit dem Pabst nicht
hält/ erkennet ihn auch nicht für ihr haupt/ wie-
wol sie sich unter ihm leyden muß.

Der dreytheiligte bart sind die/ so ihm in den
dreyen ständen anhangen/ nemlich/ die werck-
heiligen/ als Münche/ Pfaffen/ Nonnen; die
Juristen/ Theologen/ Magistri; die Gewalti-

gen/

Th. IV. Sect. II. Num. XIIX. Noch einige exempel
[Spaltenumbruch] freund hat zugebracht. Denn hiemit haſtu dei-
ne groſſe liebe gegen mich bewieſen! wo ich ſchon
irgend daran gezweiffelt haͤtte/ moͤgteſtu fuͤrwar
daſſelbe haben abgelegt.

Daß du mich aber bitteſt/ ich ſoll dir ausle-
gen das geſichte eines ſonderlichen Einſiedels/
welcher nachdem er hat in der wuͤſten 22. jahr ein
gar heiliges leben gefuͤhret/ in den erleuchteten
himmel gefahren ſey/ verheiß ich dir nicht/ daß
ichs thun moͤge/ alſo/ daß ich dir den beſten und
wahrhafftigſten ſinn eroͤffne und herfuͤr
bringe.

Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh-
ne allein derſelbe groͤſte geiſt verleihe das zuvor
mit ſolcher groſſen gabe. Doch will ich dir kuͤrtz-
lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafuͤr
halte/ man muß das bild alſo deuten/ welches deꝛ
ſelige mann in ungeheurer nacht in der wuͤſten/
da er betete/ geſehen hat/ alſo/ daß durch das
menſchliche haupt/ mit dreyfachigteꝛ oder Paͤbſt-
licher crone gecroͤnet/ etwa ein hoͤchſter geiſtli-
cher Fuͤrſt bedeutet werde.

Daß aber dieſes haupts angeſicht nicht al-
lein roth war/ ſondern auch draͤuung und grim-
migen zorn bedeutet hat/ iſt gnugſam damit an-
gezeiget die kuͤnfftige grauſamkeit deſſelben.

Was fragſtu mehr? Wiltu/ daß ich auch
das andere erklaͤre? Hoͤre/ das ſchwerdt/ welches
breiter theil an der ſtirn ſtunde/ und ſeine ſpitze
auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß
derſelbe geiſtliche Fuͤrſt wuͤrde ein Wiederchriſt
ſeyn. Das ſchwerdt aber/ das nicht alleine ruͤh-
ret das eine auge/ ſondern auch verblendet/ be-
deutet die finſterniß des geitzes/ damit er ſolt ver-
blendet werden.

Das andere ſchwerdt/ welches das andere
auge ſtach/ und alsdenn auch mit ſeineꝛ ſpitze ver-
blendet/ zeigt an ſeine groſſe unkeuſchheit und
geiligkeit.

Ferner/ die zweyer ſchwerdter ſpitze/ welcher
breiter theil ſtecken in den naßloͤchern/ und ver-
ſtopffen dieſelbigen/ beweiſen/ daß derſelbe ein
ſolcheꝛ menſch wird ſeyn/ der keine luſt an himm-
liſchen wolriechenden ſachen wird empfahen
und haben moͤgen. Denn ihm wird ſeine un-
menſchliche grauſamkeit/ ſo durch die ſchwerd-
ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß.

Das letzte ſchwerdt/ welches die | lippen an ein
ander ſtieß/ und gleich zuſammen nehete mit ſei-
ner ſpitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermeiſt/
und bedeutet/ daß er ſo ein fauler ſchelm werden
ſolt/ der ſeinem volck das wort GOttes ſelbſt
nicht predigen wuͤrde.

Das haben aber bedeut die hefft der ſchwerd-
ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei-
cher weiſe/ wenn einer wahrhafftig ſolch und
ſo viel ſchwerdter/ die keine heffte haͤtten/ wolt
aus ſeines bruders angeſicht ruͤcken/ muͤſte ſich
darin verſchneiden/ alſo thaͤt auch den Juncker
niemand ſtraffen. Wer ſich des unterſtehet/
muß von ſolchem ſchrecklichem und greulichem
wuͤterich gepeinigt werden.

Es war auch ſein bart dreyfachig/ lang und
hart/ daraus mag man ein ſolch vermuthen
nehmen/ daß er eine kuͤnfftige urſach wird
ſeyn alles uͤbels/ darin ſich etwa alles volck
beſudeln wuͤrde.

Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/
daß er jedermann ſtraffen ſolte; hat ers doch zu-
[Spaltenumbruch] gelaſſen/ daß man offt GOttes geſetz uͤbertret-
ten hat.

Diß iſt meine meinung/ die du zu wiſſen be-
gehret haſt/ welches ich auch dir zuſchicken wol-
te/ aus liebe und freundſchafft/ ſo ich gegen dir
trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems
in der ſtadt den 28. Auguſti anno 1508.

DOCT. MART. LUTHER.

Dieſes geſicht bedeutet/ wie das Papſtthum
fuͤr aller welt ſolle offenbaret werden/ was es
fuͤr ein ding ſey/ denn bey dem angeſicht kennet
man alles.

Erſtlich iſt es roth und zorniger geſtalt/ denn
es iſt ein tyranniſch und moͤrderiſch/ blutiges
regiment/ beyde uͤber leib und ſeele/ das mit al-
lem draͤuen und zwang regieret.

Zum andern gehen drey ſchwerdtſpitzen her-
aus/ eine von der ſtirn uͤber ſich/ und zwey zu
beyden ſeiten der naſen aus und unterſich: wie-
derum 3. ſchwerdtſpitzen gehen hinein/ eine von
unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au-
gen ein/ 3. gegen 3. ꝛc.

Die erſte ſchwerdtſpitze iſt die menſchen-lehre/
ſo aus menſchen-kopff und gehirn kommt/ und
erdicht iſt/ als die lehre vom geiſtlichen leben
und guten wercken/ welche gehet uͤber ſich/ und
ficht wider CHriſtus lehre und den glauben in
der Chriſtenheit/ und verſtoͤret das wort des
kreutzes.

Die andere ſpitze zur rechten ſeiten der naſen
iſt das geiſtliche recht/ damit er die geiſtlichen
ſachen richtet und regiert/ und iſt ein zornig
ſtrenge geſetz. Denn die naſe bedeutet zorn
in der Schrifft/ Pſalm. 74.

Die dritte zur lincken ſeiten iſt ein weltlich re-
giment. Da er auch zeitlich in regieret. Jſt
auch zornig und alle beyde aus ſeiner naſe kom-
mend/ das iſt/ daß ſie ſelbſt mit draͤuen und zorn
in die welt getrieben ſind/ ohne GOttes befehl/
gleich wie das erſte aus der ſtirn kommt/ das
iſt/ aus menſchlicher weißheit.

Die andern 3. ſpitzen/ haben keinen anfang
noch urſprung/ fahren gleich als aus der lufft in
ſein angeſicht; das iſt der geiſt/ der ihm das
Evangelium oͤffentlich in das angeſicht ſtoͤſt/
alſo/ daß er es ſich nicht kan erwehren/ ob er wol
darum zuͤrnet und ſauer ſiehet.

Die erſte ſpitze von unten auff in ſein maul iſt
das wort GOttes/ das ihn luͤgen ſtrafft in ſeiner
menſchen-lehr und richtet wieder auff den glau-
ben wieder ſeine heucheley.

Die ſpitze zum rechten auge ein/ iſt das wort/
ſo alle ſeine klugen und weiſen blind und zu
ſchanden machet in ihrem geiſtlichem recht.
Denn das Evangelium verdammt ſolches regi-
ment und geiſtliche pracht aller dinge.

Die dritte ſpitze ins lincke auge iſt daſ-
ſelbige wort/ ſo da verdammt/ und ſtrafft ſeine
weltweiſen/ und weltlich regiment: Denn nach
dem Evangelio iſt ſolches nicht recht/ und denen
Apoſteln von CHriſto verbothen.

Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die
Chriſten und die kirche mit dem Pabſt nicht
haͤlt/ erkennet ihn auch nicht fuͤr ihr haupt/ wie-
wol ſie ſich unter ihm leyden muß.

Der dreytheiligte bart ſind die/ ſo ihm in den
dreyen ſtaͤnden anhangen/ nemlich/ die werck-
heiligen/ als Muͤnche/ Pfaffen/ Nonnen; die
Juriſten/ Theologen/ Magiſtri; die Gewalti-

gen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0432" n="136"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. II. Num. XIIX.</hi> Noch einige exempel</fw><lb/><cb/>
freund hat zugebracht. Denn hiemit ha&#x017F;tu dei-<lb/>
ne gro&#x017F;&#x017F;e liebe gegen mich bewie&#x017F;en! wo ich &#x017F;chon<lb/>
irgend daran gezweiffelt ha&#x0364;tte/ mo&#x0364;gte&#x017F;tu fu&#x0364;rwar<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe haben abgelegt.</p><lb/>
              <p>Daß du mich aber bitte&#x017F;t/ ich &#x017F;oll dir ausle-<lb/>
gen das ge&#x017F;ichte eines &#x017F;onderlichen Ein&#x017F;iedels/<lb/>
welcher nachdem er hat in der wu&#x0364;&#x017F;ten 22. jahr ein<lb/>
gar heiliges leben gefu&#x0364;hret/ in den erleuchteten<lb/>
himmel gefahren &#x017F;ey/ verheiß ich dir nicht/ daß<lb/>
ichs thun mo&#x0364;ge/ al&#x017F;o/ daß ich dir den be&#x017F;ten und<lb/>
wahrhafftig&#x017F;ten &#x017F;inn ero&#x0364;ffne und herfu&#x0364;r<lb/>
bringe.</p><lb/>
              <p>Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh-<lb/>
ne allein der&#x017F;elbe gro&#x0364;&#x017F;te gei&#x017F;t verleihe das zuvor<lb/>
mit &#x017F;olcher gro&#x017F;&#x017F;en gabe. Doch will ich dir ku&#x0364;rtz-<lb/>
lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafu&#x0364;r<lb/>
halte/ man muß das bild al&#x017F;o deuten/ welches de&#xA75B;<lb/>
&#x017F;elige mann in ungeheurer nacht in der wu&#x0364;&#x017F;ten/<lb/>
da er betete/ ge&#x017F;ehen hat/ al&#x017F;o/ daß durch das<lb/>
men&#x017F;chliche haupt/ mit dreyfachigte&#xA75B; oder Pa&#x0364;b&#x017F;t-<lb/>
licher crone gecro&#x0364;net/ etwa ein ho&#x0364;ch&#x017F;ter gei&#x017F;tli-<lb/>
cher Fu&#x0364;r&#x017F;t bedeutet werde.</p><lb/>
              <p>Daß aber die&#x017F;es haupts ange&#x017F;icht nicht al-<lb/>
lein roth war/ &#x017F;ondern auch dra&#x0364;uung und grim-<lb/>
migen zorn bedeutet hat/ i&#x017F;t gnug&#x017F;am damit an-<lb/>
gezeiget die ku&#x0364;nfftige grau&#x017F;amkeit de&#x017F;&#x017F;elben.</p><lb/>
              <p>Was frag&#x017F;tu mehr? Wiltu/ daß ich auch<lb/>
das andere erkla&#x0364;re? Ho&#x0364;re/ das &#x017F;chwerdt/ welches<lb/>
breiter theil an der &#x017F;tirn &#x017F;tunde/ und &#x017F;eine &#x017F;pitze<lb/>
auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß<lb/>
der&#x017F;elbe gei&#x017F;tliche Fu&#x0364;r&#x017F;t wu&#x0364;rde ein Wiederchri&#x017F;t<lb/>
&#x017F;eyn. Das &#x017F;chwerdt aber/ das nicht alleine ru&#x0364;h-<lb/>
ret das eine auge/ &#x017F;ondern auch verblendet/ be-<lb/>
deutet die fin&#x017F;terniß des geitzes/ damit er &#x017F;olt ver-<lb/>
blendet werden.</p><lb/>
              <p>Das andere &#x017F;chwerdt/ welches das andere<lb/>
auge &#x017F;tach/ und alsdenn auch mit &#x017F;eine&#xA75B; &#x017F;pitze ver-<lb/>
blendet/ zeigt an &#x017F;eine gro&#x017F;&#x017F;e unkeu&#x017F;chheit und<lb/>
geiligkeit.</p><lb/>
              <p>Ferner/ die zweyer &#x017F;chwerdter &#x017F;pitze/ welcher<lb/>
breiter theil &#x017F;tecken in den naßlo&#x0364;chern/ und ver-<lb/>
&#x017F;topffen die&#x017F;elbigen/ bewei&#x017F;en/ daß der&#x017F;elbe ein<lb/>
&#x017F;olche&#xA75B; men&#x017F;ch wird &#x017F;eyn/ der keine lu&#x017F;t an himm-<lb/>
li&#x017F;chen wolriechenden &#x017F;achen wird empfahen<lb/>
und haben mo&#x0364;gen. Denn ihm wird &#x017F;eine un-<lb/>
men&#x017F;chliche grau&#x017F;amkeit/ &#x017F;o durch die &#x017F;chwerd-<lb/>
ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß.</p><lb/>
              <p>Das letzte &#x017F;chwerdt/ welches die | lippen an ein<lb/>
ander &#x017F;tieß/ und gleich zu&#x017F;ammen nehete mit &#x017F;ei-<lb/>
ner &#x017F;pitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermei&#x017F;t/<lb/>
und bedeutet/ daß er &#x017F;o ein fauler &#x017F;chelm werden<lb/>
&#x017F;olt/ der &#x017F;einem volck das wort GOttes &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
nicht predigen wu&#x0364;rde.</p><lb/>
              <p>Das haben aber bedeut die hefft der &#x017F;chwerd-<lb/>
ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei-<lb/>
cher wei&#x017F;e/ wenn einer wahrhafftig &#x017F;olch und<lb/>
&#x017F;o viel &#x017F;chwerdter/ die keine heffte ha&#x0364;tten/ wolt<lb/>
aus &#x017F;eines bruders ange&#x017F;icht ru&#x0364;cken/ mu&#x0364;&#x017F;te &#x017F;ich<lb/>
darin ver&#x017F;chneiden/ al&#x017F;o tha&#x0364;t auch den Juncker<lb/>
niemand &#x017F;traffen. Wer &#x017F;ich des unter&#x017F;tehet/<lb/>
muß von &#x017F;olchem &#x017F;chrecklichem und greulichem<lb/>
wu&#x0364;terich gepeinigt werden.</p><lb/>
              <p>Es war auch &#x017F;ein bart dreyfachig/ lang und<lb/>
hart/ daraus mag man ein &#x017F;olch vermuthen<lb/>
nehmen/ daß er eine ku&#x0364;nfftige ur&#x017F;ach wird<lb/>
&#x017F;eyn alles u&#x0364;bels/ darin &#x017F;ich etwa alles volck<lb/>
be&#x017F;udeln wu&#x0364;rde.</p><lb/>
              <p>Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/<lb/>
daß er jedermann &#x017F;traffen &#x017F;olte; hat ers doch zu-<lb/><cb/>
gela&#x017F;&#x017F;en/ daß man offt GOttes ge&#x017F;etz u&#x0364;bertret-<lb/>
ten hat.</p><lb/>
              <p>Diß i&#x017F;t meine meinung/ die du zu wi&#x017F;&#x017F;en be-<lb/>
gehret ha&#x017F;t/ welches ich auch dir zu&#x017F;chicken wol-<lb/>
te/ aus liebe und freund&#x017F;chafft/ &#x017F;o ich gegen dir<lb/>
trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems<lb/>
in der &#x017F;tadt den 28. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;ti anno 1508.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <opener>
                <salute> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">DOCT. MART. LUTHER.</hi> </hi> </salute>
              </opener><lb/>
              <p>Die&#x017F;es ge&#x017F;icht bedeutet/ wie das Pap&#x017F;tthum<lb/>
fu&#x0364;r aller welt &#x017F;olle offenbaret werden/ was es<lb/>
fu&#x0364;r ein ding &#x017F;ey/ denn bey dem ange&#x017F;icht kennet<lb/>
man alles.</p><lb/>
              <p>Er&#x017F;tlich i&#x017F;t es roth und zorniger ge&#x017F;talt/ denn<lb/>
es i&#x017F;t ein tyranni&#x017F;ch und mo&#x0364;rderi&#x017F;ch/ blutiges<lb/>
regiment/ beyde u&#x0364;ber leib und &#x017F;eele/ das mit al-<lb/>
lem dra&#x0364;uen und zwang regieret.</p><lb/>
              <p>Zum andern gehen drey &#x017F;chwerdt&#x017F;pitzen her-<lb/>
aus/ eine von der &#x017F;tirn u&#x0364;ber &#x017F;ich/ und zwey zu<lb/>
beyden &#x017F;eiten der na&#x017F;en aus und unter&#x017F;ich: wie-<lb/>
derum 3. &#x017F;chwerdt&#x017F;pitzen gehen hinein/ eine von<lb/>
unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au-<lb/>
gen ein/ 3. gegen 3. &#xA75B;c.</p><lb/>
              <p>Die er&#x017F;te &#x017F;chwerdt&#x017F;pitze i&#x017F;t die men&#x017F;chen-lehre/<lb/>
&#x017F;o aus men&#x017F;chen-kopff und gehirn kommt/ und<lb/>
erdicht i&#x017F;t/ als die lehre vom gei&#x017F;tlichen leben<lb/>
und guten wercken/ welche gehet u&#x0364;ber &#x017F;ich/ und<lb/>
ficht wider CHri&#x017F;tus lehre und den glauben in<lb/>
der Chri&#x017F;tenheit/ und ver&#x017F;to&#x0364;ret das wort des<lb/>
kreutzes.</p><lb/>
              <p>Die andere &#x017F;pitze zur rechten &#x017F;eiten der na&#x017F;en<lb/>
i&#x017F;t das gei&#x017F;tliche recht/ damit er die gei&#x017F;tlichen<lb/>
&#x017F;achen richtet und regiert/ und i&#x017F;t ein zornig<lb/>
&#x017F;trenge ge&#x017F;etz. Denn die na&#x017F;e bedeutet zorn<lb/>
in der Schrifft/ P&#x017F;alm. 74.</p><lb/>
              <p>Die dritte zur lincken &#x017F;eiten i&#x017F;t ein weltlich re-<lb/>
giment. Da er auch zeitlich in regieret. J&#x017F;t<lb/>
auch zornig und alle beyde aus &#x017F;einer na&#x017F;e kom-<lb/>
mend/ das i&#x017F;t/ daß &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t mit dra&#x0364;uen und zorn<lb/>
in die welt getrieben &#x017F;ind/ ohne GOttes befehl/<lb/>
gleich wie das er&#x017F;te aus der &#x017F;tirn kommt/ das<lb/>
i&#x017F;t/ aus men&#x017F;chlicher weißheit.</p><lb/>
              <p>Die andern 3. &#x017F;pitzen/ haben keinen anfang<lb/>
noch ur&#x017F;prung/ fahren gleich als aus der lufft in<lb/>
&#x017F;ein ange&#x017F;icht; das i&#x017F;t der gei&#x017F;t/ der ihm das<lb/>
Evangelium o&#x0364;ffentlich in das ange&#x017F;icht &#x017F;to&#x0364;&#x017F;t/<lb/>
al&#x017F;o/ daß er es &#x017F;ich nicht kan erwehren/ ob er wol<lb/>
darum zu&#x0364;rnet und &#x017F;auer &#x017F;iehet.</p><lb/>
              <p>Die er&#x017F;te &#x017F;pitze von unten auff in &#x017F;ein maul i&#x017F;t<lb/>
das wort GOttes/ das ihn lu&#x0364;gen &#x017F;trafft in &#x017F;einer<lb/>
men&#x017F;chen-lehr und richtet wieder auff den glau-<lb/>
ben wieder &#x017F;eine heucheley.</p><lb/>
              <p>Die &#x017F;pitze zum rechten auge ein/ i&#x017F;t das wort/<lb/>
&#x017F;o alle &#x017F;eine klugen und wei&#x017F;en blind und zu<lb/>
&#x017F;chanden machet in ihrem gei&#x017F;tlichem recht.<lb/>
Denn das Evangelium verdammt &#x017F;olches regi-<lb/>
ment und gei&#x017F;tliche pracht aller dinge.</p><lb/>
              <p>Die dritte &#x017F;pitze ins lincke auge i&#x017F;t da&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elbige wort/ &#x017F;o da verdammt/ und &#x017F;trafft &#x017F;eine<lb/>
weltwei&#x017F;en/ und weltlich regiment: Denn nach<lb/>
dem Evangelio i&#x017F;t &#x017F;olches nicht recht/ und denen<lb/>
Apo&#x017F;teln von CHri&#x017F;to verbothen.</p><lb/>
              <p>Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die<lb/>
Chri&#x017F;ten und die kirche mit dem Pab&#x017F;t nicht<lb/>
ha&#x0364;lt/ erkennet ihn auch nicht fu&#x0364;r ihr haupt/ wie-<lb/>
wol &#x017F;ie &#x017F;ich unter ihm leyden muß.</p><lb/>
              <p>Der dreytheiligte bart &#x017F;ind die/ &#x017F;o ihm in den<lb/>
dreyen &#x017F;ta&#x0364;nden anhangen/ nemlich/ die werck-<lb/>
heiligen/ als Mu&#x0364;nche/ Pfaffen/ Nonnen; die<lb/><hi rendition="#aq">Juri&#x017F;ten/ Theologen/ Magi&#x017F;tri;</hi> die Gewalti-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen/</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0432] Th. IV. Sect. II. Num. XIIX. Noch einige exempel freund hat zugebracht. Denn hiemit haſtu dei- ne groſſe liebe gegen mich bewieſen! wo ich ſchon irgend daran gezweiffelt haͤtte/ moͤgteſtu fuͤrwar daſſelbe haben abgelegt. Daß du mich aber bitteſt/ ich ſoll dir ausle- gen das geſichte eines ſonderlichen Einſiedels/ welcher nachdem er hat in der wuͤſten 22. jahr ein gar heiliges leben gefuͤhret/ in den erleuchteten himmel gefahren ſey/ verheiß ich dir nicht/ daß ichs thun moͤge/ alſo/ daß ich dir den beſten und wahrhafftigſten ſinn eroͤffne und herfuͤr bringe. Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh- ne allein derſelbe groͤſte geiſt verleihe das zuvor mit ſolcher groſſen gabe. Doch will ich dir kuͤrtz- lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafuͤr halte/ man muß das bild alſo deuten/ welches deꝛ ſelige mann in ungeheurer nacht in der wuͤſten/ da er betete/ geſehen hat/ alſo/ daß durch das menſchliche haupt/ mit dreyfachigteꝛ oder Paͤbſt- licher crone gecroͤnet/ etwa ein hoͤchſter geiſtli- cher Fuͤrſt bedeutet werde. Daß aber dieſes haupts angeſicht nicht al- lein roth war/ ſondern auch draͤuung und grim- migen zorn bedeutet hat/ iſt gnugſam damit an- gezeiget die kuͤnfftige grauſamkeit deſſelben. Was fragſtu mehr? Wiltu/ daß ich auch das andere erklaͤre? Hoͤre/ das ſchwerdt/ welches breiter theil an der ſtirn ſtunde/ und ſeine ſpitze auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß derſelbe geiſtliche Fuͤrſt wuͤrde ein Wiederchriſt ſeyn. Das ſchwerdt aber/ das nicht alleine ruͤh- ret das eine auge/ ſondern auch verblendet/ be- deutet die finſterniß des geitzes/ damit er ſolt ver- blendet werden. Das andere ſchwerdt/ welches das andere auge ſtach/ und alsdenn auch mit ſeineꝛ ſpitze ver- blendet/ zeigt an ſeine groſſe unkeuſchheit und geiligkeit. Ferner/ die zweyer ſchwerdter ſpitze/ welcher breiter theil ſtecken in den naßloͤchern/ und ver- ſtopffen dieſelbigen/ beweiſen/ daß derſelbe ein ſolcheꝛ menſch wird ſeyn/ der keine luſt an himm- liſchen wolriechenden ſachen wird empfahen und haben moͤgen. Denn ihm wird ſeine un- menſchliche grauſamkeit/ ſo durch die ſchwerd- ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß. Das letzte ſchwerdt/ welches die | lippen an ein ander ſtieß/ und gleich zuſammen nehete mit ſei- ner ſpitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermeiſt/ und bedeutet/ daß er ſo ein fauler ſchelm werden ſolt/ der ſeinem volck das wort GOttes ſelbſt nicht predigen wuͤrde. Das haben aber bedeut die hefft der ſchwerd- ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei- cher weiſe/ wenn einer wahrhafftig ſolch und ſo viel ſchwerdter/ die keine heffte haͤtten/ wolt aus ſeines bruders angeſicht ruͤcken/ muͤſte ſich darin verſchneiden/ alſo thaͤt auch den Juncker niemand ſtraffen. Wer ſich des unterſtehet/ muß von ſolchem ſchrecklichem und greulichem wuͤterich gepeinigt werden. Es war auch ſein bart dreyfachig/ lang und hart/ daraus mag man ein ſolch vermuthen nehmen/ daß er eine kuͤnfftige urſach wird ſeyn alles uͤbels/ darin ſich etwa alles volck beſudeln wuͤrde. Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/ daß er jedermann ſtraffen ſolte; hat ers doch zu- gelaſſen/ daß man offt GOttes geſetz uͤbertret- ten hat. Diß iſt meine meinung/ die du zu wiſſen be- gehret haſt/ welches ich auch dir zuſchicken wol- te/ aus liebe und freundſchafft/ ſo ich gegen dir trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems in der ſtadt den 28. Auguſti anno 1508. DOCT. MART. LUTHER. Dieſes geſicht bedeutet/ wie das Papſtthum fuͤr aller welt ſolle offenbaret werden/ was es fuͤr ein ding ſey/ denn bey dem angeſicht kennet man alles. Erſtlich iſt es roth und zorniger geſtalt/ denn es iſt ein tyranniſch und moͤrderiſch/ blutiges regiment/ beyde uͤber leib und ſeele/ das mit al- lem draͤuen und zwang regieret. Zum andern gehen drey ſchwerdtſpitzen her- aus/ eine von der ſtirn uͤber ſich/ und zwey zu beyden ſeiten der naſen aus und unterſich: wie- derum 3. ſchwerdtſpitzen gehen hinein/ eine von unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au- gen ein/ 3. gegen 3. ꝛc. Die erſte ſchwerdtſpitze iſt die menſchen-lehre/ ſo aus menſchen-kopff und gehirn kommt/ und erdicht iſt/ als die lehre vom geiſtlichen leben und guten wercken/ welche gehet uͤber ſich/ und ficht wider CHriſtus lehre und den glauben in der Chriſtenheit/ und verſtoͤret das wort des kreutzes. Die andere ſpitze zur rechten ſeiten der naſen iſt das geiſtliche recht/ damit er die geiſtlichen ſachen richtet und regiert/ und iſt ein zornig ſtrenge geſetz. Denn die naſe bedeutet zorn in der Schrifft/ Pſalm. 74. Die dritte zur lincken ſeiten iſt ein weltlich re- giment. Da er auch zeitlich in regieret. Jſt auch zornig und alle beyde aus ſeiner naſe kom- mend/ das iſt/ daß ſie ſelbſt mit draͤuen und zorn in die welt getrieben ſind/ ohne GOttes befehl/ gleich wie das erſte aus der ſtirn kommt/ das iſt/ aus menſchlicher weißheit. Die andern 3. ſpitzen/ haben keinen anfang noch urſprung/ fahren gleich als aus der lufft in ſein angeſicht; das iſt der geiſt/ der ihm das Evangelium oͤffentlich in das angeſicht ſtoͤſt/ alſo/ daß er es ſich nicht kan erwehren/ ob er wol darum zuͤrnet und ſauer ſiehet. Die erſte ſpitze von unten auff in ſein maul iſt das wort GOttes/ das ihn luͤgen ſtrafft in ſeiner menſchen-lehr und richtet wieder auff den glau- ben wieder ſeine heucheley. Die ſpitze zum rechten auge ein/ iſt das wort/ ſo alle ſeine klugen und weiſen blind und zu ſchanden machet in ihrem geiſtlichem recht. Denn das Evangelium verdammt ſolches regi- ment und geiſtliche pracht aller dinge. Die dritte ſpitze ins lincke auge iſt daſ- ſelbige wort/ ſo da verdammt/ und ſtrafft ſeine weltweiſen/ und weltlich regiment: Denn nach dem Evangelio iſt ſolches nicht recht/ und denen Apoſteln von CHriſto verbothen. Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die Chriſten und die kirche mit dem Pabſt nicht haͤlt/ erkennet ihn auch nicht fuͤr ihr haupt/ wie- wol ſie ſich unter ihm leyden muß. Der dreytheiligte bart ſind die/ ſo ihm in den dreyen ſtaͤnden anhangen/ nemlich/ die werck- heiligen/ als Muͤnche/ Pfaffen/ Nonnen; die Juriſten/ Theologen/ Magiſtri; die Gewalti- gen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/432
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/432>, abgerufen am 21.12.2024.