Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Fortgesetzte allgemeine anmerckungen
[Spaltenumbruch] Diese und dergleichen art Vermahnungen
mehr gebrechen in diesem Hauptstück/ welche/
so sie dazu kommen wären/ solten sie dasselbe
so vollkommen/ als es lauter wahrheit ist/ ge,
macht und desto mehr fruchtbarkeit in sich ge-
habt haben.

Des 12. hauptstücks.

Daß auch die Heidnische Käyser die
Secten zuliessen damit die Christliche Re-
ligion desto eher solte zerstreuet wer
a
den?

Antwort:

Eure erzehlung aus der zweiffelhafften Hi-
storie/ durchspickt mit Griechischen eitelkeiten/
braucht keine widerlegung/ wäre auch gleich
die erzehlung wahrhafftig/ denn es ist wider
euch selbst. Was gilt Cypriam rede hier/ wel-
ches wol wahrheit/ aber eure unwahre meinung
stösset sie warlich gantz um. Da beweist ihr
eure eigene unweisheit auch mit eures vor-
nehmens unwahrheit. Denn daß nun seit
dem Jahre 1522. biß zu dieser zeit die Schwei-
tzer und Genffer eure verfolgungen mit feuer
und schwerd angefangen nachzufolgen/ ist je-
dermann kund/ und daß die Römisch-Catholi-
sche Kirche allein die Leute wären/ die alle an-
dere Religionen oder Secten also verfolgten/
und doch von keinem andern durch einigen
Fürsten verfolget werden. Was folget nun ei-
gentlich aus der wahrheit des Cypriani wor-
ten vor euch/ wie ihr meinet/ aber in der warheit
wider euch hier von euch selbst angeführet? Diß
wird man desto besser sehen/ so man seine rechte
meinung einsiehet. Diese ist nun: Daß der
teuffel alle diejenigen verfolge/ so ihm und den
seinigen mit wahrheit wiederstehen und feinde
der lügen sind; Aber nicht seine freunde/ die
mit ihm der wahrheit wiederstehen und unter
seinem gebiete sind. Seine freunde und un-
tersassen verfolgt er nicht/ sondern mit und
durch sie verfolgt er seine feinde/ nemlich die
freunde der wahrheit. Diese/ wie hieraus fol
get/ waren alle die/ so in voriger zeit lange ver-
folgt sind von den Romanisten/ sie aber von kei-
ner andern kirche oder gemeine. Mag man
nicht hieraus urtheilen/ welche von allen des
teuffels untersassen und freunde und der wahr-
heit feinde/ auch welche dagegen des teuffels
feinde und der wahrheit freunde wären. Ja
fürwahr/ man kans wol/ indem ihr leute euer
thun gar recht vergleichet mit den Heidnischen
Käysern. Denn diese meineten aus unerkänt-
niß der wahrheit CHristi unüberwindliche
macht/ nemlich seine kirche/ die doch auff den
felß gegründet/ mit ihrer närrischen vernunfft
umzustossen/ welches doch unmüglich ist. Und
ihr/ die ihr CHristum und seine wahre kirche
nicht besser/ denn die Heiden kennet/ seyd sorg-
fältig/ daß ihr euch mit tödten der ketzervermeh-
ren/ die Christen vermindern und die kirche
CHristi umstossen möchtet. O wancklende
grund-säulen der kirche CHristi! O Egypti-
sches rohr/ das zerbricht unter der hand des/
der sich darauff lehnet und ihn durchsticht!

Des 13. hauptstücks.

Daß um derselben ursache willen/ die
die Heiden antrieb/ auch die ketzerische
und abtrünnige Käyser die
secten zulies-
sen/ nemlich damit die Catholische solte
zu nichte werden.

[Spaltenumbruch]
Antwort.

Diß ist ein gleicher beweiß mit der vorherge-
henden stelle/ daraus mit- und um derselben ur-
sache willen unläugbar erscheinet/ daß die Rö-
mische kirche/ als welche über alle andere die
diener CHristi und die wahrheit in denenselben
verfolgt/ des Antichrists diener und der wahr-
heit feinde sind/ und weder CHristum/ noch
seine wahrheitnoch seine kirche in der wahrheit
erkennen und vorhero schon mit unzweiffelhaff-
tem beweiß gesagt ist.

Des 14. hauptstücks.

Daß dargegen die Christlichen Käy-
ser die abgötterey haben ausgeschaffet.

Antwort.

Ob sie macht gehabt die abgötterey aus der
unterthanen hertzen zu schaffen/ ist nicht glaub-
lich/ aber wol aus den tempeln; Diß vermag
wol der Obrigkeit ihr schwerd/ aber jenes nicht/
als welches allein in krafft und macht der wahr-
heit stehet. Daß ihr aber diß lobet an den al-
ten Käysern und lästert an den Evangelischen
Fürsten/ ist an euch nicht zu loben/ vielweniger/
daß ihr durch bilder-auffrichten und mit der
lehre/ daß die bilder zu ehren seyn/ die abgöt-
terey selbst verursachet. Das ist kalt und warm
aus einem munde geblasen/ und eben dasselbe
werck bald loben/ bald wieder schelten.

Des 15. hauptstücks.

Daß Constantinus und sein sohn/ auch
Valentinianus, und vor ihm Aurelianus, wie
wol damals noch als ein Heide/ den
se-
ct
en ihre freyheit benommen.

Antwort.

Das sey so. Andere Käyser liessen noch ei-
nem jeden zu nach seinem glauben in freyheit zu
leben. Die nun wider eure meinung hierinn
handeln/ lästert ihr/ die andere lobet ihr. Aber
wer ist der richter/ der das urtheil hierinn hat
gegeben? Die Römische kirche/ so damals sehr
heilig gewesen/ die war auch ankläger/ da sie
doch beydes nicht seyn kan. Man muß dieser
Käyser actionen auch nicht urtheilen nach der
Römischen kirchen/ sondern nach der wage
der H. Schrifft. Thut man das/ so wird gewiß-
lich ein ander urtheil heraus kommen. Biß
diese stunde ist diß noch immer unläugbar/ daß
meistens die Kayser allesamt mit solchem ihrem
zwang zu ihrem glauben (dazu solche mittel
reichten) nicht nach CHristi JEsu gesetzen/
sondern platt darwieder thaten. Hatte die
Römische kirche macht dem Käyser solches recht-
mäßig zu rathen und einzugeben? Sind denn
alle exempel/ die nicht schrifftmäßig/ ja vielmehr
wieder die H. Schrifft sind/ eben gesetze densel-
ben nachzufolgen? Sehet doch eure schöne be-
weißthümer!

Des 16. hauptstücks.

Daß Gratianus, auch Valentinianus II.
und Theodosius der grosse als Käyser die
ketzer mit
placaten gezwungen.

Antwort.

Das ist/ alle gesetze/ die einige Käyser/ die ke-
tzer betreffend/ gemacht haben/ sind Christlich
und müssen alle Fürsten denselben nachfolgen.
Die vornehmste 3. Käyser haben gesetze ge-
macht/ damit sie die ketzer gezwungen/ darum
ist man schuldig alle ihre gesetze zu thun und zu
halten und die kätzer damit zu bezwingen. Vor-

her wer-

Th. IV. Fortgeſetzte allgemeine anmerckungen
[Spaltenumbruch] Dieſe und dergleichen art Vermahnungen
mehr gebrechen in dieſem Hauptſtuͤck/ welche/
ſo ſie dazu kommen waͤren/ ſolten ſie daſſelbe
ſo vollkommen/ als es lauter wahrheit iſt/ ge,
macht und deſto mehr fruchtbarkeit in ſich ge-
habt haben.

Des 12. hauptſtuͤcks.

Daß auch die Heidniſche Kaͤyſer die
Secten zulieſſen damit die Chriſtliche Re-
ligion deſto eher ſolte zerſtreuet wer
a
den?

Antwort:

Eure erzehlung aus der zweiffelhafften Hi-
ſtorie/ durchſpickt mit Griechiſchen eitelkeiten/
braucht keine widerlegung/ waͤre auch gleich
die erzehlung wahrhafftig/ denn es iſt wider
euch ſelbſt. Was gilt Cypriam rede hier/ wel-
ches wol wahrheit/ aber eure unwahre meinung
ſtoͤſſet ſie warlich gantz um. Da beweiſt ihr
eure eigene unweisheit auch mit eures vor-
nehmens unwahrheit. Denn daß nun ſeit
dem Jahre 1522. biß zu dieſer zeit die Schwei-
tzer und Genffer eure verfolgungen mit feuer
und ſchwerd angefangen nachzufolgen/ iſt je-
dermann kund/ und daß die Roͤmiſch-Catholi-
ſche Kirche allein die Leute waͤren/ die alle an-
dere Religionen oder Secten alſo verfolgten/
und doch von keinem andern durch einigen
Fuͤrſten verfolget werden. Was folget nun ei-
gentlich aus der wahrheit des Cypriani wor-
ten vor euch/ wie ihr meinet/ aber in der warheit
wider euch hier von euch ſelbſt angefuͤhret? Diß
wird man deſto beſſer ſehen/ ſo man ſeine rechte
meinung einſiehet. Dieſe iſt nun: Daß der
teuffel alle diejenigen verfolge/ ſo ihm und den
ſeinigen mit wahrheit wiederſtehen und feinde
der luͤgen ſind; Aber nicht ſeine freunde/ die
mit ihm der wahrheit wiederſtehen und unter
ſeinem gebiete ſind. Seine freunde und un-
terſaſſen verfolgt er nicht/ ſondern mit und
durch ſie verfolgt er ſeine feinde/ nemlich die
freunde der wahrheit. Dieſe/ wie hieraus fol
get/ waren alle die/ ſo in voriger zeit lange ver-
folgt ſind von den Romaniſten/ ſie aber von kei-
ner andern kirche oder gemeine. Mag man
nicht hieraus urtheilen/ welche von allen des
teuffels unterſaſſen und freunde und der wahr-
heit feinde/ auch welche dagegen des teuffels
feinde und der wahrheit freunde waͤren. Ja
fuͤrwahr/ man kans wol/ indem ihr leute euer
thun gar recht vergleichet mit den Heidniſchen
Kaͤyſern. Denn dieſe meineten aus unerkaͤnt-
niß der wahrheit CHriſti unuͤberwindliche
macht/ nemlich ſeine kirche/ die doch auff den
felß gegruͤndet/ mit ihrer naͤrriſchen vernunfft
umzuſtoſſen/ welches doch unmuͤglich iſt. Und
ihr/ die ihr CHriſtum und ſeine wahre kirche
nicht beſſer/ denn die Heiden kennet/ ſeyd ſorg-
faͤltig/ daß ihr euch mit toͤdten der ketzervermeh-
ren/ die Chriſten vermindern und die kirche
CHriſti umſtoſſen moͤchtet. O wancklende
grund-ſaͤulen der kirche CHriſti! O Egypti-
ſches rohr/ das zerbricht unter der hand des/
der ſich darauff lehnet und ihn durchſticht!

Des 13. hauptſtuͤcks.

Daß um derſelben urſache willen/ die
die Heiden antrieb/ auch die ketzeriſche
und abtruͤnnige Kaͤyſer die
ſecten zulieſ-
ſen/ nemlich damit die Catholiſche ſolte
zu nichte werden.

[Spaltenumbruch]
Antwort.

Diß iſt ein gleicher beweiß mit der vorherge-
henden ſtelle/ daraus mit- und um derſelben ur-
ſache willen unlaͤugbar erſcheinet/ daß die Roͤ-
miſche kirche/ als welche uͤber alle andere die
diener CHriſti und die wahrheit in denenſelben
verfolgt/ des Antichriſts diener und der wahr-
heit feinde ſind/ und weder CHriſtum/ noch
ſeine wahrheitnoch ſeine kirche in der wahrheit
erkennen und vorhero ſchon mit unzweiffelhaff-
tem beweiß geſagt iſt.

Des 14. hauptſtuͤcks.

Daß dargegen die Chriſtlichen Kaͤy-
ſer die abgoͤtterey haben ausgeſchaffet.

Antwort.

Ob ſie macht gehabt die abgoͤtterey aus der
unterthanen hertzen zu ſchaffen/ iſt nicht glaub-
lich/ aber wol aus den tempeln; Diß vermag
wol der Obrigkeit ihr ſchwerd/ aber jenes nicht/
als welches allein in krafft und macht der wahr-
heit ſtehet. Daß ihr aber diß lobet an den al-
ten Kaͤyſern und laͤſtert an den Evangeliſchen
Fuͤrſten/ iſt an euch nicht zu loben/ vielweniger/
daß ihr durch bilder-auffrichten und mit der
lehre/ daß die bilder zu ehren ſeyn/ die abgoͤt-
terey ſelbſt verurſachet. Das iſt kalt und warm
aus einem munde geblaſen/ und eben daſſelbe
werck bald loben/ bald wieder ſchelten.

Des 15. hauptſtuͤcks.

Daß Conſtantinus und ſein ſohn/ auch
Valentinianus, und vor ihm Aurelianus, wie
wol damals noch als ein Heide/ den
ſe-
ct
en ihre freyheit benommen.

Antwort.

Das ſey ſo. Andere Kaͤyſer lieſſen noch ei-
nem jeden zu nach ſeinem glauben in freyheit zu
leben. Die nun wider eure meinung hierinn
handeln/ laͤſtert ihr/ die andere lobet ihr. Aber
wer iſt der richter/ der das urtheil hierinn hat
gegeben? Die Roͤmiſche kirche/ ſo damals ſehr
heilig geweſen/ die war auch anklaͤger/ da ſie
doch beydes nicht ſeyn kan. Man muß dieſer
Kaͤyſer actionen auch nicht urtheilen nach der
Roͤmiſchen kirchen/ ſondern nach der wage
der H. Schrifft. Thut man das/ ſo wird gewiß-
lich ein ander urtheil heraus kommen. Biß
dieſe ſtunde iſt diß noch immer unlaͤugbar/ daß
meiſtens die Kayſer alleſamt mit ſolchem ihrem
zwang zu ihrem glauben (dazu ſolche mittel
reichten) nicht nach CHriſti JEſu geſetzen/
ſondern platt darwieder thaten. Hatte die
Roͤmiſche kiꝛche macht dem Kaͤyſeꝛ ſolches ꝛecht-
maͤßig zu rathen und einzugeben? Sind denn
alle exempel/ die nicht ſchrifftmaͤßig/ ja vielmehr
wieder die H. Schrifft ſind/ eben geſetze denſel-
ben nachzufolgen? Sehet doch eure ſchoͤne be-
weißthuͤmer!

Des 16. hauptſtuͤcks.

Daß Gratianus, auch Valentinianus II.
und Theodoſius der groſſe als Kaͤyſer die
ketzer mit
placaten gezwungen.

Antwort.

Das iſt/ alle geſetze/ die einige Kaͤyſer/ die ke-
tzer betreffend/ gemacht haben/ ſind Chriſtlich
und muͤſſen alle Fuͤrſten denſelben nachfolgen.
Die vornehmſte 3. Kaͤyſer haben geſetze ge-
macht/ damit ſie die ketzer gezwungen/ darum
iſt man ſchuldig alle ihre geſetze zu thun und zu
halten und die kaͤtzer damit zu bezwingen. Vor-

her wer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0322" n="26"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Fortge&#x017F;etzte allgemeine anmerckungen</fw><lb/><cb/>
Die&#x017F;e und dergleichen art Vermahnungen<lb/>
mehr gebrechen in die&#x017F;em Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck/ welche/<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ie dazu kommen wa&#x0364;ren/ &#x017F;olten &#x017F;ie da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
&#x017F;o vollkommen/ als es lauter wahrheit i&#x017F;t/ ge,<lb/>
macht und de&#x017F;to mehr fruchtbarkeit in &#x017F;ich ge-<lb/>
habt haben.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Des 12. haupt&#x017F;tu&#x0364;cks.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Daß auch die Heidni&#x017F;che Ka&#x0364;y&#x017F;er die</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Sect</hi> <hi rendition="#fr">en zulie&#x017F;&#x017F;en damit die Chri&#x017F;tliche Re-<lb/>
ligion de&#x017F;to eher &#x017F;olte zer&#x017F;treuet wer</hi> <hi rendition="#aq">a</hi><lb/> <hi rendition="#fr">den?</hi> </p><lb/>
              <div n="5">
                <head>Antwort:</head><lb/>
                <p>Eure erzehlung aus der zweiffelhafften Hi-<lb/>
&#x017F;torie/ durch&#x017F;pickt mit Griechi&#x017F;chen eitelkeiten/<lb/>
braucht keine widerlegung/ wa&#x0364;re auch gleich<lb/>
die erzehlung wahrhafftig/ denn es i&#x017F;t wider<lb/>
euch &#x017F;elb&#x017F;t. Was gilt <hi rendition="#aq">Cypriam</hi> rede hier/ wel-<lb/>
ches wol wahrheit/ aber eure unwahre meinung<lb/>
&#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie warlich gantz um. Da bewei&#x017F;t ihr<lb/>
eure eigene unweisheit auch mit eures vor-<lb/>
nehmens unwahrheit. Denn daß nun &#x017F;eit<lb/>
dem Jahre 1522. biß zu die&#x017F;er zeit die Schwei-<lb/>
tzer und Genffer eure verfolgungen mit feuer<lb/>
und &#x017F;chwerd angefangen nachzufolgen/ i&#x017F;t je-<lb/>
dermann kund/ und daß die Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-Catholi-<lb/>
&#x017F;che Kirche allein die Leute wa&#x0364;ren/ die alle an-<lb/>
dere Religionen oder <hi rendition="#aq">Sect</hi>en al&#x017F;o verfolgten/<lb/>
und doch von keinem andern durch einigen<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten verfolget werden. Was folget nun ei-<lb/>
gentlich aus der wahrheit des <hi rendition="#aq">Cypriani</hi> wor-<lb/>
ten vor euch/ wie ihr meinet/ aber in der warheit<lb/>
wider euch hier von euch &#x017F;elb&#x017F;t angefu&#x0364;hret? Diß<lb/>
wird man de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ehen/ &#x017F;o man &#x017F;eine rechte<lb/>
meinung ein&#x017F;iehet. Die&#x017F;e i&#x017F;t nun: Daß der<lb/>
teuffel alle diejenigen verfolge/ &#x017F;o ihm und den<lb/>
&#x017F;einigen mit wahrheit wieder&#x017F;tehen und feinde<lb/>
der lu&#x0364;gen &#x017F;ind; Aber nicht &#x017F;eine freunde/ die<lb/>
mit ihm der wahrheit wieder&#x017F;tehen und unter<lb/>
&#x017F;einem gebiete &#x017F;ind. Seine freunde und un-<lb/>
ter&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en verfolgt er nicht/ &#x017F;ondern mit und<lb/>
durch &#x017F;ie verfolgt er &#x017F;eine feinde/ nemlich die<lb/>
freunde der wahrheit. Die&#x017F;e/ wie hieraus fol<lb/>
get/ waren alle die/ &#x017F;o in voriger zeit lange ver-<lb/>
folgt &#x017F;ind von den Romani&#x017F;ten/ &#x017F;ie aber von kei-<lb/>
ner andern kirche oder gemeine. Mag man<lb/>
nicht hieraus urtheilen/ welche von allen des<lb/>
teuffels unter&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en und freunde und der wahr-<lb/>
heit feinde/ auch welche dagegen des teuffels<lb/>
feinde und der wahrheit freunde wa&#x0364;ren. Ja<lb/>
fu&#x0364;rwahr/ man kans wol/ indem ihr leute euer<lb/>
thun gar recht vergleichet mit den Heidni&#x017F;chen<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;ern. Denn die&#x017F;e meineten aus unerka&#x0364;nt-<lb/>
niß der wahrheit CHri&#x017F;ti unu&#x0364;berwindliche<lb/>
macht/ nemlich &#x017F;eine kirche/ die doch auff den<lb/>
felß gegru&#x0364;ndet/ mit ihrer na&#x0364;rri&#x017F;chen vernunfft<lb/>
umzu&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ welches doch unmu&#x0364;glich i&#x017F;t. Und<lb/>
ihr/ die ihr CHri&#x017F;tum und &#x017F;eine wahre kirche<lb/>
nicht be&#x017F;&#x017F;er/ denn die Heiden kennet/ &#x017F;eyd &#x017F;org-<lb/>
fa&#x0364;ltig/ daß ihr euch mit to&#x0364;dten der ketzervermeh-<lb/>
ren/ die Chri&#x017F;ten vermindern und die kirche<lb/>
CHri&#x017F;ti um&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;chtet. O wancklende<lb/>
grund-&#x017F;a&#x0364;ulen der kirche CHri&#x017F;ti! O Egypti-<lb/>
&#x017F;ches rohr/ das zerbricht unter der hand des/<lb/>
der &#x017F;ich darauff lehnet und ihn durch&#x017F;ticht!</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Des 13. haupt&#x017F;tu&#x0364;cks.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Daß um der&#x017F;elben ur&#x017F;ache willen/ die<lb/>
die Heiden antrieb/ auch die ketzeri&#x017F;che<lb/>
und abtru&#x0364;nnige Ka&#x0364;y&#x017F;er die</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;ect</hi> <hi rendition="#fr">en zulie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ nemlich damit die Catholi&#x017F;che &#x017F;olte<lb/>
zu nichte werden.</hi> </p><lb/>
              <cb/>
              <div n="5">
                <head>Antwort.</head><lb/>
                <p>Diß i&#x017F;t ein gleicher beweiß mit der vorherge-<lb/>
henden &#x017F;telle/ daraus mit- und um der&#x017F;elben ur-<lb/>
&#x017F;ache willen unla&#x0364;ugbar er&#x017F;cheinet/ daß die Ro&#x0364;-<lb/>
mi&#x017F;che kirche/ als welche u&#x0364;ber alle andere die<lb/>
diener CHri&#x017F;ti und die wahrheit in denen&#x017F;elben<lb/>
verfolgt/ des Antichri&#x017F;ts diener und der wahr-<lb/>
heit feinde &#x017F;ind/ und weder CHri&#x017F;tum/ noch<lb/>
&#x017F;eine wahrheitnoch &#x017F;eine kirche in der wahrheit<lb/>
erkennen und vorhero &#x017F;chon mit unzweiffelhaff-<lb/>
tem beweiß ge&#x017F;agt i&#x017F;t.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Des 14. haupt&#x017F;tu&#x0364;cks.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Daß dargegen die Chri&#x017F;tlichen Ka&#x0364;y-<lb/>
&#x017F;er die abgo&#x0364;tterey haben ausge&#x017F;chaffet.</hi> </p><lb/>
              <div n="5">
                <head>Antwort.</head><lb/>
                <p>Ob &#x017F;ie macht gehabt die abgo&#x0364;tterey aus der<lb/>
unterthanen hertzen zu &#x017F;chaffen/ i&#x017F;t nicht glaub-<lb/>
lich/ aber wol aus den tempeln; Diß vermag<lb/>
wol der Obrigkeit ihr &#x017F;chwerd/ aber jenes nicht/<lb/>
als welches allein in krafft und macht der wahr-<lb/>
heit &#x017F;tehet. Daß ihr aber diß lobet an den al-<lb/>
ten Ka&#x0364;y&#x017F;ern und la&#x0364;&#x017F;tert an den Evangeli&#x017F;chen<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ i&#x017F;t an euch nicht zu loben/ vielweniger/<lb/>
daß ihr durch bilder-auffrichten und mit der<lb/>
lehre/ daß die bilder zu ehren &#x017F;eyn/ die abgo&#x0364;t-<lb/>
terey &#x017F;elb&#x017F;t verur&#x017F;achet. Das i&#x017F;t kalt und warm<lb/>
aus einem munde gebla&#x017F;en/ und eben da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
werck bald loben/ bald wieder &#x017F;chelten.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Des 15. haupt&#x017F;tu&#x0364;cks.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Daß</hi> <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinus</hi> <hi rendition="#fr">und &#x017F;ein &#x017F;ohn/ auch</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Valentinianus,</hi> <hi rendition="#fr">und vor ihm</hi> <hi rendition="#aq">Aurelianus,</hi> <hi rendition="#fr">wie<lb/>
wol damals noch als ein Heide/ den</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;e-<lb/>
ct</hi> <hi rendition="#fr">en ihre freyheit benommen.</hi> </p><lb/>
              <div n="5">
                <head>Antwort.</head><lb/>
                <p>Das &#x017F;ey &#x017F;o. Andere Ka&#x0364;y&#x017F;er lie&#x017F;&#x017F;en noch ei-<lb/>
nem jeden zu nach &#x017F;einem glauben in freyheit zu<lb/>
leben. Die nun wider eure meinung hierinn<lb/>
handeln/ la&#x0364;&#x017F;tert ihr/ die andere lobet ihr. Aber<lb/>
wer i&#x017F;t der richter/ der das urtheil hierinn hat<lb/>
gegeben? Die Ro&#x0364;mi&#x017F;che kirche/ &#x017F;o damals &#x017F;ehr<lb/>
heilig gewe&#x017F;en/ die war auch ankla&#x0364;ger/ da &#x017F;ie<lb/>
doch beydes nicht &#x017F;eyn kan. Man muß die&#x017F;er<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;er <hi rendition="#aq">action</hi>en auch nicht urtheilen nach der<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;chen kirchen/ &#x017F;ondern nach der wage<lb/>
der H. Schrifft. Thut man das/ &#x017F;o wird gewiß-<lb/>
lich ein ander urtheil heraus kommen. Biß<lb/>
die&#x017F;e &#x017F;tunde i&#x017F;t diß noch immer unla&#x0364;ugbar/ daß<lb/>
mei&#x017F;tens die Kay&#x017F;er alle&#x017F;amt mit &#x017F;olchem ihrem<lb/>
zwang zu ihrem glauben (dazu &#x017F;olche mittel<lb/>
reichten) nicht nach CHri&#x017F;ti JE&#x017F;u ge&#x017F;etzen/<lb/>
&#x017F;ondern platt darwieder thaten. Hatte die<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;che ki&#xA75B;che macht dem Ka&#x0364;y&#x017F;e&#xA75B; &#x017F;olches &#xA75B;echt-<lb/>
ma&#x0364;ßig zu rathen und einzugeben? Sind denn<lb/>
alle exempel/ die nicht &#x017F;chrifftma&#x0364;ßig/ ja vielmehr<lb/>
wieder die H. Schrifft &#x017F;ind/ eben ge&#x017F;etze den&#x017F;el-<lb/>
ben nachzufolgen? Sehet doch eure &#x017F;cho&#x0364;ne be-<lb/>
weißthu&#x0364;mer!</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Des 16. haupt&#x017F;tu&#x0364;cks.</hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Daß</hi> <hi rendition="#aq">Gratianus,</hi> <hi rendition="#fr">auch</hi> <hi rendition="#aq">Valentinianus II.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Theodo&#x017F;ius</hi> <hi rendition="#fr">der gro&#x017F;&#x017F;e als Ka&#x0364;y&#x017F;er die<lb/>
ketzer mit</hi> <hi rendition="#aq">placat</hi> <hi rendition="#fr">en gezwungen.</hi> </p><lb/>
              <div n="5">
                <head>Antwort.</head><lb/>
                <p>Das i&#x017F;t/ alle ge&#x017F;etze/ die einige Ka&#x0364;y&#x017F;er/ die ke-<lb/>
tzer betreffend/ gemacht haben/ &#x017F;ind Chri&#x017F;tlich<lb/>
und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle Fu&#x0364;r&#x017F;ten den&#x017F;elben nachfolgen.<lb/>
Die vornehm&#x017F;te 3. Ka&#x0364;y&#x017F;er haben ge&#x017F;etze ge-<lb/>
macht/ damit &#x017F;ie die ketzer gezwungen/ darum<lb/>
i&#x017F;t man &#x017F;chuldig alle ihre ge&#x017F;etze zu thun und zu<lb/>
halten und die ka&#x0364;tzer damit zu bezwingen. Vor-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">her wer-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0322] Th. IV. Fortgeſetzte allgemeine anmerckungen Dieſe und dergleichen art Vermahnungen mehr gebrechen in dieſem Hauptſtuͤck/ welche/ ſo ſie dazu kommen waͤren/ ſolten ſie daſſelbe ſo vollkommen/ als es lauter wahrheit iſt/ ge, macht und deſto mehr fruchtbarkeit in ſich ge- habt haben. Des 12. hauptſtuͤcks. Daß auch die Heidniſche Kaͤyſer die Secten zulieſſen damit die Chriſtliche Re- ligion deſto eher ſolte zerſtreuet wera den? Antwort: Eure erzehlung aus der zweiffelhafften Hi- ſtorie/ durchſpickt mit Griechiſchen eitelkeiten/ braucht keine widerlegung/ waͤre auch gleich die erzehlung wahrhafftig/ denn es iſt wider euch ſelbſt. Was gilt Cypriam rede hier/ wel- ches wol wahrheit/ aber eure unwahre meinung ſtoͤſſet ſie warlich gantz um. Da beweiſt ihr eure eigene unweisheit auch mit eures vor- nehmens unwahrheit. Denn daß nun ſeit dem Jahre 1522. biß zu dieſer zeit die Schwei- tzer und Genffer eure verfolgungen mit feuer und ſchwerd angefangen nachzufolgen/ iſt je- dermann kund/ und daß die Roͤmiſch-Catholi- ſche Kirche allein die Leute waͤren/ die alle an- dere Religionen oder Secten alſo verfolgten/ und doch von keinem andern durch einigen Fuͤrſten verfolget werden. Was folget nun ei- gentlich aus der wahrheit des Cypriani wor- ten vor euch/ wie ihr meinet/ aber in der warheit wider euch hier von euch ſelbſt angefuͤhret? Diß wird man deſto beſſer ſehen/ ſo man ſeine rechte meinung einſiehet. Dieſe iſt nun: Daß der teuffel alle diejenigen verfolge/ ſo ihm und den ſeinigen mit wahrheit wiederſtehen und feinde der luͤgen ſind; Aber nicht ſeine freunde/ die mit ihm der wahrheit wiederſtehen und unter ſeinem gebiete ſind. Seine freunde und un- terſaſſen verfolgt er nicht/ ſondern mit und durch ſie verfolgt er ſeine feinde/ nemlich die freunde der wahrheit. Dieſe/ wie hieraus fol get/ waren alle die/ ſo in voriger zeit lange ver- folgt ſind von den Romaniſten/ ſie aber von kei- ner andern kirche oder gemeine. Mag man nicht hieraus urtheilen/ welche von allen des teuffels unterſaſſen und freunde und der wahr- heit feinde/ auch welche dagegen des teuffels feinde und der wahrheit freunde waͤren. Ja fuͤrwahr/ man kans wol/ indem ihr leute euer thun gar recht vergleichet mit den Heidniſchen Kaͤyſern. Denn dieſe meineten aus unerkaͤnt- niß der wahrheit CHriſti unuͤberwindliche macht/ nemlich ſeine kirche/ die doch auff den felß gegruͤndet/ mit ihrer naͤrriſchen vernunfft umzuſtoſſen/ welches doch unmuͤglich iſt. Und ihr/ die ihr CHriſtum und ſeine wahre kirche nicht beſſer/ denn die Heiden kennet/ ſeyd ſorg- faͤltig/ daß ihr euch mit toͤdten der ketzervermeh- ren/ die Chriſten vermindern und die kirche CHriſti umſtoſſen moͤchtet. O wancklende grund-ſaͤulen der kirche CHriſti! O Egypti- ſches rohr/ das zerbricht unter der hand des/ der ſich darauff lehnet und ihn durchſticht! Des 13. hauptſtuͤcks. Daß um derſelben urſache willen/ die die Heiden antrieb/ auch die ketzeriſche und abtruͤnnige Kaͤyſer die ſecten zulieſ- ſen/ nemlich damit die Catholiſche ſolte zu nichte werden. Antwort. Diß iſt ein gleicher beweiß mit der vorherge- henden ſtelle/ daraus mit- und um derſelben ur- ſache willen unlaͤugbar erſcheinet/ daß die Roͤ- miſche kirche/ als welche uͤber alle andere die diener CHriſti und die wahrheit in denenſelben verfolgt/ des Antichriſts diener und der wahr- heit feinde ſind/ und weder CHriſtum/ noch ſeine wahrheitnoch ſeine kirche in der wahrheit erkennen und vorhero ſchon mit unzweiffelhaff- tem beweiß geſagt iſt. Des 14. hauptſtuͤcks. Daß dargegen die Chriſtlichen Kaͤy- ſer die abgoͤtterey haben ausgeſchaffet. Antwort. Ob ſie macht gehabt die abgoͤtterey aus der unterthanen hertzen zu ſchaffen/ iſt nicht glaub- lich/ aber wol aus den tempeln; Diß vermag wol der Obrigkeit ihr ſchwerd/ aber jenes nicht/ als welches allein in krafft und macht der wahr- heit ſtehet. Daß ihr aber diß lobet an den al- ten Kaͤyſern und laͤſtert an den Evangeliſchen Fuͤrſten/ iſt an euch nicht zu loben/ vielweniger/ daß ihr durch bilder-auffrichten und mit der lehre/ daß die bilder zu ehren ſeyn/ die abgoͤt- terey ſelbſt verurſachet. Das iſt kalt und warm aus einem munde geblaſen/ und eben daſſelbe werck bald loben/ bald wieder ſchelten. Des 15. hauptſtuͤcks. Daß Conſtantinus und ſein ſohn/ auch Valentinianus, und vor ihm Aurelianus, wie wol damals noch als ein Heide/ den ſe- cten ihre freyheit benommen. Antwort. Das ſey ſo. Andere Kaͤyſer lieſſen noch ei- nem jeden zu nach ſeinem glauben in freyheit zu leben. Die nun wider eure meinung hierinn handeln/ laͤſtert ihr/ die andere lobet ihr. Aber wer iſt der richter/ der das urtheil hierinn hat gegeben? Die Roͤmiſche kirche/ ſo damals ſehr heilig geweſen/ die war auch anklaͤger/ da ſie doch beydes nicht ſeyn kan. Man muß dieſer Kaͤyſer actionen auch nicht urtheilen nach der Roͤmiſchen kirchen/ ſondern nach der wage der H. Schrifft. Thut man das/ ſo wird gewiß- lich ein ander urtheil heraus kommen. Biß dieſe ſtunde iſt diß noch immer unlaͤugbar/ daß meiſtens die Kayſer alleſamt mit ſolchem ihrem zwang zu ihrem glauben (dazu ſolche mittel reichten) nicht nach CHriſti JEſu geſetzen/ ſondern platt darwieder thaten. Hatte die Roͤmiſche kiꝛche macht dem Kaͤyſeꝛ ſolches ꝛecht- maͤßig zu rathen und einzugeben? Sind denn alle exempel/ die nicht ſchrifftmaͤßig/ ja vielmehr wieder die H. Schrifft ſind/ eben geſetze denſel- ben nachzufolgen? Sehet doch eure ſchoͤne be- weißthuͤmer! Des 16. hauptſtuͤcks. Daß Gratianus, auch Valentinianus II. und Theodoſius der groſſe als Kaͤyſer die ketzer mit placaten gezwungen. Antwort. Das iſt/ alle geſetze/ die einige Kaͤyſer/ die ke- tzer betreffend/ gemacht haben/ ſind Chriſtlich und muͤſſen alle Fuͤrſten denſelben nachfolgen. Die vornehmſte 3. Kaͤyſer haben geſetze ge- macht/ damit ſie die ketzer gezwungen/ darum iſt man ſchuldig alle ihre geſetze zu thun und zu halten und die kaͤtzer damit zu bezwingen. Vor- her wer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/322
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/322>, abgerufen am 21.12.2024.