Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] Regno Gratiae & Gloriae auff seine meinung
gezogen/ und dergestalt gedeutet/ daß viel un-
gereimte dinge daraus erfolget/ hierüber auch/
als ihm weiter gewiesen worden/ wie solcher
wahn so wol dem 17. Art. August. Confess.
und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem
Catechismo/ als auch seiner abgelegten pflich-
te/ wormit er eidlich gelobet/ sich nach heiliger
Göttlicher Schrifft/ den 3. haupt-symbolis,
fol. 329.Augspurgische Confession, deren Apologie/ und
formula concordiaerichten/ auch allem irrthum/
der dieser Norm jetzt albereit/ oder noch künff-
tig dem buchstaben/ verstand oder folge zuwider
erhoben/ entsagen und widersprechen solle/ und
wolle/ schnur stracks zuwider lauffen thäte/ er
solches zwar/ und daß solcher pflichten wegen vor
angezogener symbolische bücher und dieses dog-
ma
nicht beysammen stehen könten/ jedoch aber
bey solchem einen weg als den andern beharret/
und dabey allen falls um entlassung seines amts
gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in
denen Acten mehr enthalten/ seine beständige
obstination und hartnäckigkeit klärlich zu ver-
spüren. Als ist er/ mehr gedachter Georg Laur.
Seidenbecher bey so gestallten dingen und um-
ständen/ und nach denen/ zumalen auff die ge-
striges tages auff anderweitige Fürstl. gnädig-
ste verordnung ihme gethane anzeige und ver-
warnung/ was er nehmlich auffn fall seiner be-
harrung zugewarten haben würde/ bey seiner
meinung nochmals geblieben/ um weiter är-
gerniß zu verhüten/ und ander befahrendes un-
heil in dem kirch-spiel zu vermeiden/ seines
lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/
inmassen er dann hiemit desselbigen nach anlei-
fol. 331.tung deß in der Fürstlichen confirmation aus-
drücklich beschehenen vorhalts enturlaubet
und zugleich dahin gewiesen wird/ dem besor-
genden ärgerniß zubegegnen/ einen an eides-
statt eigenhändig unterschriebenen Revers, des
inhalts/ daß er vielgedachtes sein dogma de
millennario,
und was demselben anhängig/ in
diesem Fürstenthum und landen weder schrifft-
lich noch mündlich fortpflantzen/ oder jemand
beybringen wolle/ auszuantworten/ und von
sich zu stellen. Signatum Friedenstein den 12.
Decemb. anno 1661.



PERSONALIA.
fol. 392.

Anlangende nun des (im HErrn) verstor-
benen Herrn Georgii Laurentii Seidenbe-
chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter-
Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; so
ist zu wissen/ daß derselbe von Christlichen und
ehrlichen eltern auff diese welt erzeuget und ge-
boren worden in Coburg anno Christ. 1623.
den 22. Februarii dessen Herr vater gewesen der
Wohl-Ehrwürdige/ großachtbare und wolge-
lehrte Herr Philippus Gualtherus Seidenbe-
cher/ dieses orths an die 20. jahr verordneter
Pfarrer und Superintendens/ nunmehr selig;
seine frau mutter/ die wohl-ehr und tugendsa-
me frau Susanna/ des Edlen und Hochgelahr-
ten Hn. Andreae Libavii, weit berühmten Philo-
sophiae & Medic. Doctoris,
auch des löblichen
Gymnasii zu Coburg wolverdieneten Directo-
ris
seligen hinterlassene eheleibliche tochter; von
[Spaltenumbruch] welchen seinen vornehmen und ehrlichen eltern
er so förderlich nach dessen leiblichen geburth
zu der geistlichen wiedergeburt in H. Tauffe/
vermittels seines tauff-pathens des wol-ehren-
vesten/ vorachtbaren und wolgelahrten Herrn
Georg Unraths Fürstlichen Sächsischen
Casimirianischen Hauß- Vogts zu Coburg sel.
befördert/ und CHristo einverleibet worden.
Als er nun gegen das 6ste jahr seines alters
kommen/ haben vorgedachte seine eltern mit ihm
zur schulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey
ihm sich ein gut fähig ingenium eräuget/ dessen
sich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein-
ander folgenden classen der stadt-schul dergestalt
proficirt, daß er im 15. jahr seines alters von ge-
dachter stadt-schul mit lob in das Paedagogium
des löblichen Gymnasii daselbst/ und 2. jahr
hernach ins Publicum auditorium promoviret
worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/
mit peroriren und disputiren sich geübet/ und
darauff im 20. jahr seines alters anno 1643.
erstesmal auff die Universität Wittenberg be-
geben/ alda sein studium Theologicum gründ-
lich zulegen und zu continuiren. Als er zweyfol. 393.
jahr zu Wittenberg gewesen/ ist er zu seinem Hn.
vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem
er sich eine zeitlang auffgehalte. Ann. Chr. 1645.
den 13. Maji, hat er sich anderweit auff gut-
achten seines Herrn vaters auff die Universität
Jenam begeben/ allda seine collegia gehalten/
und unter D. Cundisio zweymal in Theologicis
publice disputirt.
Dieweil aber wegen des
kriegswesens damalen sehr schwere zeiten einge-
fallen/ hat ihn sein vater nach verfliessung eines
jahres wieder nach hause beruffen/ bey welchem
er seine privatstudia eine zeitlang continuirt.
Bald hernach hat ihm beliebet zu reisen/ und
unter solcher gelegenheit andere academien zube-
suchen/ wie er denn nach Rostock und Königs-
berg in Preussen kommen/ sich mit denen Pro-
fessoribus
alda bekant gemacht/ auch endlich
eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er
anno 1648. wieder nach hause kommen. Anno
1651. ist er auff verordnung unsers gnädigsten
Fürsten und Herrn nach Gotha genommen/
und sowol bey der Fürstlichen Bibliothec als
auch bey den vorfallenden visitationen/ als ein
Amanuensis gebraucht worden. Und weil
sein Herr vater seliger anno 1652. mit einem
schlagfluß befallen worden/ daß er mit predi-
gen nicht mehr fortkommen können/ ist er neben
andern für den vater eine weile per vices zu pre-
digen bestellet worden. Endlich ist er nach des
vaters seligem tod anno 1655. Dominica Judi-
ca
auff gnädige verordnung des Durchl. hoch-
löblichen Fürsten und Herrn/ unsers gnädigen
Landes-vaters/ zur pfarr Unter-Neubrund prae-
sentiret
und befördert worden/ darauff gefol-
get/ daß er sich in den heiligen ehe-stand be-
geben/ und den 29. Maii desselben 1655. jahrs
mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren-
vesten und wol-weisen Herrn Johann Hoff-
manns der zeit regierenden Bürgermeisters
allhier sel. einigen tochter/ seiner jetzt hinterlas-
senen hochbetrübten Wittib/ seinen öffentlichen
hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel-
cher ehe er mit ihr durch GOttes segen erzeuget
4. kinder/ als 2. söhne und 2. töchter/ welche
noch alle am leben/ so lang Gott wil. Betreffend
sein geführtes Christenthum/ leben und wan-

del/
N n n n n 3

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] Regno Gratiæ & Gloriæ auff ſeine meinung
gezogen/ und dergeſtalt gedeutet/ daß viel un-
gereimte dinge daraus erfolget/ hieruͤber auch/
als ihm weiter gewieſen worden/ wie ſolcher
wahn ſo wol dem 17. Art. Auguſt. Confeſſ.
und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem
Catechiſmo/ als auch ſeiner abgelegten pflich-
te/ wormit er eidlich gelobet/ ſich nach heiliger
Goͤttlicher Schrifft/ den 3. haupt-ſymbolis,
fol. 329.Augſpuꝛgiſchē Confeſſion, deren Apologie/ und
formula concordiærichten/ auch allem irꝛthum/
der dieſer Norm jetzt albereit/ oder noch kuͤnff-
tig dem buchſtaben/ verſtand oder folge zuwider
erhoben/ entſagen und widerſprechen ſolle/ und
wolle/ ſchnur ſtracks zuwider lauffen thaͤte/ er
ſolches zwaꝛ/ und daß ſolcheꝛ pflichten wegen voꝛ
angezogeneꝛ ſymboliſche buͤcheꝛ und dieſes dog-
ma
nicht beyſammen ſtehen koͤnten/ jedoch aber
bey ſolchem einen weg als den andern beharret/
und dabey allen falls um entlaſſung ſeines amts
gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in
denen Acten mehr enthalten/ ſeine beſtaͤndige
obſtination und hartnaͤckigkeit klaͤrlich zu ver-
ſpuͤren. Als iſt er/ mehr gedachter Georg Laur.
Seidenbecher bey ſo geſtallten dingen und um-
ſtaͤnden/ und nach denen/ zumalen auff die ge-
ſtriges tages auff anderweitige Fuͤrſtl. gnaͤdig-
ſte verordnung ihme gethane anzeige und ver-
warnung/ was er nehmlich auffn fall ſeiner be-
harrung zugewarten haben wuͤrde/ bey ſeiner
meinung nochmals geblieben/ um weiter aͤr-
gerniß zu verhuͤten/ und ander befahrendes un-
heil in dem kirch-ſpiel zu vermeiden/ ſeines
lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/
inmaſſen er dann hiemit deſſelbigen nach anlei-
fol. 331.tung deß in der Fuͤrſtlichen confirmation aus-
druͤcklich beſchehenen vorhalts enturlaubet
und zugleich dahin gewieſen wird/ dem beſor-
genden aͤrgerniß zubegegnen/ einen an eides-
ſtatt eigenhaͤndig unterſchriebenen Revers, des
inhalts/ daß er vielgedachtes ſein dogma de
millennario,
und was demſelben anhaͤngig/ in
dieſem Fuͤrſtenthum und landen weder ſchrifft-
lich noch muͤndlich fortpflantzen/ oder jemand
beybringen wolle/ auszuantworten/ und von
ſich zu ſtellen. Signatum Friedenſtein den 12.
Decemb. anno 1661.



PERSONALIA.
fol. 392.

Anlangende nun des (im HErꝛn) verſtor-
benen Herꝛn Georgii Laurentii Seidenbe-
chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter-
Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; ſo
iſt zu wiſſen/ daß derſelbe von Chriſtlichen und
ehrlichen eltern auff dieſe welt erzeuget und ge-
boren worden in Coburg anno Chriſt. 1623.
den 22. Februarii deſſen Herꝛ vater geweſen der
Wohl-Ehrwuͤrdige/ großachtbare und wolge-
lehrte Herꝛ Philippus Gualtherus Seidenbe-
cher/ dieſes orths an die 20. jahr verordneter
Pfarrer und Superintendens/ nunmehr ſelig;
ſeine frau mutter/ die wohl-ehr und tugendſa-
me frau Suſanna/ des Edlen und Hochgelahr-
ten Hn. Andreæ Libavii, weit beruͤhmten Philo-
ſophiæ & Medic. Doctoris,
auch des loͤblichen
Gymnaſii zu Coburg wolverdieneten Directo-
ris
ſeligen hinterlaſſene eheleibliche tochter; von
[Spaltenumbruch] welchen ſeinen vornehmen und ehrlichen eltern
er ſo foͤrderlich nach deſſen leiblichen geburth
zu der geiſtlichen wiedergeburt in H. Tauffe/
vermittels ſeines tauff-pathens des wol-ehren-
veſten/ vorachtbaren und wolgelahrten Herꝛn
Georg Unraths Fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen
Caſimirianiſchen Hauß- Vogts zu Coburg ſel.
befoͤrdert/ und CHriſto einverleibet worden.
Als er nun gegen das 6ſte jahr ſeines alters
kommen/ haben vorgedachte ſeine eltern mit ihm
zur ſchulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey
ihm ſich ein gut faͤhig ingenium eraͤuget/ deſſen
ſich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein-
ander folgenden claſſen der ſtadt-ſchul dergeſtalt
proficirt, daß er im 15. jahr ſeines alters von ge-
dachter ſtadt-ſchul mit lob in das Pædagogium
des loͤblichen Gymnaſii daſelbſt/ und 2. jahr
hernach ins Publicum auditorium promoviret
worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/
mit peroriren und diſputiren ſich geuͤbet/ und
darauff im 20. jahr ſeines alters anno 1643.
erſtesmal auff die Univerſitaͤt Wittenberg be-
geben/ alda ſein ſtudium Theologicum gruͤnd-
lich zulegen und zu continuiren. Als er zweyfol. 393.
jahr zu Wittenbeꝛg geweſen/ iſt er zu ſeinem Hn.
vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem
er ſich eine zeitlang auffgehaltē. Ann. Chr. 1645.
den 13. Maji, hat er ſich anderweit auff gut-
achten ſeines Herꝛn vaters auff die Univerſitaͤt
Jenam begeben/ allda ſeine collegia gehalten/
und unter D. Cundiſio zweymal in Theologicis
publicè diſputirt.
Dieweil aber wegen des
kriegsweſens damalen ſehr ſchwere zeiten einge-
fallen/ hat ihn ſein vater nach verflieſſung eines
jahres wieder nach hauſe beruffen/ bey welchem
er ſeine privatſtudia eine zeitlang continuirt.
Bald hernach hat ihm beliebet zu reiſen/ und
unter ſolcher gelegenheit andere academien zube-
ſuchen/ wie er denn nach Roſtock und Koͤnigs-
berg in Preuſſen kommen/ ſich mit denen Pro-
feſſoribus
alda bekant gemacht/ auch endlich
eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er
anno 1648. wieder nach hauſe kommen. Anno
1651. iſt er auff verordnung unſers gnaͤdigſten
Fuͤrſten und Herꝛn nach Gotha genommen/
und ſowol bey der Fuͤrſtlichen Bibliothec als
auch bey den vorfallenden viſitationen/ als ein
Amanuenſis gebraucht worden. Und weil
ſein Herr vater ſeliger anno 1652. mit einem
ſchlagfluß befallen worden/ daß er mit predi-
gen nicht mehr fortkommen koͤnnen/ iſt er neben
andern fuͤr den vater eine weile per vices zu pre-
digen beſtellet worden. Endlich iſt er nach des
vaters ſeligem tod anno 1655. Dominica Judi-
ca
auff gnaͤdige verordnung des Durchl. hoch-
loͤblichen Fuͤrſten und Herrn/ unſers gnaͤdigen
Landes-vaters/ zur pfarꝛ Unter-Neubruñ præ-
ſentiret
und befoͤrdert worden/ darauff gefol-
get/ daß er ſich in den heiligen ehe-ſtand be-
geben/ und den 29. Maii deſſelben 1655. jahrs
mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren-
veſten und wol-weiſen Herꝛn Johann Hoff-
manns der zeit regierenden Buͤrgermeiſters
allhier ſel. einigen tochter/ ſeiner jetzt hinterlaſ-
ſenen hochbetꝛuͤbten Wittib/ ſeinen oͤffentlichen
hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel-
cher ehe er mit ihr durch GOttes ſegen erzeuget
4. kinder/ als 2. ſoͤhne und 2. toͤchter/ welche
noch alle am leben/ ſo lang Gott wil. Betreffend
ſein gefuͤhrtes Chriſtenthum/ leben und wan-

del/
N n n n n 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <floatingText>
              <body>
                <postscript>
                  <p><pb facs="#f1145" n="837"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur.</hi> Seidenbechers.</fw><lb/><cb/><hi rendition="#aq">Regno Gratiæ &amp; Gloriæ</hi> auff &#x017F;eine meinung<lb/>
gezogen/ und derge&#x017F;talt gedeutet/ daß viel un-<lb/>
gereimte dinge daraus erfolget/ hieru&#x0364;ber auch/<lb/>
als ihm weiter gewie&#x017F;en worden/ wie &#x017F;olcher<lb/>
wahn &#x017F;o wol dem 17. <hi rendition="#aq">Art. Augu&#x017F;t. Confe&#x017F;&#x017F;.</hi><lb/>
und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem<lb/>
Catechi&#x017F;mo/ als auch &#x017F;einer abgelegten pflich-<lb/>
te/ wormit er eidlich gelobet/ &#x017F;ich nach heiliger<lb/>
Go&#x0364;ttlicher Schrifft/ den 3. haupt-<hi rendition="#aq">&#x017F;ymbolis,</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 329.</note>Aug&#x017F;pu&#xA75B;gi&#x017F;ch&#x0113; <hi rendition="#aq">Confe&#x017F;&#x017F;ion,</hi> deren <hi rendition="#aq">Apologi</hi>e/ und<lb/><hi rendition="#aq">formula concordiæ</hi>richten/ auch allem ir&#xA75B;thum/<lb/>
der die&#x017F;er Norm jetzt albereit/ oder noch ku&#x0364;nff-<lb/>
tig dem buch&#x017F;taben/ ver&#x017F;tand oder folge zuwider<lb/>
erhoben/ ent&#x017F;agen und wider&#x017F;prechen &#x017F;olle/ und<lb/>
wolle/ &#x017F;chnur &#x017F;tracks zuwider lauffen tha&#x0364;te/ er<lb/>
&#x017F;olches zwa&#xA75B;/ und daß &#x017F;olche&#xA75B; pflichten wegen vo&#xA75B;<lb/>
angezogene&#xA75B; <hi rendition="#aq">&#x017F;ymboli</hi>&#x017F;che bu&#x0364;che&#xA75B; und die&#x017F;es <hi rendition="#aq">dog-<lb/>
ma</hi> nicht bey&#x017F;ammen &#x017F;tehen ko&#x0364;nten/ jedoch aber<lb/>
bey &#x017F;olchem einen weg als den andern beharret/<lb/>
und dabey allen falls um entla&#x017F;&#x017F;ung &#x017F;eines amts<lb/>
gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in<lb/>
denen <hi rendition="#aq">Act</hi>en mehr enthalten/ &#x017F;eine be&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/><hi rendition="#aq">ob&#x017F;tination</hi> und hartna&#x0364;ckigkeit kla&#x0364;rlich zu ver-<lb/>
&#x017F;pu&#x0364;ren. Als i&#x017F;t er/ mehr gedachter Georg Laur.<lb/>
Seidenbecher bey &#x017F;o ge&#x017F;tallten dingen und um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nden/ und nach denen/ zumalen auff die ge-<lb/>
&#x017F;triges tages auff anderweitige Fu&#x0364;r&#x017F;tl. gna&#x0364;dig-<lb/>
&#x017F;te verordnung ihme gethane anzeige und ver-<lb/>
warnung/ was er nehmlich auffn fall &#x017F;einer be-<lb/>
harrung zugewarten haben wu&#x0364;rde/ bey &#x017F;einer<lb/>
meinung nochmals geblieben/ um weiter a&#x0364;r-<lb/>
gerniß zu verhu&#x0364;ten/ und ander befahrendes un-<lb/>
heil in dem kirch-&#x017F;piel zu vermeiden/ &#x017F;eines<lb/>
lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/<lb/>
inma&#x017F;&#x017F;en er dann hiemit de&#x017F;&#x017F;elbigen nach anlei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 331.</note>tung deß in der Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen <hi rendition="#aq">confirmation</hi> aus-<lb/>
dru&#x0364;cklich be&#x017F;chehenen vorhalts enturlaubet<lb/>
und zugleich dahin gewie&#x017F;en wird/ dem be&#x017F;or-<lb/>
genden a&#x0364;rgerniß zubegegnen/ einen an eides-<lb/>
&#x017F;tatt eigenha&#x0364;ndig unter&#x017F;chriebenen <hi rendition="#aq">Revers,</hi> des<lb/>
inhalts/ daß er vielgedachtes &#x017F;ein <hi rendition="#aq">dogma de<lb/>
millennario,</hi> und was dem&#x017F;elben anha&#x0364;ngig/ in<lb/>
die&#x017F;em Fu&#x0364;r&#x017F;tenthum und landen weder &#x017F;chrifft-<lb/>
lich noch mu&#x0364;ndlich fortpflantzen/ oder jemand<lb/>
beybringen wolle/ auszuantworten/ und von<lb/>
&#x017F;ich zu &#x017F;tellen. <hi rendition="#aq">Signatum</hi> Frieden&#x017F;tein den 12.<lb/><hi rendition="#aq">Decemb. anno</hi> 1661.</p>
                </postscript>
              </body>
            </floatingText><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <div>
              <head> <hi rendition="#aq">PERSONALIA.</hi> </head><lb/>
              <note place="left"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 392.</note>
              <p>Anlangende nun des (im HEr&#xA75B;n) ver&#x017F;tor-<lb/>
benen Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">Georgii Laurentii</hi> Seidenbe-<lb/>
chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter-<lb/>
Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t zu wi&#x017F;&#x017F;en/ daß der&#x017F;elbe von Chri&#x017F;tlichen und<lb/>
ehrlichen eltern auff die&#x017F;e welt erzeuget und ge-<lb/>
boren worden in Coburg <hi rendition="#aq">anno Chri&#x017F;t.</hi> 1623.<lb/>
den 22. <hi rendition="#aq">Februarii</hi> de&#x017F;&#x017F;en Her&#xA75B; vater gewe&#x017F;en der<lb/>
Wohl-Ehrwu&#x0364;rdige/ großachtbare und wolge-<lb/>
lehrte Her&#xA75B; <hi rendition="#aq">Philippus Gualtherus</hi> Seidenbe-<lb/>
cher/ die&#x017F;es orths an die 20. jahr verordneter<lb/>
Pfarrer und <hi rendition="#aq">Superintenden</hi>s/ nunmehr &#x017F;elig;<lb/>
&#x017F;eine frau mutter/ die wohl-ehr und tugend&#x017F;a-<lb/>
me frau Su&#x017F;anna/ des Edlen und Hochgelahr-<lb/>
ten Hn. <hi rendition="#aq">Andreæ Libavii,</hi> weit beru&#x0364;hmten <hi rendition="#aq">Philo-<lb/>
&#x017F;ophiæ &amp; Medic. Doctoris,</hi> auch des lo&#x0364;blichen<lb/><hi rendition="#aq">Gymna&#x017F;ii</hi> zu Coburg wolverdieneten <hi rendition="#aq">Directo-<lb/>
ris</hi> &#x017F;eligen hinterla&#x017F;&#x017F;ene eheleibliche tochter; von<lb/><cb/>
welchen &#x017F;einen vornehmen und ehrlichen eltern<lb/>
er &#x017F;o fo&#x0364;rderlich nach de&#x017F;&#x017F;en leiblichen geburth<lb/>
zu der gei&#x017F;tlichen wiedergeburt in H. Tauffe/<lb/>
vermittels &#x017F;eines tauff-pathens des wol-ehren-<lb/>
ve&#x017F;ten/ vorachtbaren und wolgelahrten Her&#xA75B;n<lb/>
Georg Unraths Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#aq">Ca&#x017F;imiriani</hi>&#x017F;chen Hauß- Vogts zu Coburg &#x017F;el.<lb/>
befo&#x0364;rdert/ und CHri&#x017F;to einverleibet worden.<lb/>
Als er nun gegen das 6&#x017F;te jahr &#x017F;eines alters<lb/>
kommen/ haben vorgedachte &#x017F;eine eltern mit ihm<lb/>
zur &#x017F;chulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey<lb/>
ihm &#x017F;ich ein gut fa&#x0364;hig <hi rendition="#aq">ingenium</hi> era&#x0364;uget/ de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein-<lb/>
ander folgenden <hi rendition="#aq">cla&#x017F;&#x017F;</hi>en der &#x017F;tadt-&#x017F;chul derge&#x017F;talt<lb/><hi rendition="#aq">proficirt,</hi> daß er im 15. jahr &#x017F;eines alters von ge-<lb/>
dachter &#x017F;tadt-&#x017F;chul mit lob in das <hi rendition="#aq">Pædagogium</hi><lb/>
des lo&#x0364;blichen <hi rendition="#aq">Gymna&#x017F;ii</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t/ und 2. jahr<lb/>
hernach ins <hi rendition="#aq">Publicum auditorium promoviret</hi><lb/>
worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/<lb/>
mit <hi rendition="#aq">perorir</hi>en und <hi rendition="#aq">di&#x017F;putir</hi>en &#x017F;ich geu&#x0364;bet/ und<lb/>
darauff im 20. jahr &#x017F;eines alters <hi rendition="#aq">anno</hi> 1643.<lb/>
er&#x017F;tesmal auff die <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;it</hi>a&#x0364;t Wittenberg be-<lb/>
geben/ alda &#x017F;ein <hi rendition="#aq">&#x017F;tudium Theologicum</hi> gru&#x0364;nd-<lb/>
lich zulegen und zu <hi rendition="#aq">continuir</hi>en. Als er zwey<note place="right"><hi rendition="#aq">fol.</hi> 393.</note><lb/>
jahr zu Wittenbe&#xA75B;g gewe&#x017F;en/ i&#x017F;t er zu &#x017F;einem Hn.<lb/>
vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem<lb/>
er &#x017F;ich eine zeitlang auffgehalt&#x0113;. <hi rendition="#aq">Ann. Chr.</hi> 1645.<lb/>
den 13. <hi rendition="#aq">Maji,</hi> hat er &#x017F;ich anderweit auff gut-<lb/>
achten &#x017F;eines Her&#xA75B;n vaters auff die <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;it</hi>a&#x0364;t<lb/><hi rendition="#aq">Jenam</hi> begeben/ allda &#x017F;eine <hi rendition="#aq">collegia</hi> gehalten/<lb/>
und unter <hi rendition="#aq">D. Cundi&#x017F;io</hi> zweymal in <hi rendition="#aq">Theologicis<lb/>
publicè di&#x017F;putirt.</hi> Dieweil aber wegen des<lb/>
kriegswe&#x017F;ens damalen &#x017F;ehr &#x017F;chwere zeiten einge-<lb/>
fallen/ hat ihn &#x017F;ein vater nach verflie&#x017F;&#x017F;ung eines<lb/>
jahres wieder nach hau&#x017F;e beruffen/ bey welchem<lb/>
er &#x017F;eine <hi rendition="#aq">privat&#x017F;tudia</hi> eine zeitlang <hi rendition="#aq">continuirt.</hi><lb/>
Bald hernach hat ihm beliebet zu rei&#x017F;en/ und<lb/>
unter &#x017F;olcher gelegenheit andere <hi rendition="#aq">academi</hi>en zube-<lb/>
&#x017F;uchen/ wie er denn nach Ro&#x017F;tock und Ko&#x0364;nigs-<lb/>
berg in Preu&#x017F;&#x017F;en kommen/ &#x017F;ich mit denen <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;oribus</hi> alda bekant gemacht/ auch endlich<lb/>
eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er<lb/><hi rendition="#aq">anno</hi> 1648. wieder nach hau&#x017F;e kommen. <hi rendition="#aq">Anno</hi><lb/>
1651. i&#x017F;t er auff verordnung un&#x017F;ers gna&#x0364;dig&#x017F;ten<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten und Her&#xA75B;n nach Gotha genommen/<lb/>
und &#x017F;owol bey der Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen <hi rendition="#aq">Bibliothec</hi> als<lb/>
auch bey den vorfallenden <hi rendition="#aq">vi&#x017F;itation</hi>en/ als ein<lb/><hi rendition="#aq">Amanuen&#x017F;is</hi> gebraucht worden. Und weil<lb/>
&#x017F;ein Herr vater &#x017F;eliger <hi rendition="#aq">anno</hi> 1652. mit einem<lb/>
&#x017F;chlagfluß befallen worden/ daß er mit predi-<lb/>
gen nicht mehr fortkommen ko&#x0364;nnen/ i&#x017F;t er neben<lb/>
andern fu&#x0364;r den vater eine weile <hi rendition="#aq">per vices</hi> zu pre-<lb/>
digen be&#x017F;tellet worden. Endlich i&#x017F;t er nach des<lb/>
vaters &#x017F;eligem tod <hi rendition="#aq">anno</hi> 1655. <hi rendition="#aq">Dominica Judi-<lb/>
ca</hi> auff gna&#x0364;dige verordnung des Durchl. hoch-<lb/>
lo&#x0364;blichen Fu&#x0364;r&#x017F;ten und Herrn/ un&#x017F;ers gna&#x0364;digen<lb/>
Landes-vaters/ zur pfar&#xA75B; Unter-Neubrun&#x0303; <hi rendition="#aq">præ-<lb/>
&#x017F;entiret</hi> und befo&#x0364;rdert worden/ darauff gefol-<lb/>
get/ daß er &#x017F;ich in den heiligen ehe-&#x017F;tand be-<lb/>
geben/ und den 29. <hi rendition="#aq">Maii</hi> de&#x017F;&#x017F;elben 1655. jahrs<lb/>
mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren-<lb/>
ve&#x017F;ten und wol-wei&#x017F;en Her&#xA75B;n Johann Hoff-<lb/>
manns der zeit regierenden Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ters<lb/>
allhier &#x017F;el. einigen tochter/ &#x017F;einer jetzt hinterla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enen hochbet&#xA75B;u&#x0364;bten Wittib/ &#x017F;einen o&#x0364;ffentlichen<lb/>
hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel-<lb/>
cher ehe er mit ihr durch GOttes &#x017F;egen erzeuget<lb/>
4. kinder/ als 2. &#x017F;o&#x0364;hne und 2. to&#x0364;chter/ welche<lb/>
noch alle am leben/ &#x017F;o lang Gott wil. Betreffend<lb/>
&#x017F;ein gefu&#x0364;hrtes Chri&#x017F;tenthum/ leben und wan-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N n n n n 3</fw><fw place="bottom" type="catch">del/</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[837/1145] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. Regno Gratiæ & Gloriæ auff ſeine meinung gezogen/ und dergeſtalt gedeutet/ daß viel un- gereimte dinge daraus erfolget/ hieruͤber auch/ als ihm weiter gewieſen worden/ wie ſolcher wahn ſo wol dem 17. Art. Auguſt. Confeſſ. und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem Catechiſmo/ als auch ſeiner abgelegten pflich- te/ wormit er eidlich gelobet/ ſich nach heiliger Goͤttlicher Schrifft/ den 3. haupt-ſymbolis, Augſpuꝛgiſchē Confeſſion, deren Apologie/ und formula concordiærichten/ auch allem irꝛthum/ der dieſer Norm jetzt albereit/ oder noch kuͤnff- tig dem buchſtaben/ verſtand oder folge zuwider erhoben/ entſagen und widerſprechen ſolle/ und wolle/ ſchnur ſtracks zuwider lauffen thaͤte/ er ſolches zwaꝛ/ und daß ſolcheꝛ pflichten wegen voꝛ angezogeneꝛ ſymboliſche buͤcheꝛ und dieſes dog- ma nicht beyſammen ſtehen koͤnten/ jedoch aber bey ſolchem einen weg als den andern beharret/ und dabey allen falls um entlaſſung ſeines amts gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in denen Acten mehr enthalten/ ſeine beſtaͤndige obſtination und hartnaͤckigkeit klaͤrlich zu ver- ſpuͤren. Als iſt er/ mehr gedachter Georg Laur. Seidenbecher bey ſo geſtallten dingen und um- ſtaͤnden/ und nach denen/ zumalen auff die ge- ſtriges tages auff anderweitige Fuͤrſtl. gnaͤdig- ſte verordnung ihme gethane anzeige und ver- warnung/ was er nehmlich auffn fall ſeiner be- harrung zugewarten haben wuͤrde/ bey ſeiner meinung nochmals geblieben/ um weiter aͤr- gerniß zu verhuͤten/ und ander befahrendes un- heil in dem kirch-ſpiel zu vermeiden/ ſeines lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/ inmaſſen er dann hiemit deſſelbigen nach anlei- tung deß in der Fuͤrſtlichen confirmation aus- druͤcklich beſchehenen vorhalts enturlaubet und zugleich dahin gewieſen wird/ dem beſor- genden aͤrgerniß zubegegnen/ einen an eides- ſtatt eigenhaͤndig unterſchriebenen Revers, des inhalts/ daß er vielgedachtes ſein dogma de millennario, und was demſelben anhaͤngig/ in dieſem Fuͤrſtenthum und landen weder ſchrifft- lich noch muͤndlich fortpflantzen/ oder jemand beybringen wolle/ auszuantworten/ und von ſich zu ſtellen. Signatum Friedenſtein den 12. Decemb. anno 1661. fol. 329. fol. 331. PERSONALIA. Anlangende nun des (im HErꝛn) verſtor- benen Herꝛn Georgii Laurentii Seidenbe- chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter- Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; ſo iſt zu wiſſen/ daß derſelbe von Chriſtlichen und ehrlichen eltern auff dieſe welt erzeuget und ge- boren worden in Coburg anno Chriſt. 1623. den 22. Februarii deſſen Herꝛ vater geweſen der Wohl-Ehrwuͤrdige/ großachtbare und wolge- lehrte Herꝛ Philippus Gualtherus Seidenbe- cher/ dieſes orths an die 20. jahr verordneter Pfarrer und Superintendens/ nunmehr ſelig; ſeine frau mutter/ die wohl-ehr und tugendſa- me frau Suſanna/ des Edlen und Hochgelahr- ten Hn. Andreæ Libavii, weit beruͤhmten Philo- ſophiæ & Medic. Doctoris, auch des loͤblichen Gymnaſii zu Coburg wolverdieneten Directo- ris ſeligen hinterlaſſene eheleibliche tochter; von welchen ſeinen vornehmen und ehrlichen eltern er ſo foͤrderlich nach deſſen leiblichen geburth zu der geiſtlichen wiedergeburt in H. Tauffe/ vermittels ſeines tauff-pathens des wol-ehren- veſten/ vorachtbaren und wolgelahrten Herꝛn Georg Unraths Fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Caſimirianiſchen Hauß- Vogts zu Coburg ſel. befoͤrdert/ und CHriſto einverleibet worden. Als er nun gegen das 6ſte jahr ſeines alters kommen/ haben vorgedachte ſeine eltern mit ihm zur ſchulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey ihm ſich ein gut faͤhig ingenium eraͤuget/ deſſen ſich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein- ander folgenden claſſen der ſtadt-ſchul dergeſtalt proficirt, daß er im 15. jahr ſeines alters von ge- dachter ſtadt-ſchul mit lob in das Pædagogium des loͤblichen Gymnaſii daſelbſt/ und 2. jahr hernach ins Publicum auditorium promoviret worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/ mit peroriren und diſputiren ſich geuͤbet/ und darauff im 20. jahr ſeines alters anno 1643. erſtesmal auff die Univerſitaͤt Wittenberg be- geben/ alda ſein ſtudium Theologicum gruͤnd- lich zulegen und zu continuiren. Als er zwey jahr zu Wittenbeꝛg geweſen/ iſt er zu ſeinem Hn. vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem er ſich eine zeitlang auffgehaltē. Ann. Chr. 1645. den 13. Maji, hat er ſich anderweit auff gut- achten ſeines Herꝛn vaters auff die Univerſitaͤt Jenam begeben/ allda ſeine collegia gehalten/ und unter D. Cundiſio zweymal in Theologicis publicè diſputirt. Dieweil aber wegen des kriegsweſens damalen ſehr ſchwere zeiten einge- fallen/ hat ihn ſein vater nach verflieſſung eines jahres wieder nach hauſe beruffen/ bey welchem er ſeine privatſtudia eine zeitlang continuirt. Bald hernach hat ihm beliebet zu reiſen/ und unter ſolcher gelegenheit andere academien zube- ſuchen/ wie er denn nach Roſtock und Koͤnigs- berg in Preuſſen kommen/ ſich mit denen Pro- feſſoribus alda bekant gemacht/ auch endlich eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er anno 1648. wieder nach hauſe kommen. Anno 1651. iſt er auff verordnung unſers gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herꝛn nach Gotha genommen/ und ſowol bey der Fuͤrſtlichen Bibliothec als auch bey den vorfallenden viſitationen/ als ein Amanuenſis gebraucht worden. Und weil ſein Herr vater ſeliger anno 1652. mit einem ſchlagfluß befallen worden/ daß er mit predi- gen nicht mehr fortkommen koͤnnen/ iſt er neben andern fuͤr den vater eine weile per vices zu pre- digen beſtellet worden. Endlich iſt er nach des vaters ſeligem tod anno 1655. Dominica Judi- ca auff gnaͤdige verordnung des Durchl. hoch- loͤblichen Fuͤrſten und Herrn/ unſers gnaͤdigen Landes-vaters/ zur pfarꝛ Unter-Neubruñ præ- ſentiret und befoͤrdert worden/ darauff gefol- get/ daß er ſich in den heiligen ehe-ſtand be- geben/ und den 29. Maii deſſelben 1655. jahrs mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren- veſten und wol-weiſen Herꝛn Johann Hoff- manns der zeit regierenden Buͤrgermeiſters allhier ſel. einigen tochter/ ſeiner jetzt hinterlaſ- ſenen hochbetꝛuͤbten Wittib/ ſeinen oͤffentlichen hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel- cher ehe er mit ihr durch GOttes ſegen erzeuget 4. kinder/ als 2. ſoͤhne und 2. toͤchter/ welche noch alle am leben/ ſo lang Gott wil. Betreffend ſein gefuͤhrtes Chriſtenthum/ leben und wan- del/ fol. 393. N n n n n 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1145
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1145>, abgerufen am 21.12.2024.