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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] Regno Gratiae & Gloriae auff seine meinung
gezogen/ und dergestalt gedeutet/ daß viel un-
gereimte dinge daraus erfolget/ hierüber auch/
als ihm weiter gewiesen worden/ wie solcher
wahn so wol dem 17. Art. August. Confess.
und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem
Catechismo/ als auch seiner abgelegten pflich-
te/ wormit er eidlich gelobet/ sich nach heiliger
Göttlicher Schrifft/ den 3. haupt-symbolis,
fol. 329.Augspurgische Confession, deren Apologie/ und
formula concordiaerichten/ auch allem irrthum/
der dieser Norm jetzt albereit/ oder noch künff-
tig dem buchstaben/ verstand oder folge zuwider
erhoben/ entsagen und widersprechen solle/ und
wolle/ schnur stracks zuwider lauffen thäte/ er
solches zwar/ und daß solcher pflichten wegen vor
angezogener symbolische bücher und dieses dog-
ma
nicht beysammen stehen könten/ jedoch aber
bey solchem einen weg als den andern beharret/
und dabey allen falls um entlassung seines amts
gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in
denen Acten mehr enthalten/ seine beständige
obstination und hartnäckigkeit klärlich zu ver-
spüren. Als ist er/ mehr gedachter Georg Laur.
Seidenbecher bey so gestallten dingen und um-
ständen/ und nach denen/ zumalen auff die ge-
striges tages auff anderweitige Fürstl. gnädig-
ste verordnung ihme gethane anzeige und ver-
warnung/ was er nehmlich auffn fall seiner be-
harrung zugewarten haben würde/ bey seiner
meinung nochmals geblieben/ um weiter är-
gerniß zu verhüten/ und ander befahrendes un-
heil in dem kirch-spiel zu vermeiden/ seines
lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/
inmassen er dann hiemit desselbigen nach anlei-
fol. 331.tung deß in der Fürstlichen confirmation aus-
drücklich beschehenen vorhalts enturlaubet
und zugleich dahin gewiesen wird/ dem besor-
genden ärgerniß zubegegnen/ einen an eides-
statt eigenhändig unterschriebenen Revers, des
inhalts/ daß er vielgedachtes sein dogma de
millennario,
und was demselben anhängig/ in
diesem Fürstenthum und landen weder schrifft-
lich noch mündlich fortpflantzen/ oder jemand
beybringen wolle/ auszuantworten/ und von
sich zu stellen. Signatum Friedenstein den 12.
Decemb. anno 1661.



PERSONALIA.
fol. 392.

Anlangende nun des (im HErrn) verstor-
benen Herrn Georgii Laurentii Seidenbe-
chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter-
Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; so
ist zu wissen/ daß derselbe von Christlichen und
ehrlichen eltern auff diese welt erzeuget und ge-
boren worden in Coburg anno Christ. 1623.
den 22. Februarii dessen Herr vater gewesen der
Wohl-Ehrwürdige/ großachtbare und wolge-
lehrte Herr Philippus Gualtherus Seidenbe-
cher/ dieses orths an die 20. jahr verordneter
Pfarrer und Superintendens/ nunmehr selig;
seine frau mutter/ die wohl-ehr und tugendsa-
me frau Susanna/ des Edlen und Hochgelahr-
ten Hn. Andreae Libavii, weit berühmten Philo-
sophiae & Medic. Doctoris,
auch des löblichen
Gymnasii zu Coburg wolverdieneten Directo-
ris
seligen hinterlassene eheleibliche tochter; von
[Spaltenumbruch] welchen seinen vornehmen und ehrlichen eltern
er so förderlich nach dessen leiblichen geburth
zu der geistlichen wiedergeburt in H. Tauffe/
vermittels seines tauff-pathens des wol-ehren-
vesten/ vorachtbaren und wolgelahrten Herrn
Georg Unraths Fürstlichen Sächsischen
Casimirianischen Hauß- Vogts zu Coburg sel.
befördert/ und CHristo einverleibet worden.
Als er nun gegen das 6ste jahr seines alters
kommen/ haben vorgedachte seine eltern mit ihm
zur schulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey
ihm sich ein gut fähig ingenium eräuget/ dessen
sich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein-
ander folgenden classen der stadt-schul dergestalt
proficirt, daß er im 15. jahr seines alters von ge-
dachter stadt-schul mit lob in das Paedagogium
des löblichen Gymnasii daselbst/ und 2. jahr
hernach ins Publicum auditorium promoviret
worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/
mit peroriren und disputiren sich geübet/ und
darauff im 20. jahr seines alters anno 1643.
erstesmal auff die Universität Wittenberg be-
geben/ alda sein studium Theologicum gründ-
lich zulegen und zu continuiren. Als er zweyfol. 393.
jahr zu Wittenberg gewesen/ ist er zu seinem Hn.
vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem
er sich eine zeitlang auffgehalte. Ann. Chr. 1645.
den 13. Maji, hat er sich anderweit auff gut-
achten seines Herrn vaters auff die Universität
Jenam begeben/ allda seine collegia gehalten/
und unter D. Cundisio zweymal in Theologicis
publice disputirt.
Dieweil aber wegen des
kriegswesens damalen sehr schwere zeiten einge-
fallen/ hat ihn sein vater nach verfliessung eines
jahres wieder nach hause beruffen/ bey welchem
er seine privatstudia eine zeitlang continuirt.
Bald hernach hat ihm beliebet zu reisen/ und
unter solcher gelegenheit andere academien zube-
suchen/ wie er denn nach Rostock und Königs-
berg in Preussen kommen/ sich mit denen Pro-
fessoribus
alda bekant gemacht/ auch endlich
eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er
anno 1648. wieder nach hause kommen. Anno
1651. ist er auff verordnung unsers gnädigsten
Fürsten und Herrn nach Gotha genommen/
und sowol bey der Fürstlichen Bibliothec als
auch bey den vorfallenden visitationen/ als ein
Amanuensis gebraucht worden. Und weil
sein Herr vater seliger anno 1652. mit einem
schlagfluß befallen worden/ daß er mit predi-
gen nicht mehr fortkommen können/ ist er neben
andern für den vater eine weile per vices zu pre-
digen bestellet worden. Endlich ist er nach des
vaters seligem tod anno 1655. Dominica Judi-
ca
auff gnädige verordnung des Durchl. hoch-
löblichen Fürsten und Herrn/ unsers gnädigen
Landes-vaters/ zur pfarr Unter-Neubrund prae-
sentiret
und befördert worden/ darauff gefol-
get/ daß er sich in den heiligen ehe-stand be-
geben/ und den 29. Maii desselben 1655. jahrs
mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren-
vesten und wol-weisen Herrn Johann Hoff-
manns der zeit regierenden Bürgermeisters
allhier sel. einigen tochter/ seiner jetzt hinterlas-
senen hochbetrübten Wittib/ seinen öffentlichen
hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel-
cher ehe er mit ihr durch GOttes segen erzeuget
4. kinder/ als 2. söhne und 2. töchter/ welche
noch alle am leben/ so lang Gott wil. Betreffend
sein geführtes Christenthum/ leben und wan-

del/
N n n n n 3

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] Regno Gratiæ & Gloriæ auff ſeine meinung
gezogen/ und dergeſtalt gedeutet/ daß viel un-
gereimte dinge daraus erfolget/ hieruͤber auch/
als ihm weiter gewieſen worden/ wie ſolcher
wahn ſo wol dem 17. Art. Auguſt. Confeſſ.
und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem
Catechiſmo/ als auch ſeiner abgelegten pflich-
te/ wormit er eidlich gelobet/ ſich nach heiliger
Goͤttlicher Schrifft/ den 3. haupt-ſymbolis,
fol. 329.Augſpuꝛgiſchē Confeſſion, deren Apologie/ und
formula concordiærichten/ auch allem irꝛthum/
der dieſer Norm jetzt albereit/ oder noch kuͤnff-
tig dem buchſtaben/ verſtand oder folge zuwider
erhoben/ entſagen und widerſprechen ſolle/ und
wolle/ ſchnur ſtracks zuwider lauffen thaͤte/ er
ſolches zwaꝛ/ und daß ſolcheꝛ pflichten wegen voꝛ
angezogeneꝛ ſymboliſche buͤcheꝛ und dieſes dog-
ma
nicht beyſammen ſtehen koͤnten/ jedoch aber
bey ſolchem einen weg als den andern beharret/
und dabey allen falls um entlaſſung ſeines amts
gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in
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obſtination und hartnaͤckigkeit klaͤrlich zu ver-
ſpuͤren. Als iſt er/ mehr gedachter Georg Laur.
Seidenbecher bey ſo geſtallten dingen und um-
ſtaͤnden/ und nach denen/ zumalen auff die ge-
ſtriges tages auff anderweitige Fuͤrſtl. gnaͤdig-
ſte verordnung ihme gethane anzeige und ver-
warnung/ was er nehmlich auffn fall ſeiner be-
harrung zugewarten haben wuͤrde/ bey ſeiner
meinung nochmals geblieben/ um weiter aͤr-
gerniß zu verhuͤten/ und ander befahrendes un-
heil in dem kirch-ſpiel zu vermeiden/ ſeines
lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/
inmaſſen er dann hiemit deſſelbigen nach anlei-
fol. 331.tung deß in der Fuͤrſtlichen confirmation aus-
druͤcklich beſchehenen vorhalts enturlaubet
und zugleich dahin gewieſen wird/ dem beſor-
genden aͤrgerniß zubegegnen/ einen an eides-
ſtatt eigenhaͤndig unterſchriebenen Revers, des
inhalts/ daß er vielgedachtes ſein dogma de
millennario,
und was demſelben anhaͤngig/ in
dieſem Fuͤrſtenthum und landen weder ſchrifft-
lich noch muͤndlich fortpflantzen/ oder jemand
beybringen wolle/ auszuantworten/ und von
ſich zu ſtellen. Signatum Friedenſtein den 12.
Decemb. anno 1661.



PERSONALIA.
fol. 392.

Anlangende nun des (im HErꝛn) verſtor-
benen Herꝛn Georgii Laurentii Seidenbe-
chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter-
Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; ſo
iſt zu wiſſen/ daß derſelbe von Chriſtlichen und
ehrlichen eltern auff dieſe welt erzeuget und ge-
boren worden in Coburg anno Chriſt. 1623.
den 22. Februarii deſſen Herꝛ vater geweſen der
Wohl-Ehrwuͤrdige/ großachtbare und wolge-
lehrte Herꝛ Philippus Gualtherus Seidenbe-
cher/ dieſes orths an die 20. jahr verordneter
Pfarrer und Superintendens/ nunmehr ſelig;
ſeine frau mutter/ die wohl-ehr und tugendſa-
me frau Suſanna/ des Edlen und Hochgelahr-
ten Hn. Andreæ Libavii, weit beruͤhmten Philo-
ſophiæ & Medic. Doctoris,
auch des loͤblichen
Gymnaſii zu Coburg wolverdieneten Directo-
ris
ſeligen hinterlaſſene eheleibliche tochter; von
[Spaltenumbruch] welchen ſeinen vornehmen und ehrlichen eltern
er ſo foͤrderlich nach deſſen leiblichen geburth
zu der geiſtlichen wiedergeburt in H. Tauffe/
vermittels ſeines tauff-pathens des wol-ehren-
veſten/ vorachtbaren und wolgelahrten Herꝛn
Georg Unraths Fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen
Caſimirianiſchen Hauß- Vogts zu Coburg ſel.
befoͤrdert/ und CHriſto einverleibet worden.
Als er nun gegen das 6ſte jahr ſeines alters
kommen/ haben vorgedachte ſeine eltern mit ihm
zur ſchulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey
ihm ſich ein gut faͤhig ingenium eraͤuget/ deſſen
ſich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein-
ander folgenden claſſen der ſtadt-ſchul dergeſtalt
proficirt, daß er im 15. jahr ſeines alters von ge-
dachter ſtadt-ſchul mit lob in das Pædagogium
des loͤblichen Gymnaſii daſelbſt/ und 2. jahr
hernach ins Publicum auditorium promoviret
worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/
mit peroriren und diſputiren ſich geuͤbet/ und
darauff im 20. jahr ſeines alters anno 1643.
erſtesmal auff die Univerſitaͤt Wittenberg be-
geben/ alda ſein ſtudium Theologicum gruͤnd-
lich zulegen und zu continuiren. Als er zweyfol. 393.
jahr zu Wittenbeꝛg geweſen/ iſt er zu ſeinem Hn.
vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem
er ſich eine zeitlang auffgehaltē. Ann. Chr. 1645.
den 13. Maji, hat er ſich anderweit auff gut-
achten ſeines Herꝛn vaters auff die Univerſitaͤt
Jenam begeben/ allda ſeine collegia gehalten/
und unter D. Cundiſio zweymal in Theologicis
publicè diſputirt.
Dieweil aber wegen des
kriegsweſens damalen ſehr ſchwere zeiten einge-
fallen/ hat ihn ſein vater nach verflieſſung eines
jahres wieder nach hauſe beruffen/ bey welchem
er ſeine privatſtudia eine zeitlang continuirt.
Bald hernach hat ihm beliebet zu reiſen/ und
unter ſolcher gelegenheit andere academien zube-
ſuchen/ wie er denn nach Roſtock und Koͤnigs-
berg in Preuſſen kommen/ ſich mit denen Pro-
feſſoribus
alda bekant gemacht/ auch endlich
eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er
anno 1648. wieder nach hauſe kommen. Anno
1651. iſt er auff verordnung unſers gnaͤdigſten
Fuͤrſten und Herꝛn nach Gotha genommen/
und ſowol bey der Fuͤrſtlichen Bibliothec als
auch bey den vorfallenden viſitationen/ als ein
Amanuenſis gebraucht worden. Und weil
ſein Herr vater ſeliger anno 1652. mit einem
ſchlagfluß befallen worden/ daß er mit predi-
gen nicht mehr fortkommen koͤnnen/ iſt er neben
andern fuͤr den vater eine weile per vices zu pre-
digen beſtellet worden. Endlich iſt er nach des
vaters ſeligem tod anno 1655. Dominica Judi-
ca
auff gnaͤdige verordnung des Durchl. hoch-
loͤblichen Fuͤrſten und Herrn/ unſers gnaͤdigen
Landes-vaters/ zur pfarꝛ Unter-Neubruñ præ-
ſentiret
und befoͤrdert worden/ darauff gefol-
get/ daß er ſich in den heiligen ehe-ſtand be-
geben/ und den 29. Maii deſſelben 1655. jahrs
mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren-
veſten und wol-weiſen Herꝛn Johann Hoff-
manns der zeit regierenden Buͤrgermeiſters
allhier ſel. einigen tochter/ ſeiner jetzt hinterlaſ-
ſenen hochbetꝛuͤbten Wittib/ ſeinen oͤffentlichen
hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel-
cher ehe er mit ihr durch GOttes ſegen erzeuget
4. kinder/ als 2. ſoͤhne und 2. toͤchter/ welche
noch alle am leben/ ſo lang Gott wil. Betreffend
ſein gefuͤhrtes Chriſtenthum/ leben und wan-

del/
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[837/1145] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. Regno Gratiæ & Gloriæ auff ſeine meinung gezogen/ und dergeſtalt gedeutet/ daß viel un- gereimte dinge daraus erfolget/ hieruͤber auch/ als ihm weiter gewieſen worden/ wie ſolcher wahn ſo wol dem 17. Art. Auguſt. Confeſſ. und der auslegung des 3ten haupt-art. in dem Catechiſmo/ als auch ſeiner abgelegten pflich- te/ wormit er eidlich gelobet/ ſich nach heiliger Goͤttlicher Schrifft/ den 3. haupt-ſymbolis, Augſpuꝛgiſchē Confeſſion, deren Apologie/ und formula concordiærichten/ auch allem irꝛthum/ der dieſer Norm jetzt albereit/ oder noch kuͤnff- tig dem buchſtaben/ verſtand oder folge zuwider erhoben/ entſagen und widerſprechen ſolle/ und wolle/ ſchnur ſtracks zuwider lauffen thaͤte/ er ſolches zwaꝛ/ und daß ſolcheꝛ pflichten wegen voꝛ angezogeneꝛ ſymboliſche buͤcheꝛ und dieſes dog- ma nicht beyſammen ſtehen koͤnten/ jedoch aber bey ſolchem einen weg als den andern beharret/ und dabey allen falls um entlaſſung ſeines amts gebeten. Aus welchen allen dann/ und was in denen Acten mehr enthalten/ ſeine beſtaͤndige obſtination und hartnaͤckigkeit klaͤrlich zu ver- ſpuͤren. Als iſt er/ mehr gedachter Georg Laur. Seidenbecher bey ſo geſtallten dingen und um- ſtaͤnden/ und nach denen/ zumalen auff die ge- ſtriges tages auff anderweitige Fuͤrſtl. gnaͤdig- ſte verordnung ihme gethane anzeige und ver- warnung/ was er nehmlich auffn fall ſeiner be- harrung zugewarten haben wuͤrde/ bey ſeiner meinung nochmals geblieben/ um weiter aͤr- gerniß zu verhuͤten/ und ander befahrendes un- heil in dem kirch-ſpiel zu vermeiden/ ſeines lehr-und predig-amts billig zu enturlauben/ inmaſſen er dann hiemit deſſelbigen nach anlei- tung deß in der Fuͤrſtlichen confirmation aus- druͤcklich beſchehenen vorhalts enturlaubet und zugleich dahin gewieſen wird/ dem beſor- genden aͤrgerniß zubegegnen/ einen an eides- ſtatt eigenhaͤndig unterſchriebenen Revers, des inhalts/ daß er vielgedachtes ſein dogma de millennario, und was demſelben anhaͤngig/ in dieſem Fuͤrſtenthum und landen weder ſchrifft- lich noch muͤndlich fortpflantzen/ oder jemand beybringen wolle/ auszuantworten/ und von ſich zu ſtellen. Signatum Friedenſtein den 12. Decemb. anno 1661. fol. 329. fol. 331. PERSONALIA. Anlangende nun des (im HErꝛn) verſtor- benen Herꝛn Georgii Laurentii Seidenbe- chers/ hiebevor verordneten Pfarrers zu Unter- Neubron lebens-anfang/ mittel und ende; ſo iſt zu wiſſen/ daß derſelbe von Chriſtlichen und ehrlichen eltern auff dieſe welt erzeuget und ge- boren worden in Coburg anno Chriſt. 1623. den 22. Februarii deſſen Herꝛ vater geweſen der Wohl-Ehrwuͤrdige/ großachtbare und wolge- lehrte Herꝛ Philippus Gualtherus Seidenbe- cher/ dieſes orths an die 20. jahr verordneter Pfarrer und Superintendens/ nunmehr ſelig; ſeine frau mutter/ die wohl-ehr und tugendſa- me frau Suſanna/ des Edlen und Hochgelahr- ten Hn. Andreæ Libavii, weit beruͤhmten Philo- ſophiæ & Medic. Doctoris, auch des loͤblichen Gymnaſii zu Coburg wolverdieneten Directo- ris ſeligen hinterlaſſene eheleibliche tochter; von welchen ſeinen vornehmen und ehrlichen eltern er ſo foͤrderlich nach deſſen leiblichen geburth zu der geiſtlichen wiedergeburt in H. Tauffe/ vermittels ſeines tauff-pathens des wol-ehren- veſten/ vorachtbaren und wolgelahrten Herꝛn Georg Unraths Fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Caſimirianiſchen Hauß- Vogts zu Coburg ſel. befoͤrdert/ und CHriſto einverleibet worden. Als er nun gegen das 6ſte jahr ſeines alters kommen/ haben vorgedachte ſeine eltern mit ihm zur ſchulen geeilet/ da denn gleich anfangs bey ihm ſich ein gut faͤhig ingenium eraͤuget/ deſſen ſich die eltern gefreuet/ indeme er in dene auf ein- ander folgenden claſſen der ſtadt-ſchul dergeſtalt proficirt, daß er im 15. jahr ſeines alters von ge- dachter ſtadt-ſchul mit lob in das Pædagogium des loͤblichen Gymnaſii daſelbſt/ und 2. jahr hernach ins Publicum auditorium promoviret worden/ worinnen er noch 3. jahrverblieben/ mit peroriren und diſputiren ſich geuͤbet/ und darauff im 20. jahr ſeines alters anno 1643. erſtesmal auff die Univerſitaͤt Wittenberg be- geben/ alda ſein ſtudium Theologicum gruͤnd- lich zulegen und zu continuiren. Als er zwey jahr zu Wittenbeꝛg geweſen/ iſt er zu ſeinem Hn. vater nach hauß beruffen worden/ bey welchem er ſich eine zeitlang auffgehaltē. Ann. Chr. 1645. den 13. Maji, hat er ſich anderweit auff gut- achten ſeines Herꝛn vaters auff die Univerſitaͤt Jenam begeben/ allda ſeine collegia gehalten/ und unter D. Cundiſio zweymal in Theologicis publicè diſputirt. Dieweil aber wegen des kriegsweſens damalen ſehr ſchwere zeiten einge- fallen/ hat ihn ſein vater nach verflieſſung eines jahres wieder nach hauſe beruffen/ bey welchem er ſeine privatſtudia eine zeitlang continuirt. Bald hernach hat ihm beliebet zu reiſen/ und unter ſolcher gelegenheit andere academien zube- ſuchen/ wie er denn nach Roſtock und Koͤnigs- berg in Preuſſen kommen/ ſich mit denen Pro- feſſoribus alda bekant gemacht/ auch endlich eine zeitlang zu Dantzig auffgehalten/ biß er anno 1648. wieder nach hauſe kommen. Anno 1651. iſt er auff verordnung unſers gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herꝛn nach Gotha genommen/ und ſowol bey der Fuͤrſtlichen Bibliothec als auch bey den vorfallenden viſitationen/ als ein Amanuenſis gebraucht worden. Und weil ſein Herr vater ſeliger anno 1652. mit einem ſchlagfluß befallen worden/ daß er mit predi- gen nicht mehr fortkommen koͤnnen/ iſt er neben andern fuͤr den vater eine weile per vices zu pre- digen beſtellet worden. Endlich iſt er nach des vaters ſeligem tod anno 1655. Dominica Judi- ca auff gnaͤdige verordnung des Durchl. hoch- loͤblichen Fuͤrſten und Herrn/ unſers gnaͤdigen Landes-vaters/ zur pfarꝛ Unter-Neubruñ præ- ſentiret und befoͤrdert worden/ darauff gefol- get/ daß er ſich in den heiligen ehe-ſtand be- geben/ und den 29. Maii deſſelben 1655. jahrs mit damaliger jungfer Dorothea/ des ehren- veſten und wol-weiſen Herꝛn Johann Hoff- manns der zeit regierenden Buͤrgermeiſters allhier ſel. einigen tochter/ ſeiner jetzt hinterlaſ- ſenen hochbetꝛuͤbten Wittib/ ſeinen oͤffentlichen hochzeitlichen ehrentag alhier gehalten/ in wel- cher ehe er mit ihr durch GOttes ſegen erzeuget 4. kinder/ als 2. ſoͤhne und 2. toͤchter/ welche noch alle am leben/ ſo lang Gott wil. Betreffend ſein gefuͤhrtes Chriſtenthum/ leben und wan- del/ fol. 393. N n n n n 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1145>, abgerufen am 20.11.2024.