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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
[Spaltenumbruch]

Hierauf wurde von E. E. Rath geschlos-
sen/ vor verschickung der Acten Peter Mo-
ritzen über gewisse Articul wegen der schmäh-
worte/ so er wieder E Ehrw. Ministerium all-
hier/ und Herrn M. Schubarten insonderheit/
in der also genannten Apologie angeführet/
zu vernehmen.

Joh. Zach. Birck/ N. P. & Actua-
rius in fidem subscr.
Fernere aussage Peter Moritzens
auf Articul.
Actum in der Cämmerey den 29. Junii
fol. 40.1669. horis pomeridianis.
Praes.
Herr Rathmeister Knorr/ Wachs-
muth/ Syndicus D. Adamus Cortrejus,
Herr D. Wiesener/ Herr Geheimder
Redel.

Herr Rathmeister D. Knorr trägt Peter
Moritzen vor/ wie er so wohl in seiner Apolo-
logi
e/ als sonsten/ die Herren Geistlichen sehr
injurirt/ worüber er jetzt vorgenommen wor-
den/ und deutliche antwort zu geben ermahnet
seyn solte/ gestalt ihme denn deswegen seine A-
pologi
e a fol. Act. 9. usque 19. zu recognosci-
ren vorgeleget/ welche er dann/ daß es seine ei-
gene hand/ agnosciret.

1. Warum er die Geistlichen allhier mit
dem Satan verglichen?

Wie könte er die mit dem Satan verglei-
chen/ das könte ja kein Heyde thun.

2. Wen er dann unter den worten ver-
stünde/ wenn er in seiner Apologie num. 11. 12.
und 13. setze/ es wären jetzo solche Jünger und
Apostel/ die ihre macht nicht mit GOTTes
Geist und krafft bekräfftigten/ sondern neh-
men weltliche Obrigkeit in Glaubens-sachen
zu hülffe wieder Christum und dessen wahre
Jünger und Apostel/ und daß sie solche men-
schen/ die nicht gantz und gar gesinnet seyn/
wie sie/ alsdann zwingen/ daß sie glauben sol-
len/ was sie sagen und setzen allein?

Wen könte er da gemeinet haben/ da hätte
er keinen rechtschaffenen diener GOT-
tes gemeinet/ der sich mit lehren und
worten auch guten Christlichen exem-
peln gegen seinen nächsten bezeiget.

3. Ob er dann nicht Herrn M. Schubar-
ten und alle Geistliche des Ministerii allhier
vor solche diener Christi hielte?

Ja/ auf solche weise hielte er sie dafür/ wenn
sie würden sich erzeigen/ wie rechte die-
ner GOttes gegen ihren nächsten sich
erzeigen sollen/ und nicht mit solcher ty-
ranney/ wie mit ihme umgegangen
würde/ verführen.

4. Worinnen sie sich dann nicht als diener
Christi bezeigten/ und der Christlichen Ge-
meine mit guten exempeln nicht fürgiengen?

Darinnen/ daß sie sich anjetzo an seiner ein-
falt und geringen person ärgerten/ und
daß sie ihm mit keinem gutem exempel
vor-und mit ihme/ gleich einem Tür-
cken/ umgiengen.

5. Worinnen solche tyranney bestehe?

Darinnen/ daß sie ihn aus freyen stücken
hätten angefasset/ und ihme sagen lassen/
wenn er sich in der und der zeit zum hei-
ligen Nachtmahl nicht finden würde/
hätten sie allbereit alhier zu Rathhause
[Spaltenumbruch] einen rath geschlossen/ wie mit ihme ver-
fahren werden solt/ und daß Herr M.
Schubart an demselbigen Sonntage/ da
er sich nicht zum heiligen Abendmahl ge-
funden/ ihn auf der cantzel gelästert/ und
ein Teuffels-kind geheissen/ und wohl
nicht einmahl/ sondern mehrmahl/ wie
die gantze Gemeine bezeugen könne.

6. Wohin/ und auf wen er mit den worten:
Pfuy Satan/ eigentlich ziehle?

Auf keine gewisse person/ wer aber ihn auf
solche weise/ wie er in vorigen Articuln
gesaget/ so fassete/ den hätet er gemeinet.

7. Dieweil er im vorigen Articul Herrn
M. Schubarten also beschrieben/ müsse er ja
nothwendig unter dem Satan ihn verstanden
haben?

Deswegen bliebe Herr M. Schubart nicht
ein Satan; da er sichs aber anmassete/
könte er nicht darfür.

8. Warum er die Geistlichen Schwärmer
geheissen?

Das hätte er niemahlen gethan.

9. Zu was ende er dann Num. 14. 86. 88.
91. gesetzet/ ihr werdet schwärmen am grossen
Gerichts-tage JEsu Christi?

Ja/ wer das thäte/ und ohne ursache wieder
ihn so schwärmete/ der möchte sichs
anmassen.

10. Ob dann das Herr M. Schubart ge-
than?

Das hätte er gethan zuvor etlichemal.

11. Warum er die Priester teuffels-kinder
geheissen?

Das hätte er niemals gethan.

12. Auff wen er dann mit den worten ziehle/
wenn er Num. 39. setze; sie verrathen sich offent-
lich/ daß sie unchristen/ und selbst zehenfache
teuffels-kinder seyen?

Ja/ wer ihn erstlich vor einen solchen hielte/
von dem man doch noch nicht wüste/ was
sein wesen wäre/ den verstünde er darun-
ter.

13. Ob wahr seye/ und er beständig darbey
bleibe/ daß das Ministerinm allhier ihn aus
teuffelischer blindheit beschuldiget/ und allen ih-
res gleichen lügen-mäulern glaubten?

Wer diese dinge an ihme thäte/ wie jetzo ge-
than würde/ und allen leuten und weibern
glaubte/ die solche dinge vorbrächten/
da er doch könte nicht beschuldigt wer-
den mit solchen dingen

14. Ob dann die geistliche allhier solche din-
ge gethan?

Auff solche weise/ daß sie es noch ausübten/
wenn sie es noch nicht gethan.

15. Ob er nicht unter den worten: pfuy Sat-
an/ Herrn M. Schubarten insonderheit verstan-
den?

Nein.

16. Ob Herr M. Schubart aus des satans/
und nicht Christi geiste geredet/ wie er ihn einen
verächter des H. Abendmahls geheissen?

Ja/ wenn es wahr wäre/ daß er es verachtet|/
so hätte Herr M. Schubart recht geredet.

17. Ob er dann darfür hielte/ daß er kein ver-
ächter des H. Nachtmals seye/ und daß dahe-
ro Herr M. Schubart nicht aus GOttes geist
geredet?

Da
Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
[Spaltenumbruch]

Hierauf wurde von E. E. Rath geſchloſ-
ſen/ vor verſchickung der Acten Peter Mo-
ritzen uͤber gewiſſe Articul wegen der ſchmaͤh-
worte/ ſo er wieder E Ehrw. Miniſterium all-
hier/ und Herrn M. Schubarten inſonderheit/
in der alſo genannten Apologie angefuͤhret/
zu vernehmen.

Joh. Zach. Birck/ N. P. & Actua-
rius in fidem ſubſcr.
Fernere auſſage Peter Moritzens
auf Articul.
Actum in der Caͤmmerey den 29. Junii
fol. 40.1669. horis pomeridianis.
Præſ.
Herr Rathmeiſter Knorr/ Wachs-
muth/ Syndicus D. Adamus Cortrejus,
Herr D. Wieſener/ Herr Geheimder
Redel.

Herr Rathmeiſter D. Knorr traͤgt Peter
Moritzen vor/ wie er ſo wohl in ſeiner Apolo-
logi
e/ als ſonſten/ die Herren Geiſtlichen ſehr
injurirt/ woruͤber er jetzt vorgenommen wor-
den/ und deutliche antwort zu geben ermahnet
ſeyn ſolte/ geſtalt ihme denn deswegen ſeine A-
pologi
e à fol. Act. 9. usque 19. zu recognoſci-
ren vorgeleget/ welche er dann/ daß es ſeine ei-
gene hand/ agnoſciret.

1. Warum er die Geiſtlichen allhier mit
dem Satan verglichen?

Wie koͤnte er die mit dem Satan verglei-
chen/ das koͤnte ja kein Heyde thun.

2. Wen er dann unter den worten ver-
ſtuͤnde/ wenn er in ſeiner Apologie num. 11. 12.
und 13. ſetze/ es waͤren jetzo ſolche Juͤnger und
Apoſtel/ die ihre macht nicht mit GOTTes
Geiſt und krafft bekraͤfftigten/ ſondern neh-
men weltliche Obrigkeit in Glaubens-ſachen
zu huͤlffe wieder Chriſtum und deſſen wahre
Juͤnger und Apoſtel/ und daß ſie ſolche men-
ſchen/ die nicht gantz und gar geſinnet ſeyn/
wie ſie/ alsdann zwingen/ daß ſie glauben ſol-
len/ was ſie ſagen und ſetzen allein?

Wen koͤnte er da gemeinet haben/ da haͤtte
er keinen rechtſchaffenen diener GOT-
tes gemeinet/ der ſich mit lehren und
worten auch guten Chriſtlichen exem-
peln gegen ſeinen naͤchſten bezeiget.

3. Ob er dann nicht Herrn M. Schubar-
ten und alle Geiſtliche des Miniſterii allhier
vor ſolche diener Chriſti hielte?

Ja/ auf ſolche weiſe hielte er ſie dafuͤr/ wenn
ſie wuͤrden ſich erzeigen/ wie rechte die-
ner GOttes gegen ihren naͤchſten ſich
erzeigen ſollen/ und nicht mit ſolcher ty-
ranney/ wie mit ihme umgegangen
wuͤrde/ verfuͤhren.

4. Worinnen ſie ſich dann nicht als diener
Chriſti bezeigten/ und der Chriſtlichen Ge-
meine mit guten exempeln nicht fuͤrgiengen?

Darinnen/ daß ſie ſich anjetzo an ſeiner ein-
falt und geringen perſon aͤrgerten/ und
daß ſie ihm mit keinem gutem exempel
vor-und mit ihme/ gleich einem Tuͤr-
cken/ umgiengen.

5. Worinnen ſolche tyranney beſtehe?

Darinnen/ daß ſie ihn aus freyen ſtuͤcken
haͤtten angefaſſet/ und ihme ſagen laſſen/
wenn er ſich in der und der zeit zum hei-
ligen Nachtmahl nicht finden wuͤrde/
haͤtten ſie allbereit alhier zu Rathhauſe
[Spaltenumbruch] einen rath geſchloſſen/ wie mit ihme ver-
fahren werden ſolt/ und daß Herr M.
Schubart an demſelbigen Sonntage/ da
er ſich nicht zum heiligen Abendmahl ge-
funden/ ihn auf der cantzel gelaͤſtert/ und
ein Teuffels-kind geheiſſen/ und wohl
nicht einmahl/ ſondern mehrmahl/ wie
die gantze Gemeine bezeugen koͤnne.

6. Wohin/ und auf wen er mit den worten:
Pfuy Satan/ eigentlich ziehle?

Auf keine gewiſſe perſon/ wer aber ihn auf
ſolche weiſe/ wie er in vorigen Articuln
geſaget/ ſo faſſete/ den haͤtet er gemeinet.

7. Dieweil er im vorigen Articul Herrn
M. Schubarten alſo beſchrieben/ muͤſſe er ja
nothwendig unter dem Satan ihn verſtanden
haben?

Deswegen bliebe Herr M. Schubart nicht
ein Satan; da er ſichs aber anmaſſete/
koͤnte er nicht darfuͤr.

8. Warum er die Geiſtlichen Schwaͤrmer
geheiſſen?

Das haͤtte er niemahlen gethan.

9. Zu was ende er dann Num. 14. 86. 88.
91. geſetzet/ ihr werdet ſchwaͤrmen am groſſen
Gerichts-tage JEſu Chriſti?

Ja/ wer das thaͤte/ und ohne urſache wieder
ihn ſo ſchwaͤrmete/ der moͤchte ſichs
anmaſſen.

10. Ob dann das Herꝛ M. Schubart ge-
than?

Das haͤtte er gethan zuvor etlichemal.

11. Warum er die Prieſter teuffels-kinder
geheiſſen?

Das haͤtte er niemals gethan.

12. Auff wen er dann mit den worten ziehle/
wenn er Num. 39. ſetze; ſie verrathen ſich offent-
lich/ daß ſie unchriſten/ und ſelbſt zehenfache
teuffels-kinder ſeyen?

Ja/ wer ihn erſtlich vor einen ſolchen hielte/
von dem man doch noch nicht wuͤſte/ was
ſein weſen waͤre/ den verſtuͤnde er darun-
ter.

13. Ob wahr ſeye/ und er beſtaͤndig darbey
bleibe/ daß das Miniſterinm allhier ihn aus
teuffeliſcher blindheit beſchuldiget/ und allen ih-
res gleichen luͤgen-maͤulern glaubten?

Wer dieſe dinge an ihme thaͤte/ wie jetzo ge-
than wuͤrde/ und allen leuten und weibern
glaubte/ die ſolche dinge vorbraͤchten/
da er doch koͤnte nicht beſchuldigt wer-
den mit ſolchen dingen

14. Ob dann die geiſtliche allhier ſolche din-
ge gethan?

Auff ſolche weiſe/ daß ſie es noch ausuͤbten/
wenn ſie es noch nicht gethan.

15. Ob er nicht unter den worten: pfuy Sat-
an/ Herꝛn M. Schubarten inſonderheit verſtan-
den?

Nein.

16. Ob Herꝛ M. Schubart aus des ſatans/
und nicht Chriſti geiſte geredet/ wie er ihn einen
veraͤchter des H. Abendmahls geheiſſen?

Ja/ wenn es wahr waͤre/ daß er es verachtet|/
ſo haͤtte Herꝛ M. Schubart recht geredet.

17. Ob er dann darfuͤr hielte/ daß er kein ver-
aͤchter des H. Nachtmals ſeye/ und daß dahe-
ro Herr M. Schubart nicht aus GOttes geiſt
geredet?

Da
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[710/1018] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle. Hierauf wurde von E. E. Rath geſchloſ- ſen/ vor verſchickung der Acten Peter Mo- ritzen uͤber gewiſſe Articul wegen der ſchmaͤh- worte/ ſo er wieder E Ehrw. Miniſterium all- hier/ und Herrn M. Schubarten inſonderheit/ in der alſo genannten Apologie angefuͤhret/ zu vernehmen. Joh. Zach. Birck/ N. P. & Actua- rius in fidem ſubſcr. Fernere auſſage Peter Moritzens auf Articul. Actum in der Caͤmmerey den 29. Junii 1669. horis pomeridianis. Præſ. Herr Rathmeiſter Knorr/ Wachs- muth/ Syndicus D. Adamus Cortrejus, Herr D. Wieſener/ Herr Geheimder Redel. Herr Rathmeiſter D. Knorr traͤgt Peter Moritzen vor/ wie er ſo wohl in ſeiner Apolo- logie/ als ſonſten/ die Herren Geiſtlichen ſehr injurirt/ woruͤber er jetzt vorgenommen wor- den/ und deutliche antwort zu geben ermahnet ſeyn ſolte/ geſtalt ihme denn deswegen ſeine A- pologie à fol. Act. 9. usque 19. zu recognoſci- ren vorgeleget/ welche er dann/ daß es ſeine ei- gene hand/ agnoſciret. 1. Warum er die Geiſtlichen allhier mit dem Satan verglichen? Wie koͤnte er die mit dem Satan verglei- chen/ das koͤnte ja kein Heyde thun. 2. Wen er dann unter den worten ver- ſtuͤnde/ wenn er in ſeiner Apologie num. 11. 12. und 13. ſetze/ es waͤren jetzo ſolche Juͤnger und Apoſtel/ die ihre macht nicht mit GOTTes Geiſt und krafft bekraͤfftigten/ ſondern neh- men weltliche Obrigkeit in Glaubens-ſachen zu huͤlffe wieder Chriſtum und deſſen wahre Juͤnger und Apoſtel/ und daß ſie ſolche men- ſchen/ die nicht gantz und gar geſinnet ſeyn/ wie ſie/ alsdann zwingen/ daß ſie glauben ſol- len/ was ſie ſagen und ſetzen allein? Wen koͤnte er da gemeinet haben/ da haͤtte er keinen rechtſchaffenen diener GOT- tes gemeinet/ der ſich mit lehren und worten auch guten Chriſtlichen exem- peln gegen ſeinen naͤchſten bezeiget. 3. Ob er dann nicht Herrn M. Schubar- ten und alle Geiſtliche des Miniſterii allhier vor ſolche diener Chriſti hielte? Ja/ auf ſolche weiſe hielte er ſie dafuͤr/ wenn ſie wuͤrden ſich erzeigen/ wie rechte die- ner GOttes gegen ihren naͤchſten ſich erzeigen ſollen/ und nicht mit ſolcher ty- ranney/ wie mit ihme umgegangen wuͤrde/ verfuͤhren. 4. Worinnen ſie ſich dann nicht als diener Chriſti bezeigten/ und der Chriſtlichen Ge- meine mit guten exempeln nicht fuͤrgiengen? Darinnen/ daß ſie ſich anjetzo an ſeiner ein- falt und geringen perſon aͤrgerten/ und daß ſie ihm mit keinem gutem exempel vor-und mit ihme/ gleich einem Tuͤr- cken/ umgiengen. 5. Worinnen ſolche tyranney beſtehe? Darinnen/ daß ſie ihn aus freyen ſtuͤcken haͤtten angefaſſet/ und ihme ſagen laſſen/ wenn er ſich in der und der zeit zum hei- ligen Nachtmahl nicht finden wuͤrde/ haͤtten ſie allbereit alhier zu Rathhauſe einen rath geſchloſſen/ wie mit ihme ver- fahren werden ſolt/ und daß Herr M. Schubart an demſelbigen Sonntage/ da er ſich nicht zum heiligen Abendmahl ge- funden/ ihn auf der cantzel gelaͤſtert/ und ein Teuffels-kind geheiſſen/ und wohl nicht einmahl/ ſondern mehrmahl/ wie die gantze Gemeine bezeugen koͤnne. 6. Wohin/ und auf wen er mit den worten: Pfuy Satan/ eigentlich ziehle? Auf keine gewiſſe perſon/ wer aber ihn auf ſolche weiſe/ wie er in vorigen Articuln geſaget/ ſo faſſete/ den haͤtet er gemeinet. 7. Dieweil er im vorigen Articul Herrn M. Schubarten alſo beſchrieben/ muͤſſe er ja nothwendig unter dem Satan ihn verſtanden haben? Deswegen bliebe Herr M. Schubart nicht ein Satan; da er ſichs aber anmaſſete/ koͤnte er nicht darfuͤr. 8. Warum er die Geiſtlichen Schwaͤrmer geheiſſen? Das haͤtte er niemahlen gethan. 9. Zu was ende er dann Num. 14. 86. 88. 91. geſetzet/ ihr werdet ſchwaͤrmen am groſſen Gerichts-tage JEſu Chriſti? Ja/ wer das thaͤte/ und ohne urſache wieder ihn ſo ſchwaͤrmete/ der moͤchte ſichs anmaſſen. 10. Ob dann das Herꝛ M. Schubart ge- than? Das haͤtte er gethan zuvor etlichemal. 11. Warum er die Prieſter teuffels-kinder geheiſſen? Das haͤtte er niemals gethan. 12. Auff wen er dann mit den worten ziehle/ wenn er Num. 39. ſetze; ſie verrathen ſich offent- lich/ daß ſie unchriſten/ und ſelbſt zehenfache teuffels-kinder ſeyen? Ja/ wer ihn erſtlich vor einen ſolchen hielte/ von dem man doch noch nicht wuͤſte/ was ſein weſen waͤre/ den verſtuͤnde er darun- ter. 13. Ob wahr ſeye/ und er beſtaͤndig darbey bleibe/ daß das Miniſterinm allhier ihn aus teuffeliſcher blindheit beſchuldiget/ und allen ih- res gleichen luͤgen-maͤulern glaubten? Wer dieſe dinge an ihme thaͤte/ wie jetzo ge- than wuͤrde/ und allen leuten und weibern glaubte/ die ſolche dinge vorbraͤchten/ da er doch koͤnte nicht beſchuldigt wer- den mit ſolchen dingen 14. Ob dann die geiſtliche allhier ſolche din- ge gethan? Auff ſolche weiſe/ daß ſie es noch ausuͤbten/ wenn ſie es noch nicht gethan. 15. Ob er nicht unter den worten: pfuy Sat- an/ Herꝛn M. Schubarten inſonderheit verſtan- den? Nein. 16. Ob Herꝛ M. Schubart aus des ſatans/ und nicht Chriſti geiſte geredet/ wie er ihn einen veraͤchter des H. Abendmahls geheiſſen? Ja/ wenn es wahr waͤre/ daß er es verachtet|/ ſo haͤtte Herꝛ M. Schubart recht geredet. 17. Ob er dann darfuͤr hielte/ daß er kein ver- aͤchter des H. Nachtmals ſeye/ und daß dahe- ro Herr M. Schubart nicht aus GOttes geiſt geredet? Da

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1018>, abgerufen am 20.11.2024.