Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.Junges Grün entkeimet schon dem Hügel, Frühlingslüfte fliegen drüber her. Sonne birg in Wolken deinen Schimmer! Denn sie schläft, der Frauen Erste! nimmer Kehret sie in ihrer Schönheit mehr. II. Don Juan. Es ist der Festtag nun erschienen Geschmücket ist die ganze Stadt. Und die Balkone alle grünen, In Blumen blüht der Fürstin Pfad. Da kommt sie, schön in Gold und Seide Im königlichen Prunkgeschmeide An ihres neu Vermählten Seite. Erstaunet siehet sie die Menge
Und preiset ihre Schönheit hoch! Doch Einer, Einer im Gedränge Fühlt tiefer ihre Schönheit noch. Er mögt in ihrem Blick vergehen Da er sie einmal erst gesehen, Und fühlt im Herzen tiefe Wehen. Junges Grün entkeimet ſchon dem Hügel, Frühlingslüfte fliegen drüber her. Sonne birg in Wolken deinen Schimmer! Denn ſie ſchläft, der Frauen Erſte! nimmer Kehret ſie in ihrer Schönheit mehr. II. Don Juan. Es iſt der Feſttag nun erſchienen Geſchmücket iſt die ganze Stadt. Und die Balkone alle grünen, In Blumen blüht der Fürſtin Pfad. Da kommt ſie, ſchön in Gold und Seide Im königlichen Prunkgeſchmeide An ihres neu Vermählten Seite. Erſtaunet ſiehet ſie die Menge
Und preiſet ihre Schönheit hoch! Doch Einer, Einer im Gedränge Fühlt tiefer ihre Schönheit noch. Er mögt in ihrem Blick vergehen Da er ſie einmal erſt geſehen, Und fühlt im Herzen tiefe Wehen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0450" n="434"/> <lg n="39"> <l>Junges Grün entkeimet ſchon dem Hügel,</l><lb/> <l>Frühlingslüfte fliegen drüber her.</l><lb/> <l>Sonne birg in Wolken deinen Schimmer!</l><lb/> <l>Denn ſie ſchläft, der Frauen Erſte! nimmer</l><lb/> <l>Kehret ſie in ihrer Schönheit mehr.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="4"> <head><hi rendition="#aq">II.</hi><lb/><hi rendition="#g">Don Juan</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Es iſt der Feſttag nun erſchienen</l><lb/> <l>Geſchmücket iſt die ganze Stadt.</l><lb/> <l>Und die Balkone alle grünen,</l><lb/> <l>In Blumen blüht der Fürſtin Pfad.</l><lb/> <l>Da kommt ſie, ſchön in Gold und Seide</l><lb/> <l>Im königlichen Prunkgeſchmeide</l><lb/> <l>An ihres neu Vermählten Seite.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Erſtaunet ſiehet ſie die Menge</l><lb/> <l>Und preiſet ihre Schönheit hoch!</l><lb/> <l>Doch Einer, Einer im Gedränge</l><lb/> <l>Fühlt tiefer ihre Schönheit noch.</l><lb/> <l>Er mögt in ihrem Blick vergehen</l><lb/> <l>Da er ſie einmal erſt geſehen,</l><lb/> <l>Und fühlt im Herzen tiefe Wehen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [434/0450]
Junges Grün entkeimet ſchon dem Hügel,
Frühlingslüfte fliegen drüber her.
Sonne birg in Wolken deinen Schimmer!
Denn ſie ſchläft, der Frauen Erſte! nimmer
Kehret ſie in ihrer Schönheit mehr.
II.
Don Juan.
Es iſt der Feſttag nun erſchienen
Geſchmücket iſt die ganze Stadt.
Und die Balkone alle grünen,
In Blumen blüht der Fürſtin Pfad.
Da kommt ſie, ſchön in Gold und Seide
Im königlichen Prunkgeſchmeide
An ihres neu Vermählten Seite.
Erſtaunet ſiehet ſie die Menge
Und preiſet ihre Schönheit hoch!
Doch Einer, Einer im Gedränge
Fühlt tiefer ihre Schönheit noch.
Er mögt in ihrem Blick vergehen
Da er ſie einmal erſt geſehen,
Und fühlt im Herzen tiefe Wehen.
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