Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Für einen Schleier heischen wir, Und eine schöne Kron; Zu Sponheim in der Kirche Die Maria soll sie han. Maria Königinn, Sie ist eine reine Magd; Sie kann gar treulich bitten, Für unsre Missethat. Ein Heller und ein Pfenning, Das ist ein kleiner Werth; Maria Königinne, Ist aller Ehren werth' Wir danken für die Gaben, Die ihr uns habt gethan; Gott wirds an euren Seelen Euch zum Guten lassen stahn. Von alten Liebesliedern. (Venusblümlein von Ambrosius Metzger. Nürnberg 1612.) Spazieren wollt ich reiten, Der Liebsten vor die Thür, Sie blickt nach mir von weitem, Und sprach mit großen Freuden: "Seht dort meines Herzens Zier, "Wie trabt er her zu mir. Fuͤr einen Schleier heiſchen wir, Und eine ſchoͤne Kron; Zu Sponheim in der Kirche Die Maria ſoll ſie han. Maria Koͤniginn, Sie iſt eine reine Magd; Sie kann gar treulich bitten, Fuͤr unſre Miſſethat. Ein Heller und ein Pfenning, Das iſt ein kleiner Werth; Maria Koͤniginne, Iſt aller Ehren werth' Wir danken fuͤr die Gaben, Die ihr uns habt gethan; Gott wirds an euren Seelen Euch zum Guten laſſen ſtahn. Von alten Liebesliedern. (Venusbluͤmlein von Ambroſius Metzger. Nuͤrnberg 1612.) Spazieren wollt ich reiten, Der Liebſten vor die Thuͤr, Sie blickt nach mir von weitem, Und ſprach mit großen Freuden: „Seht dort meines Herzens Zier, „Wie trabt er her zu mir. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0073" n="63"/> <lg n="3"> <l>Fuͤr einen Schleier heiſchen wir,</l><lb/> <l>Und eine ſchoͤne Kron;</l><lb/> <l>Zu Sponheim in der Kirche</l><lb/> <l>Die Maria ſoll ſie han.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Maria Koͤniginn,</l><lb/> <l>Sie iſt eine reine Magd;</l><lb/> <l>Sie kann gar treulich bitten,</l><lb/> <l>Fuͤr unſre Miſſethat.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ein Heller und ein Pfenning,</l><lb/> <l>Das iſt ein kleiner Werth;</l><lb/> <l>Maria Koͤniginne,</l><lb/> <l>Iſt aller Ehren werth'</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Wir danken fuͤr die Gaben,</l><lb/> <l>Die ihr uns habt gethan;</l><lb/> <l>Gott wirds an euren Seelen</l><lb/> <l>Euch zum Guten laſſen ſtahn.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Von alten Liebesliedern</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Venusbluͤmlein von Ambroſius Metzger. Nuͤrnberg 1612.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>pazieren wollt ich reiten,</l><lb/> <l>Der Liebſten vor die Thuͤr,</l><lb/> <l>Sie blickt nach mir von weitem,</l><lb/> <l>Und ſprach mit großen Freuden:</l><lb/> <l>„Seht dort meines Herzens Zier,</l><lb/> <l>„Wie trabt er her zu mir.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0073]
Fuͤr einen Schleier heiſchen wir,
Und eine ſchoͤne Kron;
Zu Sponheim in der Kirche
Die Maria ſoll ſie han.
Maria Koͤniginn,
Sie iſt eine reine Magd;
Sie kann gar treulich bitten,
Fuͤr unſre Miſſethat.
Ein Heller und ein Pfenning,
Das iſt ein kleiner Werth;
Maria Koͤniginne,
Iſt aller Ehren werth'
Wir danken fuͤr die Gaben,
Die ihr uns habt gethan;
Gott wirds an euren Seelen
Euch zum Guten laſſen ſtahn.
Von alten Liebesliedern.
(Venusbluͤmlein von Ambroſius Metzger. Nuͤrnberg 1612.)
Spazieren wollt ich reiten,
Der Liebſten vor die Thuͤr,
Sie blickt nach mir von weitem,
Und ſprach mit großen Freuden:
„Seht dort meines Herzens Zier,
„Wie trabt er her zu mir.
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Zitationshilfe: | Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/73>, abgerufen am 27.07.2024. |