Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Unbeschreibliche Freude. (Mündlich.) Wer ist denn draussen und klopfet an? Der mich so leise wecken kann? Das ist der Herzallerlieble dein, Steh auf und laß mich zu dir ein. Das Mädchen stand auf, und ließ ihn ein, Mit seinem schneeweissen Hemdelein; Mit seinen schneeweissen Beinen, Das Mädchen fing an zu weinen. Ach weine nicht, du Liebste mein, Aufs Jahr sollt du mein eigen seyn; Mein eigen sollt du werden, O Liebe auf grüner Erden. Ich wollt daß alle Felder wären Papier, Und alle Studenten schrieben hier; Sie schrieben ja hier die liebe lange Nacht, Sie schrieben uns beiden die Liebe doch nicht ab. Schweitzerlied. (Lauberl Diminutiv von Laubi, Stier, Gitzeli Geißlein.) Mis Bübli is wohl änetem Rhin, I wollt' ä klini Wile bi ihm si; Lauberl, lauberl, liri lauberl, Lauberl, lauberl, litum da. Unbeſchreibliche Freude. (Muͤndlich.) Wer iſt denn drauſſen und klopfet an? Der mich ſo leiſe wecken kann? Das iſt der Herzallerlieble dein, Steh auf und laß mich zu dir ein. Das Maͤdchen ſtand auf, und ließ ihn ein, Mit ſeinem ſchneeweiſſen Hemdelein; Mit ſeinen ſchneeweiſſen Beinen, Das Maͤdchen fing an zu weinen. Ach weine nicht, du Liebſte mein, Aufs Jahr ſollt du mein eigen ſeyn; Mein eigen ſollt du werden, O Liebe auf gruͤner Erden. Ich wollt daß alle Felder waͤren Papier, Und alle Studenten ſchrieben hier; Sie ſchrieben ja hier die liebe lange Nacht, Sie ſchrieben uns beiden die Liebe doch nicht ab. Schweitzerlied. (Lauberl Diminutiv von Laubi, Stier, Gitzeli Geißlein.) Mis Buͤbli is wohl aͤnetem Rhin, I wollt' aͤ klini Wile bi ihm ſi; Lauberl, lauberl, liri lauberl, Lauberl, lauberl, litum da. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0122" n="112"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Unbeſchreibliche Freude</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Muͤndlich.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>er iſt denn drauſſen und klopfet an?</l><lb/> <l>Der mich ſo leiſe wecken kann?</l><lb/> <l>Das iſt der Herzallerlieble dein,</l><lb/> <l>Steh auf und laß mich zu dir ein.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Das Maͤdchen ſtand auf, und ließ ihn ein,</l><lb/> <l>Mit ſeinem ſchneeweiſſen Hemdelein;</l><lb/> <l>Mit ſeinen ſchneeweiſſen Beinen,</l><lb/> <l>Das Maͤdchen fing an zu weinen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ach weine nicht, du Liebſte mein,</l><lb/> <l>Aufs Jahr ſollt du mein eigen ſeyn;</l><lb/> <l>Mein eigen ſollt du werden,</l><lb/> <l>O Liebe auf gruͤner Erden.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ich wollt daß alle Felder waͤren Papier,</l><lb/> <l>Und alle Studenten ſchrieben hier;</l><lb/> <l>Sie ſchrieben ja hier die liebe lange Nacht,</l><lb/> <l>Sie ſchrieben uns beiden die Liebe doch nicht ab.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Schweitzerlied</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Lauberl Diminutiv von Laubi, Stier, Gitzeli Geißlein.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>is Buͤbli is wohl aͤnetem Rhin,</l><lb/> <l>I wollt' aͤ klini Wile bi ihm ſi;</l><lb/> <l>Lauberl, lauberl, liri lauberl,</l><lb/> <l>Lauberl, lauberl, litum da.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0122]
Unbeſchreibliche Freude.
(Muͤndlich.)
Wer iſt denn drauſſen und klopfet an?
Der mich ſo leiſe wecken kann?
Das iſt der Herzallerlieble dein,
Steh auf und laß mich zu dir ein.
Das Maͤdchen ſtand auf, und ließ ihn ein,
Mit ſeinem ſchneeweiſſen Hemdelein;
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Das Maͤdchen fing an zu weinen.
Ach weine nicht, du Liebſte mein,
Aufs Jahr ſollt du mein eigen ſeyn;
Mein eigen ſollt du werden,
O Liebe auf gruͤner Erden.
Ich wollt daß alle Felder waͤren Papier,
Und alle Studenten ſchrieben hier;
Sie ſchrieben ja hier die liebe lange Nacht,
Sie ſchrieben uns beiden die Liebe doch nicht ab.
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(Lauberl Diminutiv von Laubi, Stier, Gitzeli Geißlein.)
Mis Buͤbli is wohl aͤnetem Rhin,
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Lauberl, lauberl, liri lauberl,
Lauberl, lauberl, litum da.
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