Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Ob sie von sonder -- von sonder- lichem Brod esse? (Christoph Demantius Tänze. Nürnberg 1601.) Nun freue dich mein Herzelein, der Sommer, Der Sommer, der bricht an, Weiche alle Traurigkeit, Und kehrt wieder Fröhlichkeit, Mir und dir ohn Unterlahn. Die Heide grünt und trägt nun, so schöne So schöne Blümelein, Und von diesen Blümlein allen, Thust du mir gar wohl gefallen, Ach zart liebes Jungfräulein! Schau ich dich an, du däuchst mir viel schöner Viel schöner noch jetzund, Als zuvor, wo kömmt dies her? Sag mirs, das ist mein Begehr, Lieblein zart zu jeder Stund. Ißt du etwa mein Liebchen von sonder Von sonderlichem Brod? Oder macht es dein Gebet? Daß dir alles wohl ansteht, Auch bist so weiß und roth. Ob ſie von ſonder — von ſonder- lichem Brod eſſe? (Chriſtoph Demantius Taͤnze. Nuͤrnberg 1601.) Nun freue dich mein Herzelein, der Sommer, Der Sommer, der bricht an, Weiche alle Traurigkeit, Und kehrt wieder Froͤhlichkeit, Mir und dir ohn Unterlahn. Die Heide gruͤnt und traͤgt nun, ſo ſchoͤne So ſchoͤne Bluͤmelein, Und von dieſen Bluͤmlein allen, Thuſt du mir gar wohl gefallen, Ach zart liebes Jungfraͤulein! Schau ich dich an, du daͤuchſt mir viel ſchoͤner Viel ſchoͤner noch jetzund, Als zuvor, wo koͤmmt dies her? Sag mirs, das iſt mein Begehr, Lieblein zart zu jeder Stund. Ißt du etwa mein Liebchen von ſonder Von ſonderlichem Brod? Oder macht es dein Gebet? Daß dir alles wohl anſteht, Auch biſt ſo weiß und roth. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0114" n="104"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ob ſie von ſonder</hi> — <hi rendition="#g">von ſonder</hi>-<lb/><hi rendition="#g">lichem Brod eſſe</hi>?</head><lb/> <p rendition="#c">(Chriſtoph Demantius Taͤnze. Nuͤrnberg 1601.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">N</hi>un freue dich mein Herzelein, der Sommer,</l><lb/> <l>Der Sommer, der bricht an,</l><lb/> <l>Weiche alle Traurigkeit,</l><lb/> <l>Und kehrt wieder Froͤhlichkeit,</l><lb/> <l>Mir und dir ohn Unterlahn.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die Heide gruͤnt und traͤgt nun, ſo ſchoͤne</l><lb/> <l>So ſchoͤne Bluͤmelein,</l><lb/> <l>Und von dieſen Bluͤmlein allen,</l><lb/> <l>Thuſt du mir gar wohl gefallen,</l><lb/> <l>Ach zart liebes Jungfraͤulein!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Schau ich dich an, du daͤuchſt mir viel ſchoͤner</l><lb/> <l>Viel ſchoͤner noch jetzund,</l><lb/> <l>Als zuvor, wo koͤmmt dies her?</l><lb/> <l>Sag mirs, das iſt mein Begehr,</l><lb/> <l>Lieblein zart zu jeder Stund.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ißt du etwa mein Liebchen von ſonder</l><lb/> <l>Von ſonderlichem Brod?</l><lb/> <l>Oder macht es dein Gebet?</l><lb/> <l>Daß dir alles wohl anſteht,</l><lb/> <l>Auch biſt ſo weiß und roth.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [104/0114]
Ob ſie von ſonder — von ſonder-
lichem Brod eſſe?
(Chriſtoph Demantius Taͤnze. Nuͤrnberg 1601.)
Nun freue dich mein Herzelein, der Sommer,
Der Sommer, der bricht an,
Weiche alle Traurigkeit,
Und kehrt wieder Froͤhlichkeit,
Mir und dir ohn Unterlahn.
Die Heide gruͤnt und traͤgt nun, ſo ſchoͤne
So ſchoͤne Bluͤmelein,
Und von dieſen Bluͤmlein allen,
Thuſt du mir gar wohl gefallen,
Ach zart liebes Jungfraͤulein!
Schau ich dich an, du daͤuchſt mir viel ſchoͤner
Viel ſchoͤner noch jetzund,
Als zuvor, wo koͤmmt dies her?
Sag mirs, das iſt mein Begehr,
Lieblein zart zu jeder Stund.
Ißt du etwa mein Liebchen von ſonder
Von ſonderlichem Brod?
Oder macht es dein Gebet?
Daß dir alles wohl anſteht,
Auch biſt ſo weiß und roth.
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