Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.O Luft schlag an ihr kaltes Herz, Dann kehrst du zurück mit Schmerz! O Furcht Schwermüthigkeit, O Hoffnung Sicherheit! O Luft du edles Element Führ hin mein Liedlein behend. Feuerelement. (Mündlich.) Er. Du kannst mir glauben liebes Herz, Geh dich am Bronnen frischen, Wenn heut die Stern am Himmel sind Komm ich zu dir mein schönes Kind, Da denkst du nicht der Schmerzen Im Herzen. Sie. Geh hin und nimm ein kühles Bad, Thu dich im Thau erlaben, Wenn Feuer und Stroh beysammen sind, Den Schnee darzwischen treibt der Wind, So muß es dennoch brennen, Ja brennen. 1. Epistel. (Aus Franken.) Ich habe mein Herz in deines hinein geschlossen, Darin liegen begraben Drei güldene Buchstaben, O Luft ſchlag an ihr kaltes Herz, Dann kehrſt du zuruͤck mit Schmerz! O Furcht Schwermuͤthigkeit, O Hoffnung Sicherheit! O Luft du edles Element Fuͤhr hin mein Liedlein behend. Feuerelement. (Muͤndlich.) Er. Du kannſt mir glauben liebes Herz, Geh dich am Bronnen friſchen, Wenn heut die Stern am Himmel ſind Komm ich zu dir mein ſchoͤnes Kind, Da denkſt du nicht der Schmerzen Im Herzen. Sie. Geh hin und nimm ein kuͤhles Bad, Thu dich im Thau erlaben, Wenn Feuer und Stroh beyſammen ſind, Den Schnee darzwiſchen treibt der Wind, So muß es dennoch brennen, Ja brennen. 1. Epiſtel. (Aus Franken.) Ich habe mein Herz in deines hinein geſchloſſen, Darin liegen begraben Drei guͤldene Buchſtaben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0064" n="52"/> <lg n="6"> <l>O Luft ſchlag an ihr kaltes Herz,</l><lb/> <l>Dann kehrſt du zuruͤck mit Schmerz!</l><lb/> <l>O Furcht Schwermuͤthigkeit,</l><lb/> <l>O Hoffnung Sicherheit!</l><lb/> <l>O Luft du edles Element</l><lb/> <l>Fuͤhr hin mein Liedlein behend.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Feuerelement</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Muͤndlich.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#g">Er</hi>. <hi rendition="#in">D</hi>u kannſt mir glauben liebes Herz,</l><lb/> <l>Geh dich am Bronnen friſchen,</l><lb/> <l>Wenn heut die Stern am Himmel ſind</l><lb/> <l>Komm ich zu dir mein ſchoͤnes Kind,</l><lb/> <l>Da denkſt du nicht der Schmerzen</l><lb/> <l>Im Herzen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#g">Sie</hi>. Geh hin und nimm ein kuͤhles Bad,</l><lb/> <l>Thu dich im Thau erlaben,</l><lb/> <l>Wenn Feuer und Stroh beyſammen ſind,</l><lb/> <l>Den Schnee darzwiſchen treibt der Wind,</l><lb/> <l>So muß es dennoch brennen,</l><lb/> <l>Ja brennen.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>1. <hi rendition="#g">Epiſtel</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Aus Franken.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">I</hi>ch habe mein Herz in deines hinein geſchloſſen,</l><lb/> <l>Darin liegen begraben</l><lb/> <l>Drei guͤldene Buchſtaben,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0064]
O Luft ſchlag an ihr kaltes Herz,
Dann kehrſt du zuruͤck mit Schmerz!
O Furcht Schwermuͤthigkeit,
O Hoffnung Sicherheit!
O Luft du edles Element
Fuͤhr hin mein Liedlein behend.
Feuerelement.
(Muͤndlich.)
Er. Du kannſt mir glauben liebes Herz,
Geh dich am Bronnen friſchen,
Wenn heut die Stern am Himmel ſind
Komm ich zu dir mein ſchoͤnes Kind,
Da denkſt du nicht der Schmerzen
Im Herzen.
Sie. Geh hin und nimm ein kuͤhles Bad,
Thu dich im Thau erlaben,
Wenn Feuer und Stroh beyſammen ſind,
Den Schnee darzwiſchen treibt der Wind,
So muß es dennoch brennen,
Ja brennen.
1. Epiſtel.
(Aus Franken.)
Ich habe mein Herz in deines hinein geſchloſſen,
Darin liegen begraben
Drei guͤldene Buchſtaben,
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