Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Geschwind macht euren Bündel. Die Eva wollt nicht gehen, Die rief sich ihren Mann, Der wollt ihr nicht beystehen, Da gieng das Zanken an. -- Jezt wird das größte Wetter Um meinen Hals hergehn, Hätt ich das alte Leder Mein Lebtag nicht gesehn! Zu Fuß sollst du nicht laufen, Ich sags bey meiner Treu, Was Schöns will ich dir kaufen, Wenn Kirchweih kommt herbey. Und kriegst du mir erst Kinder, Wohl übers Jahr hinaus, So wasch ich dir die Windel Und kehr die Stuben aus. Aussicht in die Ewigkeit. [Fliegendes Blat] O wie gehts im Himmel zu Und im ewigen Leben, Geſchwind macht euren Buͤndel. Die Eva wollt nicht gehen, Die rief ſich ihren Mann, Der wollt ihr nicht beyſtehen, Da gieng das Zanken an. — Jezt wird das groͤßte Wetter Um meinen Hals hergehn, Haͤtt ich das alte Leder Mein Lebtag nicht geſehn! Zu Fuß ſollſt du nicht laufen, Ich ſags bey meiner Treu, Was Schoͤns will ich dir kaufen, Wenn Kirchweih kommt herbey. Und kriegſt du mir erſt Kinder, Wohl uͤbers Jahr hinaus, So waſch ich dir die Windel Und kehr die Stuben aus. Ausſicht in die Ewigkeit. [Fliegendes Blat] O wie gehts im Himmel zu Und im ewigen Leben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="14"> <pb facs="#f0415" n="403"/> <l>Geſchwind macht euren Buͤndel.</l><lb/> <l>Packt euch zum Garten naus;</l><lb/> <l>In Arbeit ſollſt du ſchwitzen,</l><lb/> <l>Weil dieſes haſt gethan,</l><lb/> <l>Und bey dem Rocken ſitzen,</l><lb/> <l>Das iſt der Suͤnden Lohn.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Die Eva wollt nicht gehen,</l><lb/> <l>Die rief ſich ihren Mann,</l><lb/> <l>Der wollt ihr nicht beyſtehen,</l><lb/> <l>Da gieng das Zanken an. —</l><lb/> <l>Jezt wird das groͤßte Wetter</l><lb/> <l>Um meinen Hals hergehn,</l><lb/> <l>Haͤtt ich das alte Leder</l><lb/> <l>Mein Lebtag nicht geſehn!</l> </lg><lb/> <lg n="16"> <l>Zu Fuß ſollſt du nicht laufen,</l><lb/> <l>Ich ſags bey meiner Treu,</l><lb/> <l>Was Schoͤns will ich dir kaufen,</l><lb/> <l>Wenn Kirchweih kommt herbey.</l><lb/> <l>Und kriegſt du mir erſt Kinder,</l><lb/> <l>Wohl uͤbers Jahr hinaus,</l><lb/> <l>So waſch ich dir die Windel</l><lb/> <l>Und kehr die Stuben aus.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ausſicht in die Ewigkeit</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">[Fliegendes Blat]</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">O</hi> wie gehts im Himmel zu</l><lb/> <l>Und im ewigen Leben,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [403/0415]
Geſchwind macht euren Buͤndel.
Packt euch zum Garten naus;
In Arbeit ſollſt du ſchwitzen,
Weil dieſes haſt gethan,
Und bey dem Rocken ſitzen,
Das iſt der Suͤnden Lohn.
Die Eva wollt nicht gehen,
Die rief ſich ihren Mann,
Der wollt ihr nicht beyſtehen,
Da gieng das Zanken an. —
Jezt wird das groͤßte Wetter
Um meinen Hals hergehn,
Haͤtt ich das alte Leder
Mein Lebtag nicht geſehn!
Zu Fuß ſollſt du nicht laufen,
Ich ſags bey meiner Treu,
Was Schoͤns will ich dir kaufen,
Wenn Kirchweih kommt herbey.
Und kriegſt du mir erſt Kinder,
Wohl uͤbers Jahr hinaus,
So waſch ich dir die Windel
Und kehr die Stuben aus.
Ausſicht in die Ewigkeit.
[Fliegendes Blat]
O wie gehts im Himmel zu
Und im ewigen Leben,
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