Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Daß man den Knall thät hören, Reiter. Hör Pferdchen, was ich sage, Hör Pferdchen, was ich sag, Heut Nacht must du mich tragen Zurück vor Liebchens Thür. Reiterlied. (Venusblümlein von Metzger. Nürnberg 1612.) Nach Reitersbrauch ich reite Mein Rößlein in das Feld, Tumml das auf grüner Heide Werfs rumm auf alle Seiten, Mit Spornstreich mach' ich's springreich, Das mir dann wol gefällt. Wann es höflich thut traben, Lacht mir das Herze mein, Artlich Tugend und Gaben Mein Roß an sich thut haben, Auf alle Weis' erlangt es Preiß, Zierlich sein Sprünge sein. Im Rennen nicht seines gleichen, Schnell läuft es wie der Wind, Männlich sichs thut erzeigen, Mit Schlagen und mit Beissen; Gegen sein Feind ich sage heint, Seinesgleichen man nicht findt. Daß man den Knall thaͤt hoͤren, Reiter. Hoͤr Pferdchen, was ich ſage, Hoͤr Pferdchen, was ich ſag, Heut Nacht muſt du mich tragen Zuruͤck vor Liebchens Thuͤr. Reiterlied. (Venusbluͤmlein von Metzger. Nuͤrnberg 1612.) Nach Reitersbrauch ich reite Mein Roͤßlein in das Feld, Tumml das auf gruͤner Heide Werfs rumm auf alle Seiten, Mit Spornſtreich mach' ich's ſpringreich, Das mir dann wol gefaͤllt. Wann es hoͤflich thut traben, Lacht mir das Herze mein, Artlich Tugend und Gaben Mein Roß an ſich thut haben, Auf alle Weiſ' erlangt es Preiß, Zierlich ſein Spruͤnge ſein. Im Rennen nicht ſeines gleichen, Schnell laͤuft es wie der Wind, Maͤnnlich ſichs thut erzeigen, Mit Schlagen und mit Beiſſen; Gegen ſein Feind ich ſage heint, Seinesgleichen man nicht findt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="12"> <pb facs="#f0039" n="27"/> <l>Daß man den Knall thaͤt hoͤren,</l><lb/> <l>Wie ein Piſtole pufft.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l><hi rendition="#g">Reiter</hi>. Hoͤr Pferdchen, was ich ſage,</l><lb/> <l>Hoͤr Pferdchen, was ich ſag,</l><lb/> <l>Heut Nacht muſt du mich tragen</l><lb/> <l>Zuruͤck vor Liebchens Thuͤr.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Reiterlied</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Venusbluͤmlein von Metzger. Nuͤrnberg 1612.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">N</hi>ach Reitersbrauch ich reite</l><lb/> <l>Mein Roͤßlein in das Feld,</l><lb/> <l>Tumml das auf gruͤner Heide</l><lb/> <l>Werfs rumm auf alle Seiten,</l><lb/> <l>Mit Spornſtreich mach' ich's ſpringreich,</l><lb/> <l>Das mir dann wol gefaͤllt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wann es hoͤflich thut traben,</l><lb/> <l>Lacht mir das Herze mein,</l><lb/> <l>Artlich Tugend und Gaben</l><lb/> <l>Mein Roß an ſich thut haben,</l><lb/> <l>Auf alle Weiſ' erlangt es Preiß,</l><lb/> <l>Zierlich ſein Spruͤnge ſein.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Im Rennen nicht ſeines gleichen,</l><lb/> <l>Schnell laͤuft es wie der Wind,</l><lb/> <l>Maͤnnlich ſichs thut erzeigen,</l><lb/> <l>Mit Schlagen und mit Beiſſen;</l><lb/> <l>Gegen ſein Feind ich ſage heint,</l><lb/> <l>Seinesgleichen man nicht findt.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0039]
Daß man den Knall thaͤt hoͤren,
Wie ein Piſtole pufft.
Reiter. Hoͤr Pferdchen, was ich ſage,
Hoͤr Pferdchen, was ich ſag,
Heut Nacht muſt du mich tragen
Zuruͤck vor Liebchens Thuͤr.
Reiterlied.
(Venusbluͤmlein von Metzger. Nuͤrnberg 1612.)
Nach Reitersbrauch ich reite
Mein Roͤßlein in das Feld,
Tumml das auf gruͤner Heide
Werfs rumm auf alle Seiten,
Mit Spornſtreich mach' ich's ſpringreich,
Das mir dann wol gefaͤllt.
Wann es hoͤflich thut traben,
Lacht mir das Herze mein,
Artlich Tugend und Gaben
Mein Roß an ſich thut haben,
Auf alle Weiſ' erlangt es Preiß,
Zierlich ſein Spruͤnge ſein.
Im Rennen nicht ſeines gleichen,
Schnell laͤuft es wie der Wind,
Maͤnnlich ſichs thut erzeigen,
Mit Schlagen und mit Beiſſen;
Gegen ſein Feind ich ſage heint,
Seinesgleichen man nicht findt.
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