Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Zur Hand gewann sie Reu und Leid, Zerriß ihr königliches Kleid, Und legt sich an Wohl einen grauen Orden. Albertus lehrt sie in der Beicht, Wie sie Versühnung wohl erreicht, Mit strenger Buß, Um ihre Schuld und Morden. Vor ihrer Zell wohl achtzehn Jahr, Neun Vögel sangen traurig gar, Den gab sie Speiß, Und weinet bitterlichen. Und da die Zeit verstrichen war, Da waren es neun Engel klar, Die führen sie Wohl in das Himmelreiche. Wächter hüt dich bas. (Fliegendes Blatt. Nürnberg bei Valentin Neuber um 1596.) Es wohnet Lieb bey Liebe, Dazu groß Herzeleid, Ein edle Herzoginne, Ein Ritter hochgemayt, Sie hätten einander von Herzen lieb, Daß sie vor grosser Hute Zusammen kamen nie. Zur Hand gewann ſie Reu und Leid, Zerriß ihr koͤnigliches Kleid, Und legt ſich an Wohl einen grauen Orden. Albertus lehrt ſie in der Beicht, Wie ſie Verſuͤhnung wohl erreicht, Mit ſtrenger Buß, Um ihre Schuld und Morden. Vor ihrer Zell wohl achtzehn Jahr, Neun Voͤgel ſangen traurig gar, Den gab ſie Speiß, Und weinet bitterlichen. Und da die Zeit verſtrichen war, Da waren es neun Engel klar, Die fuͤhren ſie Wohl in das Himmelreiche. Waͤchter huͤt dich bas. (Fliegendes Blatt. Nuͤrnberg bei Valentin Neuber um 1596.) Es wohnet Lieb bey Liebe, Dazu groß Herzeleid, Ein edle Herzoginne, Ein Ritter hochgemayt, Sie haͤtten einander von Herzen lieb, Daß ſie vor groſſer Hute Zuſammen kamen nie. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0255" n="243"/> <lg n="40"> <l>Zur Hand gewann ſie Reu und Leid,</l><lb/> <l>Zerriß ihr koͤnigliches Kleid,</l><lb/> <l>Und legt ſich an</l><lb/> <l>Wohl einen grauen Orden.</l> </lg><lb/> <lg n="41"> <l>Albertus lehrt ſie in der Beicht,</l><lb/> <l>Wie ſie Verſuͤhnung wohl erreicht,</l><lb/> <l>Mit ſtrenger Buß,</l><lb/> <l>Um ihre Schuld und Morden.</l> </lg><lb/> <lg n="42"> <l>Vor ihrer Zell wohl achtzehn Jahr,</l><lb/> <l>Neun Voͤgel ſangen traurig gar,</l><lb/> <l>Den gab ſie Speiß,</l><lb/> <l>Und weinet bitterlichen.</l> </lg><lb/> <lg n="43"> <l>Und da die Zeit verſtrichen war,</l><lb/> <l>Da waren es neun Engel klar,</l><lb/> <l>Die fuͤhren ſie</l><lb/> <l>Wohl in das Himmelreiche.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Waͤchter huͤt dich bas</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Fliegendes Blatt. Nuͤrnberg bei Valentin Neuber um 1596.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s wohnet Lieb bey Liebe,</l><lb/> <l>Dazu groß Herzeleid,</l><lb/> <l>Ein edle Herzoginne,</l><lb/> <l>Ein Ritter hochgemayt,</l><lb/> <l>Sie haͤtten einander von Herzen lieb,</l><lb/> <l>Daß ſie vor groſſer Hute</l><lb/> <l>Zuſammen kamen nie.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [243/0255]
Zur Hand gewann ſie Reu und Leid,
Zerriß ihr koͤnigliches Kleid,
Und legt ſich an
Wohl einen grauen Orden.
Albertus lehrt ſie in der Beicht,
Wie ſie Verſuͤhnung wohl erreicht,
Mit ſtrenger Buß,
Um ihre Schuld und Morden.
Vor ihrer Zell wohl achtzehn Jahr,
Neun Voͤgel ſangen traurig gar,
Den gab ſie Speiß,
Und weinet bitterlichen.
Und da die Zeit verſtrichen war,
Da waren es neun Engel klar,
Die fuͤhren ſie
Wohl in das Himmelreiche.
Waͤchter huͤt dich bas.
(Fliegendes Blatt. Nuͤrnberg bei Valentin Neuber um 1596.)
Es wohnet Lieb bey Liebe,
Dazu groß Herzeleid,
Ein edle Herzoginne,
Ein Ritter hochgemayt,
Sie haͤtten einander von Herzen lieb,
Daß ſie vor groſſer Hute
Zuſammen kamen nie.
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