Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Gedankenstille. Vögel thut euch nicht verweilen, Kommet, eilet schnell herzu, Wölfe höret auf zu heulen, Denn ihr störet meine Ruh. Götter kommt und helft mir klagen, Ihr sollt alle Zeugen seyn, Dürft ich es den Lüften sagen Und entdecken meine Pein. Wehet nur ihr sanften Winde, Bächlein rauschet nicht so sehr, Fliest und wehet jetzt gelinde Gebt doch meinem Lied Gehör. Aest und Zweige thut nicht wanken, Bäum und Blätter haltet still, Weil ich jetzo in Gedanken, Euch mein Lied entdecken will. Der Bremberger. Fliegendes Blat. 1. Mit Urlaub Frau um euren werthen Diestmann Geheissen war der Bremberger Ein edler Ritter weise, In seinem Ton ich euch wohl singen kann, Darin mir niemand verdenke, Gedankenſtille. Voͤgel thut euch nicht verweilen, Kommet, eilet ſchnell herzu, Woͤlfe hoͤret auf zu heulen, Denn ihr ſtoͤret meine Ruh. Goͤtter kommt und helft mir klagen, Ihr ſollt alle Zeugen ſeyn, Duͤrft ich es den Luͤften ſagen Und entdecken meine Pein. Wehet nur ihr ſanften Winde, Baͤchlein rauſchet nicht ſo ſehr, Flieſt und wehet jetzt gelinde Gebt doch meinem Lied Gehoͤr. Aeſt und Zweige thut nicht wanken, Baͤum und Blaͤtter haltet ſtill, Weil ich jetzo in Gedanken, Euch mein Lied entdecken will. Der Bremberger. Fliegendes Blat. 1. Mit Urlaub Frau um euren werthen Dieſtmann Geheiſſen war der Bremberger Ein edler Ritter weiſe, In ſeinem Ton ich euch wohl ſingen kann, Darin mir niemand verdenke, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0241" n="229"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Gedankenſtille</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">V</hi>oͤgel thut euch nicht verweilen,</l><lb/> <l>Kommet, eilet ſchnell herzu,</l><lb/> <l>Woͤlfe hoͤret auf zu heulen,</l><lb/> <l>Denn ihr ſtoͤret meine Ruh.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Goͤtter kommt und helft mir klagen,</l><lb/> <l>Ihr ſollt alle Zeugen ſeyn,</l><lb/> <l>Duͤrft ich es den Luͤften ſagen</l><lb/> <l>Und entdecken meine Pein.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wehet nur ihr ſanften Winde,</l><lb/> <l>Baͤchlein rauſchet nicht ſo ſehr,</l><lb/> <l>Flieſt und wehet jetzt gelinde</l><lb/> <l>Gebt doch meinem Lied Gehoͤr.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Aeſt und Zweige thut nicht wanken,</l><lb/> <l>Baͤum und Blaͤtter haltet ſtill,</l><lb/> <l>Weil ich jetzo in Gedanken,</l><lb/> <l>Euch mein Lied entdecken will.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der Bremberger</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Fliegendes Blat.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <head>1.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">M</hi>it Urlaub Frau um euren werthen Dieſtmann</l><lb/> <l>Geheiſſen war der Bremberger</l><lb/> <l>Ein edler Ritter weiſe,</l><lb/> <l>In ſeinem Ton ich euch wohl ſingen kann,</l><lb/> <l>Darin mir niemand verdenke,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0241]
Gedankenſtille.
Voͤgel thut euch nicht verweilen,
Kommet, eilet ſchnell herzu,
Woͤlfe hoͤret auf zu heulen,
Denn ihr ſtoͤret meine Ruh.
Goͤtter kommt und helft mir klagen,
Ihr ſollt alle Zeugen ſeyn,
Duͤrft ich es den Luͤften ſagen
Und entdecken meine Pein.
Wehet nur ihr ſanften Winde,
Baͤchlein rauſchet nicht ſo ſehr,
Flieſt und wehet jetzt gelinde
Gebt doch meinem Lied Gehoͤr.
Aeſt und Zweige thut nicht wanken,
Baͤum und Blaͤtter haltet ſtill,
Weil ich jetzo in Gedanken,
Euch mein Lied entdecken will.
Der Bremberger.
Fliegendes Blat.
1.
Mit Urlaub Frau um euren werthen Dieſtmann
Geheiſſen war der Bremberger
Ein edler Ritter weiſe,
In ſeinem Ton ich euch wohl ſingen kann,
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