Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Im kühlen Wasser fließet Sein rosenrothes Blut, Das Bächlein sich ergießet Wohl in die Meeresfluth. Vom hohen Himmel sehen Zwei blaue Aeugelein, Seh ich mein Englein stehen In einem Sternelein. Dort droben auf dem Berge Da steht das hohe Rad, Will ich mich drunter legen Und trauern früh und spat. Hast du mich denn verlassen Der mich betrogen hat, Will ich die Welt verlassen, Bekennen meine That. Der Leib der wird begraben, Der Kopf steht auf dem Rad, Es fressen den die Raben Der mich verführet hat. Der Traum. In des Regenbogen überlangem Ton. Ein mal lag ich In Schlafes Qual, Mich däucht ich war Im kuͤhlen Waſſer fließet Sein roſenrothes Blut, Das Baͤchlein ſich ergießet Wohl in die Meeresfluth. Vom hohen Himmel ſehen Zwei blaue Aeugelein, Seh ich mein Englein ſtehen In einem Sternelein. Dort droben auf dem Berge Da ſteht das hohe Rad, Will ich mich drunter legen Und trauern fruͤh und ſpat. Haſt du mich denn verlaſſen Der mich betrogen hat, Will ich die Welt verlaſſen, Bekennen meine That. Der Leib der wird begraben, Der Kopf ſteht auf dem Rad, Es freſſen den die Raben Der mich verfuͤhret hat. Der Traum. In des Regenbogen uͤberlangem Ton. Ein mal lag ich In Schlafes Qual, Mich daͤucht ich war <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0235" n="223"/> <lg n="3"> <l>Im kuͤhlen Waſſer fließet</l><lb/> <l>Sein roſenrothes Blut,</l><lb/> <l>Das Baͤchlein ſich ergießet</l><lb/> <l>Wohl in die Meeresfluth.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Vom hohen Himmel ſehen</l><lb/> <l>Zwei blaue Aeugelein,</l><lb/> <l>Seh ich mein Englein ſtehen</l><lb/> <l>In einem Sternelein.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Dort droben auf dem Berge</l><lb/> <l>Da ſteht das hohe Rad,</l><lb/> <l>Will ich mich drunter legen</l><lb/> <l>Und trauern fruͤh und ſpat.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Haſt du mich denn verlaſſen</l><lb/> <l>Der mich betrogen hat,</l><lb/> <l>Will ich die Welt verlaſſen,</l><lb/> <l>Bekennen meine That.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Der Leib der wird begraben,</l><lb/> <l>Der Kopf ſteht auf dem Rad,</l><lb/> <l>Es freſſen den die Raben</l><lb/> <l>Der mich verfuͤhret hat.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der Traum</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">In des Regenbogen uͤberlangem Ton.<lb/> (Altes Manuſcript.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>in mal lag ich</l><lb/> <l>In Schlafes Qual,</l><lb/> <l>Mich daͤucht ich war</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0235]
Im kuͤhlen Waſſer fließet
Sein roſenrothes Blut,
Das Baͤchlein ſich ergießet
Wohl in die Meeresfluth.
Vom hohen Himmel ſehen
Zwei blaue Aeugelein,
Seh ich mein Englein ſtehen
In einem Sternelein.
Dort droben auf dem Berge
Da ſteht das hohe Rad,
Will ich mich drunter legen
Und trauern fruͤh und ſpat.
Haſt du mich denn verlaſſen
Der mich betrogen hat,
Will ich die Welt verlaſſen,
Bekennen meine That.
Der Leib der wird begraben,
Der Kopf ſteht auf dem Rad,
Es freſſen den die Raben
Der mich verfuͤhret hat.
Der Traum.
In des Regenbogen uͤberlangem Ton.
(Altes Manuſcript.)
Ein mal lag ich
In Schlafes Qual,
Mich daͤucht ich war
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