Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Zwey Schelme. (Fliegende Blätter.) Es trägt ein Jäger ein grünen Huth, Er trägt drey Federn auf seinem Huth, Juchhey, Rassey! Hesasa, Faldrida! Er trägt drey Federn auf seinem Huth. Die eine war mit Gold beschlagen, Das kann ein jeder Jäger tragen: Juchhey u. s. w. Der Jäger der jagt ein wildes Schwein Bey Nacht, bey Tag, bey Mondenschein: Juchhey u. s. w. Er jagt über Berg und tiefe Straus, Er jagt ein schwarzbraunes Mädel heraus: Juchhey u. s. w. Wonaus, wohin, du wildes Thier, Ich bin ein Jäger und fang dich schier? Juchhey u. s. w. Du bist ein Jäger und fängst mich nicht, Du kennst meine krumme Sprünglein noch nicht: Juchhey u. s. w. Deine krumme Sprünge kenn ich gar wohl, Leid ists mir, daß ich dich fangen soll: Juchhey u. s. w. Er warf ihr das Bändlein an den Arm. Jezt bin ich gefangen, daß Gott erbarm: Juchhey u. s. w. Zwey Schelme. (Fliegende Blaͤtter.) Es traͤgt ein Jaͤger ein gruͤnen Huth, Er traͤgt drey Federn auf ſeinem Huth, Juchhey, Raſſey! Heſaſa, Faldrida! Er traͤgt drey Federn auf ſeinem Huth. Die eine war mit Gold beſchlagen, Das kann ein jeder Jaͤger tragen: Juchhey u. ſ. w. Der Jaͤger der jagt ein wildes Schwein Bey Nacht, bey Tag, bey Mondenſchein: Juchhey u. ſ. w. Er jagt uͤber Berg und tiefe Straus, Er jagt ein ſchwarzbraunes Maͤdel heraus: Juchhey u. ſ. w. Wonaus, wohin, du wildes Thier, Ich bin ein Jaͤger und fang dich ſchier? Juchhey u. ſ. w. Du biſt ein Jaͤger und faͤngſt mich nicht, Du kennſt meine krumme Spruͤnglein noch nicht: Juchhey u. ſ. w. Deine krumme Spruͤnge kenn ich gar wohl, Leid iſts mir, daß ich dich fangen ſoll: Juchhey u. ſ. w. Er warf ihr das Baͤndlein an den Arm. Jezt bin ich gefangen, daß Gott erbarm: Juchhey u. ſ. w. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb n="154" facs="#f0166"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zwey Schelme</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Fliegende Blaͤtter.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s traͤgt ein Jaͤger ein gruͤnen Huth,</l><lb/> <l>Er traͤgt drey Federn auf ſeinem Huth,</l><lb/> <l>Juchhey, Raſſey! Heſaſa, Faldrida!</l><lb/> <l>Er traͤgt drey Federn auf ſeinem Huth.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die eine war mit Gold beſchlagen,</l><lb/> <l>Das kann ein jeder Jaͤger tragen:</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Der Jaͤger der jagt ein wildes Schwein</l><lb/> <l>Bey Nacht, bey Tag, bey Mondenſchein:</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Er jagt uͤber Berg und tiefe Straus,</l><lb/> <l>Er jagt ein ſchwarzbraunes Maͤdel heraus:</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wonaus, wohin, du wildes Thier,</l><lb/> <l>Ich bin ein Jaͤger und fang dich ſchier?</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Du biſt ein Jaͤger und faͤngſt mich nicht,</l><lb/> <l>Du kennſt meine krumme Spruͤnglein noch nicht:</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Deine krumme Spruͤnge kenn ich gar wohl,</l><lb/> <l>Leid iſts mir, daß ich dich fangen ſoll:</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Er warf ihr das Baͤndlein an den Arm.</l><lb/> <l>Jezt bin ich gefangen, daß Gott erbarm:</l><lb/> <l>Juchhey u. ſ. w.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0166]
Zwey Schelme.
(Fliegende Blaͤtter.)
Es traͤgt ein Jaͤger ein gruͤnen Huth,
Er traͤgt drey Federn auf ſeinem Huth,
Juchhey, Raſſey! Heſaſa, Faldrida!
Er traͤgt drey Federn auf ſeinem Huth.
Die eine war mit Gold beſchlagen,
Das kann ein jeder Jaͤger tragen:
Juchhey u. ſ. w.
Der Jaͤger der jagt ein wildes Schwein
Bey Nacht, bey Tag, bey Mondenſchein:
Juchhey u. ſ. w.
Er jagt uͤber Berg und tiefe Straus,
Er jagt ein ſchwarzbraunes Maͤdel heraus:
Juchhey u. ſ. w.
Wonaus, wohin, du wildes Thier,
Ich bin ein Jaͤger und fang dich ſchier?
Juchhey u. ſ. w.
Du biſt ein Jaͤger und faͤngſt mich nicht,
Du kennſt meine krumme Spruͤnglein noch nicht:
Juchhey u. ſ. w.
Deine krumme Spruͤnge kenn ich gar wohl,
Leid iſts mir, daß ich dich fangen ſoll:
Juchhey u. ſ. w.
Er warf ihr das Baͤndlein an den Arm.
Jezt bin ich gefangen, daß Gott erbarm:
Juchhey u. ſ. w.
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Zitationshilfe: | Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/166>, abgerufen am 03.03.2025. |