Kein menschlich Zung beschreiben kann Die süße Harmonie.
Was war nicht für ein Echo da, Wie stimmten sie zusammen, O wär ich doch gewesen nah, Es würde mich entflammen. Kein süßres Lied im Himmelreich, Wird nimmermehr gehöret, Als wenn die Selgen allzugleich Wollen, was Gott begehret.
Ritter Peter von Stauffenberg und die Meerfeye.
Wahrhafte Geschichte Herrn P. v. St. Straßburg bey B. Tobias Erben 1595.
I.Romanze.
Vorüber zieht manch edler Aar, Herr Peter ein theurer Ritter war, Er war so keusch, er war so rein, Wie seines Antlitz edler Schein, Er war bereit zu jeder Zeit, Zu Schimpf, zu Ernst, zu Lust, zu Streit.
In junger Kraft, in fremdem Land, Sein Mannheit machte ihn bekannt, Als er nach Hause kehrt zurück, Bedenkt in sich sein hohes Glück,
27.
Kein menſchlich Zung beſchreiben kann Die ſuͤße Harmonie.
Was war nicht fuͤr ein Echo da, Wie ſtimmten ſie zuſammen, O waͤr ich doch geweſen nah, Es wuͤrde mich entflammen. Kein ſuͤßres Lied im Himmelreich, Wird nimmermehr gehoͤret, Als wenn die Selgen allzugleich Wollen, was Gott begehret.
Ritter Peter von Stauffenberg und die Meerfeye.
Wahrhafte Geſchichte Herrn P. v. St. Straßburg bey B. Tobias Erben 1595.
I.Romanze.
Voruͤber zieht manch edler Aar, Herr Peter ein theurer Ritter war, Er war ſo keuſch, er war ſo rein, Wie ſeines Antlitz edler Schein, Er war bereit zu jeder Zeit, Zu Schimpf, zu Ernſt, zu Luſt, zu Streit.
In junger Kraft, in fremdem Land, Sein Mannheit machte ihn bekannt, Als er nach Hauſe kehrt zuruͤck, Bedenkt in ſich ſein hohes Gluͤck,
27.
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[407[417]/0426]
Kein menſchlich Zung beſchreiben kann
Die ſuͤße Harmonie.
Was war nicht fuͤr ein Echo da,
Wie ſtimmten ſie zuſammen,
O waͤr ich doch geweſen nah,
Es wuͤrde mich entflammen.
Kein ſuͤßres Lied im Himmelreich,
Wird nimmermehr gehoͤret,
Als wenn die Selgen allzugleich
Wollen, was Gott begehret.
Ritter Peter von Stauffenberg
und die Meerfeye.
Wahrhafte Geſchichte Herrn P. v. St. Straßburg bey B. Tobias Erben 1595.
I. Romanze.
Voruͤber zieht manch edler Aar,
Herr Peter ein theurer Ritter war,
Er war ſo keuſch, er war ſo rein,
Wie ſeines Antlitz edler Schein,
Er war bereit zu jeder Zeit,
Zu Schimpf, zu Ernſt, zu Luſt, zu Streit.
In junger Kraft, in fremdem Land,
Sein Mannheit machte ihn bekannt,
Als er nach Hauſe kehrt zuruͤck,
Bedenkt in ſich ſein hohes Gluͤck,
27.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 407[417]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/426>, abgerufen am 30.12.2024.
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