Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Die Karpfen viel fressen, Die Predig hat gfallen, Sie bleiben wie alle. Die Schlacht bey Sempach. Von Halb Suter Tschudi. I. 529. Die ältern Kriegs- und Schlachtlieder der Die Biene kam geflogen, macht in der Lind ihr Nest, Es redet der gemeine Mann, das deutet fremde Gäst. Da sah man wie die Beste bey Willisow hell brennt, Den Herzog mit dem Heere ein jeder daran kennt. Sie redeten zusammen in ihrem Uebermuth, Die Schweizer wollen wir tödten, das jung und alte Blut. Sie zogen her mit Schalle von Sursee aus der Stadt, Sie fangen an zu ziehen mit ihrem köstlichen Waat: "Ihr niederländisch Heeren, ihr zieht ins Oberland, "Werdet ihr euch da ernähren, es ist euch unbekannt. "Ihr solltet euch nach Beichte vorher noch umme sehen, "Im Oberländchem Streite möcht euch wohl Weh geschehen." Die Karpfen viel freſſen, Die Predig hat gfallen, Sie bleiben wie alle. Die Schlacht bey Sempach. Von Halb Suter Tſchudi. I. 529. Die aͤltern Kriegs- und Schlachtlieder der Die Biene kam geflogen, macht in der Lind ihr Neſt, Es redet der gemeine Mann, das deutet fremde Gaͤſt. Da ſah man wie die Beſte bey Williſow hell brennt, Den Herzog mit dem Heere ein jeder daran kennt. Sie redeten zuſammen in ihrem Uebermuth, Die Schweizer wollen wir toͤdten, das jung und alte Blut. Sie zogen her mit Schalle von Surſee aus der Stadt, Sie fangen an zu ziehen mit ihrem koͤſtlichen Waat: „Ihr niederlaͤndiſch Heeren, ihr zieht ins Oberland, „Werdet ihr euch da ernaͤhren, es iſt euch unbekannt. „Ihr ſolltet euch nach Beichte vorher noch umme ſehen, „Im Oberlaͤndchem Streite moͤcht euch wohl Weh geſchehen.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="17"> <pb facs="#f0368" n="349[359]"/> <l>Die Karpfen viel freſſen,</l><lb/> <l>Die Predig vergeſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>Die Predig hat gfallen,</l><lb/> <l>Sie bleiben wie alle.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Die Schlacht bey Sempach</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Von Halb Suter Tſchudi. <hi rendition="#aq">I</hi>. 529. Die aͤltern Kriegs- und Schlachtlieder der<lb/> Deutſchen fordern eine eigne Sammlung; aus Tſchudi eilf, bey<lb/> Diebold Schilling fuͤnf, die Seeſchlacht der Vitalienbruͤder aus Canz-<lb/> ler, die Schlacht bey Ingolſtadt aus Schaͤrtlin, am Kremmerdamm<lb/> aus Buchholz, der Nuͤrnberger Krieg aus Canzler, die Grumbacher<lb/> Fehde, der Wirtemberger Krieg u. a m. haben ſich bey uns angehaͤuft,<lb/> wir konnten nur die Ausgezeichneten aufnehmen, ungerichtet keins<lb/> unbedeutend.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ie Biene kam geflogen, macht in der Lind ihr Neſt,</l><lb/> <l>Es redet der gemeine Mann, das deutet fremde Gaͤſt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Da ſah man wie die Beſte bey Williſow hell brennt,</l><lb/> <l>Den Herzog mit dem Heere ein jeder daran kennt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Sie redeten zuſammen in ihrem Uebermuth,</l><lb/> <l>Die Schweizer wollen wir toͤdten, das jung und alte Blut.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Sie zogen her mit Schalle von Surſee aus der Stadt,</l><lb/> <l>Sie fangen an zu ziehen mit ihrem koͤſtlichen Waat:</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>„Ihr niederlaͤndiſch Heeren, ihr zieht ins Oberland,</l><lb/> <l>„Werdet ihr euch da ernaͤhren, es iſt euch unbekannt.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>„Ihr ſolltet euch nach Beichte vorher noch umme ſehen,</l><lb/> <l>„Im Oberlaͤndchem Streite moͤcht euch wohl Weh geſchehen.“</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [349[359]/0368]
Die Karpfen viel freſſen,
Die Predig vergeſſen.
Die Predig hat gfallen,
Sie bleiben wie alle.
Die Schlacht bey Sempach.
Von Halb Suter Tſchudi. I. 529. Die aͤltern Kriegs- und Schlachtlieder der
Deutſchen fordern eine eigne Sammlung; aus Tſchudi eilf, bey
Diebold Schilling fuͤnf, die Seeſchlacht der Vitalienbruͤder aus Canz-
ler, die Schlacht bey Ingolſtadt aus Schaͤrtlin, am Kremmerdamm
aus Buchholz, der Nuͤrnberger Krieg aus Canzler, die Grumbacher
Fehde, der Wirtemberger Krieg u. a m. haben ſich bey uns angehaͤuft,
wir konnten nur die Ausgezeichneten aufnehmen, ungerichtet keins
unbedeutend.
Die Biene kam geflogen, macht in der Lind ihr Neſt,
Es redet der gemeine Mann, das deutet fremde Gaͤſt.
Da ſah man wie die Beſte bey Williſow hell brennt,
Den Herzog mit dem Heere ein jeder daran kennt.
Sie redeten zuſammen in ihrem Uebermuth,
Die Schweizer wollen wir toͤdten, das jung und alte Blut.
Sie zogen her mit Schalle von Surſee aus der Stadt,
Sie fangen an zu ziehen mit ihrem koͤſtlichen Waat:
„Ihr niederlaͤndiſch Heeren, ihr zieht ins Oberland,
„Werdet ihr euch da ernaͤhren, es iſt euch unbekannt.
„Ihr ſolltet euch nach Beichte vorher noch umme ſehen,
„Im Oberlaͤndchem Streite moͤcht euch wohl Weh geſchehen.“
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