Eine fromme Magd von gutem Stand, Geht ihrer Frauen fein zur Hand, Hält Schüssel, Tisch und Teller weis, Zu ihrem und der Frauen Preiß.
Sie trägt und bringt kein neue Mähr, Geht still in ihrer Arbeit her, Ist treu und eines keuschen Muths, Und thut den Kindern alles Guts.
Sie ist auch munter, hurtig, frisch, Verbringet ihr Geschäfte risch, Und hälts der Frauen wohl zu gut, Wenn sie um Schaden reden thut.
Sie hat dazu ein fein Geberd, Hält alles sauber an dem Heerd, Verwahrt das Feuer und das Licht, Und schlummert in der Kirche nicht.
Jagdglück.
Fliegendes Blat.
Es ritt ein Jäger wohlgemuth, Wohl in der Morgenstunde, Wollt jagen in dem grünen Wald Mit seinem Roß und Hunde;
Die fromme Magd.
Die lautere Wahrheit von Ringwaldt. S. 290.
Eine fromme Magd von gutem Stand, Geht ihrer Frauen fein zur Hand, Haͤlt Schuͤſſel, Tiſch und Teller weis, Zu ihrem und der Frauen Preiß.
Sie traͤgt und bringt kein neue Maͤhr, Geht ſtill in ihrer Arbeit her, Iſt treu und eines keuſchen Muths, Und thut den Kindern alles Guts.
Sie iſt auch munter, hurtig, friſch, Verbringet ihr Geſchaͤfte riſch, Und haͤlts der Frauen wohl zu gut, Wenn ſie um Schaden reden thut.
Sie hat dazu ein fein Geberd, Haͤlt alles ſauber an dem Heerd, Verwahrt das Feuer und das Licht, Und ſchlummert in der Kirche nicht.
Jagdgluͤck.
Fliegendes Blat.
Es ritt ein Jaͤger wohlgemuth, Wohl in der Morgenſtunde, Wollt jagen in dem gruͤnen Wald Mit ſeinem Roß und Hunde;
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0325"n="306[316]"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Die fromme Magd</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Die lautere Wahrheit von Ringwaldt. S. 290.</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">E</hi>ine fromme Magd von gutem Stand,</l><lb/><l>Geht ihrer Frauen fein zur Hand,</l><lb/><l>Haͤlt Schuͤſſel, Tiſch und Teller weis,</l><lb/><l>Zu ihrem und der Frauen Preiß.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Sie traͤgt und bringt kein neue Maͤhr,</l><lb/><l>Geht ſtill in ihrer Arbeit her,</l><lb/><l>Iſt treu und eines keuſchen Muths,</l><lb/><l>Und thut den Kindern alles Guts.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Sie iſt auch munter, hurtig, friſch,</l><lb/><l>Verbringet ihr Geſchaͤfte riſch,</l><lb/><l>Und haͤlts der Frauen wohl zu gut,</l><lb/><l>Wenn ſie um Schaden reden thut.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Sie hat dazu ein fein Geberd,</l><lb/><l>Haͤlt alles ſauber an dem Heerd,</l><lb/><l>Verwahrt das Feuer und das Licht,</l><lb/><l>Und ſchlummert in der Kirche nicht.</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Jagdgluͤck</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Fliegendes Blat.</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">E</hi>s ritt ein Jaͤger wohlgemuth,</l><lb/><l>Wohl in der Morgenſtunde,</l><lb/><l>Wollt jagen in dem gruͤnen Wald</l><lb/><l>Mit ſeinem Roß und Hunde;</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[306[316]/0325]
Die fromme Magd.
Die lautere Wahrheit von Ringwaldt. S. 290.
Eine fromme Magd von gutem Stand,
Geht ihrer Frauen fein zur Hand,
Haͤlt Schuͤſſel, Tiſch und Teller weis,
Zu ihrem und der Frauen Preiß.
Sie traͤgt und bringt kein neue Maͤhr,
Geht ſtill in ihrer Arbeit her,
Iſt treu und eines keuſchen Muths,
Und thut den Kindern alles Guts.
Sie iſt auch munter, hurtig, friſch,
Verbringet ihr Geſchaͤfte riſch,
Und haͤlts der Frauen wohl zu gut,
Wenn ſie um Schaden reden thut.
Sie hat dazu ein fein Geberd,
Haͤlt alles ſauber an dem Heerd,
Verwahrt das Feuer und das Licht,
Und ſchlummert in der Kirche nicht.
Jagdgluͤck.
Fliegendes Blat.
Es ritt ein Jaͤger wohlgemuth,
Wohl in der Morgenſtunde,
Wollt jagen in dem gruͤnen Wald
Mit ſeinem Roß und Hunde;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 306[316]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/325>, abgerufen am 19.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.