Und wenn es denn ſoll geſchieden ſeyn, So reich mir dein goldenes Ringelein, Ade! Ade! Ade! Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.
Und der uns ſcheidet, das iſt der Tod, Ade!
Er ſcheidet ſo manches Jungfraͤulein roth, Ade!
Und waͤr doch geworden der liebe Leib, Der Liebe ein ſuͤßer Zeitvertreib, Ade! Ade! Ade! Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.
Er ſcheidet das Kind wohl in der Wieg, Ade!
Wenn werd ich mein Schaͤtzel doch kriegen? Ade!
Und iſt es nicht Morgen? Ach waͤr es doch heut,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="5"><pbfacs="#f0262"n="253"/><l>„Die Sonne iſt untergegangen</l><lb/><l>„Im tiefen, tiefen Meer.“</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Drei Reiter am Thor</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Muͤndlich.</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">E</hi>s ritten drei Reiter zum Thor hinaus,</l><lb/><l>Ade!</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Feins Liebchen ſchaute zum Fenſter hinaus,</l><lb/><l>Ade!</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Und wenn es denn ſoll geſchieden ſeyn,</l><lb/><l>So reich mir dein goldenes Ringelein,</l><lb/><l>Ade! Ade! Ade!</l><lb/><l>Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Und der uns ſcheidet, das iſt der Tod,</l><lb/><l>Ade!</l></lg><lb/><lgn="5"><l>Er ſcheidet ſo manches Jungfraͤulein roth,</l><lb/><l>Ade!</l></lg><lb/><lgn="6"><l>Und waͤr doch geworden der liebe Leib,</l><lb/><l>Der Liebe ein ſuͤßer Zeitvertreib,</l><lb/><l>Ade! Ade! Ade!</l><lb/><l>Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.</l></lg><lb/><lgn="7"><l>Er ſcheidet das Kind wohl in der Wieg,</l><lb/><l>Ade!</l></lg><lb/><lgn="8"><l>Wenn werd ich mein Schaͤtzel doch kriegen?</l><lb/><l>Ade!</l></lg><lb/><lgn="9"><l>Und iſt es nicht Morgen? Ach waͤr es doch heut,</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[253/0262]
„Die Sonne iſt untergegangen
„Im tiefen, tiefen Meer.“
Drei Reiter am Thor.
Muͤndlich.
Es ritten drei Reiter zum Thor hinaus,
Ade!
Feins Liebchen ſchaute zum Fenſter hinaus,
Ade!
Und wenn es denn ſoll geſchieden ſeyn,
So reich mir dein goldenes Ringelein,
Ade! Ade! Ade!
Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.
Und der uns ſcheidet, das iſt der Tod,
Ade!
Er ſcheidet ſo manches Jungfraͤulein roth,
Ade!
Und waͤr doch geworden der liebe Leib,
Der Liebe ein ſuͤßer Zeitvertreib,
Ade! Ade! Ade!
Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.
Er ſcheidet das Kind wohl in der Wieg,
Ade!
Wenn werd ich mein Schaͤtzel doch kriegen?
Ade!
Und iſt es nicht Morgen? Ach waͤr es doch heut,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/262>, abgerufen am 19.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.