Der Erst der thät mir winken, Der ander mein gedenken,
Der Dritt der tratt mir auf den Fuß, Der Viert bot mir einen freundlichen Gruß,
Der Fünft bot mir das Fingerlein, Der Sechst der muß mein eigen seyn,
Der Siebent bot mir das rothe Gold, Der Acht war mir von Herzen hold,
Der Neunt lag mir an meinem Arm, Der Zehnt der war noch nicht erwarmt,
Der Elfte war mein ehlich Mann, Der Zwölft ging in der Still davon.
Die zwölf Knaben gut, Zwölf Knaben gut,
Dieselbigen zwölf Knaben gut, Die führten einen guten frischen freien Muth.
Was machen zwölfe hie? Ein Dutzend machen sie.
Kurze Weile.
Frische Liedlein.
So wünsch ich ihr ein gute Nacht, Bei der ich war alleine, Kein traurig Wort sie zu mir sprach,
Der Erſt der thaͤt mir winken, Der ander mein gedenken,
Der Dritt der tratt mir auf den Fuß, Der Viert bot mir einen freundlichen Gruß,
Der Fuͤnft bot mir das Fingerlein, Der Sechſt der muß mein eigen ſeyn,
Der Siebent bot mir das rothe Gold, Der Acht war mir von Herzen hold,
Der Neunt lag mir an meinem Arm, Der Zehnt der war noch nicht erwarmt,
Der Elfte war mein ehlich Mann, Der Zwoͤlft ging in der Still davon.
Die zwoͤlf Knaben gut, Zwoͤlf Knaben gut,
Dieſelbigen zwoͤlf Knaben gut, Die fuͤhrten einen guten friſchen freien Muth.
Was machen zwoͤlfe hie? Ein Dutzend machen ſie.
Kurze Weile.
Friſche Liedlein.
So wuͤnſch ich ihr ein gute Nacht, Bei der ich war alleine, Kein traurig Wort ſie zu mir ſprach,
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Der Erſt der thaͤt mir winken,
Der ander mein gedenken,
Der Dritt der tratt mir auf den Fuß,
Der Viert bot mir einen freundlichen Gruß,
Der Fuͤnft bot mir das Fingerlein,
Der Sechſt der muß mein eigen ſeyn,
Der Siebent bot mir das rothe Gold,
Der Acht war mir von Herzen hold,
Der Neunt lag mir an meinem Arm,
Der Zehnt der war noch nicht erwarmt,
Der Elfte war mein ehlich Mann,
Der Zwoͤlft ging in der Still davon.
Die zwoͤlf Knaben gut,
Zwoͤlf Knaben gut,
Dieſelbigen zwoͤlf Knaben gut,
Die fuͤhrten einen guten friſchen freien Muth.
Was machen zwoͤlfe hie?
Ein Dutzend machen ſie.
Kurze Weile.
Friſche Liedlein.
So wuͤnſch ich ihr ein gute Nacht,
Bei der ich war alleine,
Kein traurig Wort ſie zu mir ſprach,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/119>, abgerufen am 22.02.2025.
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