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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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eines Christlichen Lebens
wolgefallen/ der des andern Verder-
ben/ suchet Luc. 9. Des Menschen Son
ist nicht kommen den Menschen zu ver-
derben/ sondern zu erhalten.

XIII.

Ob du gleich wol weist/ daß alle
Menschen Sünder seyn/ vnnd sehr ge-
brechlich/ so soltu dich doch für den al-Ein christ
helt sich
für den
grösten
Sünder.

ler schwächsten Vnd gebrechlichsten
Menschen/ vnd für den grössesten Sün
der halten Omnes homines fragiles,
pute te autem fragilioen neminem.

Denn 1. alle Menschen sind bey GOtt
in gleicher Verdamnis/ Vnnd ist bey
GOtt kein Vnterscheid: Wir haben
alle gesündiget/ vnnd mangeln des
Rühms/ den wir für GOtt haben sol-Rom. 3.
len. 2. Ist dein Nechster gleich ein gros-
ser vnd schrecklicher Sünder/ so geden-
cke nicht daß du darumb für Gott besser1. Cor. 10.
bist. Wer sich lest düncken er stehe/ mag
wol zusehen/ daß er nicht falle. Wir-
stu dich aber vnter alle Menschen er-
niedrigen vnd demütigen/ so wird dich
Gottes Gnade erhalten. 3. Du darffest

ja so
G g iij

eines Chriſtlichen Lebens
wolgefallen/ der des andern Verder-
ben/ ſuchet Luc. 9. Des Menſchẽ Son
iſt nicht kommen den Menſchen zu ver-
derben/ ſondern zu erhalten.

XIII.

Ob du gleich wol weiſt/ daß alle
Menſchen Suͤnder ſeyn/ vnnd ſehr ge-
brechlich/ ſo ſoltu dich doch fuͤr den al-Ein chriſt
helt ſich
fuͤr den
groͤſten
Suͤnder.

ler ſchwaͤchſten Vnd gebrechlichſten
Menſchen/ vnd fuͤr den groͤſſeſten Suͤn
der halten Omnes homines fragiles,
pute te autem fragilioẽ neminem.

Denn 1. alle Menſchen ſind bey GOtt
in gleicher Verdamnis/ Vnnd iſt bey
GOtt kein Vnterſcheid: Wir haben
alle geſuͤndiget/ vnnd mangeln des
Ruͤhms/ den wir fuͤr GOtt haben ſol-Rom. 3.
len. 2. Iſt dein Nechſter gleich ein groſ-
ſer vnd ſchrecklicher Suͤnder/ ſo geden-
cke nicht daß du darumb fuͤr Gott beſſer1. Cor. 10.
biſt. Wer ſich leſt duͤncken er ſtehe/ mag
wol zuſehen/ daß er nicht falle. Wir-
ſtu dich aber vnter alle Menſchen er-
niedrigen vnd demuͤtigen/ ſo wird dich
Gottes Gnade erhalten. 3. Du darffeſt

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G g iij
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[443/0475] eines Chriſtlichen Lebens wolgefallen/ der des andern Verder- ben/ ſuchet Luc. 9. Des Menſchẽ Son iſt nicht kommen den Menſchen zu ver- derben/ ſondern zu erhalten. XIII. Ob du gleich wol weiſt/ daß alle Menſchen Suͤnder ſeyn/ vnnd ſehr ge- brechlich/ ſo ſoltu dich doch fuͤr den al- ler ſchwaͤchſten Vnd gebrechlichſten Menſchen/ vnd fuͤr den groͤſſeſten Suͤn der halten Omnes homines fragiles, pute te autem fragilioẽ neminem. Denn 1. alle Menſchen ſind bey GOtt in gleicher Verdamnis/ Vnnd iſt bey GOtt kein Vnterſcheid: Wir haben alle geſuͤndiget/ vnnd mangeln des Ruͤhms/ den wir fuͤr GOtt haben ſol- len. 2. Iſt dein Nechſter gleich ein groſ- ſer vnd ſchrecklicher Suͤnder/ ſo geden- cke nicht daß du darumb fuͤr Gott beſſer biſt. Wer ſich leſt duͤncken er ſtehe/ mag wol zuſehen/ daß er nicht falle. Wir- ſtu dich aber vnter alle Menſchen er- niedrigen vnd demuͤtigen/ ſo wird dich Gottes Gnade erhalten. 3. Du darffeſt ja ſo Ein chriſt helt ſich fuͤr den groͤſten Suͤnder. Rom. 3. 1. Cor. 10. G g iij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/475>, abgerufen am 21.11.2024.