Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

eines Christlichen Lebens
er dadurch deine Seligkeit suchet. Syr-
am 39. Cap. Omnia opera Dei bona.
Psalm. 144. Der Herr ist gerecht in
allen seinen Wercken/ vnd heilig in al-
sen feinen Wegen. Es ist allezeit besser/GOttes
Wille ist
allezeit
gut/ des
Menschen
Wille al-
lezeit böse

du lessest Gott seinen willen in dir/
vnd an dir vollbringen/ der allezeit zum
guten gerichtet ist/ denn daß du deinen
Willen in dir vollbringest/ der allezeit
zum bösen geneigt ist.

VI.

Wenn dir Gott himlichen Trost
vnd Freude verleihet/ so nimb dieselbeWie die
Entzie-
hung des
Trostes
vnd geist-
liche traw
rigkeit zu
dulden.

mit demütigen Danck an. Entzeucht
dir aber Gott seinen Trost/ so wisse/
daß dir die tödtung des Fleisches besser
sey/ denn die Freude des Geistes. Denn
was Schmertzen vnd Trawren machet/
das ist dem sündlichen Menschen viel
heilsamer/ als was Freude vnnd Belu-
stigung machet. Denn jhr viel gerah-
ten durch vberflüssige geistliche Freude
in geistliche Hoffart. GOttweis wol/
welche er durch den weg voller himme-
lisches Trostes vnd Liechtes in ewige

Leben

eines Chriſtlichen Lebens
er dadurch deine Seligkeit ſuchet. Syr-
am 39. Cap. Omnia opera Dei bona.
Pſalm. 144. Der Herr iſt gerecht in
allen ſeinen Wercken/ vnd heilig in al-
ſen feinen Wegen. Es iſt allezeit beſſer/GOttes
Wille iſt
allezeit
gut/ des
Menſchẽ
Wille al-
lezeit boͤſe

du leſſeſt Gott ſeinen willen in dir/
vnd an dir vollbringen/ der allezeit zum
guten gerichtet iſt/ denn daß du deinen
Willen in dir vollbringeſt/ der allezeit
zum boͤſen geneigt iſt.

VI.

Wenn dir Gott himlichen Troſt
vnd Freude verleihet/ ſo nimb dieſelbeWie die
Entzie-
hung des
Troſtes
vnd geiſt-
liche traw
rigkeit zu
dulden.

mit demuͤtigen Danck an. Entzeucht
dir aber Gott ſeinen Troſt/ ſo wiſſe/
daß dir die toͤdtung des Fleiſches beſſer
ſey/ denn die Freude des Geiſtes. Denn
was Schmertzen vñ Trawren machet/
das iſt dem ſuͤndlichen Menſchen viel
heilſamer/ als was Freude vnnd Belu-
ſtigung machet. Denn jhr viel gerah-
ten durch vberfluͤſſige geiſtliche Freude
in geiſtliche Hoffart. GOttweis wol/
welche er durch den weg voller himme-
liſches Troſtes vnd Liechtes in ewige

Leben
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0465" n="433"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">eines Chri&#x017F;tlichen Lebens</hi></fw><lb/>
er dadurch deine Seligkeit &#x017F;uchet. Syr-<lb/>
am 39. Cap. <hi rendition="#aq">Omnia opera <hi rendition="#k">Dei</hi> bona.</hi><lb/>
P&#x017F;alm. 144. Der <hi rendition="#k">Herr</hi> i&#x017F;t gerecht in<lb/>
allen &#x017F;einen Wercken/ vnd heilig in al-<lb/>
&#x017F;en feinen Wegen. Es i&#x017F;t allezeit be&#x017F;&#x017F;er/<note place="right">GOttes<lb/>
Wille i&#x017F;t<lb/>
allezeit<lb/>
gut/ des<lb/>
Men&#x017F;che&#x0303;<lb/>
Wille al-<lb/>
lezeit bo&#x0364;&#x017F;e</note><lb/>
du le&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t Gott &#x017F;einen willen in dir/<lb/>
vnd an dir vollbringen/ der allezeit zum<lb/>
guten gerichtet i&#x017F;t/ denn daß du deinen<lb/>
Willen in dir vollbringe&#x017F;t/ der allezeit<lb/>
zum bo&#x0364;&#x017F;en geneigt i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">VI.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Wenn dir Gott himlichen Tro&#x017F;t<lb/>
vnd Freude verleihet/ &#x017F;o nimb die&#x017F;elbe<note place="right">Wie die<lb/>
Entzie-<lb/>
hung des<lb/>
Tro&#x017F;tes<lb/>
vnd gei&#x017F;t-<lb/>
liche traw<lb/>
rigkeit zu<lb/>
dulden.</note><lb/>
mit demu&#x0364;tigen Danck an. Entzeucht<lb/>
dir aber Gott &#x017F;einen Tro&#x017F;t/ &#x017F;o wi&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
daß dir die to&#x0364;dtung des Flei&#x017F;ches be&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;ey/ denn die Freude des Gei&#x017F;tes. Denn<lb/>
was Schmertzen vn&#x0303; Trawren machet/<lb/>
das i&#x017F;t dem &#x017F;u&#x0364;ndlichen Men&#x017F;chen viel<lb/>
heil&#x017F;amer/ als was Freude vnnd Belu-<lb/>
&#x017F;tigung machet. Denn jhr viel gerah-<lb/>
ten durch vberflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige gei&#x017F;tliche Freude<lb/>
in gei&#x017F;tliche Hoffart. GOttweis wol/<lb/>
welche er durch den weg voller himme-<lb/>
li&#x017F;ches Tro&#x017F;tes vnd Liechtes in ewige<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Leben</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0465] eines Chriſtlichen Lebens er dadurch deine Seligkeit ſuchet. Syr- am 39. Cap. Omnia opera Dei bona. Pſalm. 144. Der Herr iſt gerecht in allen ſeinen Wercken/ vnd heilig in al- ſen feinen Wegen. Es iſt allezeit beſſer/ du leſſeſt Gott ſeinen willen in dir/ vnd an dir vollbringen/ der allezeit zum guten gerichtet iſt/ denn daß du deinen Willen in dir vollbringeſt/ der allezeit zum boͤſen geneigt iſt. GOttes Wille iſt allezeit gut/ des Menſchẽ Wille al- lezeit boͤſe VI. Wenn dir Gott himlichen Troſt vnd Freude verleihet/ ſo nimb dieſelbe mit demuͤtigen Danck an. Entzeucht dir aber Gott ſeinen Troſt/ ſo wiſſe/ daß dir die toͤdtung des Fleiſches beſſer ſey/ denn die Freude des Geiſtes. Denn was Schmertzen vñ Trawren machet/ das iſt dem ſuͤndlichen Menſchen viel heilſamer/ als was Freude vnnd Belu- ſtigung machet. Denn jhr viel gerah- ten durch vberfluͤſſige geiſtliche Freude in geiſtliche Hoffart. GOttweis wol/ welche er durch den weg voller himme- liſches Troſtes vnd Liechtes in ewige Leben Wie die Entzie- hung des Troſtes vnd geiſt- liche traw rigkeit zu dulden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/465
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/465>, abgerufen am 21.11.2024.