Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Die Liebe des Schöpffers Das XXVIII. Capittel. Wie vnd warumm die Liebe des Schöpf- fers aller Creatur Liebe sol vorgezogen wer- den: Vnd wie der Nechste in Gott soll geliebet wer- den. 1. Joh. 2. Wer die Welt lieb hat/ DEs Menschen Hertz ist also liebestu
Die Liebe des Schoͤpffers Das XXVIII. Capittel. Wie vnd warum̃ die Liebe des Schoͤpf- fers aller Creatur Liebe ſol vorgezogen wer- den: Vnd wie der Nechſte in Gott ſoll geliebet wer- den. 1. Joh. 2. Wer die Welt lieb hat/ DEs Menſchen Hertz iſt alſo liebeſtu
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Die Liebe des Schoͤpffers
Das XXVIII. Capittel.
Wie vnd warum̃ die Liebe des Schoͤpf-
fers aller Creatur Liebe ſol vorgezogen wer-
den: Vnd wie der Nechſte in
Gott ſoll geliebet wer-
den.
1. Joh. 2. Wer die Welt lieb hat/
in dem iſt die Liebe des Vaters
nicht.
DEs Menſchen Hertz iſt alſo
von Gott geſchaffen/ daß es
ohn Liebe nicht leben kan/ es
muß etwas lieben/ es ſey Gott oder die
Welt/ oder ſich ſelbſten. Dieweil nun
der Menſch etwas lieben muß/ ſo ſol er
das allerbeſte lieb haben/ welches iſt
Gott ſelbſt/ vnd ſol dieſen Affect/ wel-
chen Gott in das Hertz gepflantzet/ vñ
durch den H. Geiſt angezuͤndet hat/
Gott wieder geben/ vnd bitten/ daß er
ſeine Liebe in jhm je mehr vnd mehr an-
zuͤnde. Denn Gott liebet dich erſt/ vnd
entzuͤndet deine Liebe mit ſeiner Liebe/
liebeſtu
Edelſte
Affect der
Liebe. Da-
rumb ge-
buͤhret ſie
Gott.
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/318>, abgerufen am 22.07.2024. |