Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852.Vierzehntes Kapitel. Auch eine Idylle . Der Minister saß in seiner Laube. Die Laube Vor dem Minister stand ein Tisch mit Akten und Der Minister saß in einer hellen linnenen Jacke, Die Ministerin, in einem so einfachen Haus¬ Vierzehntes Kapitel. Auch eine Idylle . Der Miniſter ſaß in ſeiner Laube. Die Laube Vor dem Miniſter ſtand ein Tiſch mit Akten und Der Miniſter ſaß in einer hellen linnenen Jacke, Die Miniſterin, in einem ſo einfachen Haus¬ <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0229" n="[215]"/> <div n="1"> <head>Vierzehntes Kapitel.<lb/><hi rendition="#b #fr #g">Auch eine Idylle</hi> <hi rendition="#b #g">.</hi><lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Der Miniſter ſaß in ſeiner Laube. Die Laube<lb/> hatte die Ausſicht auf den ſehr großen Garten, von<lb/> dem nur der kleinere Theil von Gärtners Hand in<lb/> Blumenbeete und Weingelände geordnet war. Auf<lb/> durchſchnittnen Wieſen weideten Kühe mit Schweizer¬<lb/> geläut.</p><lb/> <p>Vor dem Miniſter ſtand ein Tiſch mit Akten und<lb/> Schreibzeug. Neben ihm ſaß die Frau Miniſterin.</p><lb/> <p>Der Miniſter ſaß in einer hellen linnenen Jacke,<lb/> und groben Haus- oder Gartenſchuhen. Das Akten¬<lb/> ſtück lag ſchon lange aufgeſchlagen vor ihm, die Dinte<lb/> in der Feder war eingetrocknet, und der Kanzleibote<lb/> hinter der Laube wartete eine halbe Stunde auf die<lb/> Unterſchrift des <hi rendition="#aq">Citissime</hi> — denn der Miniſter horchte,<lb/> den Kopf im Arm, auf das Schweizergeläut.</p><lb/> <p>Die Miniſterin, in einem ſo einfachen Haus¬<lb/> kleide, daß man ſie für eine einfache Bürgerfrau ge¬<lb/> halten hätte, wenn nicht ihre Haube mit Brüſſeler<lb/> Spitzen beſetzt geweſen, und ein Mullumwurf den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[215]/0229]
Vierzehntes Kapitel.
Auch eine Idylle .
Der Miniſter ſaß in ſeiner Laube. Die Laube
hatte die Ausſicht auf den ſehr großen Garten, von
dem nur der kleinere Theil von Gärtners Hand in
Blumenbeete und Weingelände geordnet war. Auf
durchſchnittnen Wieſen weideten Kühe mit Schweizer¬
geläut.
Vor dem Miniſter ſtand ein Tiſch mit Akten und
Schreibzeug. Neben ihm ſaß die Frau Miniſterin.
Der Miniſter ſaß in einer hellen linnenen Jacke,
und groben Haus- oder Gartenſchuhen. Das Akten¬
ſtück lag ſchon lange aufgeſchlagen vor ihm, die Dinte
in der Feder war eingetrocknet, und der Kanzleibote
hinter der Laube wartete eine halbe Stunde auf die
Unterſchrift des Citissime — denn der Miniſter horchte,
den Kopf im Arm, auf das Schweizergeläut.
Die Miniſterin, in einem ſo einfachen Haus¬
kleide, daß man ſie für eine einfache Bürgerfrau ge¬
halten hätte, wenn nicht ihre Haube mit Brüſſeler
Spitzen beſetzt geweſen, und ein Mullumwurf den
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