Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Elektrisches Anziehen und Zurückstoßen.
befestigten angezogen werden, und beyde werden gegen
einander s[t]reben, und eben so viele Halbmesser des Cir-
kels, als Fäden sind, vorstellen. Die elektrische Materie
geht aus den Fäden des Stabs in die Fäden des Ringes
über, und veranlaßt auf diese Art das Phänomen der An-
ziehung zwischen beyden.

17. Versuch.

Man hänge die kleine Metallplatte F, Fig. 13,
mit dem Hacken H an den Conductor, setze das Stativ
I gerade darunter, und auf dasselbe die größere Platte G;
der obere Theil des Stativs muß beweglich seyn, damit
man die Entfernung beyder Platten von einander nach
Befinden der Umstände verändern könne. Man lege klei-
ne Papierfiguren, oder andere leichte Körper auf die un-
tere Platte, und drehe die Maschine, so werden diese Kör-
per wechselsweise von beyden Platten angezogen und zu-
rückgestoßen, und bewegen sich mit großer Geschwindigkeit
von einer zur andern.

Die auf der untern Platte liegenden Körper erhal-
ten eine Elektricität, welche der Elektricität der obern
Platte entgegengesetzt ist; sie werden daher von der letz-
tern angezogen, und erhalten nun einerley Elektricität mit
ihr; daher werden sie wieder zurückgestoßen, geben diese
Elektricität an das Stativ ab, und werden also wiederum
in Stand gesetzt, von der obern Platte angezogen zu wer-
den. Daß aber diese Körper nicht eher von der obern
Platte angezogen werden, als bis sie die der ihrigen ent-
gegengesetzte Elektricität erhalten haben, oder bis das
Gleichgewicht der elektrischen Materie in ihnen gestört ist,
das wird aus folgendem Versuche erhellen.

18. Versuch.

Man nehme die untere Platte und das Stativ hin-
weg, und halte statt desselben eine Glastasel, die man an

Elektriſches Anziehen und Zurückſtoßen.
befeſtigten angezogen werden, und beyde werden gegen
einander ſ[t]reben, und eben ſo viele Halbmeſſer des Cir-
kels, als Fäden ſind, vorſtellen. Die elektriſche Materie
geht aus den Fäden des Stabs in die Fäden des Ringes
über, und veranlaßt auf dieſe Art das Phänomen der An-
ziehung zwiſchen beyden.

17. Verſuch.

Man hänge die kleine Metallplatte F, Fig. 13,
mit dem Hacken H an den Conductor, ſetze das Stativ
I gerade darunter, und auf daſſelbe die größere Platte G;
der obere Theil des Stativs muß beweglich ſeyn, damit
man die Entfernung beyder Platten von einander nach
Befinden der Umſtände verändern könne. Man lege klei-
ne Papierfiguren, oder andere leichte Körper auf die un-
tere Platte, und drehe die Maſchine, ſo werden dieſe Kör-
per wechſelsweiſe von beyden Platten angezogen und zu-
rückgeſtoßen, und bewegen ſich mit großer Geſchwindigkeit
von einer zur andern.

Die auf der untern Platte liegenden Körper erhal-
ten eine Elektricität, welche der Elektricität der obern
Platte entgegengeſetzt iſt; ſie werden daher von der letz-
tern angezogen, und erhalten nun einerley Elektricität mit
ihr; daher werden ſie wieder zurückgeſtoßen, geben dieſe
Elektricität an das Stativ ab, und werden alſo wiederum
in Stand geſetzt, von der obern Platte angezogen zu wer-
den. Daß aber dieſe Körper nicht eher von der obern
Platte angezogen werden, als bis ſie die der ihrigen ent-
gegengeſetzte Elektricität erhalten haben, oder bis das
Gleichgewicht der elektriſchen Materie in ihnen geſtört iſt,
das wird aus folgendem Verſuche erhellen.

18. Verſuch.

Man nehme die untere Platte und das Stativ hin-
weg, und halte ſtatt deſſelben eine Glastaſel, die man an

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0053" n="33"/><fw place="top" type="header">Elektri&#x017F;ches Anziehen und Zurück&#x017F;toßen.</fw> befe&#x017F;tigten angezogen werden, und beyde werden gegen<lb/>
einander &#x017F;<supplied>t</supplied>reben, und eben &#x017F;o viele Halbme&#x017F;&#x017F;er des Cir-<lb/>
kels, als Fäden &#x017F;ind, vor&#x017F;tellen. Die elektri&#x017F;che Materie<lb/>
geht aus den Fäden des Stabs in die Fäden des Ringes<lb/>
über, und veranlaßt auf die&#x017F;e Art das Phänomen der An-<lb/>
ziehung zwi&#x017F;chen beyden.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>17. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man hänge die kleine Metallplatte F, Fig. 13,<lb/>
mit dem Hacken H an den Conductor, &#x017F;etze das Stativ<lb/>
I gerade darunter, und auf da&#x017F;&#x017F;elbe die größere Platte G;<lb/>
der obere Theil des Stativs muß beweglich &#x017F;eyn, damit<lb/>
man die Entfernung beyder Platten von einander nach<lb/>
Befinden der Um&#x017F;tände verändern könne. Man lege klei-<lb/>
ne Papierfiguren, oder andere leichte Körper auf die un-<lb/>
tere Platte, und drehe die Ma&#x017F;chine, &#x017F;o werden die&#x017F;e Kör-<lb/>
per wech&#x017F;elswei&#x017F;e von beyden Platten angezogen und zu-<lb/>
rückge&#x017F;toßen, und bewegen &#x017F;ich mit großer Ge&#x017F;chwindigkeit<lb/>
von einer zur andern.</p>
            <p>Die auf der untern Platte liegenden Körper erhal-<lb/>
ten eine Elektricität, welche der Elektricität der obern<lb/>
Platte entgegenge&#x017F;etzt i&#x017F;t; &#x017F;ie werden daher von der letz-<lb/>
tern angezogen, und erhalten nun einerley Elektricität mit<lb/>
ihr; daher werden &#x017F;ie wieder zurückge&#x017F;toßen, geben die&#x017F;e<lb/>
Elektricität an das Stativ ab, und werden al&#x017F;o wiederum<lb/>
in Stand ge&#x017F;etzt, von der obern Platte angezogen zu wer-<lb/>
den. Daß aber die&#x017F;e Körper nicht eher von der obern<lb/>
Platte angezogen werden, als bis &#x017F;ie die der ihrigen ent-<lb/>
gegenge&#x017F;etzte Elektricität erhalten haben, oder bis das<lb/>
Gleichgewicht der elektri&#x017F;chen Materie in ihnen ge&#x017F;tört i&#x017F;t,<lb/>
das wird aus folgendem Ver&#x017F;uche erhellen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>18. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man nehme die untere Platte und das Stativ hin-<lb/>
weg, und halte &#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;elben eine Glasta&#x017F;el, die man an
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0053] Elektriſches Anziehen und Zurückſtoßen. befeſtigten angezogen werden, und beyde werden gegen einander ſtreben, und eben ſo viele Halbmeſſer des Cir- kels, als Fäden ſind, vorſtellen. Die elektriſche Materie geht aus den Fäden des Stabs in die Fäden des Ringes über, und veranlaßt auf dieſe Art das Phänomen der An- ziehung zwiſchen beyden. 17. Verſuch. Man hänge die kleine Metallplatte F, Fig. 13, mit dem Hacken H an den Conductor, ſetze das Stativ I gerade darunter, und auf daſſelbe die größere Platte G; der obere Theil des Stativs muß beweglich ſeyn, damit man die Entfernung beyder Platten von einander nach Befinden der Umſtände verändern könne. Man lege klei- ne Papierfiguren, oder andere leichte Körper auf die un- tere Platte, und drehe die Maſchine, ſo werden dieſe Kör- per wechſelsweiſe von beyden Platten angezogen und zu- rückgeſtoßen, und bewegen ſich mit großer Geſchwindigkeit von einer zur andern. Die auf der untern Platte liegenden Körper erhal- ten eine Elektricität, welche der Elektricität der obern Platte entgegengeſetzt iſt; ſie werden daher von der letz- tern angezogen, und erhalten nun einerley Elektricität mit ihr; daher werden ſie wieder zurückgeſtoßen, geben dieſe Elektricität an das Stativ ab, und werden alſo wiederum in Stand geſetzt, von der obern Platte angezogen zu wer- den. Daß aber dieſe Körper nicht eher von der obern Platte angezogen werden, als bis ſie die der ihrigen ent- gegengeſetzte Elektricität erhalten haben, oder bis das Gleichgewicht der elektriſchen Materie in ihnen geſtört iſt, das wird aus folgendem Verſuche erhellen. 18. Verſuch. Man nehme die untere Platte und das Stativ hin- weg, und halte ſtatt deſſelben eine Glastaſel, die man an

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/53
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/53>, abgerufen am 21.11.2024.