Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Dreyzehntes Capitel.
183. Versuch.

Man stelle ein metallnes Becken auf ein isolirendes
Stativ, verbinde es mit dem ersten Leiter, und lasse einen
schwachen Strom Wasser in dasselbe rinnen, so wird sich
im Dunkeln ein sehr schönes Schauspiel zeigen, und der
Strom wird sich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen
zu vertheilen scheinen.

184. Versuch.

Man tauche einen Schwamm in Wasser, und hän-
ge ihn an den Conductor; so wird das Wasser, welches
vorher nur herabtröpfelte, nunmehr sehr häufig herab-
fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden.

185. Versuch.

Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver-
schiedenen Richtungen gestellten Haarröhren versehen ist,
nahe an einen elektrisirten Conductor, so wird das Wasser
aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren ausströ-
men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur
unterbrochen und tropfenweise herabfallen.

186. Versuch.

Der Knopf einer geladenen Flasche zieht einen Tro-
pfen Wasser aus einem Napfe an sich. So bald man die
Flasche von dem Napfe hinwegnimmt, so nimmt dieser
Tropsen eine conische Gestalt an, und wenn man ihn ei-
nem Leiter nähert, so wird er mit Gewalt in kleinen Strö-
men fortgetrieben, welche im Finstern leuchten.

Man sieht aus diesem Versuche, daß die elektrische
Materie nicht allein die Wassertheilchen von einander zu
trennen, und eben so, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer-
streuen suche, sondern auch, daß sie dies mit ungemeiner
Gewalt und Geschwindigkeit thue.

187. Versuch.

Man entlade eine Batterie durch einen Wassertro-
pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-

Dreyzehntes Capitel.
183. Verſuch.

Man ſtelle ein metallnes Becken auf ein iſolirendes
Stativ, verbinde es mit dem erſten Leiter, und laſſe einen
ſchwachen Strom Waſſer in daſſelbe rinnen, ſo wird ſich
im Dunkeln ein ſehr ſchönes Schauſpiel zeigen, und der
Strom wird ſich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen
zu vertheilen ſcheinen.

184. Verſuch.

Man tauche einen Schwamm in Waſſer, und hän-
ge ihn an den Conductor; ſo wird das Waſſer, welches
vorher nur herabtröpfelte, nunmehr ſehr häufig herab-
fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden.

185. Verſuch.

Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver-
ſchiedenen Richtungen geſtellten Haarröhren verſehen iſt,
nahe an einen elektriſirten Conductor, ſo wird das Waſſer
aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren ausſtrö-
men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur
unterbrochen und tropfenweiſe herabfallen.

186. Verſuch.

Der Knopf einer geladenen Flaſche zieht einen Tro-
pfen Waſſer aus einem Napfe an ſich. So bald man die
Flaſche von dem Napfe hinwegnimmt, ſo nimmt dieſer
Tropſen eine coniſche Geſtalt an, und wenn man ihn ei-
nem Leiter nähert, ſo wird er mit Gewalt in kleinen Strö-
men fortgetrieben, welche im Finſtern leuchten.

Man ſieht aus dieſem Verſuche, daß die elektriſche
Materie nicht allein die Waſſertheilchen von einander zu
trennen, und eben ſo, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer-
ſtreuen ſuche, ſondern auch, daß ſie dies mit ungemeiner
Gewalt und Geſchwindigkeit thue.

187. Verſuch.

Man entlade eine Batterie durch einen Waſſertro-
pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0200" n="180"/>
            <fw place="top" type="header">Dreyzehntes Capitel.</fw>
          </div>
          <div n="3">
            <head>183. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man &#x017F;telle ein metallnes Becken auf ein i&#x017F;olirendes<lb/>
Stativ, verbinde es mit dem er&#x017F;ten Leiter, und la&#x017F;&#x017F;e einen<lb/>
&#x017F;chwachen Strom Wa&#x017F;&#x017F;er in da&#x017F;&#x017F;elbe rinnen, &#x017F;o wird &#x017F;ich<lb/>
im Dunkeln ein &#x017F;ehr &#x017F;chönes Schau&#x017F;piel zeigen, und der<lb/>
Strom wird &#x017F;ich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen<lb/>
zu vertheilen &#x017F;cheinen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>184. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man tauche einen Schwamm in Wa&#x017F;&#x017F;er, und hän-<lb/>
ge ihn an den Conductor; &#x017F;o wird das Wa&#x017F;&#x017F;er, welches<lb/>
vorher nur herabtröpfelte, nunmehr &#x017F;ehr häufig herab-<lb/>
fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>185. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver-<lb/>
&#x017F;chiedenen Richtungen ge&#x017F;tellten Haarröhren ver&#x017F;ehen i&#x017F;t,<lb/>
nahe an einen elektri&#x017F;irten Conductor, &#x017F;o wird das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren aus&#x017F;trö-<lb/>
men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur<lb/>
unterbrochen und tropfenwei&#x017F;e herabfallen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>186. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Der Knopf einer geladenen Fla&#x017F;che zieht einen Tro-<lb/>
pfen Wa&#x017F;&#x017F;er aus einem Napfe an &#x017F;ich. So bald man die<lb/>
Fla&#x017F;che von dem Napfe hinwegnimmt, &#x017F;o nimmt die&#x017F;er<lb/>
Trop&#x017F;en eine coni&#x017F;che Ge&#x017F;talt an, und wenn man ihn ei-<lb/>
nem Leiter nähert, &#x017F;o wird er mit Gewalt in kleinen Strö-<lb/>
men fortgetrieben, welche im Fin&#x017F;tern leuchten.</p>
            <p>Man &#x017F;ieht aus die&#x017F;em Ver&#x017F;uche, daß die elektri&#x017F;che<lb/>
Materie nicht allein die Wa&#x017F;&#x017F;ertheilchen von einander zu<lb/>
trennen, und eben &#x017F;o, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer-<lb/>
&#x017F;treuen &#x017F;uche, &#x017F;ondern auch, daß &#x017F;ie dies mit ungemeiner<lb/>
Gewalt und Ge&#x017F;chwindigkeit thue.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>187. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man entlade eine Batterie durch einen Wa&#x017F;&#x017F;ertro-<lb/>
pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[180/0200] Dreyzehntes Capitel. 183. Verſuch. Man ſtelle ein metallnes Becken auf ein iſolirendes Stativ, verbinde es mit dem erſten Leiter, und laſſe einen ſchwachen Strom Waſſer in daſſelbe rinnen, ſo wird ſich im Dunkeln ein ſehr ſchönes Schauſpiel zeigen, und der Strom wird ſich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen zu vertheilen ſcheinen. 184. Verſuch. Man tauche einen Schwamm in Waſſer, und hän- ge ihn an den Conductor; ſo wird das Waſſer, welches vorher nur herabtröpfelte, nunmehr ſehr häufig herab- fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden. 185. Verſuch. Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver- ſchiedenen Richtungen geſtellten Haarröhren verſehen iſt, nahe an einen elektriſirten Conductor, ſo wird das Waſſer aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren ausſtrö- men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur unterbrochen und tropfenweiſe herabfallen. 186. Verſuch. Der Knopf einer geladenen Flaſche zieht einen Tro- pfen Waſſer aus einem Napfe an ſich. So bald man die Flaſche von dem Napfe hinwegnimmt, ſo nimmt dieſer Tropſen eine coniſche Geſtalt an, und wenn man ihn ei- nem Leiter nähert, ſo wird er mit Gewalt in kleinen Strö- men fortgetrieben, welche im Finſtern leuchten. Man ſieht aus dieſem Verſuche, daß die elektriſche Materie nicht allein die Waſſertheilchen von einander zu trennen, und eben ſo, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer- ſtreuen ſuche, ſondern auch, daß ſie dies mit ungemeiner Gewalt und Geſchwindigkeit thue. 187. Verſuch. Man entlade eine Batterie durch einen Waſſertro- pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/200
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/200>, abgerufen am 21.12.2024.