Man stelle ein metallnes Becken auf ein isolirendes Stativ, verbinde es mit dem ersten Leiter, und lasse einen schwachen Strom Wasser in dasselbe rinnen, so wird sich im Dunkeln ein sehr schönes Schauspiel zeigen, und der Strom wird sich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen zu vertheilen scheinen.
184. Versuch.
Man tauche einen Schwamm in Wasser, und hän- ge ihn an den Conductor; so wird das Wasser, welches vorher nur herabtröpfelte, nunmehr sehr häufig herab- fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden.
185. Versuch.
Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver- schiedenen Richtungen gestellten Haarröhren versehen ist, nahe an einen elektrisirten Conductor, so wird das Wasser aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren ausströ- men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur unterbrochen und tropfenweise herabfallen.
186. Versuch.
Der Knopf einer geladenen Flasche zieht einen Tro- pfen Wasser aus einem Napfe an sich. So bald man die Flasche von dem Napfe hinwegnimmt, so nimmt dieser Tropsen eine conische Gestalt an, und wenn man ihn ei- nem Leiter nähert, so wird er mit Gewalt in kleinen Strö- men fortgetrieben, welche im Finstern leuchten.
Man sieht aus diesem Versuche, daß die elektrische Materie nicht allein die Wassertheilchen von einander zu trennen, und eben so, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer- streuen suche, sondern auch, daß sie dies mit ungemeiner Gewalt und Geschwindigkeit thue.
187. Versuch.
Man entlade eine Batterie durch einen Wassertro- pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-
Dreyzehntes Capitel.
183. Verſuch.
Man ſtelle ein metallnes Becken auf ein iſolirendes Stativ, verbinde es mit dem erſten Leiter, und laſſe einen ſchwachen Strom Waſſer in daſſelbe rinnen, ſo wird ſich im Dunkeln ein ſehr ſchönes Schauſpiel zeigen, und der Strom wird ſich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen zu vertheilen ſcheinen.
184. Verſuch.
Man tauche einen Schwamm in Waſſer, und hän- ge ihn an den Conductor; ſo wird das Waſſer, welches vorher nur herabtröpfelte, nunmehr ſehr häufig herab- fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden.
185. Verſuch.
Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver- ſchiedenen Richtungen geſtellten Haarröhren verſehen iſt, nahe an einen elektriſirten Conductor, ſo wird das Waſſer aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren ausſtrö- men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur unterbrochen und tropfenweiſe herabfallen.
186. Verſuch.
Der Knopf einer geladenen Flaſche zieht einen Tro- pfen Waſſer aus einem Napfe an ſich. So bald man die Flaſche von dem Napfe hinwegnimmt, ſo nimmt dieſer Tropſen eine coniſche Geſtalt an, und wenn man ihn ei- nem Leiter nähert, ſo wird er mit Gewalt in kleinen Strö- men fortgetrieben, welche im Finſtern leuchten.
Man ſieht aus dieſem Verſuche, daß die elektriſche Materie nicht allein die Waſſertheilchen von einander zu trennen, und eben ſo, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer- ſtreuen ſuche, ſondern auch, daß ſie dies mit ungemeiner Gewalt und Geſchwindigkeit thue.
187. Verſuch.
Man entlade eine Batterie durch einen Waſſertro- pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-
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Dreyzehntes Capitel.
183. Verſuch.
Man ſtelle ein metallnes Becken auf ein iſolirendes
Stativ, verbinde es mit dem erſten Leiter, und laſſe einen
ſchwachen Strom Waſſer in daſſelbe rinnen, ſo wird ſich
im Dunkeln ein ſehr ſchönes Schauſpiel zeigen, und der
Strom wird ſich in eine große Anzahl leuchtender Tropfen
zu vertheilen ſcheinen.
184. Verſuch.
Man tauche einen Schwamm in Waſſer, und hän-
ge ihn an den Conductor; ſo wird das Waſſer, welches
vorher nur herabtröpfelte, nunmehr ſehr häufig herab-
fließen, und im Dunklen eine Art von Feuerregen bilden.
185. Verſuch.
Man halte ein Gefäß, welches mit mehreren in ver-
ſchiedenen Richtungen geſtellten Haarröhren verſehen iſt,
nahe an einen elektriſirten Conductor, ſo wird das Waſſer
aus den gegen den Conductor gekehrten Röhren ausſtrö-
men, aus den vom Conductor abgewendeten hingegen nur
unterbrochen und tropfenweiſe herabfallen.
186. Verſuch.
Der Knopf einer geladenen Flaſche zieht einen Tro-
pfen Waſſer aus einem Napfe an ſich. So bald man die
Flaſche von dem Napfe hinwegnimmt, ſo nimmt dieſer
Tropſen eine coniſche Geſtalt an, und wenn man ihn ei-
nem Leiter nähert, ſo wird er mit Gewalt in kleinen Strö-
men fortgetrieben, welche im Finſtern leuchten.
Man ſieht aus dieſem Verſuche, daß die elektriſche
Materie nicht allein die Waſſertheilchen von einander zu
trennen, und eben ſo, wie das Feuer, in Dämpfe zu zer-
ſtreuen ſuche, ſondern auch, daß ſie dies mit ungemeiner
Gewalt und Geſchwindigkeit thue.
187. Verſuch.
Man entlade eine Batterie durch einen Waſſertro-
pfen, den man vorher auf den Knopf einer von ihren Fla-
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/200>, abgerufen am 26.02.2025.
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