mittheilt, sondern nur einen Theil derjenigen elektrischen Materie, welche sich in der obern Platte befindet, zu- rückstößt, welcher Verlust dieser Platte von Zeit zu Zeit durch die mit der Erde verbundene Person, die sie mit dem Finger berührt, wiederersetzt wird.
169. Versuch.
Man stelle ein Stück Metall auf einen geriebenen Elektrophor. Die Gestalt desselben ist gleichgültig. Man elektrisire dieses Stück Metall mit derjenigen Kraft, wel- che der Elektricität des Elektrophors entgegen gesetzt ist, nehme es alsdann mit Hülfe eines elektrischen Körpers hin- weg, und streue feingestoßenen Harzstaub auf den Elek- trophor, so werden sich auf der Oberfläche desselben sonder- bare strahligte Figuren bilden. Ist die Platte negativ und das Metall positiv, so legt sich der Staub hauptsäch- lich auf diejenigen Stellen, wo das Metall gestanden hat; ist hingegen die Platte positiv und das Metall negativ, so bleiben die vom Metall berührten Stellen vom Staube frey, und es fällt derselbe mehr auf die übrigen.
170. Versuch.
Man isolire ein blechernes Quartmaaß, hänge ein Paar Korkkugeln an seidnen Fäden so auf, daß das ganze Elektrometer innerhalb des Maaßes stehe, und elektrisire das Maaß, so wird das Elektrometer nicht die geringste Elektricität zeigen. Die gleichartigen Atmosphären wir- ken gegen einander, und da keine entgegengesetzte Elektri- cität im Elektrometer Statt finden kann, so bleibt es un- elektrisirt. Berührt man aber das Maaß mit einem Lei- ter, so zieht es die Kugeln augenblicklich an.
171. Versuch.
Man hänge einen kleinen Cylinder von Goldpapier an Stanniol auf, und berühre damit das elektrisirte und
Vom Elektrophor.
mittheilt, ſondern nur einen Theil derjenigen elektriſchen Materie, welche ſich in der obern Platte befindet, zu- rückſtößt, welcher Verluſt dieſer Platte von Zeit zu Zeit durch die mit der Erde verbundene Perſon, die ſie mit dem Finger berührt, wiedererſetzt wird.
169. Verſuch.
Man ſtelle ein Stück Metall auf einen geriebenen Elektrophor. Die Geſtalt deſſelben iſt gleichgültig. Man elektriſire dieſes Stück Metall mit derjenigen Kraft, wel- che der Elektricität des Elektrophors entgegen geſetzt iſt, nehme es alsdann mit Hülfe eines elektriſchen Körpers hin- weg, und ſtreue feingeſtoßenen Harzſtaub auf den Elek- trophor, ſo werden ſich auf der Oberfläche deſſelben ſonder- bare ſtrahligte Figuren bilden. Iſt die Platte negativ und das Metall poſitiv, ſo legt ſich der Staub hauptſäch- lich auf diejenigen Stellen, wo das Metall geſtanden hat; iſt hingegen die Platte poſitiv und das Metall negativ, ſo bleiben die vom Metall berührten Stellen vom Staube frey, und es fällt derſelbe mehr auf die übrigen.
170. Verſuch.
Man iſolire ein blechernes Quartmaaß, hänge ein Paar Korkkugeln an ſeidnen Fäden ſo auf, daß das ganze Elektrometer innerhalb des Maaßes ſtehe, und elektriſire das Maaß, ſo wird das Elektrometer nicht die geringſte Elektricität zeigen. Die gleichartigen Atmoſphären wir- ken gegen einander, und da keine entgegengeſetzte Elektri- cität im Elektrometer Statt finden kann, ſo bleibt es un- elektriſirt. Berührt man aber das Maaß mit einem Lei- ter, ſo zieht es die Kugeln augenblicklich an.
171. Verſuch.
Man hänge einen kleinen Cylinder von Goldpapier an Stanniol auf, und berühre damit das elektriſirte und
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Vom Elektrophor.
mittheilt, ſondern nur einen Theil derjenigen elektriſchen
Materie, welche ſich in der obern Platte befindet, zu-
rückſtößt, welcher Verluſt dieſer Platte von Zeit zu Zeit
durch die mit der Erde verbundene Perſon, die ſie mit
dem Finger berührt, wiedererſetzt wird.169. Verſuch.
Man ſtelle ein Stück Metall auf einen geriebenen
Elektrophor. Die Geſtalt deſſelben iſt gleichgültig. Man
elektriſire dieſes Stück Metall mit derjenigen Kraft, wel-
che der Elektricität des Elektrophors entgegen geſetzt iſt,
nehme es alsdann mit Hülfe eines elektriſchen Körpers hin-
weg, und ſtreue feingeſtoßenen Harzſtaub auf den Elek-
trophor, ſo werden ſich auf der Oberfläche deſſelben ſonder-
bare ſtrahligte Figuren bilden. Iſt die Platte negativ
und das Metall poſitiv, ſo legt ſich der Staub hauptſäch-
lich auf diejenigen Stellen, wo das Metall geſtanden hat;
iſt hingegen die Platte poſitiv und das Metall negativ, ſo
bleiben die vom Metall berührten Stellen vom Staube
frey, und es fällt derſelbe mehr auf die übrigen.
170. Verſuch.
Man iſolire ein blechernes Quartmaaß, hänge ein
Paar Korkkugeln an ſeidnen Fäden ſo auf, daß das ganze
Elektrometer innerhalb des Maaßes ſtehe, und elektriſire
das Maaß, ſo wird das Elektrometer nicht die geringſte
Elektricität zeigen. Die gleichartigen Atmoſphären wir-
ken gegen einander, und da keine entgegengeſetzte Elektri-
cität im Elektrometer Statt finden kann, ſo bleibt es un-
elektriſirt. Berührt man aber das Maaß mit einem Lei-
ter, ſo zieht es die Kugeln augenblicklich an.
171. Verſuch.
Man hänge einen kleinen Cylinder von Goldpapier
an Stanniol auf, und berühre damit das elektriſirte und
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Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/153>, abgerufen am 26.02.2025.
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