Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Frankreich. schlechtes Land sey, bezeuget der Englische Verfasserdes Brittischen Reichs in America, in der Einlei- tung. d) Aus den übrigen Jnsuln und Cayenne zogen sie an- fänglich bloß Taback, hernach auch Jndigo und Cot- ton, seit ohngefehr 100. Jahren legte man die herr- liche Zuckerplantagen an. Ueberdas hohlt man von hier Cacao, Caßia, Jngwer, unbereitet Leder, Schildkrötenschalen und Confituren. Seit 1722. und 24. hat man, aller Vorsichtigkeit der Holländer ungeachtet, Caffeestämme und Saamen hereingebracht, welche außerordentlich grossen Fortgang gehabt. LA- BAT voyage aux Isles de l' Amerique, tom. IV. p. 224. und tom. VI. p. 346. 3. Beschaffenheit der Einwohner. §. 19. Die Französische Sprache ist aus der a) Siehe VASSOR in seiner histoire du regne de Louis XIII, tom. VIII. p. 511. und LIMNAEI no- titi- H 2
Frankreich. ſchlechtes Land ſey, bezeuget der Engliſche Verfaſſerdes Brittiſchen Reichs in America, in der Einlei- tung. d) Aus den uͤbrigen Jnſuln und Cayenne zogen ſie an- faͤnglich bloß Taback, hernach auch Jndigo und Cot- ton, ſeit ohngefehr 100. Jahren legte man die herr- liche Zuckerplantagen an. Ueberdas hohlt man von hier Cacao, Caßia, Jngwer, unbereitet Leder, Schildkroͤtenſchalen und Confituren. Seit 1722. und 24. hat man, aller Vorſichtigkeit der Hollaͤnder ungeachtet, Caffeeſtaͤmme und Saamen hereingebracht, welche außerordentlich groſſen Fortgang gehabt. LA- BAT voyage aux Isles de l’ Amerique, tom. IV. p. 224. und tom. VI. p. 346. 3. Beſchaffenheit der Einwohner. §. 19. Die Franzoͤſiſche Sprache iſt aus der a) Siehe VASSOR in ſeiner hiſtoire du regne de Louis XIII, tom. VIII. p. 511. und LIMNAEI no- titi- H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0129" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Frankreich.</hi></hi></fw><lb/> ſchlechtes Land ſey, bezeuget der Engliſche Verfaſſer<lb/> des <hi rendition="#fr">Brittiſchen Reichs in America,</hi> in der Einlei-<lb/> tung.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">d)</hi> Aus den uͤbrigen Jnſuln und Cayenne zogen ſie an-<lb/> faͤnglich bloß Taback, hernach auch Jndigo und Cot-<lb/> ton, ſeit ohngefehr 100. Jahren legte man die herr-<lb/> liche Zuckerplantagen an. Ueberdas hohlt man von<lb/> hier Cacao, Caßia, Jngwer, unbereitet Leder,<lb/> Schildkroͤtenſchalen und Confituren. Seit 1722.<lb/> und 24. hat man, aller Vorſichtigkeit der Hollaͤnder<lb/> ungeachtet, Caffeeſtaͤmme und Saamen hereingebracht,<lb/> welche außerordentlich groſſen Fortgang gehabt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">LA-<lb/> BAT</hi> voyage aux Isles de l’ Amerique, tom. IV.<lb/> p.</hi> 224. und <hi rendition="#aq">tom. VI. p.</hi> 346.</item> </list> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">3. Beſchaffenheit der Einwohner.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 19.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Franzoͤſiſche Sprache</hi> iſt aus der<lb/> Vermiſchung der Lateiniſchen und Teutſchen mit<lb/> der alten Gothiſchen erwachſen. Franz <hi rendition="#aq">I.</hi> trug<lb/> Sorge fuͤr ihre Verbeſſerung 1535., und der Car-<lb/> dinal Richelieu hat 100. Jahre drauf durch die<lb/> loͤbliche, obgleich aus unreinen Abſichten<lb/> herruͤhrende Stiftung der <hi rendition="#fr">Franzoͤſiſchen Aca-<lb/> demie</hi> ſein Andenken verewiget. Denn ihre<lb/> Bemuͤhungen ſind es, welche dieſe Sprache ſo<lb/> vollkommen, und ihren Gebrauch ſo allgemein ge-<lb/> macht haben, daß keine andre in Europa ſich<lb/> dergleichen ruͤhmen kann.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Siehe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VASSOR</hi></hi> in ſeiner <hi rendition="#aq">hiſtoire du regne de<lb/> Louis XIII, tom. VIII. p.</hi> 511. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">LIMNAEI</hi> no-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">titi-</hi></fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0129]
Frankreich.
ſchlechtes Land ſey, bezeuget der Engliſche Verfaſſer
des Brittiſchen Reichs in America, in der Einlei-
tung.
d) Aus den uͤbrigen Jnſuln und Cayenne zogen ſie an-
faͤnglich bloß Taback, hernach auch Jndigo und Cot-
ton, ſeit ohngefehr 100. Jahren legte man die herr-
liche Zuckerplantagen an. Ueberdas hohlt man von
hier Cacao, Caßia, Jngwer, unbereitet Leder,
Schildkroͤtenſchalen und Confituren. Seit 1722.
und 24. hat man, aller Vorſichtigkeit der Hollaͤnder
ungeachtet, Caffeeſtaͤmme und Saamen hereingebracht,
welche außerordentlich groſſen Fortgang gehabt. LA-
BAT voyage aux Isles de l’ Amerique, tom. IV.
p. 224. und tom. VI. p. 346.
3. Beſchaffenheit der Einwohner.
§. 19.
Die Franzoͤſiſche Sprache iſt aus der
Vermiſchung der Lateiniſchen und Teutſchen mit
der alten Gothiſchen erwachſen. Franz I. trug
Sorge fuͤr ihre Verbeſſerung 1535., und der Car-
dinal Richelieu hat 100. Jahre drauf durch die
loͤbliche, obgleich aus unreinen Abſichten
herruͤhrende Stiftung der Franzoͤſiſchen Aca-
demie ſein Andenken verewiget. Denn ihre
Bemuͤhungen ſind es, welche dieſe Sprache ſo
vollkommen, und ihren Gebrauch ſo allgemein ge-
macht haben, daß keine andre in Europa ſich
dergleichen ruͤhmen kann.
a) Siehe VASSOR in ſeiner hiſtoire du regne de
Louis XIII, tom. VIII. p. 511. und LIMNAEI no-
titi-
H 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |