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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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ein zimblich groß Erdbidem von der Bergstrasse Erdbidem lesset sich in der Pfaltz mercken. an bis in die Pfaltz sich spüren lassen / welches sonderlich im Schloß Starckenburg hart empfunden worden.

Mißgeburt im Gelderland. Den 17. Decembris. ist in der Statt Nimwegen im Gelderland ein wunderliche Mißgeburt zur Welt gebracht worden / hatt ein Haupt mit zwo Zungen / 4. Arm vnd 4. Füß gehabt / wie auch zwen Leiber mit den Rücken zusammen gewachsen / 2. Schamen beyde Weibs geschlechts: Darüber die Wehemutter mit jhrem Beystand sich hefftig entsetzet / vnd ist solches alsbald durch die gantze Statt ruchtbar worden / dahero ein groß Volck solch Wunder zu sehen zugelauffen.

Grosser Schaden durch auffvnd Eyßgang der Wasser. Weil in diesem Winter die Kält / ob wol nicht so gar grimmig / doch fast continue angehalten / also daß zum zweiten mal alle stehende vnd fliessende Wasser zugefroren / sind solche zum erstenmal vmb Weyhenachten mit grossem Sturm / Wind vnd Rege auffgangen / vnd ein groß Gewässer vnd Eißgang verursacht: Wodurch dan hin vnd wider die Brücken sehr beschädiget / ein Stück von der Pfaffenmütz weg getrieben / vnd an Schencken schantz 3. Bollwerck vernichtiget / vnd ein grosser Schaden an vielen Forten in den Niderlanden gethan. Sonderlich ist den Ersten Ianuarij deß Abends vmb 6. vhren der Thamb zu Arnswyck durch gebrochen / daß es dieselbe Gegne / das Thielerwert / das Stifft Vtrecht vnd andere Quartier dermassen vberschwemmet / daß viel Gebäw weggetrieben vnd viel Leut vnd Vthe im Wasser verderben müssen.

Es ist auch zu Antorff beym Osterhauß der Tham durch gebrochen / also daß etliche Häuser biß an die Tächer im Wasser gestanden / doch sind alle Menschensalvirt / aber viel Vieh / Haußraht vnd andere Sachen sind verdorben. In Flandern vnd Seeland ist auch grosser Schaden geschehen / dann alda durch einen Mord Westen Sturmbwind ein grosse Springfluth entstanden vnd 4. Holländische Schiff dardurch zu grund gangen: dergleichen Sturmbwind ist auch auff dem Mittelländischen Meer vorgangen vnd ein grosse anzahl Schiff zu grund gerichtet.

Ferwers-Brunsten / so hin vnd wider vorgangen. Bergen in Norwegen durch Fewr verderbt. In dem Aprill hat die Statt Bergen in Norwegen durch Fewers Noth grossen Schaden erlitten / welcher auff viel Tonnen Gold geschätzet worden: In dem diese Statt fast gantz sampt der Kirchen in die Aschen geleget worden / vnnd weil die Häuser fast alle Höltzern gewesen / hat der Brand desto schrecklicher vnd geschwinder vberhand genommen / wie dann vor Jahren mehr beschehen. Es ist dieser Orth der Kauffleut monopolium in gantz Norwegen bißhero gewesen: Dann was an köstlichen Fälle vnd gedörreten Fischen in den Provintzen vnd Stätten dieses Königreichs zusamen gebracht / das ist entweder vber Meer in grossen Schiffen / oder vber See auff Wägen dahin gebracht / vnd von dannen mit grossen Lastschiffen wider verführt vnd in alle Welt vertheilet worden. Damit aber der alda restdirenden Kaufflent (weil jhrer zu viel werden wollen) anzahletlicher massen geringert würde / Seltzam Spiel der Kauffleut zu Bergen in Norwegen. vnd nit ein jeder ohne vnderscheid in diese Gesellschafft sich eintringen möchte / hat dieselbe / sonderlich die reichen Zärtling davon abzuschrecken / das Gantenspielerdacht / damit man zu gewissen Zeiten mit den Lehrjungen auß der Angstnoth zu spielen / vnd dieselbe mit Ruthen zu streichen / in die See zu werffen / mit Seilern vnder die Schiff herdurch zu ziehen / in einem Korb auffzuhencken vnd mit einem dicken stinckenden Rauch / daß sie alle fünff Sinn darüber verlieren möchten / (wie dann bißweilen einer den garauß hierdurch bekommen) zu quelen pflegte / alsod zein vornehmer Theologus / mit vermelden daß diß Spiel ein Molochs stück sey / ein Kind dem Mammon auffzuopffern / GOttes Straff deßwegen zuvor verkündiget.

Schleebusch in die Aschen geleget. Dieser Zeit haben die Gülich-vnd Bergische Lande von den Spanischen / Anholtischen vnnd Corduanischen grossen Vberlast vnd Trangsal außstehen müssen / was sich widersetzet / ist mit Fewer vnd Schwerd beträwet worden / wie dann vnder anderm dem vornehmen Flecken Schleebusch geschehen / in dem selbiger wegen verweigerung deß Quartiers in die Aschen geleget / vnnd viel Leut / darbey auch Weib vnd Kinder nicht verschonet / entleibt vnd verbrand worden.

Grosse Fewersbrunst zu Heyger. Den 8. Novemb. ist im Stättlein Heyger in der Graffschaft Nassaw Dillenburg / deß Nachts mit einemstarcken Wind ein schreckliche Fewersbrunst entstanden / vnd jnner einer halben stund 70. Gebäw / darunder 40. Wohnhäuser gewesen / ergiffen / vnd mit allem Haußraht / Pferd / Vieh vnnd einem Kind in 3. Stunden eingeäschert / also daß die Innwohner mit genawer Noth sich rettenkönnen.

Fewers-Brunst zu Londen. Den 22. Nov. ist auch zu Londen in Engelland durch verwahrlosung einer Magd / eine grosse Fewrs Brunst bey nächtlicher weil nit weit von der Bürsch entstanden / so etliche Häuser eingeäschert vnd beschädiget. Ist aber durch fleissiges abwehren gegen Tag gedämpffet worden.

1624

Den 20. Jan. hat Esterhasi Obrister zu Newhäusel ein stattlichen Einzug zu Wien gehalten / vnd Keys. M. etliche gefangene Türcken / darunder zweyer Bassen Söhn vnd ein befreundter deß Türckischen Keysers / 5. Camel / 4. Maulesel vnd 3. schöne Roß / 35. Fahnen / auff deren einer diese Wort gestanden / Mahometo & Christo Deo, das ist / dem Mahomet vnd dem Gott Christo / neben andern von den Türcken eroberten Sachen praesentiret. Der ist alda etlich Tag lang statlich tractirt / vnd bey seinem Abschied die gefangene Türcken / weil Bethlehem getrohet / wo sie nit wid auff freyen Fuß gestellet würden / seine gefangene niderhawen zu lassen / im wider mitgegeben worden.

Vngarische Ständ rathen zum Frieden. Es hat dieser Esterhast starck zu deß Kriegs continuirung wider den Bethlehemb gerahten: die vornembste Vngerische Herrn aber / wie auch der Palatin sind hefftig darwider gewesen: mit vermelden daß der Bethlehemb Gabor deß Türckischen Keysers Vasall / der bey jhm vnd dem Fürstenthumb Siebenbürgen seyn ensserstes zusetzen.

ein zimblich groß Erdbidem von der Bergstrasse Erdbidem lesset sich in der Pfaltz mercken. an bis in die Pfaltz sich spüren lassen / welches sonderlich im Schloß Starckenburg hart empfunden worden.

Mißgeburt im Gelderland. Den 17. Decembris. ist in der Statt Nimwegen im Gelderland ein wunderliche Mißgeburt zur Welt gebracht worden / hatt ein Haupt mit zwo Zungen / 4. Arm vnd 4. Füß gehabt / wie auch zwen Leiber mit den Rücken zusammen gewachsen / 2. Schamen beyde Weibs geschlechts: Darüber die Wehemutter mit jhrem Beystand sich hefftig entsetzet / vnd ist solches alsbald durch die gantze Statt ruchtbar worden / dahero ein groß Volck solch Wunder zu sehen zugelauffen.

Grosser Schaden durch auffvnd Eyßgang der Wasser. Weil in diesem Winter die Kält / ob wol nicht so gar grimmig / doch fast continuè angehalten / also daß zum zweiten mal alle stehende vnd fliessende Wasser zugefroren / sind solche zum erstenmal vmb Weyhenachten mit grossem Sturm / Wind vnd Rege auffgangen / vnd ein groß Gewässer vnd Eißgang verursacht: Wodurch dan hin vnd wider die Brücken sehr beschädiget / ein Stück von der Pfaffenmütz weg getrieben / vnd an Schencken schantz 3. Bollwerck vernichtiget / vnd ein grosser Schaden an vielen Forten in den Niderlanden gethan. Sonderlich ist den Ersten Ianuarij deß Abends vmb 6. vhren der Thamb zu Arnswyck durch gebrochen / daß es dieselbe Gegne / das Thielerwert / das Stifft Vtrecht vnd andere Quartier dermassen vberschwemmet / daß viel Gebäw weggetrieben vnd viel Leut vnd Vthe im Wasser verderben müssen.

Es ist auch zu Antorff beym Osterhauß der Tham durch gebrochen / also daß etliche Häuser biß an die Tächer im Wasser gestanden / doch sind alle Menschẽsalvirt / aber viel Vieh / Haußraht vnd andere Sachen sind verdorben. In Flandern vnd Seeland ist auch grosser Schaden geschehen / dann alda durch einen Mord Westen Sturmbwind ein grosse Springfluth entstandẽ vnd 4. Holländische Schiff dardurch zu grund gangen: dergleichen Sturmbwind ist auch auff dem Mittelländischen Meer vorgangen vnd ein grosse anzahl Schiff zu grund gerichtet.

Ferwers-Brunsten / so hin vnd wider vorgangen. Bergen in Norwegen durch Fewr verderbt. In dem Aprill hat die Statt Bergen in Norwegen durch Fewers Noth grossen Schaden erlitten / welcher auff viel Tonnen Gold geschätzet worden: In dem diese Statt fast gantz sampt der Kirchen in die Aschen geleget worden / vnnd weil die Häuser fast alle Höltzern gewesen / hat der Brand desto schrecklicher vnd geschwinder vberhand genommen / wie dann vor Jahren mehr beschehen. Es ist dieser Orth der Kauffleut monopolium in gantz Norwegen bißhero gewesen: Dann was an köstlichen Fälle vnd gedörreten Fischen in den Provintzen vnd Stätten dieses Königreichs zusamen gebracht / das ist entweder vber Meer in grossen Schiffen / oder vber See auff Wägen dahin gebracht / vnd von dannen mit grossen Lastschiffen wider verführt vnd in alle Welt vertheilet worden. Damit aber der alda restdirenden Kaufflent (weil jhrer zu viel werden wollen) anzahletlicher massen geringert würde / Seltzam Spiel der Kauffleut zu Bergen in Norwegen. vnd nit ein jeder ohne vnderscheid in diese Gesellschafft sich eintringen möchte / hat dieselbe / sonderlich die reichen Zärtling davon abzuschrecken / das Gantenspielerdacht / damit man zu gewissen Zeiten mit den Lehrjungen auß der Angstnoth zu spielen / vnd dieselbe mit Ruthen zu streichen / in die See zu werffen / mit Seilern vnder die Schiff herdurch zu ziehen / in einem Korb auffzuhencken vnd mit einem dicken stinckenden Rauch / daß sie alle fünff Sinn darüber verlieren möchten / (wie dann bißweilen einer den garauß hierdurch bekommen) zu quelen pflegte / alsod zein vornehmer Theologus / mit vermelden daß diß Spiel ein Molochs stück sey / ein Kind dem Mammon auffzuopffern / GOttes Straff deßwegen zuvor verkündiget.

Schleebusch in die Aschen geleget. Dieser Zeit haben die Gülich-vnd Bergische Lande von den Spanischen / Anholtischen vnnd Corduanischen grossen Vberlast vnd Trangsal außstehen müssen / was sich widersetzet / ist mit Fewer vnd Schwerd beträwet worden / wie dann vnder anderm dem vornehmen Flecken Schleebusch geschehen / in dem selbiger wegen verweigerung deß Quartiers in die Aschen geleget / vnnd viel Leut / darbey auch Weib vnd Kinder nicht verschonet / entleibt vnd verbrand worden.

Grosse Fewersbrunst zu Heyger. Den 8. Novemb. ist im Stättlein Heyger in der Graffschaft Nassaw Dillenburg / deß Nachts mit einemstarcken Wind ein schreckliche Fewersbrunst entstanden / vnd jnner einer halben stund 70. Gebäw / darunder 40. Wohnhäuser gewesen / ergiffen / vnd mit allem Haußraht / Pferd / Vieh vnnd einem Kind in 3. Stunden eingeäschert / also daß die Innwohner mit genawer Noth sich rettenkönnen.

Fewers-Brunst zu Londen. Den 22. Nov. ist auch zu Londen in Engelland durch verwahrlosung einer Magd / eine grosse Fewrs Brunst bey nächtlicher weil nit weit von der Bürsch entstanden / so etliche Häuser eingeäschert vnd beschädiget. Ist aber durch fleissiges abwehren gegen Tag gedämpffet worden.

1624

Den 20. Jan. hat Esterhasi Obrister zu Newhäusel ein stattlichen Einzug zu Wien gehalten / vnd Keys. M. etliche gefangene Türcken / darunder zweyer Bassen Söhn vnd ein befreundter deß Türckischen Keysers / 5. Camel / 4. Maulesel vnd 3. schöne Roß / 35. Fahnen / auff deren einer diese Wort gestanden / Mahometo & Christo Deo, das ist / dem Mahomet vnd dem Gott Christo / neben andern von den Türcken eroberten Sachẽ praesentiret. Der ist alda etlich Tag lang statlich tractirt / vnd bey seinem Abschied die gefangene Türcken / weil Bethlehem getrohet / wo sie nit wid auff freyen Fuß gestellet würden / seine gefangene niderhawẽ zu lassen / im wider mitgegeben wordẽ.

Vngarische Ständ rathen zum Frieden. Es hat dieser Esterhast starck zu deß Kriegs continuirung wider den Bethlehemb gerahten: die vornembste Vngerische Herrn aber / wie auch der Palatin sind hefftig darwider gewesen: mit vermelden daß der Bethlehemb Gabor deß Türckischen Keysers Vasall / der bey jhm vnd dem Fürstẽthumb Siebenbürgẽ seyn ensserstes zusetzẽ.

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          <p><note place="left">Grosser Schaden durch auffvnd Eyßgang der                      Wasser.</note> Weil in diesem Winter die Kält / ob wol nicht so gar grimmig /                      doch fast continuè angehalten / also daß zum zweiten mal alle stehende vnd                      fliessende Wasser zugefroren / sind solche zum erstenmal vmb Weyhenachten mit                      grossem Sturm / Wind vnd Rege auffgangen / vnd ein groß Gewässer vnd Eißgang                      verursacht: Wodurch dan hin vnd wider die Brücken sehr beschädiget / ein Stück                      von der Pfaffenmütz weg getrieben / vnd an Schencken schantz 3. Bollwerck                      vernichtiget / vnd ein grosser Schaden an vielen Forten in den Niderlanden                      gethan. Sonderlich ist den Ersten Ianuarij deß Abends vmb 6. vhren der Thamb zu                      Arnswyck durch gebrochen / daß es dieselbe Gegne / das Thielerwert / das Stifft                      Vtrecht vnd andere Quartier dermassen vberschwemmet / daß viel Gebäw                      weggetrieben vnd viel Leut vnd Vthe im Wasser verderben müssen.</p>
          <p>Es ist auch zu Antorff beym Osterhauß der Tham durch gebrochen / also daß etliche                      Häuser biß an die Tächer im Wasser gestanden / doch sind alle Mensche&#x0303;salvirt / aber viel Vieh / Haußraht vnd andere Sachen sind                      verdorben. In Flandern vnd Seeland ist auch grosser Schaden geschehen / dann                      alda durch einen Mord Westen Sturmbwind ein grosse Springfluth entstande&#x0303; vnd 4. Holländische Schiff dardurch zu grund gangen: dergleichen                      Sturmbwind ist auch auff dem Mittelländischen Meer vorgangen vnd ein grosse                      anzahl Schiff zu grund gerichtet.</p>
          <p><note place="left">Ferwers-Brunsten / so hin vnd wider vorgangen. Bergen                          in Norwegen durch Fewr verderbt.</note> In dem Aprill hat die Statt Bergen                      in Norwegen durch Fewers Noth grossen Schaden erlitten / welcher auff viel                      Tonnen Gold geschätzet worden: In dem diese Statt fast gantz sampt der Kirchen                      in die Aschen geleget worden / vnnd weil die Häuser fast alle Höltzern gewesen /                      hat der Brand desto schrecklicher vnd geschwinder vberhand genommen / wie dann                      vor Jahren mehr beschehen. Es ist dieser Orth der Kauffleut monopolium in gantz                      Norwegen bißhero gewesen: Dann was an köstlichen Fälle vnd gedörreten Fischen in                      den Provintzen vnd Stätten dieses Königreichs zusamen gebracht / das ist                      entweder vber Meer in grossen Schiffen / oder vber See auff Wägen dahin gebracht                      / vnd von dannen mit grossen Lastschiffen wider verführt vnd in alle Welt                      vertheilet worden. Damit aber der alda restdirenden Kaufflent (weil jhrer zu                      viel werden wollen) anzahletlicher massen geringert würde / <note place="right">Seltzam Spiel der Kauffleut zu Bergen in                      Norwegen.</note> vnd nit ein jeder ohne vnderscheid in diese Gesellschafft sich                      eintringen möchte / hat dieselbe / sonderlich die reichen Zärtling davon                      abzuschrecken / das Gantenspielerdacht / damit man zu gewissen Zeiten mit den                      Lehrjungen auß der Angstnoth zu spielen / vnd dieselbe mit Ruthen zu streichen /                      in die See zu werffen / mit Seilern vnder die Schiff herdurch zu ziehen / in                      einem Korb auffzuhencken vnd mit einem dicken stinckenden Rauch / daß sie alle                      fünff Sinn darüber verlieren möchten / (wie dann bißweilen einer den garauß                      hierdurch bekommen) zu quelen pflegte / alsod zein vornehmer Theologus / mit                      vermelden daß diß Spiel ein Molochs stück sey / ein Kind dem Mammon                      auffzuopffern / GOttes Straff deßwegen zuvor verkündiget.</p>
          <p><note place="right">Schleebusch in die Aschen geleget.</note> Dieser Zeit                      haben die Gülich-vnd Bergische Lande von den Spanischen / Anholtischen vnnd                      Corduanischen grossen Vberlast vnd Trangsal außstehen müssen / was sich                      widersetzet / ist mit Fewer vnd Schwerd beträwet worden / wie dann vnder anderm                      dem vornehmen Flecken Schleebusch geschehen / in dem selbiger wegen verweigerung                      deß Quartiers in die Aschen geleget / vnnd viel Leut / darbey auch Weib vnd                      Kinder nicht verschonet / entleibt vnd verbrand worden.</p>
          <p><note place="right">Grosse Fewersbrunst zu Heyger.</note> Den 8. Novemb.                      ist im Stättlein Heyger in der Graffschaft Nassaw Dillenburg / deß Nachts mit                      einemstarcken Wind ein schreckliche Fewersbrunst entstanden / vnd jnner einer                      halben stund 70. Gebäw / darunder 40. Wohnhäuser gewesen / ergiffen / vnd mit                      allem Haußraht / Pferd / Vieh vnnd einem Kind in 3. Stunden eingeäschert / also                      daß die Innwohner mit genawer Noth sich rettenkönnen.</p>
          <p><note place="right">Fewers-Brunst zu Londen.</note> Den 22. Nov. ist auch                      zu Londen in Engelland durch verwahrlosung einer Magd / eine grosse Fewrs Brunst                      bey nächtlicher weil nit weit von der Bürsch entstanden / so etliche Häuser                      eingeäschert vnd beschädiget. Ist aber durch fleissiges abwehren gegen Tag                      gedämpffet worden.</p>
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[890/0999] ein zimblich groß Erdbidem von der Bergstrasse an bis in die Pfaltz sich spüren lassen / welches sonderlich im Schloß Starckenburg hart empfunden worden. Erdbidem lesset sich in der Pfaltz mercken. Den 17. Decembris. ist in der Statt Nimwegen im Gelderland ein wunderliche Mißgeburt zur Welt gebracht worden / hatt ein Haupt mit zwo Zungen / 4. Arm vnd 4. Füß gehabt / wie auch zwen Leiber mit den Rücken zusammen gewachsen / 2. Schamen beyde Weibs geschlechts: Darüber die Wehemutter mit jhrem Beystand sich hefftig entsetzet / vnd ist solches alsbald durch die gantze Statt ruchtbar worden / dahero ein groß Volck solch Wunder zu sehen zugelauffen. Mißgeburt im Gelderland. Weil in diesem Winter die Kält / ob wol nicht so gar grimmig / doch fast continuè angehalten / also daß zum zweiten mal alle stehende vnd fliessende Wasser zugefroren / sind solche zum erstenmal vmb Weyhenachten mit grossem Sturm / Wind vnd Rege auffgangen / vnd ein groß Gewässer vnd Eißgang verursacht: Wodurch dan hin vnd wider die Brücken sehr beschädiget / ein Stück von der Pfaffenmütz weg getrieben / vnd an Schencken schantz 3. Bollwerck vernichtiget / vnd ein grosser Schaden an vielen Forten in den Niderlanden gethan. Sonderlich ist den Ersten Ianuarij deß Abends vmb 6. vhren der Thamb zu Arnswyck durch gebrochen / daß es dieselbe Gegne / das Thielerwert / das Stifft Vtrecht vnd andere Quartier dermassen vberschwemmet / daß viel Gebäw weggetrieben vnd viel Leut vnd Vthe im Wasser verderben müssen. Grosser Schaden durch auffvnd Eyßgang der Wasser. Es ist auch zu Antorff beym Osterhauß der Tham durch gebrochen / also daß etliche Häuser biß an die Tächer im Wasser gestanden / doch sind alle Menschẽsalvirt / aber viel Vieh / Haußraht vnd andere Sachen sind verdorben. In Flandern vnd Seeland ist auch grosser Schaden geschehen / dann alda durch einen Mord Westen Sturmbwind ein grosse Springfluth entstandẽ vnd 4. Holländische Schiff dardurch zu grund gangen: dergleichen Sturmbwind ist auch auff dem Mittelländischen Meer vorgangen vnd ein grosse anzahl Schiff zu grund gerichtet. In dem Aprill hat die Statt Bergen in Norwegen durch Fewers Noth grossen Schaden erlitten / welcher auff viel Tonnen Gold geschätzet worden: In dem diese Statt fast gantz sampt der Kirchen in die Aschen geleget worden / vnnd weil die Häuser fast alle Höltzern gewesen / hat der Brand desto schrecklicher vnd geschwinder vberhand genommen / wie dann vor Jahren mehr beschehen. Es ist dieser Orth der Kauffleut monopolium in gantz Norwegen bißhero gewesen: Dann was an köstlichen Fälle vnd gedörreten Fischen in den Provintzen vnd Stätten dieses Königreichs zusamen gebracht / das ist entweder vber Meer in grossen Schiffen / oder vber See auff Wägen dahin gebracht / vnd von dannen mit grossen Lastschiffen wider verführt vnd in alle Welt vertheilet worden. Damit aber der alda restdirenden Kaufflent (weil jhrer zu viel werden wollen) anzahletlicher massen geringert würde / vnd nit ein jeder ohne vnderscheid in diese Gesellschafft sich eintringen möchte / hat dieselbe / sonderlich die reichen Zärtling davon abzuschrecken / das Gantenspielerdacht / damit man zu gewissen Zeiten mit den Lehrjungen auß der Angstnoth zu spielen / vnd dieselbe mit Ruthen zu streichen / in die See zu werffen / mit Seilern vnder die Schiff herdurch zu ziehen / in einem Korb auffzuhencken vnd mit einem dicken stinckenden Rauch / daß sie alle fünff Sinn darüber verlieren möchten / (wie dann bißweilen einer den garauß hierdurch bekommen) zu quelen pflegte / alsod zein vornehmer Theologus / mit vermelden daß diß Spiel ein Molochs stück sey / ein Kind dem Mammon auffzuopffern / GOttes Straff deßwegen zuvor verkündiget. Ferwers-Brunsten / so hin vnd wider vorgangen. Bergen in Norwegen durch Fewr verderbt. Seltzam Spiel der Kauffleut zu Bergen in Norwegen. Dieser Zeit haben die Gülich-vnd Bergische Lande von den Spanischen / Anholtischen vnnd Corduanischen grossen Vberlast vnd Trangsal außstehen müssen / was sich widersetzet / ist mit Fewer vnd Schwerd beträwet worden / wie dann vnder anderm dem vornehmen Flecken Schleebusch geschehen / in dem selbiger wegen verweigerung deß Quartiers in die Aschen geleget / vnnd viel Leut / darbey auch Weib vnd Kinder nicht verschonet / entleibt vnd verbrand worden. Schleebusch in die Aschen geleget. Den 8. Novemb. ist im Stättlein Heyger in der Graffschaft Nassaw Dillenburg / deß Nachts mit einemstarcken Wind ein schreckliche Fewersbrunst entstanden / vnd jnner einer halben stund 70. Gebäw / darunder 40. Wohnhäuser gewesen / ergiffen / vnd mit allem Haußraht / Pferd / Vieh vnnd einem Kind in 3. Stunden eingeäschert / also daß die Innwohner mit genawer Noth sich rettenkönnen. Grosse Fewersbrunst zu Heyger. Den 22. Nov. ist auch zu Londen in Engelland durch verwahrlosung einer Magd / eine grosse Fewrs Brunst bey nächtlicher weil nit weit von der Bürsch entstanden / so etliche Häuser eingeäschert vnd beschädiget. Ist aber durch fleissiges abwehren gegen Tag gedämpffet worden. Fewers-Brunst zu Londen. 1624 Den 20. Jan. hat Esterhasi Obrister zu Newhäusel ein stattlichen Einzug zu Wien gehalten / vnd Keys. M. etliche gefangene Türcken / darunder zweyer Bassen Söhn vnd ein befreundter deß Türckischen Keysers / 5. Camel / 4. Maulesel vnd 3. schöne Roß / 35. Fahnen / auff deren einer diese Wort gestanden / Mahometo & Christo Deo, das ist / dem Mahomet vnd dem Gott Christo / neben andern von den Türcken eroberten Sachẽ praesentiret. Der ist alda etlich Tag lang statlich tractirt / vnd bey seinem Abschied die gefangene Türcken / weil Bethlehem getrohet / wo sie nit wid auff freyen Fuß gestellet würden / seine gefangene niderhawẽ zu lassen / im wider mitgegeben wordẽ. Es hat dieser Esterhast starck zu deß Kriegs continuirung wider den Bethlehemb gerahten: die vornembste Vngerische Herrn aber / wie auch der Palatin sind hefftig darwider gewesen: mit vermelden daß der Bethlehemb Gabor deß Türckischen Keysers Vasall / der bey jhm vnd dem Fürstẽthumb Siebenbürgẽ seyn ensserstes zusetzẽ. Vngarische Ständ rathen zum Frieden.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 890. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/999>, abgerufen am 21.11.2024.