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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
chet/ und seine Begierden nicht weiß
zu bändigen/ der wird weit zu kurtz und
zu späte kommen/ denn da heist es:

Immodicis brevis est aeas, & rara sene-
ctus:
Quicquid amas caveas non placuisse
nimis.

Das ist/

Die Unmäßigkeit verkürtzet die
Jahre/ und bringet selten zum
hohen Alter: was du nun lie-
best/ dahüte dich vor/ daß du
ihm nicht gar zu sehr nachhen-
gest.
(17)

Ja es ist gantz gewiß/ wie man seine Ju-
gend führet/ so hat man sich auch im Al-
ter; Nam juventus sternit totius reliquae
vitae fundamentum, & nimis sibi fidere,
& licentiose vivere peccata juventutis
sunt in sanitatem ordinaria,
das ist/ die
Jugend legt das Fundament aller
anderer Lebens-Zeiten/ und ihme
gar zu viel trauen/ und frey zu leben
in den Tag hinein sind eben solche
Jugend Irthüme/ die
ordinair der

Ge-
(17) Mart. l. 6. ep. 29.
B 3

und derer Curen.
chet/ und ſeine Begierden nicht weiß
zu baͤndigen/ der wird weit zu kurtz und
zu ſpaͤte kommen/ denn da heiſt es:

Immodicis brevis eſt æas, & rara ſene-
ctus:
Quicquid amas caveas non placuiſſe
nimis.

Das iſt/

Die Unmaͤßigkeit verkuͤrtzet die
Jahre/ und bringet ſelten zum
hohen Alter: was du nun lie-
beſt/ dahuͤte dich vor/ daß du
ihm nicht gar zu ſehr nachhen-
geſt.
(17)

Ja es iſt gantz gewiß/ wie man ſeine Ju-
gend fuͤhret/ ſo hat man ſich auch im Al-
ter; Nam juventus ſternit totius reliquæ
vitæ fundamentum, & nimis ſibi fidere,
& licentiose vivere peccata juventutis
ſunt in ſanitatem ordinaria,
das iſt/ die
Jugend legt das Fundament aller
anderer Lebens-Zeiten/ und ihme
gar zu viel trauen/ und frey zu leben
in den Tag hinein ſind eben ſolche
Jugend Irthuͤme/ die
ordinair der

Ge-
(17) Mart. l. 6. ep. 29.
B 3
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[29/0055] und derer Curen. chet/ und ſeine Begierden nicht weiß zu baͤndigen/ der wird weit zu kurtz und zu ſpaͤte kommen/ denn da heiſt es: Immodicis brevis eſt æas, & rara ſene- ctus: Quicquid amas caveas non placuiſſe nimis. Das iſt/ Die Unmaͤßigkeit verkuͤrtzet die Jahre/ und bringet ſelten zum hohen Alter: was du nun lie- beſt/ dahuͤte dich vor/ daß du ihm nicht gar zu ſehr nachhen- geſt. (17) Ja es iſt gantz gewiß/ wie man ſeine Ju- gend fuͤhret/ ſo hat man ſich auch im Al- ter; Nam juventus ſternit totius reliquæ vitæ fundamentum, & nimis ſibi fidere, & licentiose vivere peccata juventutis ſunt in ſanitatem ordinaria, das iſt/ die Jugend legt das Fundament aller anderer Lebens-Zeiten/ und ihme gar zu viel trauen/ und frey zu leben in den Tag hinein ſind eben ſolche Jugend Irthuͤme/ die ordinair der Ge- (17) Mart. l. 6. ep. 29. B 3

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/55>, abgerufen am 26.04.2024.